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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend der erste« Seü» »L Mt. sprach ass Lieferung »der Nachlieferung der " AM«, «».«ufRLlkrahluugL.Bezugspreis«»- SchriEtunq, Druck u. Verlag Hermann RSHle, Ottendorf-Okrilla. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Freitag, den ^7. März 2^. Jahrgang. Nummer 33 — Bis zum 15 Mä.z diese» Jahres sollen sämtliche völkerung Bautzens hat der plötzliche Tod eines Beamte« Landwirte ihr Umlagegetreide abgeliefert haben. Rückständige! der Amtshauptmannschaft ziemliches Aufsehen erregt. Lin- Mengen sind zu enteignen und werden nur mit der. Girokasse Sparkasse erkZItiiib, «»» Er nur geweihte wollen wissen, daß der nicht ganz natürliche Tod dieses Beamten mit der kurz vorher erfolgten Revision einer wurde lediglich als kirchlicher Feiertag behandelt. Der staat liche Feiertagsschutz ist ihm entzogen, aber die evangelische olle ung UkUtsnkkokltrx«, vi« ölites-er, binnen, öiütcken, Nsutrote» ?ickelj Pusteln u. s. V. »u vertreiben, bestekt in tsxiicben VVnsckunxeN mit äer eckte» verloren und auch nicht am Kriege teilgenommen hat. befand sich im Besitze beider Arme und hatte den einen unter den Kleidern versteckt. Plauen. Drei Selbstmorde an einem Tage. der Nähe der Barthmühle hat sich ein etwa 15 Jahre alter Knabe von einem Eisenbahnzuge überfahren lassen. Di« Leiche ist vollkommen verstümmelt. Nach den vorgefundenen Papieren handelt es sich um den geistig etwa« beschränkten Stiefsohn eines auf der Leipziger Straße wohnenden Klempners. — In der Hammerstraße hat sich ein 44 Jahre alter Schriftsetzer durch Ga» vergiftet, und zwar infolge lang anhaltender Nervenkrankheit, und endlich in der Neun dorfer Vorstadt ein dort wohnhafter 52 Jahre alter Werk meister in feiner Wohnung erschossen, und zwar aus Schwer mut über den vor kurzem erfolgten Tod seiner Ehefrau. Adorf. Der Kaufmann Rosenzweig, der seinerzeit von Grenzbeamten festgenommen wurde, al» er 150 000 Mk. nach der Tschecho-Slowakei verschieben wollte, wurde vom Schöffengericht zu 50000 Mark Geldstrafe und zum Tragen der Kosten verurteilt. Bad Elster. Der Schneidermeister Ruderich von hier wurde wegen Verkaufs von Herrenwäsche an Ausländer vom Schöffengericht Adorf zu 50000 Mark Geldstrafe und 32000 Mark Wertersatzkosten verurteilt. elektrischen Strom zahlen. Sebnitz. Seit einer Woche spurlos verschwunden ist der 52 Jahre alte Arbeiter Hermann Adler von hier. Kamenz. In Nebelschütz wurden vor einigen Tagen spätabends drei Unbekannte festgcnommen, die sich in der Dunkelheit in verdächtiger Wcise an der Kirche aufgehalten hatten und deren Gebahren auf einen beabsichtigten Kirchen einbruch oder Ktrchenraub schließen ließ. Als sich die Un bekannten beobachtet fühlten, gingen sie nach dem Gasthofe; da sie bemerkten, daß sie auch dort wieder Aufmerksamkeiten erregten, entfernten sie sich in der Richtung auf Kamenz zu. Von der inzwischen benachrichtigten Landgendarmerie wurden sie dann kurz vor der Ziegelei eingeholt und angehalten und nach Nebelschütz zurückgebracht. Hier ergab die Unter- suchung, daß sic in 2 Handtaschen dar wunderbarste und vollendetste Einbrechsrwerkzeug mit sich führten, bei dem auch nicht das geringste Instrument fehlte. Bei einem der Hälfte des Umlagegetreidepreises bezahlt. Für uneinbring liche Getreidemengen ist ein Ersatz in bar zu leisten. Da die Reichsgetreide stelle den durchschnittlichen WeltmarktSprei» im Februar auf 1300 Mark für den Doppelzentner festge. setzt hat, ist für jeden fehlenden Doppelzentner Getreide der Betrag von 1337,50 Mark bar zu entrichten. — Bestrafung von Schulversäumniffen. Nach ß 5 des Volkrschnlgesetze» find dis Eltern und Erzieher verpflichtet, schulpflichtige Kinder zum Schulbesuch anzuhalten. Ebenso haben Lchrhecren, Dienstherrschaften und Arbeitgeber ihren Lehrlingen, Bediensteten und Arbeitern männlichen und weiblichen Geschlechts die zum Besuche der Fortbildungschule nötige Zeit einzuräumen und fie zum Schulbesuch anzuhalten. Ungerechtfertigte oder unendschuldigte Schulversäumniffe ziehen die Bestrafung der Schulpflichtigen sowie der Mern, Erzieher, Lehrherren, Dienstherrschaften und Arbeitgeber nach sich, sofern diese ihre Pflichten außer Acht gelassen haben. Die Schuldigen werden mit Geldstrafen bis zu 300 Mark belegt, die im Falle der Nichtzahlung nach §8 28 und 29 des Reichsstrafgesetzbuchs in Haft umzuwandeln find. Als Ent- schuldiqungrgrund für Schulversäumniffe gilt im allgemeinen nur Krankheit des Schülers oder bedenkliche Krankheit in dessen Familie, aber nicht: häusliche oder wirt'chaftliche Ge schäfte, dringende oder auswärtige Arbeiten usw. — Zählkarten für Steuerentrichtung und Kapitalertrag steuer werden demnächst eingeführt werden, um einen bequemen uns billigen Weg für die Abführung der Ein kommen-, Umsatz-, Besitz, Erbschaft»- usw. Steuer, de» Reichsnotopfer», sowie der Kapitalertragssteuer für Hypotheken, zinsen an dis Finanz- und Steusrkaffea zu schaffen. Damit die Kapitalertragssteuer für die am 1. April fälligen Hypothekenzinsen an die Finanzkaffe mit Zählkarte abgeführt werden kann, werden die Vordrucke schon vom 20. März ab bei den Postanflalten vorrätig gehalten. Die Zahlkarten für die Entrichtung der übrigen Steuern werden von Ende März ab abgegeben. Langebrück. Gestohlen wurden au» einem Auto schuppen zwei neue Elsatzbercifungen Harburg-Wien mit neuen Felgen, Gleitschutzdecke mit geflochtenem Gummi ausdruck, auf den Felgen die Namen Hering-Ronneburg in Goldschrist. Hainsberg. Diebe drangen Ende voriger Woche nacht« in die Kirche zu Hainsberg ein, erbrachen in der Sakristei einen Schrank und erbeuteten die Abendmahl«- und Laufgeräte, darunter einen goldenen Kelch au» dem 13 Jahr hundert. Dieser Kelch besitzt hohen Kunstwcrt und wurde von der Gemeinde Somsdorf dem seinerzeit ausgepfarrten Hainsberg zum Geschenk gemacht. Ferner fielen den Diebe kostbare silberne Kannen in die Hände. Bad Schandau. Beschwerde gegen die hohen Strompreise hat der Stadtrat beim sächsischen Landtag ein gebracht. Das hiesige Elektrizitätswerk „Elektra" hat den A M) WzcheMt OertlicheS vmd Sächsische «ttmbsrf-Gkrilla, Sen rs. März ,S2L. — Der gestrige Frühjahrsbußtag in Sachsen galt in diesem Jahre nicht mehr als gesetzlicher Feiertag, sondern Keine Höchstgrenze für Giro- Guthaben. Tägliche Nevfinsang d. Lin- lagen mit S Prozent. Kokeutoser Ueb«rw«isungs- verkehr nach allen Orten des Reiches. Koftenfreie Einziehung von Schecks u. Platzanweisungen. Ottendorf-Okrilla Rathaus, Radeburger Straße. Geschäftszeit s—l Uhr, 2—s Uhr, Sonnabends s—z Uhr. Fernspr. Amt Hermsdorf Nr. SS. Kaffensührung in Verbindung zu bringen. Tatsächlich haben sich bei dieser Revision ziemlich arge Mißstände ergeben und angeblich ist die Kaffe in einem äußerst peinlichen Zustande angetroffen worden. Die Oeffentlichkeit hat ein Interesse daran, daß dieser bisher absichtlich verschwiegene Fall baldigst aufgeklärt wird. Mittweida. Eine beträchtliche Bodensenkung ist hier gegenüber der Gewerbeschule erfolgt. Dort fielen plötz lich in etwa 1 Meter Umfang die Steine der Pflaster« in die völlig durchhöhlte Tiefe. Worauf die Bodensenkung zu rückzuführen ist, konnte noch nicht festgestellt werden. — Die städtischen Kollegien haben die Anschaffung einer Motorspritze für die Freiwillige Feuerwehr beschlossen. An den Kosten (über 500000 Mark) beteiligen sich die Industriellen in hervorragendem Maße. Hohenstein-Ernstthal. Ein schwere« Auto- Unglück ereignete sich aus der Straße von hier nach Wüsten brand kurz hinter den Teichen. Ein dem Fleischermeister Emil Leichsenring aus Siegmar gehörige«, mit sieben Per- sonen besetztes Auto fuhr in voller Fahrt gegen einen Straßenbaum und wurde zertrümmert. Der Besitzer, sein Vetter, vier Damen und der Chauffeur wurden herausge- schleudert und erlitten mehr oder minder schwere Verletzungen. Eine zwanzigjährige Nichte de« Besitzers, die durch die Fenster de« geschloffenen Autos stürzte, wurde besonder« schwer am Kopfe verletzt, außerdem erlitt fie Beinbrüche. Schwarzenberg. Auf der Tagesordnung der Stadtverordneten stand die Wahl de« ersten Vorsitzenden an Stelle de« ausgeschiedenen Prokuristen Zimmermann. Der Antrag der bürgerlichen Fraktion um Absetzung der Wahl, da wegen zu kurzer Einladungssrist nicht alle Mitglieder erscheinen konnten, wurde von der linken Seite abgelehnt. Hierauf entfernten sich die bürgerlichen Vertreter, fo daß Beschlußunfähigkeit eintrat. Schönfels. Bet einem Lagerhalter erschien ein Mann, der erzählte, er hätte im Kriege einen Arm verloren und bekomme eine so geringe Rente, daß e« ihm unmöglich sei, sich und seine Familie, zu der 5 Kinder gehörten, zu ernähren. Au« Mitleid gab der Lagerhalter dem „Ein armigen" 20 Mark. Er stiegen ihm jedoch Bedenken auf und er folgte dem Manne, den er in Lichtentanne festnehmen lieb, da sich herausstellte, daß der Mann gar keinen Ar« Täglich« Perrins««- d. Lin- lagen mit 2»/,«/,. Gi«ta-rn-re«,e eines Spar- kaffenbuches auf roooo Mk. «rhöht. Kofte«t«s» Aufbewahrung uud Verwaltung v Wertpapieren.. pfleg« des bar grldlose« Zahlungsverkehrs. ein Bußtag ohne ein besondere» Festgewaud, aber gerade als solcher ist er ein Zeichen der Zeit, das zu mancherlei Nachdenken anregen kann. Wir find ja auch in Sachsen auf dem Wege, der zur vollen Trennung von Kirche und Staat führen soll. Die Kirche wird sich noch in vielen Dingen auf ein ganz selbständiges Sorgen und Schaffen einstellen müssen. Bußtagrgedanken sind ernste schwere, gewissen- schärfende Gedanken. In harten Schickfalszeiten werden sie wohl besonder- verstanden. Eine sächsische Bußordnung aus den bösen Zeitläuften des 30 jährigen Krieges warnte vor unzeitgemäßer Hoffart und Ueppigkeit, und es sollten „Exempla" gepredigt werden, daß die Zuhörer „zum christ lichen Leben und Wandel aufgereizet" würden. Ein ähn licher Ton möge auch diesmal am Platze gewesen sein. Es ist manche« im deutschen Volke innerlich schlampig und dreckig geworden, und keine große, moderne Geste kann diese jammervolle Tatsache beiscireschteben. Um so deutlicher und kräftiger muß der Wille zur sittlichen Verinnerlichung feine Sprache reden und sein gute«, aufbauendes Werk tun. Amtlicher Teil. Eine Bolkssammlung für das notleidende Alter findet auch in unserer Gemeinde statt. Unsere alten Leute darben und hungern. Die öffentlichen Körperschaften verkennen die Notlage nicht, aber Umfang und Wirksamkeit ihrer Hilfe sind be schränkt durch die Finanznoi. Private Hilfe ist daher notwendig. Wir vertrauen auf die Opferwilligkeit unserer Ein wohnerschaft und bitten um reichliche Spenden an die Sammler. In den einzelnen Dienststellen und Betrieben werden durch die Betriebsräte Sammellisten in Umlauf gesetzt werden, für welche wir besondere Beachtung erbitten. Möchte ein schönes Sammlungs-Ergebnis unsere Ge meinde zieren. Htteudors-HLriÜL, am 11. März 1922. Der Gememdevorstand. Vermittlung des An- und U«rka«fs von Wertpapieren. Kesorgung «««er Jinsscheinbogen. A«- «nd Verkauf von ««»ländischen Zahlu«gsmittel«, Schecks, Devise«, K«szaht««gr« auf da» K«»la«d. Einzahlungen können erfolgen: Zentral« des Giro. Verbandes Sachs. Gemeinden, Dresden, Giro-Aonto s Gttendorf-Vkrilla, Postscheck-Aonto Dresden t^bss. Dt« ,VUeudorf«r Zeitung- erschein! tag, Donnerstag und Sonnabend. s B«tug«-Preis: Monatlich ,50 Wark, 1 bei Zustellung durch die Boten — Mark, l I» Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst, t irgendwelcher Storungen des Betriebes der > . ... , —- - - „....^. Strompreis abermals erhöht, und zwar auf 6,10 Mark für Landeskirche wollte ihn nicht einfach ausgeben. So ist's denn Lichtstrom (für Kraftstrom auf 3,40 Mark). Schandau ge- . - —'- hört somit zu den Städten, die den höchsten Preis für Vielleicht regten die Bußtagsglocken, die so in den grauen F-stgen°mmenen wurde außerdem noch reichlich Munition Alltag hineinklangen, doch etliche Gemüter an, einmal still fUr -inen Browmng gefunden. Die verdächtigen Gestalten über gewisse Schatten und Schäden nachzufinnen, und sich wurden dem Amtsgericht Kamenz zugesührt. selbst zu prüfen, ob man nicht noch mehr beitragen und Bautzen. Die „Volkszeitung für Bautzen und schaffen könnte, daß e» zunächst einmal innerlich besser, Kamenz" richtete folgende Anfrage an den hiesigen Amts- würde. -Hauptmann Hempel: „In verschiedene» Kreisen der Be-