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^okal-Anzeiger für OLtendorf-OKMa und Umgegend Freitag, den 3. Dezember MV iy. Iayrgang Pestscheck-Konto Leipzig Rr. 2K148. SchrWeitung, Druck u. Bertsg Hermann Rühle, Grsfi-OSM». Die „Ottendorfer Zeitung" erscheint Mens- st lag, Donnerstag und Sonnadend, Bezugs-Preis: Monatlich 2.25 Mark, ff bei Zustellnnq durch die Boten L.5O Mark. H 2m Falle höherer Gewalt (Krieg od. sanft, ft irgendwelcher Störungen des Beiriedes der r, Zeitung, der gieseramen »d. d. Befürdernngs- 8 Einrichtungen! hat der Bezieher keinen An- U ^^m>ch auf Aeferrurg oder Bachlieferunq Ser 8 Zrttu«, »».««fRhe^ahtungd.Bezugspreises, »t Fernsprech-Anschluß Amt Hermsdorf b. Dr. Rr. 31. uummer ^39 !IIll Amtlicher Leit. Kiudernot Kiuderhilfe L scheimil »nä. aen aller »nä. 50 Mack der „Geme noeoorstaud M x Stern S istung an 4 ütle vedurnrue l5.rMlter»aur! ngr Trockenheit der nur als Lerche Herzschlag ein- Ztolzeü- tskrank- 2 Der. 6L8tK. stellten Rettungsversuche konnte der Knabe geborgen werden. Der Tod war durch getreten. Dresden. Durch die anhaltende «D > abzu- c Sonn- letzten Wochen rst der Wasserstand der Elbe außerordentlich ungünstig beeinflußt worden. Der hiesige Pegel zeigt bereits mehr als 200 unter Null an so daß nur noch wenige Zenti meter fehlen, um die Schiffahrt überhaupt unmöglich zu machen. Durch den seit einigen Tagen aus der Elbe zu be obachtenden starken Eisgang ist die gesamte Schiffahrt so wieso schon lahmgelegt, so daß vor Eintritt von Nieder- Die Hülste des Ertrages fließt den Kmdern unseres 'Ngeren Bezirkes zu. Httendors-Moritzdorf, am 29. November 1920. Der Gemerndrvm stand. 1^6 Hn. 8. gliche Willig Mikel sSdors. Httendorf-Moritzdorf, am 29. November 1920. Der Gemeindevorstand. hallencr gell iuute»- i in del an 4 aue oedursuge «urwohner oes Ortsleirs Eanuersoorl. Gesuche sind brs 4. De-ember d. I. schrlML oder tnündlrch im Rathaus anzubrmgen. »koyteav^iytlseu für Mtuverve»urttelte. Behufs Gewährung erner Koyleabelhllse für Minder bemittelte haben Bezirksausschuß und Gemetnoerat Milet m beschranktem Maße zur Verfügung gestellt. Die Beihilfe ist Nus 50 Mark sür eine Person bemessen. Für die Verteilung kommen nur in Frage Almosen-Empfänger, Arb«tterrenten- Empfänger ohne besonderen Arbeitsverdienst und sonstige Minderbemittelte, deren Bedürftigkeit besonderer Bestimmung Vorbehalten bleibt. Minderbemittelte, welche auf die Bei hilfe Anspruch erheben wollen, haben sich bis > 4. Dezember dss. As. im Rathaus — Meldeamt — zu meroen. Die Auswahl der zu Berücksichtigenden bleibt einem Ausschuß vorbehalten. Htteudors-Moritzdorf, am 29. November 1920. Der Gemeindevorstand. K >ird zur ien. sllllft Neueste» vom Tage. — Heute Donnerstag vormittag beginnen die Ver handlungen zwischen der S. P. D. und der U. S. P. wegen der Regierungsbildung. Von beiden Seiten werden Ver- treter der Landesvorslänbe und der Fiktionen lellnehmen. — Nach Meldungen au» Königsberg ziehen die Polen im Gebiete von Sotdau ungewöhnlich starke Truppenmafsen zusammen. Längs der ganzen ostpreußischen Grenze zeigen sich starke Truppenansammlungen mit viel Kavallerie. Die Polnischen Maßnahmen richten sich unverkennbar nicht gegen Ostpreußen, sondern gegen den aus der Richtung Wilna er- warteten neuen russischen Angriff, falls die jetzigen Verhand lungen in Riga scheitern. Bestellung vnn «Nftnugsztuse«. E» kommen sorgende Erträgnisse von milden Stiftungen zur Verteilung: 50 Mark ver „Johanna verw. Nollain-Stiftung" an eine in Not befindliche Witwe, nach Befinden können auch zwei Wrtwen bedacht werden. Mart der „Louise Walther-Stiftung" an zwei würdige und bedürftige Einwohner aus dem Ortstell Mo-itzvorf. schlügen und wärmerer Witterung nicht mit einer Wieder aufnahme der Frachtschiffahrt zu rechnen ist. Heidenau. Bei der Gemeinderatswahl erhielten die Bürgerlichen 7, die Sozialdemokraten 4, die Unab- hängigen 12 und die Kommunisten 1 Vertreter. Während die Bürgerlichen 2 Sitze gewannen, haben die Unabhängigen 2 eingebüßt. Die Wahlbeteiligung betrug jedoch nur 50 Prozent. Riesa. In den letzten Tagen lieb ein Reisender in der hiesigen Bahnhofswirtschaft beim Einkauf am Büfett seine Brieftasche liegen. Die Brieftasche wurde sofort im Fundbüro abgeliefert und der Inhalt festgestellt, 19 Fünfzig markscheine und andere Papiere. Der Reisende merkte den Verlust aus der Strecke nach Döbeln, kam mit dem nächsten Zuge zurück und konnte die Tasche hier wieder in Empfang nehmen. Dem Fräulein, welche« zuerst die Tasche liegen sah, gab der Herr in Anbetracht der Tatsache, daß ehrliche Leute immer seltner werden und ihm bereits dreimal das Mißgeschick getroffen, ohne wieder in den Besitz der Verluste» zukommen, 200 Mark. Rochlitz. Auf der Leipziger Straße wurden die Pferde eines Lastgeschirres des Mühlendesitzers Schlabach scheu und rasten die abschüssige Straße hinab. Der 30 Jahre alte verheiratete Geschirrführec Römmer kam dabei zu Fall und wurde überfahren. Er trug schwere Beinverletzungen davon und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Ein Pferd des Wagens, der mit Getreide beladen war, prallte an dem Fleischermeister Kempsschen Hause an, wodurch ein Fenster der Parterrewohnung vollständig zertrümmert wurde. Das Pferd erlitt derartige Verletzung, daß es sofort getötet werden mußte. Leipzig. Die Straßenbahnen haben in den Monaten Juli, August und September gegenüber den gleichen Monaten des Vorjahres eine Minderabnahme von 7656120 Mark zu verzeichnen. Die Abwanderung ist also infolge der wiederholten Erhöhung der Fahrpreife eine ganz erhebliche gewesen, macht sich aber jetzt nicht mehr so stark bemerkbar. Der Mensch gewöhnt sich eben an alles. — Der sechzehnjährige Schlossellchrling Herbert Paul Herrmann aus Ponikau hatte sich vor der dritten Strafkammer de« hiesigen Landgericht wegen zweier Erpressungsverfuche zu verantworten. Im Juni hat er von Ortrand aus an den Gutsbesitzer Zickler in Ponikau einen Brief geschrieben, in dem er ihn aufforderte, an einem bestimmten Platze 10000 Mark in einem Umschläge ntederzulegen; tue er da» nicht, dann werde sein ganzes Gehöft in die Luft gesprengt werden, wörtlich hieß es: „Geld her oder ihre Bude geht in die LuftI" Einige Tage darauf hat Herrmann an den Rittergutsbesitzer von Viehbahn in Kraubnitz einen Brief abgeschickt, in dem der Adressat zur Niederlegung von 2000 Mark an bestimmter Stelle aufgefordert wurde mit dem Hinzufügen, „andersfalls werden wir uns an etwa« anderem abfinden. Der erste Brief war unterschrieben mit „Einige Arbeiter der Grube Viktoria 3", der zweite mit „Der Arbeiterrat der Grube Viktoria 3". Die Adressaten haben sich indessen nicht einschüchtern lassen, sondern Anzeige bei der Polizei gemacht, die den Briefschreiber in dem An geklagten Herrmann ermittelte. Seine Festnahme erfolgte, als er die 2000 Mark abholen wollte, die an einem Weg weiser auf der Landstraße niedergelegt werden sollten. In der Verhandlung gab Herrmann an, daß ein Gutsbesitzer doch viel Geld habe, so daß er gut etwas abgeben könnte. Zugestandenermaßen hat Herrmann fleißig Verbrecherromane gelesen, auch hat er die „Heldentaten" des Hölz ausmerksam in den Zeitungen verfolgt und gedacht, weil es dem Hölz so oft geglückt war, ohne Mühe große Geldsummen zu er. langen, so könne er das auch einmal machen. Das Gericht erkannte, indem es das jugendliche Alter Herrmanns in Berücksichtigung zog, gegen ihn auf eine Gefängnisstrafe von 2 Monaten. Plauen. Da« hiesige Schulamt hat eine Umfrage über die Teilnahme der evangelischen Kinder am Religions unterricht an die Eltern gerichtet. Von 19 Schulen mit über 13000 Kindern haben die Eltern von 2500 Kindern diese vom Religionsunterricht abgemeldet, so daß künftig 10500 Kinder weiter am Religionsunterricht teilnehmen. Reichenbach In einem hiesigen Geschäft wurden sür über 10000 Mark Fleisch- und Wurstwacen gestohlen. Jetzt ist es gelungen, auswärtige Verwandte des Bestohlenen des Diebstahls zu überführen. OerLLiche- and Sächßsches. Gttendors-GkriLa, Sen 2. Dezember Mo — Am vergangenen Montag fand im Gasthof zu L usa eine Zusammenkunft von Mitgliedern der Schulvor stände der Gemeinden Klotzsche, Lausa, Hermsdorf, Grün berg und Ottendorf-Okrilla statt in welcher über die Ein richtung einer Verbandsfortbildungsschule Aussprache ge pflogen wurde. Alle erschienenen Vertreter erklärten sich mit der Gründung einer gemeinschaftlichen Fortbildungs schule einverstanden und wurde zur weiteren Erledigung der Vorarbeiten ein Arbeitsausschuß gewählt. — Ein Fortschritt. Vor einem Jahrzehnt gab es hier am Orte positiv kein richtiges Firmen- oder Hausschild; zedes war mit einem Jnterpunktionsfehler verunziert. Ein Punkt beschließt entweder einen Satz, er er markiert eine Abkürzung (z. B.), oder er verändert eine gewöhnliche Zahl >n eine Ordnungszahl W. „3" heißt Nr. „drei", dagegen uieße Nr. „3." Nr. „dritte".) Der im ganzen Deutschen Reiche grassierende Schriftfehler, hinter Namen und Ueber- schriften einen Punkt zu setzen, wurde im Auslande und auch von inländischen Sprachverständigen als „die deutsche Schrrstmalerkrankheit" glossiert. Unseres Wissen gab die Renovierung des „Teichhauses" seiner Zeit die Veranlassung endlich auch bei uns Wandel zu schaffen. Das Schild über dem Eingänge zum Terchhaus war das erste ohne die leidigen falichen Punkte. Seither sind zahlreiche Schilder in tadel loser Form am Orte gemalt worden. Auch eine der hübschen Villen an der Radeburgerstraße zeichnet sich vor den anderen durch einen Namen ohne darauf folgenden Punkt aus. Jeder Fortschritt erfreut und doppelt, wenn er einem Streben nach erhöhten Wissen entsprang. — Der Dezember steht, wie immer, im Zeichen der Vorbereitung zum Weihnachtsfeste und die Geschäftsleute haben alle Hände voll zu tun, um die vielen Wünsche ihrer Kunden zu befriedigen. Auch die Mütter und die Förderer oec Wohltätigkeitsbestrebungen rüsten sich, ihren Pflegebe fohlenen ein angenehmes Weihnachtsfest zu bereiten, soweit es in dieser schweren Zeit möglich ist. Der 1. Dezember ist für die Geschäftswelt insofern von großer Bedeutung, als an diesem Tage der neue Eisenbahngütertarif in Kraft tritt. Mit dem gleichen Tage fällt der Mindestfahrpreis für die Benutzung von Schnellzügen im Nahverkehr bi» zu 75 Km. fort. — Die Preise sür Zündhölzer werden vom 1. Dezember herabgesetzt und die Sperre für die Einfuhr von Apfelsinen wird aufgehoben — Der Landesausschuß der Deutschen demokratischen Partei Sachsens tagte kürzlich in Dresden in Gemeinschaft mit der bisherigen und der künftigen Landtagssraktion unter dem V -rsitz des Reichstagsabgeordneten Dr. Külz-Zittau. D r Ausschuß stellte sich nach einem Bericht des Vorsitzen- oeu über ore Wahlen und nach einem Bericht des Kultus ministers Dr. Seyfert einmütig auf den Standpunkt, daß für die Deutsche demokratische Partei zurzeit kein Anlaß ooriiege, in der Regierungsbildung Beschluß zu fassen. Im weiteren Verlause der Verhandlungen wurde einstimmig folgender Beschluß gefaßt: Der Landesausschuß der Deutschen bemokratischen Partei in Sachsen bekennt sich zu den Grund sätzen der deutschen Bauern- und Siedelungspolitik, wie sie vom Deutschen Bauernbund vertreten worden ist. — Fleischversorgung im Bezirke der Amtshauptmann- schast Dresden-Neustadt einschließlich der Stadl Radeberg. Für die Woche vom 29. Nov. bis 5. Dez. 1920 erhalten auf die Fletschbezugekarte, Abschnitt 9 Personen über 6 Jahre 125 gr amerik. Schweinefleisch für 2,95 Mark, Personen unter 6 Jahren 65 gr amerrk. Schweinefleisch sür 1,50 Mk. Lieg au. Emen tragischen Tod erlitt am Sonntag nachmittag gegen 3 Uhr der 13 jährige Ei ich Leuthold von hier. Beim Schlittenfahren am hiesigen Sonnenbad fuhr er mit dem Schlitten auf die zugesrorene Röder, brach ein und verschwand unter der Eisdecke. Trotz der sofort ange- Fur die Gememven Grog- und Kcem-Ouilla rp ore stelle eines Nachtschutzmanns »eu besitzen. Bewerber wollen sich bis zum 15. Dezember mit An gabe ver GeyaUsanspruche im Gemeinde«»» zu Grvßokulla kleiden. Groß- und Kleinokrilla, den 2. Dezember 1920. Dre Gemeinderäte. Wn 2. ver. In der Zeit vom 3. bi« 5. Dezember dss Js. soll hiesigen Otte eine Vollssammlung sür das not- letvende Kmd ve anstaltet werden. Die Not der Kinder — Unserer Zukunft — ist gros, schon in unserem Orte waren gegen 500 Schulkinder unterernährt. Geradezu erschreckend Ha fft der Zustand der Großstadlkinder. Es ist die bekannte 2 Absicht unserer Feinde, Deutschland durch rlanmäßige Ver- kümmerung des Nachwuchses (Abgabe der Milchkühe!) zu einem unbedcUiciloe' StaaiSgebilde herabzuorücken. Diese Absicht gilt es zu durchkreuzen durch Ausbringung von Mitteln zur Stärkung der Kmdererholungsheime, und zur Unterbringung von unterernährten und kranken Kindern Es gebe daher Jeder gern und reichlich, wenn die Sammler bei ihm vorsprechen.