Volltext Seite (XML)
Kummer 72 Freitag, den 2H. Juni 20. Oayrgung blinder Feueralarm ^8 juverlasl'^ in Klotzsche zurückgelaffen worden und rühren offenbar von eine« Diebstahle her. äurcd "er 17 on isichen tuniM gesucht. ragen in" Bl. > Zur Vermeidung von Beunruhigung der Einwohnerschaft wird dies bekannt gemacht. Htteudarf-Maritzdorf, den 23. Juni 1921. Der Gemeindevorstsnd. und Sachbezüge erfolgte in der vom Finanz- und Verfaffungs- ausschuß voraeschlagenrn Foffung. Die Erhebung der Grund steuer wurde mit 1 M. für die Einheit festgesetzt. Das Ein bürgerungsgesuch Johann Gotlermeier fand Befürwortung. Die Uebertragung der Zwangsvollstreckungsbefugnis auf die hiesige Gemeinde wurde allgemein gebilligt. — Der Saatenstand Mitte Juni. Die außergewöhn liche Trockenheit im Mai hat auch schon im Juni angehalten bis der Wettersturz um den 5. und 6. Juni größeren Ge bieten die ersehnten Niederschläge brachte. Manche Bericht erstatter teilen der Preisberichtsstelle des Deutschen Land wirtschaftsrats allerdings mit, daß sie zu spät gekommen seien, um die Erträge der Futterpflanzen noch wesentlich zu beeinflussen. Was die Wintersaaten anbetriffl, so hat auf den leichten Böden, die in geringer Dungkraft stehen, die Dürre den Stand der Saaten mehr oder weniger beein- dächtigt; weniger hat bisher der Winterweizen unter Trocken- beit gelitten. Im allgemeinen kann gesagt werden, daß der Stand der W ntersaaten bis aus die erwähnten Ausnahmen als befriedigend bis gut bezeichnet werden kann. Auch die Sommerhalmsrüchte zeigen nach den Niederschlägen ein frisches Aussehen und ebenso auch die Hackfrüchte. Die erste N u Werbung ist vielfach gering ausgefallen. Allgemein wird über viel Unkraut geklagt. — Die Arbeitsmarktlage in Sachsen hat sich im Mai weiter gebessert. Die Zahl der Arbeitsuchenden ist bei 62 berichtenden Arbeitsnachweisen von Anfang April bis Anfang Mai von 78540 aus 69 630 gefallen. Der Rückgang zeigte sich außer in der Landwirtschaft, die noch 2200 Arbeitskräfte aufnahm, namentlich im Baugewerbe. Auch die Metall industrie, das Spinnstoffgewerbe, sowie die sonstige Lohn arbeit verzeichneten eine Abnahme der Arbeitslosenziffer. Nur im Bergbau steigerte sich die Zahl der Arbeitsuchenden trotz 366 Vermittlungen von 127 auf 246 Die Abnahme der Zahl der Vollerwerbslosen stand auch im Berichtsmonat- merst eine Zunahme der Teilerwerbslostgkett gegenüber. — Aufhebung der Tabakbewirtschaftung am 1. Juli. Durch eine Bekanntmachung werden die zwangswirtschaftlichen Bestimmungen beim Tabak vom 1. Juli 1921 ab aufgehoben. Damit wird die in der Rohtabak-Verordnung vom 10. Okt. 1916 angeordnete Beschlagnahme des inländischen und aus ländischen Tabak beseitigt. Es fällt damit auch die zurzeit noch bestehende Kontingentierung der Tabakindustrie fort. Da gleichzeitig auch die Beschränkungen in der Einfuhr von Rohtabaken vom 1. Juli ab in Wegfall kommen, ist künftig die Tabakindustrie durch behördliche Maßnahmen im Einkauf und in der Verarbeitung nicht mehr beschränkt. Durch Aus Hebung der Tabakzwangswiitschaft werden jedoch die im Tabaksteuergesetz enthaltenen Bestimmungen nicht berührt. Dresden. Dienstag früh in der 6. Stunde wurden von den Bewohnern des Hauses Pirnaische Straße Nr. 2 mehrere Schuffs in einer Wohnung des 2. Stockwerkes ver nommen. Nach behördlicher Oeffnung der der ledigen Kellnerin Ella Jakob gehörigen Wohnung fand man die Wohnungsinhaberin, sowie den 44 Jahre alten Fleischer- meister Paul Fischer aus Langebrück mit Schußwunden ohne Bewußtsein vor. Die 26 Jahre alte Jakob hatte auf ihren seit vorigen Jahre verwitweten Geliebten, vermutlich au» Eifersucht oder verschmähter Liebe, mehrere Schüsse abge- geben und ihn lebensgefährlich verletzt. Darauf hatte sie den Revolver gegen sich selbst gerichtet. Auch ihre Ver letzungen sind sehr schwerer Art. Beide wurden nach dem Sladlkrankenhaus Johannstadt gebracht, wo Fischer bald nach seiner Einlieferung starb. — Zum sächsischen Justizminister wird Landgerichtsrat Dr. Teichner aus Leipzig ernannt. Er tritt sein Amt am 1. August an. Londgerichtsrat Dr. Teichner ist erst 35 Jahre alt und gehört der mehrheitssozialistischen Amtlicher Teil. Blinder Alarm. In den nächsten Tagen findet für die beiden freiwilligen Feuerwehren ein Stektrl-itäts - Versorgung. Zur nochmaligen Prüfung der Rentabilität des Oris- ütungrnetzes für die Elektrisierung unseres Ortes soll eine ^"eute Feststellung Les voraussichtlichen Verbrauches an Krast- ^rom vorgenommen werden. Der für die Elektrisierung eingesetzte vorberatende AuS- mb hat eine außerordentliche schwere und verantwortliche ^sgrbe, die er nur zu lösen vermag, wenn die Stromab nehmer gewissenhafte Angaben machen. Wir bitten daher die Einwohnerschaft, den mit der Um- ^Uge beauftragten Herren bereitwillig und genaue Auskunft nd« das voraussichtliche Ausstellen von Elektromotoren und -E» mutmaßlichen Verbrauch an Kraftstrom zu erteilen. Der Erdrauch von Lichlstrom wird durch die Umfrage nicht er- für diesen Verbrauch liegen Eifahrungssätze vor. Die ganze Angelegenheit ist für die Gemeindevertretung großer Wichtigkeit, da die Ortsnetzanlage einen Koken- von 6 bis 700000 Mark verursachen wird, dessen gleichende Verzinsung durch die Stromentnahme gewähr et sein muß. Httendsrf-Moritzdorf, am 22. Juni 1921. Der Gemeindevorstand. M" llrckmüUs — Die Elternratswahlen in Dresden einschließlich der neu einverleibten Vororte, soweit dort Wahlen stattgefunden haben, ergaben folgendes Ergebnis: Gewählt wurden insge samt 952 Vertreter, und zwar 488 Vertreter der christliche« Richtung, 463 Vertreter der weltlichen Schule (darunter 5 Kommunisten in einverleibten Vororten) und ein auf eine unparteiische Liste an der 52. evangelischen Volksschule ge wählter Vertreter. Dieses Ergebnis kann sich aber noch etwas verschieben, da gegen verschiedene Wahlen Einsprüche vorliegen, und zwar sowohl von feiten der christlichen Eltern wie der Anhänger der weltlichen Schule. Es handelt sich zumeist um Formverstöße, namentlich in der Richtung, daß die Bestimmung der Ntchtwählbarkeit von Pflegeelter« zu nächst in einigen Schulen nicht genügend beachtet worden ist. Ueber dir Einsprüche entscheidet der Schulausschuß. E« ist auch möglich, daß noch weitere Einsprüche erhoben werden, denn die Frist dafür läuft bis 14 Tage nach der Wahl. Pirna. Die Arbeitseinstellung in der Glasindustrie droht nach einer Erklärung der Glashütte Eopitz-Pirna, G. m. b. H., in ein kritischer Stadium zu treten, Die oben genannte Firma gibt bekannt, daß sie bi« zum 24 ds«. Rt«. 6 Uhr früh die Oefen noch unter Feuer hält. Bretnig. Am Montag Abend gegen */, 11 Uhr tönte Feuer-Alarm durch den Ort. Der Himmel bedeitt« sich alsbald mit intensiver Röie und kündete den Ausbruch eines gröberen Feuers an. In der Scheune de« Leder- warensadrikanlen Marlin Schölzel in Firma H. Benadt Nachflg. war ein Brand ausgebrochen, der sich schnell au«- breitete und unter den daselbst aufgestapelten Futter- und Ledervorräten reiche Nahrung fand. Bald stand die Scheune über und über in Flammen. Da« in der Scheune unterge- brachte Vieh konnte gerettet werden, alles Uebrige wurde ein Raub der Flammen. Den eifrigen Bemühungen und der schnellen Htlfe der Feuerwehren gelang e«, da« Wohn haus zu erhalten. Der Schaden soll einige Hunderttausend Mark betragen. Noch am Tage der Brande» war ein größerer Posten Leder neu eingegangen und in der Scheune untergebracht worden. Bautzen. Hier ist ein auffällige» Abwandem der Schneiderkundschaft auf da» Land schon seit einiger Zett zu beobachten. Die Ursache hierfür liegt in den hohen Preise« die die höchsten im ganzen Umkreis sind und selbst diejenigen des weitaus größeren Görlitz übertreffen. Die Kundschaft wendet sich nach Cunewalde, Wilthen, Bischofswerda, ja selbst bis Ebersbach, und der Preisunterschied ist so groß, daß auch die Reisekosten zum Maßnehmen und Anprobteren dabei keine Rolle spielen. Lebhafte Klage wird auch darüber ge führt, daß sich viele Gesellen selbständig gemacht haben und nun unter Preis alberten. Riesa. Der aus Zaußwitz gebürtige, zuletzt in Zschöllau wohnhafte 50 jährige Arbeiter Schmidt, ein schon mit schwerer Zuchthausstrafe wegen Einbruch» und Straßen raub bestraftes Subjekt war zu einer erneuten Strafe ver urteilt worden. Auf dem Transport von hier nach Wald heim zog er bei Seerhausen die Notbremse und entsprang dem Transportführer. Es ist noch nicht gelungen, den Verbrecher wieder festzunehmen. Derselbe trägt roten Vollbart. Chemnitz. Hier wurde von der Kriminalpolizei ei« 38 Jahre alter Güterbodenarbeiter und ein 33 Jahre alter Agent, beide hier wohnhaft, festgenommen. Sie hatte« Eisenbahngüler (meist Game und Seiden im Werte von mehreren hunderttausend Mark veruntreut. — Der hiesige Rat hat eine bedeutende Erhöhung der Billett- und Luftbarkeitssteuer beschlossen. Daraufhin haben die hiesigen Lichlsptel-Theaterbefitzer einstimmig kund gegeben, daß e» völlig ausgeschlossen sei, da» kinobesuchende Partei an. ' - , Publikum weiterhin mit einer erhöhten Kartensteuer zu be- - Zu dem Bankraube in Deuben ist weiter zu melden! legen, da schon im voraus feststeht, daß die bereit« bedeutend daß sich einige der beteiligten Räuber, als sie bemerkt hatten - verminderte Besucherzahl sich dadurch nur noch weiterhin daß die Polizei aus ihrer Spur war, aus dem Staube ge- vermindern werde, und viele Besitzer ihre Betriebe wegen macht haben, um ihrer Verhaftung zu entgehen. Sres Unrentabilität schließen müßten. Ferner haben die Kino- dürften aber trotzdem ihrem Schicksal nicht entgehen. ! besitzer beschlossen, ihren sämtlichen Angestellten für den - Bei der Eff-ktenverwahrungsstelle des Polizei-^- J^zu kündigen, sie andtesemTagezu entlassen und Präsidiums befindet sich ein schwarzer Koffer mit einem! der uberwe.se«, ihre Betriebe von Barchentbettuch mit roter Kante, einem Leinenbettuch, einem Tage "N M schließen und zwar so lange, bi« der weißen Tischtuch mit eingewcbten Blumenmuster und zwei! Not und Gefahren Aistenz gelben Kanten und einem Handtuch, in Verwahrung. Diese A Äwobefitzer erkennt und wenigstens den bisherigen Sachen sind von einem jungen Ranne in einem Gasthaus Steuersatz vetveyau. SLeuefteK vom Lage. > Im Hölz-Prozeß wurde folgendes Urteil gefällt: ^ Angeklagte wird wegen Hochverrats in Tateinheit mit Schlag, versuchten Totschlag, Vergehen gegen das Spreng- Mgesetz, sowie wegen zahlreicher übriger Straftaten zu einer ^«länglichen Zuchthausstrafe, sowie zum dauernden Ver- der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Ferner werden ^die Kosten des Verfahrens auferleat. e SoiN^ wang. >n Markes msnll 8 3S. VertNche» ««v HachNHes. Vttmdorf-Dkrilla, den 2S. Juni zz2 i- Gemeinderatssitzung am 20. Juni im Rathaus L "Nendorf. Unter Mitteilungen teilte der Vorsitzende Gememdevorstano Richter mit, daß als Beitrag zu Wohnungsverband die Summe von 2300 Mk. aufzu- ist. Von einer Einladung der freien Turnerschatt Ursache dessen Schauturnen wurde Kenntnis genommen, d der Oderpostdirekllon wird mitgetetlt, daß eine zwei- ^>ge Bestellung de» Ortsteiles Cunnersdorf nicht statt en könne, zumal es auch baulich keine Verbindung — allen Anschein nach hat die Oberpostdirektion die Angelegenheit aus der Landkarte besichtigt, die sicher- schon lange im Gebrauch ist, denn sonst würde eine -^tigung wohl ganz ander» aussallen — es sollen in Sache weitere Schritte ergriffen werden. Kenntnis genommen, das an den Ortstafeln die Bezeichnung wegzustreichen oder zu übermalen ist, und daß die Fialen und Wegweiser wteoer mit aufgefrifcht werden ^Aen. Der Herr Vorsitzende machte hierauf die erfreuliche H.."^Ung, dast er für das 4 Familien-WohnhauS an der z^urgergraße einen Zuschuß von ca. 160000 Mark zu- erhalten habe und daß von dieser Summe auch 50000 Mark gezahlt worden seien, es wird E^gt ein weiteres Haus zu erbauen. Dl« Baugesuche V Allmann, Waschküchen-Anbau, sowie der Wohnhaus- ^^r SiedlungSgejellschasl an der Bahnhofsstroße im h,. M Cunnersdorf und der Doppelwohnhausbau der Gebäck und Heme an der Wachtvergftraße werden üblichen Bedingungen genehmigt. Der Bau eine» , "ades, wird Herrn Baumeister Ehrig übertragen, die Elende Halle soll so groß sein, daß diese als Licht- und benutzt werde« kas«. Die Festsetzung der Ortslühne 4 M s. Förster, ?or" und rer Gräf, he. I t Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend M AnzcheM Fmisprech-Anschluß Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schriftleitung, Druck u. Vertag Herma*« RAtzi«, Gmtz-OErV». Die .Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- n lag, Donnerstag und Sonnabend. st fs Bezugs-Preis: MvnaUich 2L5 Mark, ff z bei Zustellung durch die Boten 2.50 Mark. U Im Kalle Haderer Gewalt (Krieg od. sonst, u irgendwelcher Storungen des Betriebes der ll !! Zeitung, der Lieferanten od. d. Besnrdsruugs- ff n Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- 0 I fmuh anf Lieferung oder Nachlieferung der st n ZeSnag »d.rmfASchzahInnqd.Bezugspreises. »t