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er Geltung Knzeigen-Preis: Unterkaltungs- Die einspaltige Zeile oöei-seren Naum.s 813 Psg. Nekt^men Sie einspaltige Petit-.'! unll 8 eile °Ser Seren Naum 32 p g u Sei belangreichen kusträgen u. wieSer-8 Bezugs-Preis: vierteljährlich 1,22 Mk. frei ins tzaus. 2n Ser SeschLstsstelle sbgeholt 1 INK. Einzelne Nummer 1v Pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstag un« BonnabenS Nachmittag. M wöchentlich erscheintnöer 5onntsgsbeilage Illustriertes Unterhsltungsblatt", sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenden illustrierten Beilagen ,Felö unö Latten" unö Deutsche Moöe unö hsnöarbeit". Druck unS Verlag von Hermann Nühle, Ottenöors-Okrills.Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Mhle, Lrotz-Okriltr. Nummer 22 Mittwoch, den 2H Februar W7 ^6. Jahrgang Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Dienstag, den 20. dss. MtS. findet von abends '/z7—7 Uhr die Verteilung der Milchkarten in der neuen Schule zu Ottendorf statt. Ottendorf»Moritzdr»rf, am 19. Februar 1917. Der Gemeindevorstand. Neuestes vom Tage. — Im Westen hat sich im Lause der ver gangenen Woche die Kampftätigkeit mehr und mehr gesteigert. Zumal an der englischen Front, so bei Armentieres, bei Arras und an der Ancre ist sie recht lebhaft geworden Die Kämpfe an der Ancre gehen erheblich über da» hinaus, was man bisher Er. kundigungskampf zu bezeichnen gewöhnt war. Die Franzosen haben in der vergangenen Woche wiederholt den Versuch gemacht, die Höhe 304 westlich der Maas zurückzuerobern bisher ohne jeden Erfolg. Die Kämpfe sind aber vielleicht noch nicht abgeschloffen, weil die französische Artillerie immer noch lebhaft tätig ist. — Die Franzosen zeigen sich durch die Wegnahme der wichtigen Höhe 185 be unruhigt. Ihre wiederholten Versuche, die verloren gegangenen Höhenstellungen wieder zu erobern, brachen blutig zusammen. Ein in der Nacht zum Sonnabend vorgetragener Handgranatenangrifs führte zu erbitterten Nahkämpfen, die trotz der Zähigkeit, mit der die Franzosen in die deutschen Stellungen einzudringen versuchten, zu keinem Ergebnis für den Angreifer führten. — Bei dem Angriffe eines deutschen Luft schiffes auf Hasen und Festung Boulonge wurden Brände in militärischen Anlagen be obachtet und ebenso gut liegende Treffer in den Hasenanlagen. — Deutsche Marineflugzeuge belegten in der Nacht vom 15. zum 16. Februar die Flugplätze von St. Pol bei Dünkirchen und Coxyde mit Bomben. Einschläge in den Gebäuden der Flugplatzanlagen wurden be obachtet. Ferner griff ein Wasserflugzeug die in den Downs liegenden Handelsschiffe mit 20 Bomben an. Sämtliche Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Bemerkenswert ist, daß eine Reihe der aus der Nordsee zurückgekehrten II Boote meldet, daß sie in der Nordsee keinen Handelsschiffsverkehr angetroffen haben. — Im Osten war die GesechtStätigkeit sehr viel geringer als im Westen, vielleicht auch mit Rücksicht auf die ungünstige Witterung die an der Beresina am Sonnlag eine Tem peratur von minus 35 Grad erreichte. Unsere Truppen haben ihren lebhaften Angriffsgeist indessen doch an verschiedenen Stellen der ausgedehnten Front betätigen können. Die wichtigste dieser Unternehmungen war die Eroberung feindlicher Stellungen am Meile Eanesli Tunnel. Geraoe hier legten die Ruffen auf ihre Fortschritte Wert, weil sie sich mit ihren rückwärtigen Verl indungen auf die gute Bahnzusuhr von Kampolung stützen konnten, während in dem Rücken unserer Truppen die große Straße von Dorna Watra nach Siebenbürgen liegt, de-en Besitz für die Russen von großer Bedeutung ist. — Wie verschiedenartig unser Unterseeboot krieg auf die Engländer wirkt, davon wußte einer unserer Unterseebootskommandamen, der dieser Tage in den Heimathafen zurückkehrte, ein nettes Geschichtchen zu erzählen. Das Boot versenkte hrmereinander drei englische Dampfer und nahm die Kapitäne gefangen. Al« der erste an Bord des Unterseeboote» ge bracht wurde, trat er mit jener Unverfroren heit auf, die den Engländern eigen ist. die Pfeife im Munde, beide Hände in den Hosentaschen, und sagte hochnäsig zu dem Kommandanten: „Warum versenkt Ihr eigent lich unsere Schiffe? Ihr müßt sie nachher ja doch alle bezahlen!" Daß er darauf vom Kommandanten eine entsprechende Antwort erhielt, ist selbstverständlich. Der zweite eng lische Kapitän, der kurz darauf an Bord ge bracht wurde, äußerte sich wesentlich bedenk licher und meinte, wenn die schwierige Lage andauere, in die England durch den Unter seebootkrieg gebracht sei, dann werde es den Krieg verlieren. Der dritte Kapitän endlich war außerordentlich zufrieden, daß man ihm sein Schiff versenkt hatte und erklärte, er würde sonst selbst seine Fahrten eingestellt haben. Er habe zuletzt ununterbrochen drei Tage hintereinander auf der Kommandobrücke gestanden und auf die Unterseeboote geachtet. Das könne auf die Dauer kein Mensch aus halten. Auch er war übrigens der Meinung daß England dem rücksichtslosen Unterseeboot- krieg auf die Dauer nicht gewachsen sei. In zwischen versuchen die Engländer den Neutralen über die Größe ihrer Verluste Sand in die Augen zu streuen Dazu wird das Ver sicherungsbureau von Lloyds mißbraucht, das die Berichterstattung über die Erfolge unserer Unterseeboote offenbar nach ganz bestimmten Grundsätzen betreibt. So hatte eins unserer Unterseeboote unter Führung des Kapitän leutnants Potz in den 24 Stunden vom 6. bis zum 7. Februar die Rekordleistung von 51500 Tonnen versenkt, darunter vier große Transportdampfer. Lloyds dagegen haben von diesen nur einen, nämlich die „Afric" gemeldet, die übrigen aber verschwiegen. OerMchss und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, 20. Februar Wi. — Post-Paketverkehr. Die außergewöhnlich großen Schwierigkeiten im Beförderungsdienst machen es, wie in den Tagen vor Weih nachten, Ostern und Pfingsten, notwendig, die Befugnis, mehrere Pakete mit einer Paketkalte zu versenden, vorübergehend auf zuheben. Vom 19. Februar muß daher jedes vewöhnliche Paket von einer besonderen Paketkarte begleitet sein. — Die Annahme von Postpaketen nach der Türkei muß wegen Betriebsschwierigkeiten im Auslande bis auf weiteres eingestellt werden. (K. M.) Mit dem heutigen 20. Februar 1917 ist eine Bekanntmachung (Nr. IV. III. 4700/12. 16. K. R. A ) in Kraft getreten, durch welche Höchstpreise für Spinnpapier aller Art sowie für einfache, gezwirnte oder geschnürte Papiergarne, welche mit anderen Faserstoffen nicht vermischt sind, eingeführt werden Die im einzelnen festgesetzten Höchst preise ergeben sich aus den beiden der Be kanntmachung angefügten Preistafeln. Der Wortlaut der Bekanntmachung, die verschiedene Einzelbestimmungen enthält, ist bet den Polizei behörden etnzusehen. — Sichergestellte Fleischhöchstmengen. Die Königliche Amtshauptmanntchaft Dresden- Neustadt macht in ihren Amtsblättern bekannt daß bis aus weiteres in ihrem Bezirke 200 Gramm Fleisch mit Knochen (8 Fleischkarren abschnitte) oder 160 Gramm Fleisch ohne Knochen (8 Fleischkartenabschnitte) oder 200 Gramm Wurst oder Herz oder Leber (4 Fleisch kartenabschnitte) als sichergestellte Fleischhöchst mengen zu gelten haben. — H. D. Die eben erschienene 4 Nummer der Heimatdanknachrichten bringt einen Nach ruf für den am 23. Januar dieses Jahres verstorbenen Direktor der dritten Fach- und Fortbildungsschule zu Chemnitz, Paul Göpfert der sich um die Sache des H.imatdank hoch verdient gemacht hat. Sie enthält weiter einen Aufruf zur Landessammlung am 2. und 3. März dieses Jahres, Nachrichten über die Lehrgänge für Kriegsbeschädigte in der Fachschule für kunstgewerbliche Buchbinderei in Weimar und über die Deutsche Fachschule für Metallbearbeitung und Installation in Aue. Sie bringt ferner die zweite Fort setzung des für die Rechtsberatung von Kriegshinterbliebenen bedeutsamen Aussatzes des Oberjustizrates Dr. Weltz in Dresden „Ueber die gerichtlichen Angelegenheiten der Kriegerwitwen", welche die Anzeige über das Kindesvermögen und den Nachlaß behandeln Auch eine eingehende Besprechung des treff- lichen, vom Oberpräsidenten der Provinz Ostpreußen von Berg herausgegebenrn, reich mit Bildern versehenen Werkes „Der Kriegs beschädigte in der Landwirtschaft, das be sonders geeignet ist, Landwirte mit der Kriegsbeschädigtenfürsorge vertraut zu machen ist in der Nummer enthalten. Ihr liegt auch das Inhaltsverzeichnis des zweiten Jahrgangs der Heimatdanknachrichten bei. Löbau. Die Neffelsammlung im Löbauer Bezirke hat ein günstiges Ergebnis gehabt. Es sind 71 Zentner getrocknete Nesseln ab- geliefert worden. Hiervon entfallen 58 Zentner auf die Schulen. Da nach den Beobachtungen die in Löbau gemacht worden sind, die grünen Nesseln durch das Trocknen von 100 auf 10 bis 11 Gewichtseinheiten zurückgehett so entsprechen die 71 (bezw. 58) Zentner trockenen Nesseln 675 (bezw. 550) Zentnern ungetrockneter Masse. Mit dem Sammeln ist erst im August 1916 begonnen worden. Die Amtshauptmannschast Löbau gewährte mit Unterstützung der Handelskammer Zittau und des Webereiverbandes der Oberlausitz drei Preise an Schulen, und einen Preis an einen Schüler für besonders hohe Sammel- ergebniffe. Die Realschule zu Löbau, die auf einen Geldpreis verzichtet hatte, erhielt anstatt dessen für jedes Klassenzimmer einen Wechselrahmen für Kunstwartmeisterbilder mit der Aufschrift: Kriegsneffelsammlung 1916. Glauchau. Als am Sonnabend auf hiesigem Bahnhof zwecks Ankuppelung einige Wagen an einen Zug anfuhren, flog durch den Anprall eine geöffnete Wagentür zu und traf einen in der Tür stehenden Soldaten mit solcher Wucht, daß er eine schwere Ge hirnerschütterung davontrug. Der Schwer verletzte fand sofort Aufnahme im hiesigen Reservelazarett. Henkel 4 Ls., VWIäsrl. In der heutigen außerordentlichen General- Versammlung der chemischen Fabriken von E. Matthes u. Weber, Akt.-Ges., Duisburg, deren sämtliche Aktien durch Kauf in den Besitz der Firma Henkel u. Co., Düsseldorf, übergegangen sind, legte der bisherige Aus sichtsrat sein Amt nieder. Dafür wurde neu gewählt: Herr Kommerzienrat Fritz Henkel als Bors. Herr Kaufmann Fritz Henkel als stellvertr. Vorsitzender, Herr Dr. chem. Hugo Henkel. Der bisherige Vorstand wird die Geschäfte in unveränderter Weise fortführen. Diese alte, bestangesehene Firma der chemischen Industrie befaßt sich hauptsächlich mit der Herstellung von Schwefelsäure, Salz säure, Sulfat, caust. Soda, cslc. Soda usw. Die schon lange bemerkten Bestrebungen der Firma Henkel u. Co., Düffelvorf, sehr bekannt auf dem Gebiet der Wasch- und Reinigungsmittel-Industrie — siehe jPersil, Dixin, Henkel'S Bleich-Soda und Krisit, sowie Wasserglas und Glyzerin — sich vom Roh produktenmarkt noch unabhängiger wie bisher zu machen, haben hiermit einen gewissen Ab schluß gefunden. Drum Deutscher halt aus — Es geht um Dein Haus! Soll nahen der Frieden, Dann lauset drauf zu. Es fei Alles gemieden, Was störe die Ruh' Der Männer in Waffen, Die eisern im Stand, Die niemals erschlaffen In Feindesland! Den Tod stets vor Augen, Den Magen oft leer — Was würde es taugen, Wenn Männer von Ehr' Die Pflichten verletzten — Selbst gegen sich hetzten — Murrend im Unterstand Gegen ihr Vaterland? Was draußen vor'm Feinde Des Volkes Blüte Im Ringen vereinte — „Das" Volk behüte — Vernichte es nicht Durch Unverstand! Ein Jeder ein Wicht, Der lockert das Band! Drum wollt ihr den Frieden, Den Jeder ersehnt, Sei aurgeschieden — Sei alles verwehet Was störe im Reiche Die Eintracht und Ruh', Ein Jeder verschweige — Wo drückt der Schuh! Drum wollt ihr den Frieden — Mit „Murren" hört auf Und lasset hienieden Dem Schicksal den Lauf! Was Hilst denn das Zetern? --- Keine Förd'rung des Sieg's — Es Hilst nur gewiß Zur Verläng'rung de« Krieg's. Denn der Feind hofft lang' schon, Daß unser Land Durch Hunger und Revolution Ihm fällt in die Hand! Das, Deutsche, wär'S Ende Für unser Reich — Es wär' auch die Wende Zur Knechtschaft zugleich! Was unser dann wartet? — Möcht nimmer dann leben! — Wenn der Feind entartet, Gilt garnichts ein Leben! Die Freiheit ist tot, Die Häuser sind leer, Der Feind ißt das Brot, Das für unfer Volk wär! Drum Deutscher halt aus — Es geht um dein Haus! Juli 1918. Kurt Proelß, Lausa.