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Idr I li88I0N. sl8U.^ sMeke, ld Buch' Weitere r»r- SN rviebs nkgen bsü r inr er, 'chuye. - t ver weisen ;l- Fisch t< n geführt Le. tuns Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend H Die ,Ottendorfer Zeit»«x' -rfchemt Mens- tag, Dmmn-siag und S«nn«d»»d. 8 Bezugs-Preis: Mmurtkich 2A> Mark, . s> Kei ZusteSunq durch die Baten 2,»0 Mark. Zm FnSe höherer Gewalt (Krieg »d. soaft. «gruLWetcher Störungen des Betrieb« der Aech-ng, der Meferantex eä. d. Befmöermrg»- Et-iicht»»ge«) hat der BagirHer Kerne» B«- Fmlsprech-Anschüch Amt Hermsdsrs b. Dr. Rr. A. Nummer 35 PMche^k-Konto LrHzrg M Mt48. SchiWeftmq, Drmk u. B«isg Hermann Rühle, Gr»ß-O««M». Freitag, den 25. März ^Y2^ 20- Jahrgang Amtlicher Teil. Hanptkörung der Zuchtbullen. Die diesjährig Hauptkörung der Zuchtbullen soll Ansong April beginnen. Die Besitzer von körpflichtigen Buken werden aufgesordert, ihre Anmeldungen bis 6. April dss. As. beim Unterzeichneten zu bewirken. Dem Körzwang unterliegen alle zur Zucht verwendeten Bullen. Ht^udorf-Moritzdorf, am 24. März 1921. Der Gememdedortsand. Neuestes vom Tage. Eisleben. In und um Eisleben haben sich nach mittags Kämpfe entwickelt, die eine größere Ausdehnung ge winnen. Die Arbeiter ans den sogenannten Runddörfern haben sich bewaffnet und rücken zum Angriff auf Emleben vor. Das Quartier der Sicherheitspolizei, die Mädck?nvo!ks- schule, liegt unter dem Feuer der Streikenden. Die Sipo bat eine Anzahl Straßenzügc besetzt, in denen heftige Schießereien staltfinden. Der O-Zug von Kassel nach Halle ber nachmittags gegen 3 Uhr in Halle eintrifft, geriet in bei Gegend zwischen Wolfsrode und Eisleben in Gewebr- seuer. Die Streikenden haben den Eisenbahndamm besetzt und schossen in den Zug hrnetn ohne jedoch zum Glück jemand zu verwunden. Oertiiche« und BächßfcheS. OtrenLorPSkMa, den 24. März ,921. — Gründonnerstag. Man hat viel darüber nachge- bacht, warum es dieser Tag gerade mit dem Grün zu tun Hot. Einige rieten auf den grünen Garten Gethsemane.. . Tie sicherste Deutung ist wohl die, bei der es irgendwie auf den Tag der e sten grünen Kräuter hmauSläuft. Uralte, lumal auch germanische Opfer-Vorstellungen klingen nach. iffühliiMopfe ! Und da grüßte die lichte, fruchtspendende Gölün Ottawa, der ein paar Hasen die Schleppe traaen, Und für die man Eier au ine F'uren st eute oder wenigstens Emfch ten. Wie hübsch ennnern daran Onerhase und Ödere! I Man ißt gern etwas Grünes am Donnerstage ber stillen Woche (in manchen Gegenden werden sittengemäß gleich neunerlei Kräuter zufommengestell'), und da hat man eben auch das aste Opfer an die sieghafte Lana-Herrlichkeit. Zum ersten Male raucht die Bezeichnung „Gründonnerstag" in einer frühmittelalterlichen Heiligenlegende auf, findet sich bann ganz selten und wird erst im 1b. und 16. Jahr hundert häufiger. Im christlichen Volkstum ist Gründonners, iag der große Abendmahlstag. Besonders auf dem Lande Und in kleinen Städten gehen die Neukonfirmierten an biffem Tage zum ersten Male zum T'sch des Herrn DsL L uio.sprersamt grbt bekannt: Die Preise für dor P,uno ungeräucherten Speck stellen sich höchstens auf v.bO M, für das Pfund. Ein höherer Preis ist durch die gegenwä ltgen Markt» und PreiSverhältnisse nicht gerechtfertigt. Äe Suche rer uuslänorscher Speck kann gegenwäMg für 11 bi« 11,bO Mk. für das Pfund an die Verbraucher geliefert Werden. Im Hinblick darauf und auf die ständig sinkenden Preise liegt auch keine Veranlassung für dre Bevölkerung uor, den inländischen Speck zu hohen Preisen zu kaufen, die letzt noch gefordert werden, zu mal die Unterscheidung zwischen Inlands- und Auslandsspeck nach und nach immer lchwieriger wird. , — Der Umstano, daß die Fkischpreije in d.n bohutgch^n Gren.orten bedeutend nieoriger sind als in Achsen, veranlaßt täglrch wahre Völkerwanderungen über b>e Grenze. Auch aus von der Grenze 1—2 Stunden ent- sint liegendend Orten kommen die Einwohner, um das btlüge böhmische Fleisch etnzuholen. Erleichtert wird der Äerschemkauf dadurch, daß em Kilo über die Grenze frei ouz. und eingeführt werden kann. Wenn man bedenkt, daß dte Differenz an einem Pfund Fleisch 4—6 Mark beträgt, bann braucht man sich über den regen Grenzverkehr, auch aber das stundenweite Wandern der in solchen Fragen bekanntlich sehr genauen Hausfrauen wirklich nicht zu wundern. — Vom Verband Sächsischer Jnstustrieller, der gemein sam mit Sächsischen Landbund, sowie dem Landesausschuß der Handwerks, eine Emgabe an die sächsische Negierung gemacht Hal, in der die Emführung der Landesgewerbesteuer verwirft, wirü geschrieben: Eme Lande-gewerbesteuer in der voraeschlagenen Form nimmt nur die vom Reiche aufs stärkst? ousgeschöpslen St?ue'quellen nochmals in Anspruch und würde zusammen mit neuen und erhöhten Steuerlasten in Staat und Gemeinde (Zusatzsteuer vom Einkommen usw.) aus die Gewerbe unverhältnismäßig und übermäßig drücken. Zunächst sind tatsächlich notwendige und wesentliche Voraus setzungen für Einführung einer seit langem in Sachsen un bekannten Gewerbesteuer nicht erfüllt. Zwangswirtschaft und Preiskontrollen bestehen noch fort und engen den Betrieb ein. Die Erwerbsstände aber sind bereits jetzt über ihre Leistungsfähigkeit hinaus in Anspruch genommen. Die Steuerbemeffungsqrundsätze des Entwurfs find z. T ungerecht, z. T. hart. Sie erfordern, zumal in ihrer Häufung, ein komplizierte- Verfahren und einen Vermehrten Verwaltungs- apvarat und führen zu unbilligen und drückenden Ergebnissen. Eine Landesgewerbesteuer mit hohem Jahresertrag, wie man ihn erwartet, und mit Sonderzuschlägen für die Ge meinden bis zu 25 v H. müßte zudem stark unsozial wirken und Lebensmittel und Bedarfsartikel in einer Zeit, die mit Recht dringend nach Preisabbau verlangt, weiter versteuern. So hat die Gewerbesteuer die erheblichsten Gründe und gewichtigsten Bedenken gegen sich und »es gebricht in der Jetztzeit schon an wesentlichen Voraus setzungen ihrer gesetzgeberischen Inangriffnahme. — Die Lage des sächsischen KohlenmarkteS. In den Produktions- und Abs tzvcrhältniffen des sächsischen Stein kohlenbergbaues ist im Monat Februar 1921 eine wesentliche Veränderung gegenüber dem Vormonat nicht eingetreten. Es ist immer noch nicht möglich gewesen, den Ansprüchen der Kundschaft voll Rechnung zu tragen. Erhebliche Lieferungs- Rückstände bestehen in Hausbrandkohle und auch die wichtigsten Industriebetriebe konnten bei weitem noch nicht so bedient werden, wie es unbedingt erforderlich wäre Vorräte bestehen zur Zeit nicht. Eine Veränderung in den Preisen trat ebenfalls nicht ein. Gegenüber dem Mona! Februar 1914 ist ein Förderungsrückgang von etwa 70000 Tonnen zu verzeichnen. Dresden. Gestern vormittag fand ein Bombenan schlag auf das Justizgebäuve am Münchner Platz statt: Die beiden Explosionen erfolgten gegen 1/, 11 Uhr. Durch sie wurden die vorderen Gebäude erschüttert Die Treppen häuser waren mit erstickenden Gasen und Rauchschwaden ge- füllt, so daß die Feuerwehr alarmiert werden mußte. Es wurden zwei Decken durchgeschlagen, und zwar dis vom Keller in das Erdgeschoß und die vom Erdgeschoß in den ersten Stock. Glücklicherweise ging die Hauptwirkung des oder der Geschosse nach unten und richtete so verhältnis mäßig geringem Schaden an. In dem über dem Explosions herd liegenden Verhandlungssaal wurde gerade ein Spieler- Prozeß verhandelt, der sofort abgebrochen wurde. Eine große Aufregung bemächtigte sich aller im Gertchtsgebäude be findlichen Personen. Die erste Annahme, daß der Anschlag dem Zeugenzimmer gegolten habe, in dem sich gerade die Kriminalbeamten aushielten, scheint nicht stichhaltig zu sein, da die ähnlichen Attentate in anderen Städten auf einen gemeinsamen Plan hindeuten. Ob der Anschlag mit einer Bombe oder mit Handgranaten auSgesührt wurde, konnte noch nicht sestgestellt weiden. Freiberg. Mittwoch morgen kurz nach 10 Uhr ist auf das hiesige Gerichtsgebäude ein schwerer Anschlag verübt worden. Anscheinend war eine Bombe in die Abortanlage des Amtsgerichts im ersten Geschoß gelegt worden. Es erfolgte eine furchtbare Explosion, die großen Schaden an- richtete. Die Abortanlagc wurde zerstört, D cken und Fensterscheiben zertrümmert. Besonders arg sind die Ver wüstungen rn unmittelbarer Nähe des Tatortes. Eine Person wurde verletzt. Leipzig. Mittwoch vormittag r/,11 Uhr ereignete sich im Landgerichtsgebäude in der Etisenstraße eine Bomben- exptosion, die bedeutenden Schaden anrichlete. Die Bombe war in einem Aborte des Erdgeschosses niedergelegt worden. Die Einrichtung des Aborts sowie der Vorraum sind vollständig zertrümmert. Die Decke wurde herausgeschleudert und viele Fenster im ganzen Gebäude aus den Füllungen gerissen M nschen sind dabei glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen. Rodewisch. Am Mittwoch nach 3 Uhr früh flog ein Teil des Rathauses unter surchbarem Knall in die Luft. Das Sieueramt und das Meldeamt sind vollständig zerstört. Die Dynamitladung, mit der die Sprengung erfolgte, war in das Kellergeschoß eingeschmuggelt worden. Ein W icht- meister trug einen Nervenschock davon. In der Bevölkerung herrscht ungeheure Aufregung. Das Rathaus ist abgesperrt und wird wahrscheinlich abgetragen werden müssen. Die Täter sind entkommen. Zu gleicher Zeit ist anscheinend auch versucht worden, das Rathaus in Auerbach in die Luft zu sprengen. Dort gelang es einem Schutzmann, einen Mann zu verhaften, der einen Sack Dynamit bei sich trug. Ein zweiter Unbekannter schoß ans den Beamten und entkam. Die Verfolgung ist ausgenommen worden. Der Verhaftete wurde in das Landgricht Plauen eingeliefert. Er gibt an, aus Danzig zu stammen. Pulsnitz. Am Dienstag wurde in hiesiger Stadt ein fremder junger Mann angehalten welcher mehrere Flaschen Kornbrrntwein bet sich hatte, welche er von Oesterreich ein geschmuggelt und in hiesigen Restaurationen absetzen wollte. Derselbe wurde sestgenommen und dem hiesigen Amtsgericht zugeführt. Mügeln. Am Freitag nachmittag wurden zwei Fleischer telephonisch angerufen, daß ein ihnen bekannter Gutsbesitzer aus N mehrere Pfund Wurst, im ganzen 14 Pfund, abholen lassen wolle, sie möchten die Ware bereit legen. Diesem Wunsche wurde stattgegeben. Bald stellte sich jedoch heraus, daß ein junger Mann sie geprellt hatte. Am andern Tage konnte er in Leipzig beim Verkauf der Wurst abgcfaßt werden Stolpen. Ein schwere» Exulosionsnnglück ereignete sich in der Knopsfabrik von Puschner hierselbst, wo im Abfallkeller ein Brand entstanden war, der die Explosion eines Zelluloidhaufens zur Folge hatte. Eine 17 jährige Arbeiterin konnte nur als Leiche geborgen werden, während zwei andere Arbeiterinnen schwere Verletzungen erlitten. Neun Personen kamen mit leichteren Verletzungen davon. Großharthau. Auf dem hiesigen Rittergute wurde der Oberschweizer in seinem Bette ermordet aufge funden. Als der Vogt früh die Leute weckte, bemerkte er, daß Rauch aus dem Fenster des Oberschweizers drang. Man schlug die Türe ein und löschte das brennende Bett. Als der Arzt die Leiche untersuchte, stellte er fest, daß der Ober schweizer einem Morde zum Opfer gefallen war, die Schädel^ecke war ihm eingeschlagen. Als Täter ist der 20 Jahre alte Unterschweizer festgestellt worden. Er hatte die Tat abends gegen 10 Uhr begangen, um die Ersparnisse des Oberschweiz-rs, etwa 1500 Mark, an sich zu bringen. Nach der Tat ging er seelenruhig zur Ballmustk, feierte seinen Geburtstag und kehrte erst um 4 Uhr früh nach Hause zurück. Er versuchte nun seine Tat zu vertuschen und zündete das Bett an. Pirna. Einen seltenen Fischfang machte dieser Tage ein Elbfischer aus dem benachbarten Zeichen. Er hatte da« Glück, einen Silberlachs zu fangen, der eine Länge von ca. 1 Meier hatte und 19 Pfund wog. Freiberg. In einem Anfalle seelischer Depression wegen eines hartnäckigen Leidens ließ sich der Handlungs gehilfe S. unweit des hiesigen Güterbahnhofes von einem Zuge überfahren und wurde tödlich verletzt. Der Ver storbene war ein überaus liebevoller Sohn und in seine« Berufe außerordentlich fleißig und tüchtig. Grün bei Lengenfeld. Unter dem Verdachts, nach Schluß einer Gemeinderatssitzung auf zwei Besucher derselben Schüsse, die erfreulicherweise nicht trafen, abgegeben zu haben, wurde ein hiesiger Fabrikant sestgenommen, der es anscheinend auf einen ihm mißliebigen Schutzmann abge sehen hatte. Colditz. Im nahen Glastner Walde entstand ein Brand, welchem außer junger Schonung auch ältere Bestände zum Opfer fielen Dem energischen Eingreifen der Wald arbeiter der Umgegend gelang es, den verheerenden Brand einzudämmen. — Die Scheune des Rittergutes Podelwitz wurde in folge Brandstiftung eingeäschert, wobei außer Maschinen auch grobe Laatgclreidevorräie vernichtet worden. Kirchenrrachrichteu. Gründonnerstag, den 24. März 1921. Abends 8 Uhr Beichte und Abendmahl für die Neu konfirmierten und deren Angehörige sowie Gemeindeglieder. Karfreitag, den 25. März 1921. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. 2 Uhr liturgischer Gottesdienst. Abends 6 Uhr HelferinneNvorbereitung im Pfarrhaus. Abends 8 Uhr Abendmahl.