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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Postscheck-Konto: Leipzig Nr. 291^8 itrnsprech-Anschluß: Amt Dermsdorf b. Dr. Nr. 3 s Mmmer 99 18. Jahrgang. Sonntag, den 24. August 1919 Amtlicher Teil. e/» Ilg /» , »steten s Nt, kiWt^ , / si.Vierzehnte Mehlverleilung m der Amtshauplmann- ' . »i V- Dresden-Neustaot. Im Bezirke der Amishaupiinann- selwaii^ Dresdens einschl. der Stadt Radeberg wird sind i"^ «dschnüt 11 der verschiedenfarbigen Eii^uhrzusutzlarren ein , >ieii Pfund amerikanisches Welzenmehl zum Euchens- > b.« ^2 Pfg- sür ern Pfund oder auf Abschnitt 11 ? ^uen Zufatzkarte ein halbes Pfund inländisches )cn. «ds K 1 Ueber die bereits erfolgte Einfuhr von Zucker Zahlen im Umlauf gefetzt, deren Hohe amtlicher) en» ra/^ heutiges Weizenmehl zum Preise von 32 Pfg. für Pfund verteilt. Festnahme zweier junger Burschen. Diese hatten in der Rocht zum 18. August Ecke Psotenhauerstraße und Fiedler- platz in eine Kaffeestube einen Einbruch verübt und dabei für mehrere Hundert Mark Tischwäsche, Genußmittel ufw. erlangt. Sie sollten sich ihrer Beute aber nicht lange er freuen. Zwei Polizeibeamte/ denen die beiden Burschen mit ihrem Diebesgut beim Gange durch die Psotenhauer- hraße verdächtig erschienen, nahmen sich ihrer an und brachten sie hinter Schloß und Riegel. Das gestohlene Gut konnte dem Eigentümer zurückgegeben werden. Den beiden Burschen konnte noch eine Reihe anderer Einbrüche und Diebstähle, die sie hier sowie in Chemnitz, Leipzig und Stuttgart verübt halten, nachgewiesen werden. — Zwei weitere Einbrecher, vie sin der Nacht zum 18. August aus einer Schuhfabrik in der Augsburger Straße Leder und Schuhwerk gestohlen hatten, konnten ebenfalls ermittelt und festgenommen werden. Das Leder ist von den Dieben in einer Schankwirtschast am Poppitz an einem Unbekannten verkauft worden. — Schließung der Spielhöllen in Sachsen. Wie von zuständiger Stelle verlautet, hat der Kommandeur der Reichswehr in Sachsen die Absicht, sämtliche Spielhöllen in Sachsen zu schließen. Diese Maßnahme wird von allen denen begrüßt werden, die die zunehmenve Spielklubseuche krinsch beobachtet haben. Allein m Dresden sind acht große Spielklubs bekannt, in denen mit ansehnlichen Vermögen herumgeschleuvert wird. König sbück. Im nahen Steinborn ertränkte sich oberhalb des Mühlenwehrs die F,au des seit langen Jahren in Kriegsgefangenschaft befindlichen Gutsbesitzers Hommel, Mutter von ö Kindern. Der Grund zu dieser Tat wird in Schwermut zu suchen sein. Königswartha. Eine Roggen-Rekordernte ist in diesem Jahre erzielt worden. Sie ist an Stroh sowohl als auch an Körnern außerordentlich reich ausgefallen. Da es nicht möglich war, die Ernte in den ohnehin großen Scheunen unterzubringen, mußte während der Einfahrt gleich gedroschen werden. Sonst ist ein 40 facher Ertrag schon etwas stattliches, rn diesem Jahre ist ern 75 facher Ertrag zu verzeichnen. Da auch Weizen und Gerste, Hirse, Hafer und Flachs sehr gut stehen, ist daß Jahr 1919 ein Glanzjahr für den Landwirt. Oertttches und «aHfijchss. Vttendorf-Bkrtlla, den 22. August Mg. Aetrag .. a V-rk^' als unrichtig (man nannte 800000 Doppelzentner) bezeichnet wird. Tatsache ist bisher nur die Einfuhr von mehrerem bundert Eisenbahnwagen böhmischen Verbrauchszuckers nach Sachsen und von belgischem und Jaoazucker in das besetzte Gebiet, und zwar zu Preisen, die sich zwischen 2,50 Mark bis 3,50 Mark für das Pfund bewegen dürsten. Zweifels ohne schweben wettere Unterhandlungen, denn es besteht die 'lbsicht, eine Sondergabe an Einmachzucker in Gestalt einer Monatsmenge zu verteilen. Unberufene Einkäufer suchen sich Zicker im Auslande zu verschaffen und ihn auf jedem mög- ichen Wege einzuführen, aber es dreht sich dabei um un beträchtliche Mengen. In England hat sich im lebhaften Geschäftsverkehr und in den Preisnotierungen nichts ge ändert, aber unter der Hand werden hohe Preise bewilligt. In Frankreich ist die Einfuhr fremden Zuckers jetzt zollfrei, da die Zuckernot zu groß ist; dennoch wird der von der Regierung angeschaffte Zucker daneben zu festgesetzten Preisen auf Zuckerkarten abgegeben, während man den anderen ein geführten Zucker frei kaufen kann. — Im Kampf gegen den Schleichhandel. Die mit der Ueberwachung des Schleichhandels in Gastwirtschaften, auf Bahnhöfen usw., sowie mit den Nachprüfungen der Mühlen und Ställe beauftragten Beamten des Landespreisamtes haben in den letzten Wochen u. a. folgende AAngen be schlagnahmt: über 12 500 Pfund Mehl una* Gelreioe, 120 Pfund Brot, 1039 Wund Nährmittel, 616 Pfunv Erbsen, 500 Eler, 188 Stuck Butter uno 39 Pfund Butter, 40 Pfund Tafelöl, 54 Pfund Leinöl, 320 Kilogramm Klauenöl, mehr als 200 Pfund <1uark und Käse, 1 Ferkel und ein Schwein (von 2^ Zentnern Gewicht), über 600 Pfund Fleisch aller Art, 175 Pfund Schinken und Speck, 255 Pfund Ziegenwurst, 100 Wund Fischspeck uno für 3000 Mark Fischwaren, 965 Pfund (meist amerikanisches Schweineschmalz, Margarine und Talg, 1271 Stück, 2386 Pfuno und 2 Kisten Fettseife, 53 Lirer Spiritus und Rum, 2130 Pfund Zucker, 668 Pfund Sützstoffe, Zuckcrwaren usw. 897 Pfund Schokolade und Kaffee usw., 80 Pfund Honig, 704 Pfund Marmelade, 1314 kondensierte Milch, 4672 Pfuud Kartoffeln, über 100000 Zigaretten, 3300 Zigarren, rund 29 000 schweizerische Stumpen^ Bei verschiedenen Stallprüfungen in den Amtshauptmannschaften Meißen, Bautzen, Grimma, Großenhain Kamenz hat sich heraus- gestelll, daß 85 Ferkel, 96 Laufer, Zucht- und Mastschweine (letztere bis zu 250 Wund Gewicht), 25 Stück Jungvieh, 2 Kühe, 28 Schiffe, 1 Ziege in den Piehltsten verheimlicht, 4 Schweine und 1 Kalb verschwunden und 2 Schweine schwarzgeschlachtet waren. Ferner ist man Nahrungsmittel schiebungen oder -Unterschlagungen großen Suls m dem ehemaligen Vereinslazarelt „Zu den ehernen Säulen" in Dresden-Neustadt auf die Spur gekommen. Es handelte Nch um etwa 2040 Pfund verschiedene Lebensmittel und einen groß angelegten Kettenhandel in Lebensmittel, Zigarren, Zigaretten usw., die vom besetzten Gebiet nach der Ober lausitz eingefuhrl waren und emem Werle von über 1 Million entsprachen. In über 330 Fällen erfolgte Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft wegen Schleichhandels mit Lebensmitteln, Kirschentransportes ohne Versandlschetn, Ab gabe von Fleisch und Brot ohne Marken, Preiswuchers, Schwarzschlachtens, Nichtanmeldung von Vieh usw. Dresden. Einen dreisten Diebstahl führte ein Unbekannter, der sich EmU Tessner nennt und 1894 in Graudenz geboren stem will, der einem hiesigen Juwelier aus der König-Johanu-Straße aus. Er kam am 20. August gegen 1 Uhr nachmittags in besagtes Juweliergeschäft und ließ sich von der dort anwesenoen Verkäuferin goldene Herren- und Brillantringc oorlegen. Die Verkäuferin mußte eine Platte mit etwa 60 Brillantringen dem Schaufenster entnehmen. Tessner suchte sich von dieser Platte einen Brillantring im Werte von 500 Mark aus. Er ging an die Ladentür, um die Ringe bei besserem Licht nochmals zu besichtigen. Plötzlich riß er die Ladentür auf und ergriff mit den Ringen die Flucht. Durch die Hilferufe der Ver käuferin wurde der Polizeiwachtmetster des 2. Bezirks aus den Fliehenden aufmerkfam und es gelang ihn, denselben festzunehmen. Die Platte mit den Briü.mtringen hatte der Spitzbube, nachdem er sich verfolgt sah, weggeworsen. Erne auswärtige Händlerin hat sie aufgehoben und der Verkäuferin zurückgegeben. Sechs Bnllanlringe, die dec Täter offenbar bei der Flucht verloren hat, fehlen noch. Sie dürfen vermutlich von Snabenpassanten aufgehoben worden sein. — Emen guten Fang machte die Polizei durch die Eingesandt. Jeder Stand hat seine Plage! Jeder Stand hat seine Last! J oer Stand rührt sich, schließt sich zusammen zur Vertretung seiner Interessen. Auch der jetzt nicht ohne Grund viel beneidete Stand der Landwirte sieht sich veran laßt, seine Angehörigen auszurusen, Forderungen aufzuflellen. Eine derselben lautet: „Angemessene Erhöhung der Preise für landwirtschastliche Erzeugnisse." Wenn schon im all- gementen jede Forderung auf der Gegenseite auf Wieder- spruch flößt, so wiro das in diesem Falle in weiten Kreisen ganz besonders der Fall sein. Aber wie dem auch jei. Jeder Arbeit soll der ihr gebührende Lohn werden; das ist eine Forderung der neuen Zett, die auch gellen muß für die Bauern. Und wenn einwandsrei nachgewiesen wird, daß em landwirtschaftlicher Betrieb bei den geltenden Höchst preisen einfach nicht bestehen kann (wohlgemerkt, wenn da» nachgewiesen wird), so sind sie eben zu niedrig und bedürfen der Erhöhung. Das erfordert die Gerechtigkeit. Aber die Gerechtigkeit erfordert dann auch ein anderes, nämlich daß die Landwirtschaft alle Erzeugnisse, die in der eigenen Wirtschaft nicht verbraucht werden, zu den neuen Höchst preisen abliefert. Wird das aber geschehen? Die bisherigen Ersahrungen berechtigen zu den stärksten Zweifeln, denn an die jetzt vielfach gezahlten Wucherpreise könnten auch die bestgemeinten Höchflpreise nicht annähernd heranreichen. Und doch, wieviel Erbitterung könnte dadurch beseitigt werden. Denn daß es erbittern muß, wenn der Verbraucher zwei-, dreimal hintereinander nicht einmal die 50 Gramm Butter erhalten kann, während zur selben Zeit für 8, 10 und noch mehr Mark fo und so viele Stückchen gekauft werden, bedarf keiner Erklärung. Das trifft auch auf andere Lebensmittel zu. Würde z. B. das Getreide restlos abgeliesert, so wäre die hohe Ausmahlung nicht mehr nötig und der Mensch brauchte nicht mehr die Kleie zu essen, die dem Vieh gehört, das jetzt Körner frißt usw. Also noch mals: soll die Erhöhung der Höchstpreise gerechtfertigt sein, so nur durch die Verpflichtung zur restlosen Ablieferung. .pot und die Kaufleute Brand aus Paderborn st Wasserflug aus Berlin. Bei dem Geschäft hanoelle es einen Gewinn von über 2 Millionen Mark für die entsenden, um die Lage zu prüfen. Dem Gutachten M Kommission würden beide Parteien sich dann auch , Weiter wurde beschlossen, eine gewisse Abgrenzung ^lhalb des Kampfgebietes zu schaffen, über die hinaus beiderseitigen Kräfte nicht gehen dürfen. Damit sind Mfi die Besprechungen Uber die oberschlesische Frage ^schlossen. Die Friedensveryandlungen mit oer polnischen Kation, die vor einigen Tagen begannen, wurden durch ? oberschlesischen Vorfälle unterbrochen und sollen nächster fortgesetzt werden. , Damit ist das Schicksal Oberschlesiens entschieden, denn ^"hallen nun inObetschlesien wieder eine Demarkattons- mit der die Polen, wie im Dezember vorigen Jahres ^osen alles erreichen werden, was das Ziel des von verursachten Aufstandes war. r . Die gegen Oberschlesien aufgebotenen NeichswehcUuppen an 60000 Mann stark. Mitglieder der Berliner ^'Nle-Komissionen haben sich nach Oberschlesien begeben. .. — Nach einer Meldung eines Berliner Korrespondenten man sich unter Führung des Zentralrales der Eifen- .Mr zu einem Wetl-Elsenbahnerflrett. Die neue Be- Mng soll etwa im Oktober zu erwarten sein, zu welcher Pan die Eisenbahnen die höchsten Anforoerungen zur ^Mtigung der WintertranSporle gestellt werden. Der be- .s^ligle Snell im Direkrionsbezuk Breslau wu.oe nur l^lb so schnell erledigt, weil die Letter des neuen ^-alstreiks eine Verzettelung der Kräfte vor dem großen unter allen Umständen verhindern und v^rmeroen Aon. z^ch m den Eisendahnwerkstätlen wird geschürt und Mt mit der Wirkung, daß die Arbeitsleistung noch ge- ist. Die Drahtzieher der Streikbewegung werden ^Wichttich die für den Winter infolge der Koylennol zu hortende starke Personalverminderung benutzen, um unter Druck materieller wirtschaftlicher Forderungen ihre Aschen Ziele durch einen erneuten Streik zu ver glichen. Wegen zunehmender und forigcsitzier Aelddiebstähle ' in der Gemeinde Köckeudorf bei Königsbrück be- ^«eter Gag- und Wacht-Alurschutz eingerichtet. W's Zielen der Wälder, Wiesen, Felder, Raine und Feldwege ^Ait Lebensgefahr verbunden und Unbefugten in Höcken- Hr Flur, nachdrücklichst warnend strengstens verboten. !>er Hemeinderat. Aie Einwohnerwehr- »Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- U tag, Donnerstag und Sonnabend. ff , Squgr-Preis: Vierteljährlich 1,80 Mark, js HA stil Anstellung durch die Bolen 2,— Mark, ff Ak Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst, ff U Wndwelcher Störungen des Beiriedes der 1, Ming, der Lieferanten od. d. Beförderung-- ff kkrichiungen) hat der Bezieher keine» An- f< Inch auf Lieferung oder Nachlieferung der ff Mtung ob. auf Rückzahlung d. Bezugspreises, st ächriftleitung, Druck und Verlag: Hermann Rühle, Groß-Vkrika Anzeigen - Preis : Die tletngespaUe« Hell« oder deren Raum wird mit 26 Pfg., «f der ersten Seite mit 50 Pfg. berechnet. Anzeigen werden an den Erschetnungetaaeu bis spätestens vornrtttagr 1V Uhr in die Geschäftsstelle erbeten. Jeder Anspruch ans Nachlaß erlischt, wenn der Bnzetgen-Betrag durch Kluge ein-rzoaen «mck«u muß »d« »eu» d»r Aust«««« in Kuutim gerät. — Von einem Berliner Polizeikommiffar wurden in Hotel zu Minden (Westfalen) Schieder festgenommen, l beabsichtigen, 60000 Gewehre ver Heeresverwaltung an ^flragte der polnischen (!) Regierung zu verlaufen. Die safteten sind der Zeugfeldwebel Pleyer vom Muibner Neuestes vom Lüge. / -- Die Besprechungen über Oberschlesien im Aus- ,, leigen Amte, an Venen die Vertreter der Reichs- unv " ^eisbehörden, die polnischen Delegationen und Vertreter Berliner Ententekommission teilnahmen, Hal zu einem Fedins geführt. Man kam, wie es heißt, dahin überein, ^Entente zu ersuchen, eine Kommission nach Oberschlesien