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U -- Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend jernsprech-Anschluß: Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 3j. Postscheck-Aonto: Leipzig Nr. 29 s^8. ^unrmer 86 Freitag, den 25. Duli ^8. Jahrgang möblierte waren, stürmten die Fahrgäste die Bahnsteige und erkämpften einer der Während — Nach einer Bekanntmachung des Rates zu Dresden ist künftig jeder Abschluß eines Mietvertrages über Wohn räume Läden und Werkstätten vom Vermieter binnen einer Woche nach Abschluß des Vertrages dem Wohnungsamt anzuzeigen. Durch diese Bestimmung soll dem besorgnis erregenden Hinaustreiben der Mietpreise entgegengetreten werden. Auch Untermieterverträge über leere und Zimmer müssen gemeldet werden. — Was zahlt man heute? Dresden ist teuersten Städte in bezug auf Nahrungsmittel. Opfer gefallen und fast in seiner ganzen Ausdehnung bi» auf die Umfassungsmauern vernichtet morden. Die Ent stehungsursache des Feuers ist, wie zweifellos feststeht, Brandstiftung, ebenso die der Brände der vergangenen Wochen. — Wie bestimmt verlautet, dürfte Pirna als Garnison stadt in Zukunst nicht mehr in Frage kommen. Das be deutet für die Stadt einen großen Nachteil, da die Kasernen noch nicht amortisiert sind und der Stadt eine bedeutende Schuldenlast bleibt. Neustadt i. Sa. Zu wüsten Szenen kam es hier bei der Abfahrt eines Zuges Da die Fahrkarten vergriffen Bautzen. Mit der Auflösung des Grenzschutzes auswärts die Preise rasch fallen, halten sie sich in Dresden auf der Höhe. So werden in den Lebensmittelgeschäften noch heute für den Kaffee 20 bis 24 Mark gefordert, für Kakao noch 32 bis 36 Mark das Pfund. Von Butter gar nicht zu reden, für die noch einmal so viel gefordert wird als anderswo. In Chemnitz z. B. werden in den Zeitungen bester gerösteter Kaffee für 6,60 Mk. bis 11,50 Mk, Kakao 20 Mk., Reis 5 bis Mk., feinste Blutwurst 6 Mk., feinste Lcberwurst 8 Mk., echter schwarzer Tee 13 Mark das Pfund angezeigt — Aus Krimmitschau wird berichtet, daß im be nachbarten Altenburger Land, das sonst durch scharfe Ab sperrungsmatzregeln kein Pfund Butter oder Quark nach Sachsen — ins „Ausland" — gehen ließ und das in den letzten Tagen noch bezeichnenderweise die Ausfuhr oder den Verkauf von Kirschen n. ch Sachsen untersagte, cs jetzt markenfreien Speck und Schmalz zu verkaufen gibt. Durch Anzeigen in den Zeitungen der angrenzenden Städte Krimmitschau und Meerane wurde bekannt gemacht, daß in Gößnitz bei allen Fleischern und in den Buttergeschäften Speck und Schmalz markenfrei zum Preise von 14 Mark das Pfund zu haben sei. Was müssen die im Alten- burgischen für Vorrat an diesen begehrten Artikeln haben, daß sie sogar davon an die sonst nach Altenburg Hamstern gehenden Sachsen markenfrei abgeben können und diese sogar noch durch Anzeigen einladen. — Ein neuer Metallarbeiterstreik ist für Freitag hier angekündigt, wenn von den Arbeitgebern nicht bis Donners tag nachmittag der von den Arbeitern geforderten Ausdehnung des Mitbestimmungsrechts auf Personaleinstellung, Versetzung und Gehallsfragen zugestimmt wird. Die Arbeitgeber zeigen aber keine Neigung, weiter nachzugeben. Im Gegenteil in den Kreisen der Arbeitgeber herrscht die Stimmung vor, eher eine Ausdehnung der Arbeitseinstellung auf ganz Sachsen eintreten zu lasten, da sie sich von den Arbeitern nicht ins Unendliche terrorisieren lassen wollen. Die Mehr zahl der Betriebe ist durch die ungeheure Unkostenverteuerung sowieso kaum noch rentabel Kamenz. Das große Restaurations- und Ball-Lokal zum Schützcnhaus ist am Sonntag einem Grobfeuer zum Oertliches und SächstscheS. Vttendorf.Vkrllla, 2». Juli IM — Die vom 21. d». Mt». bereits vetannt gemachte Kartoffelkarten» Ausgabe. Die neuen Kartoffelkarten gelangen beute Donnerstag, 24. Juki, aöends von V-6—' z7 Mr wie üblich in der neuen Schule und Gasthof zum galvnen Ring zur Ausgabe. Maskenbezugsausweiskarten sind vor- rulegen. Die Karten sind in den Kartoffelverkaufsstellen von Httrich, Konsum-Verein und Küttner spätestens bis diesen Tonnabend anzumelden. Htteudorf-Moritzdorf, am 24. Juli 19! 9. Der GemeinDevvrMnV — Der dänische Hanssen Hut in einer Rede gesagt, Dänemark nicht beabsichtigt, die Beamten die abzu- "elenden Gebiets weiter zu behalten, sondern es wird sie Anschließlich der Lehrer aus den besetzten Gebieten ausweisen. Amtlicher Tel!. Bekanntmachung. Am 1. August dss. As. ist der 2. Termin Staatsgvun-stener - 4 Pfg. auf die Grundsteuereinheit — fällig und spätestens dir zum 14. August 1919 an die hiesige Ortssteuereinnahmr (Gemeindeamt) abzuführen. Nach Ablauf dieser Frist beginnt geordnetes Beitreibung». »erfahren. Htteudorf-Moritzdorf, am 24. Juli 1919. Der Gemeindevorstand. Neuestes vom Tage. — Der Ausschuß zur Beratung der Vermögsnszuwachs- kun hielt am Dienstag vor Beginn ,der VoÜsttzung eine krze Sitzung ab, in der an den Reichsfinanzmimster die Ritte gerichtet wurde, eine Übersicht der gesamten künftigen Tteuerbelastung zu geben, und zwar nicht allein eine Ueber- Kchi des Bedarfs, sondern auch eine klare Darstellung von den Wegen, die zur Deckung der Ausgaben beschritten Werden sollen. Minister Erzberger sagt die Erfüllung dieser wünsche zu. Er kündigt Denkschriften an, nicht nur über de» Finanzbedarf des Reiches, der Gliedstaaten und der Gemeinden, sondern auch über die Gesamtbelastung des Ginkommens und Vermögens unter Ausschluß der Belastung durch die Bermögenszuwachssteuer. Die Frage, ob die Stichtage für die Vermögenszuwachssteuer und die Ver mögensabgabe zusammenfallen, oder ob einer von ihnen auf den Zahresschluß verlegt werden soll, wurde in der Sitzung »icht mehr entschieden. — Gestern fanden vor dem Weimarer Kriegsgericht die Verhandlungen gegen die Lanvesjäger statt, die seinerzeit nur dem Weimarer Untersuchungsgefängnis ausgebrochen waren, die W ichen entwaffneten und den Angriff gegen das schloß und die Regierung unternommen hatten. Der Rädelsführer Schwarz wurde zu 1b Jahren Zuchthaus ver teilt. Zwei Leute, die geschossen hatten, erhielten je Ms Jahre Gefängnis, die anderen wurden zu langen Ge- Mgmsftrafen verurteilt. Das Urteil ist noch uicht bestätigt, doch wird an der Bestätigung nicht gezweifelt. — Die preußische SlaatSregierung hat Verhandlungen M dem Reiche eingeleitet, um Ersatzansprüche beim Reiche M die durch den Frieden sür.Preußen eingetretenen Schäden anzumelden. — Aus dem Saargebiet wird gemeldet, daß dort eine arge Demoralisation unter der Bevölkerung Platz zu greifen beginnt. Denunziationen gegen deutsche Beamte und Mehrer aus der Bevölkerung nehmen zu. Selbst die jran- Wchen Besatzungsbehörden sprechen ihren Abscheu über diese Haltung großer Teile der Bevölkerung aus. — Der Pariser Vertreter des sozialistischen „Daily Herald" meldet, er habe von besonders gut unterrichteter ^eite erfahren, daß der Plan der Alliierte», gegen Ungarn einen allgemeinen Vormarsch zu unternehmen, aufgegeben worden sei, da es unmöglich gewesen sei britische, amerikanische französische Soldaten für diesen Kampf zu finden. . — Aus Posen wird gemeldet, daß die Polen unter Mkstem Druck versuchen, die deutschen Beamten zu zwingen, i" polnische Dienste zu treten. Belieferung von Abschnitt 14 der roten Nährmittelkorte L ei folgt mit 7 Würfel kochfertiger Sup oe; desgleichen Ab schnitt 14 der grünen Nährmittelkarte L mit 250 gr Teig waren und 2 Würfel kochfertiger Suppe. — Fleischversorgung in der Amtshauptmannschaft DreSden-N. einschl. der Stadt Radeberg. Für die Zeit vom 21—27 Juli 1919 erhalten auf die Reichsfleischkarte Reihe „W" im Blasewitzer und Kötzschenbrodaer Schlachtstellen bezirk Personen über 6 Jahre aus die Reichsfleischmarken 1—10 150 gr Rind- oder Kalbfleisch oder Wurst, Personen unter 6 Jahren aus die Reichsfleischmarken 1- 5 75 gr Rind- oder Kalbfleisch oder Wurst. Im Radeberger Schlacht bezirk Personen über 6 Jahre auf die Reichsfleischmarken 1—10 75 gr Rind- oder Kalbfleisch oder Wurst und 75 gr Schweinefleisch, Personen bis zu 6 Jahren auf die Reichs fleischmarken 1 5 35 gr Rmd- oder Kalbfleisch oder Wurst und 40 gr Schweinefleisch Ein Anspruch auf eine bestimmte Sorte besteht nicht. Außerdem kommt auf Abschnitt 6 der Einfuhrzusatzkarte amerikanisches Schweinefleisch zur Ver- tsilung und zwar an Personen über 6 Jahre 120 gr, an Personen unter 6 Jahren 60 gr. Bei der Belieferung ist der Abschnitt 6 vom Fleischer abzutrennen und auf dem Stammabschnitt das Feld 6 mit Tinte oder Tintenstift durchzustreichen. Als Verkaufspreis an die Verbraucher sind festgesetzt: fü> 120 gr 96 Pfg., fü<. 60 gr 48 Pfg. Wegen Mangel an Kleingeld ist es dringend nötig, den zu zahlenden Betrag bereit zu halten. — Katostrophale Lage in der Kohlenversorgung. Beim Reichswirrschaftsministerium hat mit Vertretern der Reichs und Landesbehörden eine Besprechung über die Kohlenlage stattgefunden, in der von berufener Seite ein Bild der augenblicklichen Verhältnisse und der für den Winter zu er wartenden Versorgung gegeben wurde. Danach ist die Lage äußerst ernst. Die Eisenbahnen und Gaswerke haben bisher in diesem Jahre im Gegensatz zum Vorjahre keinerlei Bestände für den Winter ansammeln können, und auch für den Hausbrand ist die Heranschaffung von Wintervorräten bisher nicht möglich gewesen. Die Folgen des gewaltigen Rückganges der Förderung und der Streiks in den Kohlen revieren und im Verkehrswesen werden darum erst im kommenden Winter ihrer vollen Schwere auf dem deutschen Volke lasten, zumal die Aussichten auf eine dem- nächsttge erhebliche Steigerung der Förderung gering find. Hinzu kommt, daß bekanntlich der Friedensvertrag die Lieferung riesiger Kohlenmengen an die Entente vorsieht. Wa haben also für den Winter zu erwarten: in Stadt und Land eine bedeutend schlechtere Hausbrandlieferung als im Vorjahre, bedeutend schlechtere und ungleichmäßige Ver sorgung der Gaswerke und der Elektrizitätswerke, Ver ringerung der Zufuhren an die Industrie in einem Maße, die einschneidende Arbeitslosigkeit und Verringerung der Erzeugung selbst wichtiger Industrien unvermeidlich erscheinen läßt. Es ist dringend nölig, daß auch die Oeffentlichkeit über den Ernst der Lage sich klar wird. (W. M.) Die Geestemünder FischhandelSgesellschast, mit Sitz in Berlin, ist in letzter Zeit an Kommunalverbände und private Firmen mit dem Vorschlag herangelreten, bei rhr Seefische zu bestellen. Sie beruft sich dabei ausdrücklich darauf, daß ihr von der Reichsregterung die Genehmigung zum Vertriebe der Fische und zur Einfuhr aus dem Aus- Schriftleitung, Druck und Verlag: Hermann Rühle, Groß-Mkrika Anzeigen - Preis: Die tleinqespaltenr Zeil« oder deren Raum wird mti 26 Pfg., «ff der ersten Seite mit 50 Pfg. berechne«. Anzeigen werden an den Erscheinongetagrn bis spätestens vormittag» 10 Uhr in die Geschäftsstelle erbeten. Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, wen» der Anzeigen-Betrag durch Klage sing«zogen werden muß oder wenn der Austraggeter in Kenkm» gerLt. lande erteilt sei. Die Angaben der Geestemünder Fisch handelsgesellschaft entsprechen nicht den Tatsachen. Die Ge-! sellschaft ist gegenwärtig nicht in der Lage, etwa ausgegebene Mätze in den Waaen Bestellungen auszusühren. ' ° Die »Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- lj tag, Donnerstag und Sonnabend. ff Bezugs-Preis: Vierteljährlich 1,80 Mark, bei Zustellung durch die Boten 2,— Mark, ff Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst, li irgendwelcher Störungen des Betriebes der tt Zeitung, der Lieferanten od. d. Beförderungs- s! Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- ll sprach aus Lieferung oder Nachlieferung der ff Zeitung oo.aufRückzahlungd. Bezugspreises, ti m - Waltere Einschränkung des Sonntagsdlenjtes der scheint nunmehr hier begonnen zu werden. Sie soll bi« Post. Der Sonnlagsdlenst wud, wie geschrieben wird, 1. September erfolgen. Die meisten Mannschaften eingeschränkt- Künftig werden auch Unfall- Eden bereits am 15. August entlassen. Vom 1. September Entschädigungen, Invaliden- und Hr^ wird an der sächsisch-böhmischen Grenze nur Zolldienst me Militarv-rsorLingSgebuhrniffe nicht mehr an Sonntagen und allgemeinöMFeiertagen aezahlt. , . cm s. - c . . , ! Sohland. Wegen des Streike« der Schulkinder Königsbrück. Bereits seit vergangener Woche; weilte Kultusminister Buck mit Regierungsrat Dr. Neumann sind hier zwei Solvaten vom leichten Grenijäger-Artillerie- i hier, um den Ursachen des Streikes stachzugehen. Nach Regiment mit der Kusse der vierten Batterie abgängig, einer eingehenden Besichtigung der örtlichen Verhältnisse, Wohin sich die beiden flüchtigen Soldaten mit der mehr als welche die Eltern als Grund zum Streik angeführt haben, 4000 Mack betragenden Batteriekaffe gewendet haben, konnte sand eine gemeinsame Sitzung der Eltern und des Schul- bisher noch nicht ermittelt werden. ! Vorstandes unter Vorsitz des Ministers statt, die jedoch kein Dresden. Am Dienstag nachmittag gegen Hzl Uhr > Ergebnis zeitigte. Vor dem Schöffengericht Schirgiswalde war der Schornsteinfegeimeister F. D. Auf yem Dache des fand eine Reihe Verhandlungen als Berufung gegen er- Hauses Nürnberger Straße 33 mit dem Reinigen der Dach- gangene Strafbefehle in Sachen des Schulstreikes statt', rinne beschäftigt, als er plötzlich infolge eines Fehltrittes Während ein Teil der Berufungen vertagt werden mußte, vom Dache vier Stock hoch auf die Straße hinabstürzte.' erhielten die übrigen Eltern Geldstrafe von 30 Mark oder Er erlag fosort seinen schweren Verletzungen. 5 Tage Hast.