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Ottendorfer Zeitung —o Bezugspreis: vieelelMrSch ^20 Mark fr«! mr ^sss. I« der SeschSstspeve abgeholt viertel- Mrlich t Mk. Einzelne Nummer io pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag > «S Somiabend Nachmittag. »- ——» liNlt Onzeigeökatt M die Neitts^sttg« Kerpv-K^i« e^r deren Xanm w pt-- — I« XeNameNl fiir die N»ms,.Ittge Petit-Zeile 2, Pf,. »n,et,«nanna<,me di» » »Sr mtN«M. VeüegqMtzr nach Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel rmd Mmedel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Made". v«r »b V«1ag «m Hamann Rühl-, Buchdruck.«! in Groß-Okrilla. verantwortlich für di. »«daktian h. Rühle in «raß-MMa. Nummer 76 Lonntaa, den 27. Juni M5. Jahrgang Beiträge zur land- und forstwirtschaftlichen Verussgenoffenfchast. Der Auszug aus dem Unternehmerverzeichnis mit Heberolle für die Beträge an die Land- und Forstwirtschaftliche Berufsgenossenschaft sowie an den Gartenbauausschutz beim Landeskulturrat auf das Jahr 1915 liegt von heute ab während zweier Wochen zur Einsicht der Beteiligten im Gemeindeamte aus. Die von den Unternehmern zu zahlenden Beiträge sind ungesäumt und spätestens bis 8. Juli 1915 an die Ortssteuereinnahme abzusühren. Einsprüche der Unternehmer gegen die Beitragsberechnung sind binnen einer weiteren Frist von zwei Wochen direkt an die Geschäftsstelle der Genoffenschaft in Dresden-Altstadt, Wienerplatz 1, II zu richten, der ausgeworfene Betrag ist jedoch ungeachtet des eingewendeten Einspruchs, vorbehältlich der späteren Ausgleichung, in voller Höhe abzuführen Ottendorf-Msritzdorf, am 26. Juni 1915. Der GemeindevorAand. Neuestes vom Tage. — Unseres braven Truppen an der West front wanken und weichen nicht. Mit un verminderter Spannkraft weisen sie täglich den wütenden Anprall der Feinde ab, und nicht nur das, hier und da holen sie, obwohl ständig in der Minderheit, zum kräftigen Gegenstoß au», der die Verluste de« Feindes verdoppelt. So gelang es ihnen am Donners tag am Westrande der Argonnen, den Angriff eines französischen Bataillons gegen unsere neuerdings vorgeschobenen Stellungen unter schweren Verlusten zurüäzuweisen und un mittelbar daraus dem Feinde im Nachstoß weiteres Gelände zu entreißen und ihm noch etliches Kriegsmaterial abzunehmen. Auch auf den Maashöhen an der Tranch^e wurden die feindlichen Ang iffe nicht nur zurück geschlagen, sondern auch ein Verbindungsgraben trotz zäher Verteidigung hinzuerobert. — Die „Köln. Ztg." meldet von der italienischen Grenze: Ein Privaltelegramm de» „Corriere della Sera" meldet aus Paris der Kampf auf der Westfront von Flandern bis zum Rhein habe an Heftigkeit in den letzten Tagen bedeutend zugenommen. Diese vermehrte Tätigkeit der französischen Streit kräfte sei zweifellos im Zusammenhänge mit dem Umstande, daß es gelungen sei, bedeutende Reserven an Munition bereitzustellen, und werde jedenfalls solange andauern, bis zur Herstellung weiterer Vorräte eine Pause not wendig erscheine. Die Zusammenkunft des französischen Unterstaatssekretärs mit dem englischen Munitionsminister habe zu einem besseren Zusammenarbeiten der Industrien beider Länder wesentlich beigeträgen. Man wiege sich zwar nicht in überspannten Hoff nungen, aber selbst die gemäßigten Gemüter seren der Ansicht, daß die französische Offensive gegenwärtig mit größtem Erfolge vorgetrieben werde. Dabei dürste allerdings nicht außer acht gelaffen werben, daß in der Gegend der tzauptkämpfe an der Westfront jeder Schritt nach vorwärts die Eroberung von Ver- teidignngSwerken, die den Charakter wahrer Munden angenommen hätte, bedeute. Die Hauptaklion erfolge immer noch auf den niedrigen Hügeln in der Gebend von Arras. — Zur Eroberung Lembergs schreibt die Jndöpendanee Roumaine, die Einnahme von Lemberg sei die natürliche Entwicklung der großen strategischen Operation, die überlegen erdacht und mit außerordentlicher Kraft durch geführt wurde. Mit dem Falle Lembergs verliert die russifche Armee ganz Galizien. Sie räumt bereits den Dnjcstr und gibt die Pruthlinie auf. Der Fall L mbergs sei ein zu großes Ereignis, als dog er nicht alle übrigen Vorgänge auf den Kriegsschauplätzen überragen würde. Die Moldawa, die als Organ Peter Carps große politische Bedeutung besitzt, bringt noch folgende bedeutungsvolle Stelle inn ihrer letzten Nummer: „Nachdem die österreichisch-ungarischen Truppen die Russen vollkommen geschlagen haben, sind sie in Beßarabien eingedrungen und rücken nach Cholin beziehungsweise Kischinew vor. Wir machen die Regierung darou, aufmerksam, daß die Zeit herangerückt ist, wo Rumänien aus seiner Neutralität heraus »treten und seine Pflicht gegen Oesterreich Ungarn und Deutschland zu erfüllen hat, indem es gegen Rußland in Aktion tritt!" Durch den Durchbruch der russischen Stellungen in Galizien, der bei Tornow und Gorlrce seinen Anfang nahm und der die siegreichen Verbündeten jetzt schon über Lem berg hinausgeführt hat, ist der bisher in diesem Kriege geltende Grundsatz, daß das Schwergewicht der Entscheidung immer auf den äußersten Flügeln liege, durchbrochen worden Hier haben nicht strategische Um gehungskünste, die natürlich nur auf den Flügeln angewandt werden können, sondern ein glatter Frontangriff auf das. Zent-um der russischen Stellung den Ausschlag gegeben und dieser Frontangriff im Zentrum ist für den ganzen Verlauf der Kämpfe maßgebend geblieben, während die Flügel immer nur in Ausnutzung der dort erzielten Vorteile langsam dem Vormarsch des Zentrums folgten. Das machte sich stets besonders bemerkbar, sobald im Vorrücken des Zentrums ein Stillstand von einigen Tagen eintrat, wie das ja auch 27 Amtlicher Teil. WrEfengvÄS-VEVDetgemMg auf Okrillaer Stsatsfvrstrevier. Montag, den 28. Juni 1S15 soll von vormittags 8 Uhr an auf der 0,74 sia großen Wiese in Abt. (am Dammweg), von vormitlagS '^9 Uhr an auf der 2,68 Ira großen H-idewiese und v^n vormittags 10 Uhr an auf der 4,36 Ira großen Kemperwiese selbst mitnimmt und deren Bezahlung sie bei Uebersendung der bestellten Waren verspricht. Ein Kriminalbeamter, der die Möbus von ihren früheren Schwindel manöver kannte, sah sie nun vor einigen Tagen zufällig auf der Straße wieder. Er verfolgte sie, beobachtete, wie sie in verschiedene Geschäfte ging, und nahm sie schließlich fest. Es sind ihr eine Reihe von Betrügereien nachgewiesen worden. In der Hauptsache hat sie eS auf die Erlangung von Lebensmitteln abgesehen Meißen. Auf dem rechten Elbufer zwischen Großenhain und Riesa, ist mit der Getreideernte in vergangener Woche begonnen worden. Zunächst sind die dortigen Landwirte mit der Einfuhr von Wintergerste beschäftigt, aber auch Roggen ist auf stark sandigen infolge der anhalten den Trockenheit bereits soweit in seiner Entwickelung vorgeschritten, daß er in den nächsten Tagen schnittreif sein dürfte. Nossen. Mit dem Rade stürzte am Mittwoch der 18 jährige Geschirrführer Paul Kranz aus Rhäsa aus Wolkauer Flur tödlich. Grimma. Im Bade des Gefangenen lagers zu Gölzern ging an kaum über metertiefer Stelle in der Mulde ein fran zösischer Gefangener vermutlich vom Herz- schlag betroffen, inmitten seiner Kameraden plötzlich unter. Die Leiche konnte noch nicht gefunden werden. Döbeln. In den Sommerschen Sand werken an der Ruine Kämpe zu Mahlitzsch ging während der Arbeit eine Sandwand nieder. Während sich die meisten Arbeiter retten konnten, wurden die Arbeiter Ernst aus Döbeln und Curth aus Choren ver schüttet. Bei dem Versuche sie auszugraben ging abermals eine Wand nieder wobei der Besitzer Sommer selbst bis an die Brust verschüttet wurde» ohne Schaden zu nehmen. Die beiden verschütteten Arbeiter konnten nur als Leichen geborgen werden. Adorf i. V. Nachdem erst vor vier zehn Tagen das Bäckermeister Bruno Seidelsche Haus — dessen Besitzer wegen Brandstiftung verhaftet und jetzt der Staatsanwaltschaft Plauen eingelieferc worden ist — dem Feuer zum Opfer gefallen war, ist nun das Wohnhaus des Landwirts August Neudel nebst Hinter gebäude und eine Scheune am Hellen Tage niedergebrannt. Die Entstehungsursache ist unbekannt. Plauen i. V. Ein großes Schaden feuer, das am Mittwoch abend in der 8. Stunde in der Modelltischlerei der Firma Beyer L Zetzsche, Eilengießerei und Maschinenfabrik, Forststraße 36—38, aus brach, zerstörte das langgestreckte Haupt gebäude der Gießerei und einen anstoßen den Schuppen. Wohngebäude und Kessel- Haus konnten erhallen werden. Die Flammen, die in den vielen Holzmodellen reiche Nahrung fanden, schlugen turmhoch empor und gefährdeten durch Flugfeuer in dem engen Häuservieitel die Nachbargebäude vor allem die an die Brandställe an grenzende Fürstenhalle, die große Albigsche Wein- und Bierwirtschaft ernstlich. Die durch Militär verstärkte Feuerwehr bekämpfte dieses Großseuer mit etwa zehn Schlauch, leitungen, sie mußte sich aber darauf be schränken, einer weiteren Ausdehnung des Brandes vorzubeugen. Gegen 10 Uhr war die Gefahr beseitigt. Der Firmentnhaber, Hauptmann Beyer, steht zurzeit als Führer eines Festungs-Kraftwagenparkes im Felde. jetzt wieder als Folge der russischen Rückzugs gefechte hinter Lemberg geschehen ist. Das Vordringen über Lemberg hinaus hat aber seine Wirkung auf beide Flügel nicht verfehlt und diese Wirkung tritt jetzt in die E'scheinung. Czernowitz. Die Russen wiederholen auch weiterhin ihre Sturmangriffe gegen die Bukowinaer Front, das Dnjestrgelände und die bewaldeten Grenzhöhen. Sie wollen un bedingt durch die Uebermacht den Oester- reichern die Position entreißen. Die Ruffen schießen wegen Mangels an Munition wenig und benutzen an dieser Front ausschließlich japanische schwere Geschütze und japanische Gewehre, welche verhältnismäßig selten in Aktion treten. Der Feind will scheinbar wegen des Mangels an Munition für einen erfolgreichen Fernkampf durch Opfern großer Massen im Nahkampf die österreichischen Truppen zum Weichen bringen. Die Russen scheinen trotz gewaltiger Verluste die Stellungen an ihrem linken Flügel, welche als Stützpunkt für die aus Mittelgalizien zurückflutenden Massen dienen, unbedingt halten zu wollen. — Am 22. Mai wurde in der Ostsee ein russisches Unterseeboot, anscheinend vom Akula-Typ, durch ein deutsches Flugzeug 25 Seemeilen östlich von Gotland mit Bomben beworfen. Der Erfolg konnte damals nicht festgestellt werden. Nunmehr wird aber von russischer Seite zugegeben, daß dieses Unter- seeboot verloren gegangen ist. Oertliches und Sächsisches. Gtten-orf-Vkrilla, 26. Juni M. — Nachdem durch Verfügung des König lichen stellvertretenden Generallommandos XII. eine weitere Musterung der Landsturm- pflichtigen des I. Aufgebots angeordnet worden ist, wird hierdurch Folgendes be stimmt: Zur Gestellung im Landsturm- Musterungstermine sind verpflichtet alle im Bezirke der Königlichen AmtShauplmann- schaft Dresden Neustadt sich aushaltenden unausgebildeten Landsturmpfllchtigen des I. Aufgebots, die in dem Jahre 1896 ge boren sind sowie aus früheren Jahrgängen die Wehrpflichtigen, über deren Mililär- verhältnis bish r noch nicht endgültig ent- ichieden worden ist. Schriftliche Ladung erfolgt nicht. Hiernach haben sich zn stellen: Sonnabend, den 3. Juli 1915, früh ^7 Uhr im Hotel Kurhaus zu Langebrück die Wehr pflichtigen des Gutsbezirks Albertstadt und der Ortschaften Klotzsche, Langebrück und Ollendorf-Moritzdorf; Montag, den 5. Juli 1915, früh »/t7 Uhr im Hotel Kurhaus zu Langebrück die Wehrpflichtigen der Ort- chaft.n Cunnersdorf bei Medingen, Groß- okrilla, Hermsdorf, Kleinokrilla, Lausa mit Gvmlitz und Weixdorf, sowie Rähnitz . — Der Siebenschläfer soll immer für das kommende Wetter verantwortlich sein. Er ist am 27. Juni Der Kalender ver kündet für diesen Tag den Eintritt des Vollmondes und mit ihm Regen. Das Sprichwort sagt: „Regner's am Sieben schläfer, so regnet es sieben Wochen alle Tage einmal'. Wollen wir das Beste hoffen, doch auch nicht zu viel. Dresden. Eine unverbesserliche Schwindlerin, die erst 19 Jahre alte Arbeiterin Elisabeth Möbus ist von der Polizei verhaftet worden. Kaum aus dem Gefängnis entlassen, hat sie hier und in Radeberg das Neppen von Geschäftsleuten wieder in der gewohntenWest e ausgenommen. Sie arbeitet in der Regel derart, daß sie eine größere Bestellung von Waren aufgibl die ihr nach der fingierten Wohnung geschickt werden sollen. Gleichzeitig kauft sie aber noch einen Posten Waren ein, die sie angeblich sosort benötigt und gleich die heurige Grasnutzung an Ort und Stelle gegen sofortige Bezahlung an die Meistbietenden versteigert werden. flSnigMe ssrstrevittvemMung Okrilla, am 19. Juni 1915.