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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend »onoüich 2^5 Mark, Kei durch die Baten 2,50 Mark. MtthSÜWS- «Ä Az«Blsll Fi«ch»«ch-Anschluß Amt Hermsdorf b. Dr. Rr. N. Psftscheck-Konto Leipzig Rr. Ml48. Schr^ituvH, Dn»ck u. Verlag H^rWE Mcht», Nummer ^6 Sonntag, den f8. Dezember l<-2j 20. Oabrgang. Amtlicher Teil. Zncker-Ab-abe. Die Gemeinde verfügt über emen Posten Zuck de^ an Klein, und Sozialrentner, sowie Kinder unter 1 Jahr gegen sofortig Bezobluna Moutag, de« 19. Aezember 1921 Rathaus — M ldeamt zur Verteilung kommen soll, l Pfund koste' 4 Maik ein- schließlich Tüte. Htteudorf-Hkrilka. den 17 Derember 1921. Der Gemeindcvorstand. iMe^d<-ss.<N?r dr p Dczembrr q2> X Der zweite Kunstabend des Orisverei: s, der weit besser besucht war, stand im Zeichen der hohen musikalischen Kunst. Er war eine Freude, den Künstlern lauschen >u können, wie sie bedeutende Werke bed-utender Komponisten »um Vortrag brachten. So spielte H rr Hahn Kabeln, Cellovirtuos, mit Hingabe und klanaschön sein wundervoll » Instrument. Besonders schön wirkte die B rc ule von Godard, die wiederholt werden mußte Frau Doktor Förster aber bot in herrlich-r Weise drei Schubertlieder und steigerte ihr Kö' nrn im zweiten Teil bis »UV Höh pu^kt ihrer Kunst beim Vortrag des Gebels der Elisab tb und dr» WmtnftedeS von Koh. Ihr war Herr Oberlehrer Georgi ein stimmungs voller Bealeiter. Herr Lehrer Jakob aber, der in ausge zeichneter Weise auch als Solist sich am Klavier zeiot, spielte auch in mustergültiger Weise die Bealeitung zum Cello de« Herrn Hahn-Kabela. Es war erfreulich, wie die beiden Herren den Stoff zu meistern verstanden, ohne dach erst sich aegen- seitig näher kennn gelernt zu haben. Alle« in allen, e« war ein Kunstabend im wahrsten Sinne des Wortes. Ihn danken wir allen, die ihre Kunst und ihre Gaben in den Dienst der Einwohnerschaft stellten. Hoffen wir daß der folgend« Kunstabend noch mehr Zuhörer aus allen Kreisen der Bevölkerung findet und so beweist, daß woh e Kunst übe' den Palleten und dem Klaffenkamps der Gegenwart steh' —* Dor er jetzt ous Weihnachten geht, werkt man allannein, im besonderen merkt man es aber — durch die alljährlich um diese Zeit einsktzend? schlechte Lichtversorqung durch unser Ga«w rk. Brannte schon in letzte« Zeit da» Ga mangelhaft so wurde e« am Donnerstag um 7 Uhr aonz besonder» duster — man nahm an da« sei eine kleine technische Störung — da er später wieder gut brannte, aber beMe glaubt niemand mehr an ein? S'ö unq — denn am F- t- tag ging da« Lichtgefunkel um 6 U-r lo« und schon war» alle — sowa« nennt man Gasversorgung Unsere N'chbar- dörser haben G ttftidank Elektrisch und k nnen die Be quemlichkeit und Nutzen des Gas « ru L ucht- und Koch, zwecken nicht. Endlich so gegen 8 Uhr kannten die L mven Halbweg«, bi« e« gegen n Uhr w'eder in „vollster Schön- brit" strahlte. E« berülm ins eigen, warum muß da« Ga« zu einer Z it versagen, wo die wenigsten stch schon n die Klappe legen können. Wenn die Gasversorgung so schlecht gestellt ist, so müssen eben Ga« sperrstunden vorgesehn werden und diese müssen recht eilig bekanntgemoch' werden. Die B rwaltung der Gasanstalt ist doch nicht dazu da, uni mit ihren Abnehmern Schindluder zu treiben, sondern um den Abnehmern in den veffprochenen Annehmlichkeiten gerecht zu werden. Auf diese W ffe 'ördert die Berwaftunu ui meiden fü die v rschsedenen Sorten auf 2l bis 27 Mark Die P nie stnd Kleinhandelspreise für gesalzene Ware, wo- ru noch die üblichen Handelszuichläze kommen. — Da« vkont >stjsche Anschwellen der Preise für Druck papier. Die Z'llstofisabnkonten haben am Dienstag den Beschluß gefaßt, für den Monat Januar den jetzigen Preis ist' D uckpopik'zellulose von 340 M um 320 M also -aus 660 M für je 100 Ki'ogramm zu erhöhen. Da« bedeutet beinahe eine P rdoppelung der erst im vorigen Monat ber- ausaesetzten Preise. Die Druckpapierfabriken sahen sich durch diese Erböv-ng veranlaßt, auch ihrerseits die Preise für Druckpapier um weit^e 30 Mk für je 100 Kilogramm berarffznfttzen. Dazu kamen noch ehöbie Forderungen der. Ho'zstoffsubnkar.ten, die KoblenpreiSerböhung usw. Die Folge davon ist, daß der schon j tzt auf do« Zmanzigfache aeaenüber dem F iedenSprei« gestiegene P ipierpreis im I ! uai zum mindest, n auf da« Dreißigfache steigen würde Di« N chwirkungen, die diese phantastischen Preissteigerungen für das Buchdruck- und Zitungrgewerbe haben werden, liegen ohne weiteres auf der Hand. — Jede» Zeilatter hat auf Grund seiner wirtschaftlichen Verhältnisse und seiner Entwicklung seine besondere Be zeichnung Das 18 und 19 Jahrhundert war das Zeit alter der W ffer schäft und T chnik, und dos Jahr- hu dert, m oew wir leben, ist (im Deutsche Reiche wenigstens) oa» des — — Tarifs. Der Ta ff steht heute über allen L bensf aaen, er regiert Land und Volk gewaltiger den ein Monarch. Der A bcftgeber 'ist ihm untertan und der Arbeit nehmer schwü t und hält au? ihn in gottähnlicher Verehrung und Anbetung Ec allein ist seligmochend und er allein ist das Glück und die Zufriedenheit de« Menschen. Der Tarif: die Religion von heute. Der Tarif ist ein Houptfaktor im wirtschaftlichen L den geworden. Nach ihm wird die Zeit bezahlt — nicht etwa die Arbeit. Das ganze Erdendasein überhaupt richtet sich in den gegenwärtigen Zeitläuften einzig und allein nach dem Tarif. Kinder, Professoren, Dienst. Mädchen, Toilettefrauen, Künstler, Portiers — alle, alle werben „nach Tarif" bezahlt. Und wer etwa seine Zeit „außer Tarif" bezahlen zu lasten stch erdreistet, der ist ein Aussätziger der M nschheit, er kommt in Bann und Acht, ist vogelfrei. Der Tarif steht im Mütelpunkl d--s Zeitgetriebes und ist in oller Munde. Die tägliche Sorge ist er und dos Hauptthema, sobald auch nur zwei Menschen zusammentreffen Aul der Straße, in der Elektrischen, im R staurant, im T reat er, in den Eisenbahnabteilen, im K'no, überall hört man im Gespräch da« zeitgemäße Wort „Tnif" dutzendmal „Der Tarif ist gekündigt." — „Um wieviel Prozent wirb der Tarif erhöht?" — „Winn tritt der neue Tarif in K. ft?" — so klrngl e« in die Ohren. „Tarif", „Taris" — wohin man hört. Die Manschen leben und streiken für ibn De» Tarif ist die Exfftenz, die Dasein-Möglichkeit. W i leben rrn Zeitalter des Tarifs . . . — Da» neue Ortsklost nverzeichnis ist vom R ich«tag angenommen worden. Die Anzahl der Höber gestuften O te ist sehr groß, insbesondere sind auch zahlreiche Großstädte in Höber. O «klaffen gekommen, obne daß deshalb die Mittel und KU'imüdte v-rn-chiasstgt worden find. De W kungen des G<fttz s kommen dah r einem sehr großen Teil der Beamten und mit ihnen der Äugest, llten, A b iter, Kriegs- b schädigten und Kriegshinterbliebenen und -waisen zugute. E» rii Voorge getroffen, daß die Nachzahlung,m auf Grund o « neuen Ges tzes unv.r-ügl ch noch v W irnach'en er. folgen. Diese Nachzahlungen find wegen der Rückwirkungen vc» V r eichuiffes auf den 1. Avil 1920 s br beträchtlich und we b. n die wirtschaftliche Lage der in Betracht kom menden K eise wesentlich erleichtern. man noch eine Tasche mit 86 000 Mk. Der fünfte Ver brecher, der, wie die Vernehmung der beiden Beamten er. reden hat, derjenige ist, der den Beamten Pfeffer in die Augen warf, ist entkommen. Er ist mit den anderen vier Räubern in der Kaschemme zusammen gewesen, hat aber ent weichen können. Die Räuber waren mit schweren Revolvern 'ewaffnet und führten sogar Handgranaten bei sich, die ihnen bei ihrer Verhaftung abgenommen worden find. Heidenau. Der Arbeiter Ramm von hier fuhr am Dienstag nachmittag mit dem Zuge 3,31 Uhr ab Nieder, edlitz in Begleitung seines schon in reiferem After stehenden Sohnes heimwärts. Als auf dem Haltepunkt Heidenau der Sohn mit dem Vater den Zug verlassen wollte, blieb letzterer stumm sitzen, und es stellte sich heraus, daß der Mann an H rzläbmung verstorben war. Keinem der Mit- reffenden war während der Fahrt etwas aufgefallen. Glashütte. Die vor einigen Monaten unter Mitwirkung der Städtischen Industrie-Zentrale, G- m. b- H. gegründete Schieibmaschinen-Jndustrie GlaSSütte, G- m. b H. geht mit einem Auftragbestand von etwa 14000 Schrerb- Maschinen, lieferbar im Jahre 1922, im Werle von über 40 Millionen Mark, in das neue Jahr hinein. Altenberg i. Erzg. Hier wurde in» Gerichtsge- sängms ein armer Bettler eingeliefert. Bei der Untersuchung feiner Kleider wurden nicht weniger den 470 Mk. Papier- geld, meist Einmarkscheine, 202 Aluminium-Fünfziger, 1565 Zehnpfenniger, 12000 Fünfpfenniger, 31 Pfennige in Kupfer und 9 Mk. in Silber vorgefunden. Außerdem halte er noch eine ganze Masse verfallene» Papier- und Metall- Notgeld au» fast allen allen Staaten. Da» Sortieren und Zählen de» Geldes hat mehrere Stunden in Anspruch ge- nommen. Obersohland a. R. Erschossen aufgesunden wurde in seinem Zimmer Amtmann Bahrmann vom Staatsgut, nachdem er noch kurze Zeit zuvor im Gasthofe dienstliche Anordnungen getroffen hatte. Es kann nur angenommen werden, daß Bahrmann, der herzleidend war, in eine« plötzlichen Anfall von Schwermut die Tat brgangen hat. Freiberg. Das Kohlenamt ermahnt die Einwohner- schäft, stch wegen der schlechten Zufuhr von Heizftoffen beim Gas- und elektrischen Stromverbrauch der größten Sparsam keit zu beflerßigen, um der sonst wieder notwendig werdende« Etnsühiung von Sperrstunden vorzubeugen. Auch für den Hausbrand stehen nur ungenügende Mengen von Heizftoffen zur Verfügung, weil in erster Linie die lebenswichtigen Be» triebe beliefert weiden müssen. — Der allgemeine Hausbefitzerverein Freiberg und der Hau»- und Grundstückrbesttzerverein Friedeburg haben be schlossen, zur Deckung der Steuern, Abgaben und Beiri br- koflen eine allgemeine Erhöhung der Mieten um 140 Proz. des Friedenspreises eintreten zu lassen. Mylau. Den Berbrennungstod erlitt die 16 Jahre alte Tochter eines Anwohners. Das Mädchen war mit dem 17 Jahre alten Bruder allein in der Wohnung. Da« Mädchen ist vermutlich dem Kanonenofen zu nahe gekommen wodurch die Wachstuchfchürze in Brand geraten ist. Am ganzen Köiper brennend, flüchtete die Unglückliche nach dem Hofe, wo ihr Hausbewohner zu Hilfe kamen. Di« Beoauernswerte hatte jedoch so schwere Brandwunden davongetragen, daß sie ihren Verletzungen erlegen ist. Oberwiesenthal. Den Grenzbeamten diesseit« und jenseits der Grenze fiel in den letzten Tagen reiche Beute von Schmuglern in die Hände. So faßten im Z chengrund unterhalb Neuhaus die Grenzer vier Karlsbader Männer m.l 4000 Päckchen Rauchtabak ab. In Böhmtsch- Wreseuthal fielen Waren von 60000 Kronen in ihre Hände. In Gottesgub beschlagnahmte man eine ganze Fuhre Eier, rn Stadtteil Unterwresenthal 35 Zentner Zwiebeln, die au», gejührl werden sollten. In Niederschlag wurde einem Saazer ein Paket Stoff abgenommen im Werte von 2000 Kronen. wir überzeugt, daß bei den Vorkommen einer einzigen war. Die Namen der drei anderen Räuber find noch nicht i nay Begehung oer x,al nacy Lvermg rn oen Lvaw vegeven ' wo sie die Verfolgung beobachten konnten. Nachdem sie sich jeden Fall aber nur immer mehr das Drängen, daß nun endlich mit der Schaffung von Elektisch ernst gemacht wird Wäre der Gasanstaltsbctrieb noch im P ivatbesttz, so wä en Ebmath i. V. Ein ungetreuer Sparvereinskassierer der 38 Jahre alte Handarbeiter und KrtegSinvaltd Robert Ebert von hier, hat, wie die in OelSmtz erscheinende „Bogtl. Zlg." berichtet, im Laufe dieses Jahres 18 500 Mark zu jammengetragen und von dieser Summe 3900 Maik bei der Sparkasse zinstragend eingelegt, die übrigen 15 000 Mk. aber zuruckbehallen und in seinem Nutzen verwandt. Auch die 3900 Mark hat er jitzt abgehoben, an süns seiner besten Freunde deren Spareinlagen zurückgezahlt, und ist dann ver. — Aus Vorschlag der Preiskommission de» Margarine- bis zum Abend im Walde aufgehalten hatten, haben sie sich schwunden. Etwa 1500 Mk. find in Ebert» Wohnung noch vtrbande« wurden die Preise weiter herabgesetzt. Sie stellen nach Poffchappel begeben und sind von dort aus über s vorgefunden und beschlagnahmt worden, ebenso wurde et« sich für VaMl» di« «b 14. Dqrmber vom Saga gEM Dresden nach Berlin gefahren. Bei ihrer Verhaftung fand gutes Fahrrad beschlagnahmt. Fceital. Auf ein Telegramm der Berliner neuen Jahre nicht blo« Beratungen über Elektrisch abgehalten bekannt. Wre angenommen wr>d, haben sich die V rbrecher «erden, sondern daß die Versorgung ein bischen „elektrisch".nach Begehung der Tat nach Weißig in den Wald begeben betrieben wird. — — — - > K-tmrnalpolizei hin, daß vier der Freftoler Räuber gefaßt Störung die Gemeindeverwaltung sich energifch ins Mittel sftien, begaben sich die zwei überfallenen Beamten des gelegt hätte, aber da» auf die erste Störung eine v'ch S-emenswerfts nach Berlin zwecks Gegenüberstellung der größere folgen würde, hielten wir nicht für möglich. Man Banditen. B^t ihrer Ankunft wurde ihnen eröffnet, daß muß vor allem auch bedenken, daß derjenige der Garbe- die vier m einer Berliner Kaschemme sestgenommenen Ver- leuchtung hat, in den wenigsten Fällen gleich eine andere brccher bereits ein Geständnis abgelegt hätten. Der An- Beleuchtung zur Hand hat, gerade durch dar plötzliche Ver-Führer der Verbrecherbande ist der langgesuchte Hölzel aus sagen ist die Stimmung über die Leitung des Gaswerkes Coschütz, der seinerzeit auch am D übener Bankraub beteiligt Nicht die rosigste. W>r wollen hoffen, daß im kommenden