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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Die.Ottendorfer Zeitung' erscheint Diens tag, Donnerstag und Sonnabend. Bezugs-Preis: Vierteljährlich 1,80 Mark, bei Zustellung durch die Boten 2,— Mark. Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst, irgendwelcher Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten od. d. Besörderungs- Btnrichtungenj hat der Bezieher keinen An bruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zetiung od.aufRückzahlungd.Bezugspreise«. M MzeiBlatt Anzeigen-Preis: Die tletngespalt«, oder deren Raum wird mit 2K Pfg., «ff der ersten Seite mit KO Pfg. berechnet. Anzeigen werden an den Grscheimmgetagra bis spätestens vormittag» 10 Uhr in »t« Geschäftsstelle erbeten. Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, wen» der Anzeigen-Betrag durch Klage etngezoaea werdeu muß »der wenn der Auftraggeber in Konbmw gerbt. Arnsprech-Anschluß: Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 3s. j)ostscheck-Uonto: Leipzig Nr. 29(^8. Schriftleitung, Druck und Verlag: Hermann Rühle, töroß-Vkriüa ! ----- ^. . . . - . - . .>,^.--^-,.^7'- > Kummer 72 Sonlitag, den 22. ^uni ^9^9- ^8. Jahrgang Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Da in letzter Zeit die Diebstähle von Blume» u. s. w As dem hiesigen Kirchhofe sich gemehrt haben, ebenso wie Entwendungen im hiesigen Kirchen- und Psarrwalde, i» wird hierdurch unnachsichtiiche strengste Bestrafung dieser, außerordentliches Aergernis erregenden, Vergehen ange- dwht. Alle Ortsbewohner aber werden dringend gebeten durch Anzeigen beim hiesigen Pfarramte oder einem Kirchen- "orstandsmitgliede, oder dem Friedhofswärter mit behilflich W fein, daß die Misse! äter und Frevler auf der geheiligten Stätte des Friedhofes ihrer Bestrafung entgegen geführt Verden können. Im übrigen wird auf die strenge Einhaltung der aufgestellten Gottesackers ldnrmg Hingeiviesen, nach der insbesondere kleinen Kindern der Zutritt verboten ist und die Eltern für ihre Kinder verantwortlich gemacht werden. Der Friedhofswärter ist zum sofortigen Einschreiten gegen ^ile Uebertretungen angewiesen. Bloßer Durchgang durch dm alten Friedhof ist untersagt. Ottendorf-Okrilla, den 2t. 1919. Der Kirchenvsrstand * . - - -- . ...... si-lrvergevung. Die Forstremerverwaüung Hal der Gemeinde erneut Zillen Posten Brennholz überwiesen. Bei der Verteilung können nur solche Einwohner be- tiicksichligt werden, welche mit Holz noch nicht genügend ver- Mgt sind. Die bis 24. d. M etnzureichenden Meldungen werden durch den Ortsausschuß einer eingehenden Prüfung auf die Notwendigkeit hin unterworfen werden. Es mögen sich also ?Ur solche Personen melden, bei denen tatsächlich ein Not- stund vorliegt. OttendsrsiMorttzdorf, am 21. Juni 1919. Der Gememdevorjtand. k 1 e r - -I b g a b e. Der Gemeinde zugewiesene Eier omsen künftig nur stoch an solche Minderbemittelte abgegeben werden, die im besitze von Einfuhrzusatzkarten Klasse sind. Die Verkaufsstellen sind verpflichtet für die Abgabe dieser Eier Kunoenltsten anzulegen, dabei sind die Einfuhr- istsatzkarten vorzulegen. De: Stammabschnitt muß durch die Gemeinde ab- ^stempelt sein. OtteuvorsiMoritzdorf, am 21. Juni 1919. Der Oememdevorstsnd. Reueftes vom Tage. — Nachdem die Mehrhertssraktionen eine vorläufige ^lellungnahme zur Fnedenssrage herbeigefüyrt hatten, ^nach oas Zentrum unter Bedingungen anneymen wollte, Demokraten ablehuen und die Sozialdemokraten an- stchmen wollten, forderte das Kabinett von den Fraktionen "»en endgültigen Beschluß. Dreier sollte dahingeyen, daß, Venn der Verband auf die Bedingungen des Zentrums nicht Angehen würde, der Beschluß .der Fraktionen als eine Ab- khnung der Unterschrift ausgesaßl werden müßte. Die ^iatoemokraten haben in ihrer zweiten Fraktionssitzung stv Abend auch darüber keinen Beschluß gefaßt. Die Dcmo- Men und das Zentrum haben es avgeleynl, eme solche Endende Erklärung abzugeben, suchen aber ihrerseits nach ^mpromlßwegen, um aus dieser Spannung yerauszu- ovtmen. Da jedoch aus dieser Lage sich kein Ausweg cr- st?b, so hat gestern nacht 1 Uhr 15 Minuten das Kabinett Scheidemann in seiner Gesamtheit dem Präsidenten Evert Men Rücktritt eingerelcht, Hal jedoch dem Präsidenten an abolen, die Geschäfte bis zur Neubildung eines Kabinetts ^'lerzusühren. » — Der „Vorwärts" schickt sich zum Umsall an. deinem ersten Artikel „Volksabstimmung", der sich, wenn ^ch mit einigen Vorbeyailen, sür dre Unterzeichnung des Medenrvertrages aussprach, folgt in der vorgestrigen ^endnummer ein zweiter, in dem es als offensichtlich be- »kichnet wird, daß die Regierungsparteien nicht mehr bet 'M festen, im Plai von ihnen ausgesprochenen Nern stehen. einmal die längsten Tage des Jahres. l6 Stunden und industriellen weigern sich aber, mit der Arbeitsgemeinschaft 46 Minuten soll dre Sonne jetzt Tag für Tag auf auf Grund dieses Tarises zu verhandeln. Es wird auch nicht geleugnet, daß sich die sozialdemokratische Partei in einer schweren Krise befinde, die sich in aller kürzester Zeit entscheiden müsse. Nur insofern wird noch ein Schein von Uebereinstimmung aufrechterhalten, als die Entscheidung über Ja oder Nein nur als eine taktische Frage um das bessere Kampfmittel behandelt wird, da auch die Unterzeichnung den Kampf gegen den Gewaltfrieden bedeute. Bei diesem vom „Vorwärts"-Redakteur Erich Kuttner unterzeichneten Artikel handelt es sich offenbar um einen Versuch mit untauglichen Mitteln, den Gegensätzen innerhalb der Sozialdemokratie die Spitze nunmehr abzu- brechen. — Agence Havas meldet: In der Kammer suchte Orlando nm eine geheime Sitzung, um Mitteilung über die auswärtige Politik zu machen. Er stellte die Ver trauensfrage. Die Kammer verwarf den Antrag Orlandos mit 259 gegen 70 Stimmen. Infolge dieser Niederlage der Regierung ist das italienische Kabinett zurückgetreten. Oertttches und Sächsisches. Vttendorf-Dkrilla, rp Juni <9(9 — In der am gestrigen Abend stattgefundenen Ge meinderatssitzung teilte der Vorsitzende, Herr G -V. Richter, mit, baß in diesem Jahre 8314 Mk. 20 Pfg. an Bezirks steuern aufzubringen seien. Im vorigen Jahre waren 4:45 Mark und 1914 nur 521 Maik auszutningen. In bec Wohnungsangelegenheit eines hiesigen Einwohners wurde milgeteilt, bas derselbe wegen Widerstand und Be leidigung zu 150 Mark Geldstrafe verurteilt sei. Die Baugesuche der Kriegsinvaliden Max Menzel, Bruno Richter und Alwin Schmidt würben unter den üblichen Bedingungen befürwortet. Ern Dampfessenbau der Firma August Walther L Söhne A.-G. fand, da Bedingungen nicht zu stellen sind, bedingungslose Annahme. Ein Stallanbau von Robert Hübner, Milchstraße, fand unter der Bedingung des unentgeltlichen Lanoabtretens sür Straßenverbreiterung bei eintretenöen Beoarf, Befürwortung. Unter denselben Be dingungen und bei entschädigungslosen Widerruf fand der Schuppenanbau von Paul Franke, Auenstraße, Befürwortung. Der SlaatsftSkuS beabsichtigt am Försterhaus an der Würfchnitzer Straße ein Stallgebäude zu errichten. Der Gememderat nimmt hiervon Kenntnis und stellt die Be dingung, daß das Grundstück der Flur Moritzdorf zuzu- schtagen sei. In der Angelegenheit des Baukostenzuschusses sollen Bauluflige darauf aufmerksam gemacht werden, daß die Mittel aufgebraucht feien und erst neue Mittel beschafft werden Müssen, auch würde eine andere Regelung der Zuschüsse erfolgen, gleichzeitig wird daraus hingewiesen, daß sür etwa 15 Häuser die Zuschüsse notwendig seien. Ueber die BausteUenläufe von Robert Willig und Max Herold wird in geheimer Sitzung beschlossen. Gegen eine Auf stellung eines Gasmotors im Grundstück Radeburgerstraße Nr. 109 E für Schlosserei und Maschinenbauzwecke wird keine Bedenken erhoben, doch wird einer eventuellen Ver größerung des Betriebs nicht stattgegeben werden können, oa dieser Teil des Ortes nicht für gewerbliche Betriebe be stimmt ist. Ueber die Heidelbeerernte entspann sich eine längere Aussprache und wurde beschlossen, die Revier verwaltung zu ersuchen, daß zu einem noch festzusetzenden Termin bas Pflücken sreigegeben würde und daß dann gleichzeitig auch Ferien für diese Zeit einsetzten. In der Flurschutz-Angel-genheil teilt die Amtshauptmannschaft mit, oaß für oiesen Zweck Beträge nicht bewilligt werden können. Es wird beschlossen, sür die Zett vom 15. Juli bis 15. Oktober Flurschutz .einzustellen und die Summe bis zu 200 Mark zu bewilligen, gleichzeitig behält sich aber der Gemeinderat die Auswahl unter den gestellten Bewerbern vor. In der Angelegenheit die Einziehung des Rosenweges belr., beschließt der Gememderat, gegen die Einziehung Einspruch zu erheben. In der Erwerbslos cnunterstiitzungs- angelegenhett wird mitgeteilt, daß zur Zeit noch 20 männ liche und 51 weibliche Personen in Frage kommen, da aber Gerechte und Ungerechte Herabscheinen, sofern sie natürlich sich nicht hinter Nebel und Wolken versteckt. Fünf Tage lang (vom 20. bis 24. Juni) geht die Sonne morgen« 3 Uhr 39 Minuten auf und 8 Uhr 24 Minuten unter. Der eigentliche Sommersanfang ist am 22. Juni — an diesem Tage kommt die Sonne um Mittag dem Scheitelpunkt am nächsten. Bis zum Schluß des Monats nimmt dann die Dauer des Tages nur um etwa 3 Minuten ab. — Der hiesige Stenographen-Verein „Babelsberger" wurde am 17. Juni 1914 gegründet. Wenn auch die hoffnungsvolle Entwicklung durch den Krieg beeinträchtigt wurde, zumal längere Zeit der Unterricht ausgesetzt werden mußte, so sind die ersten fünf Jahre Vereinsarbeit dennoch von reichem Erfolge gewesen. Die Mitgliederzahl ist ganz bedeutend gestiegen. Die Teilnahme an den Lehrgängen, die der erste Vorsitzende, Herr Lehrer Dittrich, abhält, ist sehr rege. Möge die Arbeit des rührigen Vereins auch in Zukunft recht gewinnbringend für unsere Jugend sein. Der Wert einer gediegenen Ausbildung in der Kurzschrift ist ge rade jetzt bei dem gesteigerten Wettbewerb der Kräfte von ganz besonderer Bedeutung. — Die Nachrichtenstelle in der Staatskanzlei teilt mit: Noch immer werden an daS Ministerium des Innern Anfragen und Aufforderungen gerichtet, die von ihm Aeußerungen zur Absetzung von Stadträten oder Gemeinde- ältesten oder die Anordnung von Neuwahlen für Gemeinde verwaltungen verlangen. Nun hat die Volkskammer am 4. Juni das Gesetz über Wahlen für die Gemeinde verwaltung angenommen Darnach scheiden am 1. Januar 1920 alle unbesoldeten Stadtratsmitglieder und nicht berufsmäßigen Gemeindeältesten aus ihren Aemtern au». Aber auch ihr früheres Ausscheiden kann von den Stadt verordneten, in Landgemeinden von den Gemeindeoertretern beschlossen werden. Irgend eine Mitwirkung des MinisterumS ist hierbei nicht vorgesehen. Die Regierung hatte in ihrer der Kammer unterbreiteten Vorlage für sich die Befugnis verlangt, unter Umständen derartige Neuwahlen innerhalb dec Gemeindeverwaltungen anorbnen zu können. Die Kammer hat aber dem nicht entsprochen, sondern die Ent schließung darüber ausschließlich den Stadtverordneten oder Gemeindevertretern Vorbehalten. Dresden. Am Freitag nachmittag war man in der T'ainkaserne 12 mit dem Ausräuchern der Schlafräume gegen Ungeziefer befchäftigt. Die hierzu verwendeten giftigen Gase sind vermutlich durch einen unterirdischen Kanal nach benachbarter Kaserne der Artillerie 12 gedrungen und haben dort drei Personen im Erdgeschoß vergiftet. Während die Ehefrau des Kochs Ziller bald ein Opfer der eingeatmeten giftigen Gase wurde, wurden ein Kasernenwärter und ein Dienstmädchen unter Bewußtlosigkeiten und Vergiftungs erscheinungen nach dem Krankenhause übergeführt. — Der Kriminalpolizei ist es gelungen, einen stellungs losen Reisenden in dem Augenblick abzufaffen, als er 50000 Stück unversteuerte Zigaretten in einem hiesigen größeren Zigarrengeschäfte verschieben wollte. Die Zigaretten im Werte von 9OM Mark, die aus einer hiesigen Zigarettenfabrik stammen, konnten beschlagnahmt werden. Der Fabrikant wird sich ebenfalls vor dem Strafrichter zu verantworten haben. Meißen. In dem dicht unterhalb der alten Elb- brücke gelegenen großen Sägewerk von Otto L Schlosser brach ein Feuer aus, das innerhalb zwei Stunden das große Betriebsgebäude mit allen darin befindlichen Maschinen und umfangreichen bearbeiteten und rohen Holz- Vorräten vernichtete. Die Feuerwehren von hier und den Stachbärorten mußten alle Energie zur Rettung der ge- fährdeien Nachbargebäude, von denen besonders die alten Häuser in der Leipziger Straße bei dem herrschenden Ost wind bedroht erschienen, aufwenden. Es gelang, dar Feuer auf seinen Herd zu beschränken. Die Ursache des Feuer« ist unbekannt. Zwickau. Die kaufmännischen und technischen An ¬ wiederholt Unregelmäßigkeiten vorkommen, wird daher gellten, sowie die Werkmeister in der Metall-Industrie beschlossen, von setzt ab eine zwermattge Meldung em-^^ einer Tarif-Bewegung, die sich auf das Vogtland -»fuhren und zwar von früh 9 bis 10U.hr und nachmittags^^ Erzgebirge erstreckt. Zur Durchführung der Bewegung von 2 bis 3 Uhr. Hieraus Therme Sitzung. jhaben sich der Zentral-Verband der deutschen Handlung»- — In der Sitzung des hiesigen K'rchenvorstandes vom gehilfen, der Bund der technischen Angestellten und der 19. dss. Mts. ist zum neuen Pfarrer hiesiger Gemeinde Wertmeister-Verband in einer Arbeitsgemeinschaft zusammcn- Herr- Diakonus Robert Kurl Gräf aus Meerane i. Sa.' geschlossen und in einen einheitlichen Tarifentwurs ausge- ourcy einstimmigen Beschluß der Mitglieder erwählt worden, arbeitet, der den Metallindustriellen des Industriegebiete«, — Sommersonnenwende. So haben wir denn wieder Erzgebirge - Vogtland unterbreitet wurde. Die Metall-