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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Amzeigsn »«d«« an t« Femsprech-Anschlus; Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. Kummer 75 Freitag, den Juli 20. Jahrgang Korrespondenz von unterrichteter Seite erfährt, sind die Ver handlungen am Montag nicht über das Anfangsstadiu« hinausgekommen. Die Beratungen sollen am Freitag in Aussig fortgesetzt werden. — Eine Million für sozialdemokratische Wahlagitation in Ostsachsen. Nach dem Geschäftsbericht des Bezirk« Ost- sachsen der Sozialdemokratischen Partei hat diese Partei im Wahlkreise LMachsen allein im Jahre 1920 für Wahlagitation fast eine Million ausgegeben, neben beträchtlichen anderen großen Aufwendungen. Die Ausgaben beliefen sich für die Reichstagsmahl auf 317157 Mk., für die Landtagswahl auf 240883 Mk., für kommunale Wahlen aus 23735 Mk., Agitationsunkosten auf 253148 Mk. Daneben wurden auf gewendet für VerwaltungSunkosien 188071 Rk-, an den Parteivorftand obgeführt 119368 Mk. und für sonstige Aus gaben noch 35334 Mk. Radebeul. In der Nacht zum Dienstag ist der hier in der Leipziger Straße wohnhafte, 44 Jahre alte Hauptmann a. D. Gruhl bei einem Zimmerbrande erstickt. Beim Schlafengehen hatte er sich noch eine Zigarette ange- brannt und im Bett bei offenen Licht gelesen. Vom Schlaf übermannt, hat er vermutlich den Lichtstumpf umgestoßen, wodurch das Zimmer in Brand geriet. Freiberg. Ein großer Einbruchsdiebstahl ist hier verübt worden. Er sind alle möglichen Silbersachen, G cäte und anderes von sehr hohem W rt erbeutet worden. Der größte Teil aller gestohlen Sachen ist gezeichnet, darunter ein Zigarrenbehälter, der den Namen „Dr. Große" trägt. Brand-Erbisdorf. Obwohl die Verwaltung der Elite-Werke in den hiesigen Abteilungen sowie in Reichen bach und Noffen umfangreiche Neubauten hat aufführen lassen, so reicht doch der verhandene Platz immer noch nicht aus, um den vorliegenden großen Auftragsbestand zu be wältigen. Um diesem Uebelstande abzuhelfen, hat der Vor stand in diesen Tagen in der Nähe Dresden» zu außer ordentlichen vorteilhaften Bedingungen eine große Fabrik ge kauft, in die zunächst die Abteilung Noffen verlegt werden soll. Weiter ist von dem Unternehmen die Fabrikation ver schiedener neuer Artikel, u. a. auch die Herstellung von Schokoladenmaschtnen, ausgenommen worden, für die die Nachfrage — wie in der Fahrradabteilung in Reichen- b and — kaum befriedigt werden kann. Meerane. Einen tragikomischen Fall hatte die Freiwillige Sanitätskolonne aus dem hiesigen Schützenplatz zu behandeln. Es handelte sich um ein junges Mädchen das angeblich an epileptischen Anfällen litt. Die Sache war aber weniger schlimm, denn der Arzt konnte feststellen, daß das Mädchen lediglich sinnlos betrunken war. Machern. Auf der Staatsstraße am Eingang de» Ortes kam ein Automobil mit großer Schnelligkeit angesaust. Als es vorbei war wollte ein Schulknabe über die Straße weglaufen, wurde aber von einem zweiten Auto, das dicht hinter dem ersten herkam, zu Boden geworfen und bi« an das andere Ende des Dorfes geschleift. Mit gebrochenem Schädel ließen die betreffenden Fahrer den Verunglückten liegen und suchten das Weite. Weißbach. Ein 18 jähriger Dienstknecht fuhr mit seinem Rade die von hier nach Vollmershain führende steile Straße herein. Dabei geriet er mit aller Wucht an ein unten stehendes Wohnhaus, sodaß er schwere Verletzungen davontrug, die seinen Tod herbeiführten. Grüna. Durch Einbruch wurden in der Fabrik von Emil Opitz für über 10000 Mark Handschuhe gestohlen. Buchholz. Auf der belebten Bärensteiner Straße ereignete sich ein Unfall. Der staatliche Personenkraftwagen Oberwiesenthal—Annaberg kam in voller Fahrt in Richtung Annaberg angesahren. Zu derselben Zeit wurde der Kraft- wagen nach Bärenstein erwartet. Der Knopffabrikant und Wirtschaftsbesitzer Reuther aus Kirchberg wartete mit seiner Frau an der Haltestelle und hatte den in entgegengesetzter Richtung daherrascnden Oberwiesenthaler Wagen nicht bemerkt. Während seine Frau noch beiseite springen konnte, wurde Herr Reuther erfaßt und am Kopfe schwer verletzt, ferner wurden ihm beide Beine abgefahren. Der Tod trat auf der Stelle ein. Der Führer des Oberwiesenthaler Wagen» hatte infolge Versagens beider Bremsen die Gewalt über seinen Wagen verloren. Er rettete sich durch Abspringen. Der Wagen prallte an einen Straßenbaum an und wurde in den Straßengraben geschleudert, wo er völlig zertrümmert wurde. Er führte keine Fahrgäste mit sich. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. SchrMeitung, Druck u. Vertag Herm««« UOtztze, -«si-vkrA». Beiträge zur landwirtschaftlichen Berufs- Genossenschaft. Der Auszug aus dem Unteruchmerverzeichnis mit Heberolle für die Beiträge zur landwirtschaftlichen Berufs- Sinoffenschaft, sowie zum Gartenbauausschuß beim Lmdes- Murral auf das Jahr 1920 liegt von heute ab 2 Wochen Ansicht der Beterltgten im Rathaus aus. Die von den Unternehmern zu zahlenden Beiträge sind ^gesäumt und spätestens bis 2. Ault 1921 an die Orls- ^Uereinnahme abzuführen. Einsprüche der Unternehmer gegen die Beitragsberechnung M binnen einer wetteren Frist von 2 Wochen direkt an dre ^schäslSstelle der Genossenschaft in Dresoen-A,, Wiener- ^atz 1 41, zu richten. Der ausgeworsene Betrag ist jedoch ^geachtet des etngewendeten Einspruchs vorbehältlich der Mieren Ausgleichung in voller Höhe abzuführen. Httendorf-Moritzdorf, am 20. Juni 1921. Der Gemeindevorstand Ehrenämtern bei öffentlichen Verwaltungen, eine Fülle praktischer E fabrungen angeeiget hat, die nicht vielen Orts eingesessenen zu Gebote stehen dürfte. Herrn Schiffl'S Aus scheiden aus der Gemeindevertretung bedeutet für die Ein wohnerschaft Ottendorf-Okrilla's einen herben Verlust. — Das Jahr 1921 hat einschneidende Veränderungen am Orte mit sich gebracht. Das neue gegliederte Ottendorf-Okrilla zählt nunmehr 4500 Einwohner. Mag auch Herrn Ge- Mkindevorstand Richter durch die ihm unterstellten Beamten a'ch viele m-chemsche Arbeit abgenommen werden, die durch dachte Lei'uug und Disnosuion über ein so schmieriges und ausgedehntes Gemeinwesen lastet auf ihn persönlich. Wir hoffen, daß er auch diesen neuen Anforderungen gewachsen ist und den vereinigten Gemeinden zum Wohle seine Kraft widme. Die alten Bewohner erinnern sich noch der einst räumlich getrennten Dörfer; wir lange wird es dauern, bis sich der ganze HSuserkomplex zu einer einzigen dichtbebauten Gemeinde zutammenschließt, so daß die einzigen Ab- gienzungen sich verwischen I Unseren neuen, uns nun noch enger verbundenen Mitbürgern rufen wir ein herzliches: „Willkommen in unserem Bunde!" zu. — Die Verordnungen über die Ausschüsse zur Ueber- wachung der Lebsnsmittelabliefsrungen werden mit Wirkung vom 30. Juni 1921 ab aufgehoben. Mit diesem Tage sind die auf Grund dieser Verordnungen gebildeten Ueberwachungs- Ausschüsse aufg.Iöst und demgemäß die den Mitgliedern von Sen Kretshauptmannschaften oder vom Landespreisamt aus gestellten Ausweise ungültig. Die Abwicklung der Geschäfte der Ueberwachungsausschüffe wird dem Landespreisamt über tragen. — Verstöße geaen Backvorschriften. Das Arbeits- ministerium hat rm V rsolg eingegangener Beschwerden, daß wider die Reichsoerordnung vom 23. November 1918 in Bäckereien und Konditoreien häufig und anscheinend in steigendem Umfange der Betrieb zur Semmelherstellung schon früh vor 6 Uhr ausgenommen und Sonntags und Festtags unerlaubterweise Konditorwaren hergestellt werden, kürzlich die Polizeibehörden und Gewerbeaussichtsämter zu aufmerk samer Ueberwachung und gegebenfalls strafrechtlicher Ver folgung von ermittelten Zuwiderhandlungen angewiesen. Dabet soll auch nicht übersehen werden, daß die Vorschriften vom 23 November 1918 auch für Betriebe gelten, in denen der Inhaber nur allein oder lediglich mit Familienange hörigen arbeiiet. — Das Gesamtministerium bringt jetzt eine weitere Ergänzungsvorlage sür den Etat 1921 an den Landtag. In diesem wird die Verstärkung der Angestellten im Kultus ministerium um 10 Beamte sowie die Bewilligung von weiteren 300000 Mark zur Entlohnung außergewöhnlicher Arbeiten angefordert, die durch die Auszahlung der persön lichen Volksschullasten durch das Kultusministerium entstanden sind. Es schweben in der Regierung Erwägungen, die Ge haltszahlungen wieder den Gemeinden zu überlassen. Dresden. Am Dienstag vormittag wurde am Hauptbahnhof ein etwa 45 bis 50 Jahre alter Mann von emem Straßenbahnzug überfahren und am Kopfe schwer ver- btzt. Er hatte eine Gehirnerschütterung und vermutlich Schädelbruch erlitten. Der Verunglückte wurde nach dem Krankenhaus Friedrichstadt gebracht. — Am Mittwoch nachmittag wurde das Fundament am Eingangstor zur Kaditzer Luftschiffhalle gesprengt. Die Sprengung ve>msachle einen heftigen, im ganzen Elbtale vernommenen Knall. Leider hat durch den Sprengschuß ein Zimmermann aus Königsbrück sein Leben eingebüßt. An der Unglücksstellc - erschienen Beamte der^ Staatsanwalt schaft und der Kriminalpolizei sowie die Aufhebungs- kommisfion. Der Getötete ist Familienvater. Bet dem Abbruch war vor einigen Wochen schon ein Arbeiter tödlich abgestürzt. — Am Montag fanden in Aussig Verhandlungen zwischen den Vertretern der deutschen Regierung und der Eblschiffahrts-Jntereffenlen, sowie denen der tschechischen Re- gierung über die vom amerikanischen Schiedsrichter ange ordnete Abtretung deutschen Schiffsraumes an Tschechien statt. Nach dem Schiedsspruch hat bekanntlich Deutschland dafür zu sorgen, daß noch Schiffe mit 173100 Tonnen Kahnraum und Schlepper mit 15000 PS Schleppkraft in der Tschecho-Slowakei eingetragen und vollständig in den Besitz oder unter die Kontrolle der Tschecho-Slowakei oder ihrer Staatsangehörigen gebracht werden Auch Ladevor richtungen sind abzutreten. Wie die Sächsisch-Böhmische Amtlicher Tei! »SMMag, ärn ro. Zuni, sveM 8 Ubr WnUM gemrinarrat; - Sitzung i« Gaschos zum Hirsch. Hroßokrilla, den 28. Juni 1921. . Der Gemeindevvrüand. !! Die ,Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens tag, Donnerstag und Sonnabend. Bezugs-Preis: Monatlich 2,2ö Mark, ß bei Zustellung durch die Boten 2,00 Mark, ü 2m Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst, irgendwelcher Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten od. d. Befördsrungs- Einrichtungeni hat der Bezieher keinen Än- itmich auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung od. aufNSckzahkmg d. Bezugspreises. Grunde» werbssteuer-Zuschlag / Der 6. Nachtrag zur Gemeindesteuerordnuug über die «Hebung eines Zuschlags van 2 °/<> zur Grunderwerbsteuer H vom Ministerium des Innern genehmigt worden und ^1t sofort in Kraft. Htteudorf-Moritzdorf, am 25. Juni 1921. Der Gemeindevoryand. OertUches uud Sächsische». Vtttndvrf-Gkrilla, den so. Juni Ms. . — Am 1. Juli erlischt der Ortsname Oitendors-Moiitz- und die Doefer Groß-Oknlla, Ktem-Otnlla, Oitendolf- ^ütttzdors, Eunnersdo^ fuhren nunmehr m ihrer Gesamt- dm Namen Oitenoors Okrilla. — Es ist von histor schem Meresse, daß Okrilla bei weiten vier älteste dieser Ort- Hasten ist. Etwa im Jchre 600 wurde von Wenden diese Ansiedlung (ucröll) gegründet und zwar meldet die ^omk, daß die heute Herrn Kühn gehörende Mühle, das Me Gebäude gewesen sei und daß dieses aus demselben ^tze gestanden habe, die die Schneidemühle gegenwärtig N eimmml und die anderen Gebäude sich in allernächster > M befanden. Während des Hussitenkriege« wurde die Mze Gegend arg verwüstet, verschwanden doch drei in der Mde gelegene Dörfer vollständig; Okrilla blieb verschont. später erst entstand Ottendorf, dem sich dann die ur- sanglich SeiferSdorfer Kolonie Moritzdorf angliederte, die selbständige Gemeinde niemals gebildet hat. Das ^würdige bei der jetzt stattfindenden Eingemeindung Mullas nach O lendors besteht darin, daß die eigentliche lllmmoitschast Okrilla, die seit uralter Zeit besteht, nun- von ihrer wesentlich jüngeren Nachbarin Ollendorf auf- ^«Mmen wird. Seit 1902 bereits schwebten Verhand- ^Sen wegen dieser nun endlich vollzogenen Einverleibung. Interessen der Gemeinden greifen so eng ineinander, H" örtliche Lage; es lag nichts näher, als auch die Verwaltung in einer Gemeinsamkeit zu vereinigen, ^.hauptsächliche Bedeutung Okrillas liegt in dem großen ^nkelabüffement des Herrn Schifsl. Bereits der längst Mrbene Vater des Herrn Schifsl hat sich um die Ge- einde Okrilla große Verdienste erworben. Daß der jetzige V öirma, Herr Bruno Schifsl, mit Rat und Tat, a und ganz sür den Ort und sür seine Einwohnerschaft ^Mieten und einlritt, ist eine allbekannte Tatsache. so mehr ist e» zu bedauern, daß Herr Schiffl nach der s^Melzung Okrillas mit Ottendorf es abgelehnt hat, sich an der Gemeindeverwaltung zu beteiligen. Es findet ^?4lver ein Mann, der in allen Kreisen, denen er an- eine so ungeteilte Hochschätzung und Anerkennung dvr» ' E sie Herrn Schiffl zuteil wird, der sich zudem H seine langjährige Betätigung in den verschiedensten