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Zeitung Bezugs-Preis: vierteljährlich 1,A Mk. frei ins b-ms. In Ser Geschäftsstelle aboeholt 1 NIK. Einzelne Nummer 10 pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstag unö Sonnabenö Nachmittag. Unterftsltungs- und 6nreigeblatt j Anzeigen-Preis: -Vie einspaltige Zeile oöer Seren Naum t18 Pfg. Neklsmen Sie einspaltige Petit- > t zeile oSer Seren Naum 30 pfg. t Bei belangreichen Nusträgen u. Meöer- ! j Holungen entsprechender Nabatt. M wöchentlich erschemenöer Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie öen abwechselnd wöchentlich erscheinenöen illustrierten Beilagen „Felö unö Larten" unö „Deutsche Moöe unö Handarbeit". Druck unS Verlag von Hermann Kühle, OttenSorf-Okrilla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lrotz-Okrilla. Nummer 29 Freitag, den 9- März ^6. Jahrgang Amtlicher Teil. Preisverzeichnisse. Die zum Aushange in den Geschäften, in denen Back- und Fleischmaren, Mehl Butter, Schmalz, Speisefette, Eier, Quark, Käse, Milch, frisches oder getrocknetes Gemüse Und Obst, Konserven aller Art, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Zucker oder Fische und Fischwarcn aller Art (auch Fischwurst) im Kleinhandel verkauft werden, bestimmten Pieisverzeichnisse sind von den Geschäftsinhabern am 2. jeden Monats im hiesigen Gemeindeamte (Kaffenzimmer) unaufgefordert zur Abstempelung vorzulegen. Die im Lause eines Monats abzuändernden Preisverzeichniffe sind von den Geschäfts inhabern sofort zur Abstempelung vorzulegen. Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung werden mit Geldstrafe bis zu 150 Mark und im Unvermögenssalle mit Haft bis zu 4 Wochen bestraft. Auf die Bekanntmachung der Königlichen Ministeriums wird verwiesen. Ottendorf Moritzdorf, am 6. März 1917. Ver Gemeindevorstand. Bezugsscheine. Es wird hiermit verfügt, daß jeder Antragsberechtigte monatlich nur einen Antrag ruf Ausstellung von Bezugsscheinen stellen kann, denn es ist bisher häufig vorgekommen, daß ein Antragsberechtigter wöchentlich 5 bis 6 Anträge auf Ausstellung von je einem Be zugsschein gestellt hat, was einen unnötigen Zeit- und Papierauswand erfordert und die Behörden unnötigerweise belastet. Die Beantragung mehrerer Bezugsscheine auf einmal ist zulässig. Ausnahmen werden nur in Trauerfällen gestattet. möglich, unser Land frei vom Feinde zu halten. Jede persönliche Unterstützung, die wir der Kriegsanleihe gewähren, erhöht diese Sicherheit, und wenn wir auch nach einem vollen Siege auf erhöhte Abgaben rechnen müssen, so verschwinden diese im Hinblick au> die ungeheuren Summen, die uns die Feinde aufbürden würden, wenn sie siegten. Enkel und auch Urenkel würden unter den Lasten schmachten, die unsere Gegner einem unter legenen deutschen Volke aufbürden möchten. Es gilt die Existenz jedes Einzelnen von uns! Jeder muß seine Pflicht tun! Jede Mark üt ein Baustein für unsere eherne Mauer und auch diesmal muß es sich wieder zeigen, daß ebensalls die kleinen Zeichner allesamt „ihre neuen Truppen marschieren lassen". Ihre Beteiligung hat dem Ausland stets bewiesen, daß die Einigkeit des deutschen Polkes sich nicht nur aus Gesinnung, Abwehr und Tapferkeit beschränkt, sondern daß auch heute noch der Geist von 1813 lebt. Die neue Anleihe soll uns eine Verstärkung dieses Gefühls bringen. Wer könnte daran denken, hier abseits zu stehen? Oertliche» ««d Sächpfche». sei, sondern ein Dampfer mit zwei Masten und 5000 Tonnen, mit vielen Kanonen be stückt und mit zwei Torpedorohren versehen Er habe eine Geschwindigkeit von 18 Knoten. Im Mittelmeer wurden versenkt: Acht Dampfer, 7 Segler mit zusammen über 40000 Tonnen. Darunter am 19. Februar ein schwerbeladener Transporldampfer von etwa 8000 Tonnen bet Porto di Anzio, am 20. Februar der norwegische DaMpfer Dora- vore, 2760 Tonnen, mit Stückgut von Genua nach London, am 22. Februar vier italienische Segler mit Kohlen unv Lebensmitteln nach Italien, am 24. Febrnar südlich von Kreta ein mit 15-Zentimeter-Geschütz bewaffneter, von Fischdampfern gesicherter Transport- dampfer von etwa 6000 Tonnen und der griechische Dampfer MlonliS, 2918 Tonnen mit Baumwollsaat nach Englano, am 26. Februar der bewaffnete englische Dampfer Elan Farquhan, 5858 Tonnen, nut Baum wolle, Tee und Jule nach Englano, am 27. Februar der bewaffnete englische Dampfer Biodmore, 4071 Tonnen, Mil gefrorenem Fleisch nach England. Ein Kapitän und zwei Maschinisten wuroen gefangengenommen. — Neue Generale und neue Truppen! Oesterreich Ungarn hat einen neuen General- flabschef und seine Heere haben einen alt- erproblen Heerführer neugewonnen. Mögen nun die italienischen Befürchtungen einer neuen Angriffstat berechtigt sein oder auch nur auf neuen Vermutungen beruhen, sicher ist, daß die neuen Männer aus ihrem Platze uns das Beste schaffen werden. Doch nicht nur neue Generäle treten in Erscheinung, auch neue Truppen sehen wir heranrücken; verkündete doch dieser Tage dec Kanzler, daß unsere Fronten wesentlich verstärk! morden seren. Aber wir denken auch an andere Truppen, solche, die wir selbst marschieren lassen können, ohne eine Generalstabsweisung erhallen zu haben, die Truppen für unsere neue Kriegsanleihe. Hier kann em jeder seinen Mann stehen und ern jeder wird es doppelt willig tun, wenn er bedenkt, was uns an Erfolgen bisher beschieden war und was nicht möglich gewesen wäre, wenn sich nicht zu den glücklichen Kämpfen auf den Schlachtfeldern auch die heimischen Siege aus dem Geldmärkte gesellt hätten. Durch die glorreichen Taten unserer Soldaten war es Ottendorf-Moritzdorf, am 6. März 1917. - Der Gemeindevorstand. Neuestes vom Tage. — An der Scarpe, beiderseits der Ancre Und Somme, in der Champagne und auf dem Ostufer der Maas herrschte gestern rege Artillerietätigkeit, mehrfach kam es auch zu Gefechten von Aufklärungsabteilungen mit der Grabenbesatzung. Abends griffen die Fran- iosen an der Nordostsront von Verdun unsere Uruen Stellungen am CauriereSwalde an, sie sind durch Feuer adgewiesen worden. Klares Netter begünstigte die Flieger in Erfüllung ihrer Ausgaben. In zahlreichen Luftkümpsen sind fünfzehn feindliche Flugzeuge abgeschossen würden. Wir haben durch gegnerische Ein wirkung ein Flugzeug verloren. — Auf dem rechten Somme-Ufer nahm UM Dienstag gegen abend dec Arlillenekampf »roße Hesligkeit an. Nach Trommelfeuer Skiffen die Engländer östlich von Bouchavesnes erneut an. Ihr Angriff wurde abgewcesen, ein weiterer durch unser Vernichlungsfemr vereitelt. An den übrigen Frontabschnitten herrschte bei Schneegestöber meist geringe tsiuertätigkeit. Erkunder, die den Verlaus der französischen Stellung am Eauriereswalo Segenüber den von uns dort gewonnenen Ämen feststeUten, brachten dabei noch 15 Ge sungene ein — Ein Nachtangriff der Russen gegen Unsere Stellungen südlich von Brzezuny scheiterte. An den Osthängen des Kelemen- Gebirges im Südteile der Waldkarpathen wurden mehrere russische Kompanien, die nach iebhaftem Feuer unsere Stellungen angriffen, iurückgewiesen. , — Zwischen Ostsee und Schwarzem Meer ist bei Nachlassen der Kälte in einzelnen Ab schnüten das Feuer lebhafter geworden, du Tätigkeit der Infanterie blieb noch gering. — Aus Amsterdam wird berichtet: Der Direktor de» Arsenals in Cherburg leule in offiziell einem Pariser Blatre mir, daß fn, Beginn des verschämten Unterseeboot kriege» nur vier Dampfer mit Kriegsmaterial aus überseeischen Ländern französische Häfen er dicht hüllen. Augenblicklich seien keine mit Bestimmung für Frankreich unterwegs. . — Der Lyoner „Progres" meldet, daß M deutsche „Korsurenschiff", da» im At- Mischen Ozean operiert, nicht die „Vineta" Gttendorf-Gkrilla, 8. März iS!?- — Ein erfreuliches Ergebnis hat die am vergangenen Sonntag in unseren Ortschaften stattgefundene Sammlung für den Heimat dank gebracht. Es wuroen insgesamt 716 Mk 60 Pfg. gesammelt. Bischofswerda. Den 3000. Feld postbrief, von denen fast jeder einen herzlichen Dankesgcuß für gesandte Liebesgaben enthält, erhielt in diesen Tagen Fräulein Susanne Brehme in Brschoiswerda. Gewiß auch ein Heldentum, das sich hier offenbart. Ortrand. Die Diebstähle nehmen auch in hiesiger Gegend recht überhand. So wurden vor einigen Tagen bei den Häuslern Fallmann, Fuchs und George in Klein kmehlen bei Ortrand Kartoffeln aus den Mieten gestohlen Bei letzterem auch eine Pferdedecke. Die Spur führt nach Ortrand. Ferner wurde in der benachbarten Ortschaft Kraußnitz bei dem Rittergutsbesitzer Theodor Thalmann ein Diebstahl verübt. Die Diebe haben außer barem Gelde auch verschiedene Lebensmittel miigehen heißen. Die ein geleitete Untersuchung mit einem Polizeihund verlief ergebnislos. Leipzig. Seit Sonntag steht Leipzig wieder im Zeichen der Messe, zum sechsten Male in der Zeit des großen Völkerringens. Freilich — welch ein Unterschied zwischen der ersten Kriegsmesse und der der diesmaligen Meßmusterschau! Man kann jetzt kaum noch von erner KriegSmesse sprechen, denn in ihrem äußeren Umfange ist ein Unterschied gegen die Friedensmesse kaum wahrzunehmen. Die Beschickung in den verschiedenen Meßbranchen ist eine solche, daß in den städtischen wie privaten Megkaushäusern nur wenig Lücken zu bemerken sind. Der Meßverkehr hat gleich zu Beginn sehr lebhaft eingesetzt, sodaß mit emem guten Meßgefchäfte gerechnet werden kann. Neben oer deutschen und österreichischen Kundschaft ist wieder eine stattliche Anzahl von Einkäufern aus den Neutralstaaten, ins- besondere der Schweiz, Holland und den drei skandinavischen Landern erschienen Auch aus den dcuischerseils besetzten feindlichen Gebieten und Einkäufer zur Stelle. Das M ßgeschäst hat auf der ganzen Lmie lebhaft eingesetzt. Die Kundschaft legt, ohne Rücksicht aus die e.»getretenen Knegc-aujschläge, Kauflust an oen Tag. Der Meßverkehr selbst wickelt sich dank der von den behördlichen Stellen ge troffenen Maßnahmen glatt ab. Die von Ider Militärverwaltung gewährten Erleich terungen der bestehenden Verkehrsbeschränkungen werden angenehm empfunden. Glauchau. In der letzten Sitzung des Bezirksausschusses in Glauchau erfolgte unter anderem der Beschluß, infolge des Kleingeld mangels dem Bezirkstage die.Ausgabe von Gutscheinen zu 50, 25, 10 und 5 Pfg. vor- zufchlagen und hierzu die ministerielle Ge- iehmigung zu erbitten. Unter «em Zachsenbanner. Eine Sammlung hervorragender Taten unserer Feldgrauen. Im Auftrage des König!. Sächs. Krieg»- Ministeriums bearbeitet vom König!. Sächs. Kriegsarchiv. (Nachdruck »erboten) Der Ulan im Schützengraben. Die 17er Ulanen lagen im Schützengraben. Sonderlich wohl war es den kühnen Reiters- männern nicht eben, aber sie hielten aus, Soldaten auf ihren Posten, wo es auch sei. Oberleutnant Siegfried von Haugk, ein be- vährter und berühmter Reiter im Bewegungs kriege und auf Patrouillen, bat darum, au» dem Graben nicht wieder abgelöst zu werden. Eine besonders gesährdete Stelle, dicht an der Rawka, knapp 50 Meter vom Feind und von beiden Seiten flankiert, suchte er sich aus. Hier war schon mancher Horchposten hingesunken in Not und Tod. Der sächsische Aanenleutnant wollte just aus diesen Platz. Und was hat er hier geleistet? — Er hat für die bedrohten Kameraden, die hier Posten landen, einen tieferen Deckungsgraben und einen Laufgraben angelegt. Es gelang ihm restlos, und hohes Lob ward dem wackeren Reitersmann, der sich für seine Kameraden o treu besorgt erwiesen. Er selber wurde reilich erheblich verwundet. Aber auch auf» föchste belohnt: sein König verlieh ihm den Tapferkeitsorden vom St. Heinrich. Vizefeldwebel Göpel. „Am 3. Mai 1915 abends beobachtete ich vom Bereiche der 3. Kompanie de» Reserve- Infanterie-Regiments 242 aus das sich ab- spielende Gefecht. Auf eine Entfernung von 1100 Meter, die ich ohne weiteres seststellte, befahl ich dem Gewehrführer Unteroffizier Mensch mit den Schützen Valentin, Hofrichter Rothe, Krause und Böhnselt, sofort mit dem Maschinengewehr die Spitze des Graben dreiecks, Front nach dem Westabhange der Höhe 38, zu besetzen. Das Gewehr war in fünf Minuten schußbereit. Von der Straße her, am Westabhange der Höhe 38, bewegten sich starke feindliche Schützenlinien in drei Staffeln hintereinander und legten sich in Deckung gegen Sicht hinter ein gelbe» Feld, wo sich auch die eiste Staffel einzugraben versuchte. Ich feuerte zunächst selbst auf da gute Ziel, das sich mir direkt von der Flanke bot. Zufolge unserer genauen Beobachtung waren unsere Erfolge gut. Die Geschoßgarbe saß, von oben nach unten bestrichen, sehr gut. Schon nach dem ersten Feuer fluteten die Engländer zurück. Unteroffizier Mensch schoß weiter und nahm sämtliche zurücklaufende, wie auch kriechenve unter Feuer. Die Er folge blieben nicht aus. Meiner Schätzung nach haben wir etwa 300 Mann an einem weiteren Vordringen verhindert. Unser Ge wehr schoß ohne Schutzschild, da Eile geboten war. Wir waren dem feindlichen Feuer nach zwei Seiten hin ausgesetzt, verschossen aus die lohnenden Ziele 1750 Patronen, machten 300 Mann unschädlich und konnten unsere Infanterie vor einer Umgehung bewahren." Vizefeldwebel Göpel erhielt die silberne Sl. Heinrichs-Medaille..