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Ottendorfer Zeitung « Bezugspreis: virtteljShrrich l^ro Mark ft«i ks Lf-ss. I» der «Seschästsstelle abgeholt viertel- Mrltch , Mk. Einzelne Nummer ,o pfg. Erschetut am Dienstag, Donnerstag «M Satmaben) Nachmittag, II Untergattung^ unlt Unzeigekkatt M dk NMDMtz« Mr bemn L«m „ psg. — Zm »eNemMl für X« kl«nspalttge p^it.Ackl« r» Mß. rlusetgenennahm» d» » Wr m«W». Mit wSchentüch erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen ,Handel nnd Wandel- „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Ventsche Made". Diack »ad vertag va» Hermann Mhle, Buchdruckerei in Groß-Gtrilla. verantwartktH fßr di« X«dakti»n H. Acht« in Oreß-GKWa. Nummer Y2 Mittwoch, den August M5. Jahrgang verzinst. ^Einlagen bei auswärtigen Sparkassen werden kostenfrei hierher »übertragen. sind durch andere ersetzen. Meißen. Bei sich der Verantwortung für das Durch halten im Kriege recht bewußt mar. hat bisher schon jede Vergeudung von Brot durch Preisgabe an Tiere als unstatthaft anzusehen. Da viele aber immer noch sorglos mit diesem wichtigsten NahrungS- mittel umgehen, hat der Bundesrat jetzt die Neriütterung von Brot oder Brot- abfällen, die zur menschlichen Ernährung geeignet sind, glattweg verbieten müssen, Dieses Verbot findet sich in der neuen Verordnung über» die Sicherstellung der neuen Ernte und gilt bereits vom 1. Juli ab. Zur menschlichen Ernährung geeignet erscheint jeglicher Brotrückstand, aus dem ich Suppe oder andere Gerichte nur irgend gestalten lasten. Das sind für das Publikum zu erleichtern. Immerhin liegt es im dringenden Interesse der Geschä tsleute, die Preise, die sie zum Aus hang bringen, so festzusetzen, daß keine durch die besonderen Verhältnisse nicht gebotenen Unterschiede zu den Aushängen an anderen Geschäften hervortreten. Die Verordnung bestimmt, daß die angeschlagenen Preise iür alle Warenmengen gültig sind für welche keine besonderen Preise in dem Anschlag verzeichnet sind. Es ist daher nicht angängig, einen Preis zum Anschlag zu bringen, der zwar bei der Entnahme von etwa 10 P>und gilt, im Geschäft selbst aber bei der Entnahme kleinerer Posten einen höheren Preis zu fordern. Sind die Preise je nach der entnommenen Renge verschieden, so muß dies eben auch im Anschlag ausgedrückt sein. Es darf angenommen werden, daß die Verordnung deren Vorschriften auch für andere Teile des Deutschen Reiches in ähnlicher Weise in Kraft gesetzt sind, dazu beitragen ungerechtfertigte Preissteigerungen ein zuschränken. Selbstverständlich sind Ver einbarungen der beteiligten Gewerbe, treibenden über die Höhe von der in den einzelnen Geschäften anzuschlagenden Preise nicht ausgeschlossen. Hierbei muß jedoch ganz besonders bedacht werden daß die Verabredung, ebenso wie die Festsetzung der Preise keinen unter Berücksichtigung der gesamten Verhältnisse, insbesondere der Marktlage, übermäßigen Gewinn für den Käufer sichern zu dür en denn andern falls würde die durch die BundeSrats- oerordnung gegen übermäßige Preis steigerung festgesetzte hohe Strafe verwirkt werden. Sollte sich hier ür ein Bedürfnis herausstellen, so werden die Behörden auf nlrag der Beteiligten zweifellos bereit fern, die Verhandlungen über die Fest legung der Preise zwischen den G werbe treibenden zu ve>Mitteln. — Verfüttert keine Brotabfälle. Wer — Der militärische Mitarbeiter von „Morgenbladet" in Kristiania schreibt: In diesen Tagen wird die gigantischste Schlacht aller Riesenschlachten die'es furchtbaren Krieges ausgekämpft, von deren Ausfall das Schicksal der ganzen Welt für unberechenbare Zeiten abhängen wird, denn zweifellos wird die Schlacht, die zurzeit vom Rigaischen Meer busen bis zur Grenze der Bukowina aus gefochten wird, für den ganzen Krieg an der Ostfront und damit für den ganzen Welt krieg entscheidend sein. Nunmehr ist es klar, daß Großfürst Nikolai sich entschlossen hat, alles einzusetzen und das Risiko dieses Vabanque Spiels und seine Folgen zu tragen. Gelingt es den Deutschen, den Widerstand der Rusten zu brechen, so wird das für große Teile des russischen Heeres eine Katastrophe, ja den Untergang bedeuten: die Sedanschlacht verblaßt dagegen gänzlich, denn es märe das große Debacle. Beide Parteien werden des halb das Aeußerste an Kräften ein'etzen, um zu siegen. Wie der Ausfall sein wird, wollen wir gegenwär-ig nicht Voraussagen. Die Verbündeten haben zweifellos bedeutend größere Streitkräfte und sind besonders an Artillerie den Rusten weit überlegen: besitzen außerdem die moralische Ueberlegenheit, Vie rine lange Reihe von Siegen immer gibt. Sie haben tüchtige Heerführer und durch gehend tüchtigere Offiziere, auch ihre Soldaten sind durchgehend intelligenter und selbst ständiger, als die russischen aber ihre Aufgabe ist in Anbetracht der großen Gelände, schwierigkeiten und der starken russischen Be festigungen, die es zu überwinden gilt außerordeutlich schwer. Dagegen kämpfen die Russen sozusagen mit dem Rücken gegen die Wand, sie verfügen sicher auch jetzt noch über bedeutende Streitkräfte, wenn auch die Moral ihrer Truppen infolge ihres langen Rückznges und der beständigen Niederlagen stark erschüttert, freilich keineswegs bekrochen ist. Auch an Geschützen und Munition wird es ihnen kanm fehlen, zumal sie bisher ihre Artillerie stets rechtzeitig in Sicherheit gebracht und gespart haben, offenbar um nunmehr alls zum gewaltigen Enlscheidungs- kampi einsetzen zu können. Eine vernichtende Niederlage der Russen würde die schwierigste Lage für ihre Alliierten bedeuten^ gerade jetzt wo diese ihre neuen Einrichtungen für die Munitionsherstellung noch nicht in Hang gebracht haben. Dieses Bewußtsein wird den Russen die Kraft der Verzweiflung geben in der Verteidigung, in welcher sie ja Meister sind, und die zu brechen ihren Gegnern die gewaltigsten Anstrengungen kosten wird. Indessen wird kaum viel Zeit vergehen bis man sieht ob die Deutschen diese Riesen aufgabe durchzuführen vermögen. Streckungsmittel zu dem am Sonnabend der hiesigen Gegend Abschätzung ist derart, daß sie nicht als genügend bezeichnet werden kann. — In der veröffentlichten Verfügung über Bestandsanmeldung und V^rwertun von Küpser in Fertigfabriken scheint der Ausdruck „gebrauchte und ungebrauchte Fertigfabrikate" vielfach so verstanden zu werden, als ob Gegenstände, die gegen- wärtigin Benutzungsind, nicht meldepflichtig seien. Diese Auffassung ist irrig. Wie aus Z 3 des Meldescheines, dessen auf- merksames Lesen nicht dringend genug emp'ohlen werden kann, hervorgeht sind alle Fertigfabrikate zu melden die gebraucht werden und im Betrieb sind. Die Reibung muß auch dann erfolgen, wenn die Gegenstände unentbehrlich erscheinen und beispielsweise zur Herstellung von Heereslieferungen gebraucht «erden. Der Zweck der Meldung besteht darin, zunächst einen Ueberblick über die Menge und Art dec im Lande vorhandenen Kupiermengen in Form von Fertigfabrikaten zu gewinnen. Die Weiterbenutzung und der Verkauf der gemeldeten Gegenstände werden in keiner Weise beeinträchtigt. Diese Bestandmeldung ist nicht mit einer Beschlagnahme zu ver wechseln. Bei Gegenständen, die wegen ihres Einbaues zum Zwecke des Wiegens nicht herausqenommen werden können und sich auch der Ausmessung zwecks Berechnung des Gewichtes entziehen, genügt es, das Gewicht, so gut es geht, zu schätzen. — Aushang von Lebensmittelpreisen. Die Verordnung, welche den Aushang von Lebensmittelpreisen vorschreibt, tritt nun mehr in Kraft. Sie hat zunächt nur den Zweck, die Uebersicht über d e Preise OertlicheS und Sächsisches. Dttendorf-Vkrtlla, g. August — En Unfall, der glücklicherweise ohne weitere Folgen abliei, ereignete sich am Sonntag abend in der Nähe der alten Schule Ein in einem Leiterwagen sitzendes kleines Kind stürzie mit sami diesen die steile Böschung hinab in die Orla Schnell herzueilende Anwohner Nenestss vom Tage. — In den Argonnen errangen wir einen neuen Erfolg, erzielt durch einen den Feind überraschenden Bajonettangriff, der uns in den Besitz mehrerer feindlicher Gräben brachte und uns 146 Mann Gefangene eintrug. In den Vogesen sind die erbitterten Kämpfe, die schon seit einer Reihe von Tagen an der Linie Lingekopf und Barrenkopf geführt werden, immer noch nicht zum Abschluß ge kommen. Größere Erfolge winken aber auch hier den Franzosen nicht. Nachtangriffe, die sie zuletzt gegen die Linie Schratzmännle— Barrenkopf unternahmen, wurden zurück gewiesen. Ferner verzeichnet der Heeresbericht wiederum einige Erfolge gegen die feindliche Luftflotte, bei Ban-de-Sapt am Westabhange der Vogesen und bei Gerardmer. — Dem „Berliner Lokal-Anzeiger" wird ans Genf berichtet: Trotz der seit mehreren Tagen fortgesetzten Entsendung französischer Verstärkungen an Infanterie und Artillerie nach dem Argonnensektor konnte die letzte Joffre-Note den unausgesetzten deutschen Fort schritten namentlich im westlichen Waldteil nicht den geringsten eigenen Vorteil gegenüber- stellen. Den Pariser Zeitungen wurde unter sagt, den Inhalt von Unterredungen mit Nancyer Augenzeugen de> Panik aus dem Alalceviller Zeltlagerselde und über den nach folgenden Kampf zwischen deutschen und fran zösischen Flugzeugen zu veröffentlichen. Die Zahl der verwundeten Offiziere und Soldaten im Malceviller Zeltlager wird geheimgehalten. Stark verstimmt durch die Petersburger Be stätigung der neuen 'ussischen Niederlagen bei Cholm, bekennt die französische Presse die Unmöglichkeit, irgend eine haltbare Grundlage für die zukünftige russische Front zu finden, vornehmlich, weil die wichtigsten Rückzugs- Verbindungen bedroht sind oder es bald sein werden — Der Korrespondent von der Londoner „Morning Post" meldet aus Petersburg: Rußland ist jetzt berufen, über das Los Europas zu entscheiden. Wie auch dieser Entschluß ausfallen möge, er entspricht einem völligen Einvernehmen zwischen Rußland und seinen Verbündeten. Jeder Schritt der Drei verbandsmächte (betreffs der vierten ist ja nicht ganz sicher) ist seit Beginn des Krieges mit völliger Kenntnis und Zustimmung der anderen ausgenommen worden. Die Welt will diese Entscheidung Rußlands, die es mit Unterstützung seiner Verbündeten genommen hat, wissen, bevor Sonntag abend die letzte Stunde des ersten Kriegsjahres geschlagen hat. - Seit zwei Tagen ist jede Post von Finnland ausgeblieben. Auch nach Finnland wird nicht befördert. Von verschiedenen Seiten wird erklärt, daß die Rusten durch diese Maßregel verhindern wollen, daß die Nachrichten über russische Niederlagen über Finnland die russische Bevölkerung erreichen. also alle Rückstände die in der Küche und auf den Brctschüsseln zurückbleiben. Da- geqen sind nicht darunter zu verstehen Brotstücke, d'e auf den Tellern liegen bleiben, und besonders von Kindern herum geschleppt und beschmutzt werden. Diese oll man ruhig verfüttern, statt daß man ie in den Müll oder ins Feuer befördert. Dasselbe gilt natürlich iür dumpfige- oder verschimmeltes Brot. Saubere, trockene Brocken aber, die vielfach noch immer den Hunden und Katzen oder auch dem Stallvieh, insbesondere auch bei einheitlicher Sammlung von HauS- wirtschaftSabfällen Kaninchen vorgeworfen werden, müssen atto fortan für Zwecke der menschlichen Ernährung aufgespart werden — immer nach dem Grundsatz, daß wir vor den Tieren die Menschen erhalten sollen. Dieses Kriegsgebot muß nach wie vor herrschen. Dresden. Der hiesige Kommunal- verband macht bekannt, daß der Zusatz von Weizenmehl zum Roggenbrot aufzuhören hat. Die Gewich Steile Über 80 Prozent Einfahren von Weizen beschäftigt und be- and sich auf dem Wagen, dessen Ladung eben bendet war. Der Blitz schleuderte das Mädchen vom Wagen und tötete es augenblicklich. Auch der Kuscht und die Pferde wurden zu Boden geschleudert. Das eine Pferd ist tot, das andere leicht gelähmt. Der Knecht kam mitdem Schrecken davon. — Zwei männliche Leichen wurden in der Nähe des Meißner Winterha'ens aus der Elbe gezogen. Bei der einen Leiche fand man die Papiere eines Webers Theodor Boden aus Großröhrsdorf. Seine Taschen waren mit Steinen anae üllt. Bautzen, Neue Höchstpreise für Brot hat ver Kommunalverband Bautzen Stadt und Land festgesetzt. Während bisher für ein Kilogramm Roggenbrot 34 Pfg. als Höchstpreis galten, sind jetzt 36 Pfg. für ein Kilo festgesetzt. Glauchau. Ein fetter Konkurs ist der des Strumpffabrikanten Karl Heinrich Jork von hier, früher in Thum. Bei der demnächst vorzunehmenden Schlußverteilung steht den Gesamtforderungen von 72309,34 Mark ein Massebestand von 374,63 Mark gegenüber, von denen aber noch Kosten des Verfahrens und die den Gläubiger- auSschußmitgliedern zu gewährenden Ver- gütigungen zu kürzen sind. Unter diesen Umständen wird für die Gläubiger kaum mehr el» nicht- heraussprtngen. Schweden, die über Finnland in tzaparanda angekommen sind, erklären jedoch, daß in Finnland ein Aufruhr ausgebrochen ist, weil die russische Regierung entgegen der finnländischen Verfassung die Mobilisierung der Jahrgänge 1892—94 angeordnet habe. Die schwedische Telegraphenverbinduug mit Finnland arbeitet vorläufig noch, nur wird Sparkasse Ottendorf Moritzdorf rx^infi Einlagen bei strenger Geheimhaltung mit 3 Vie in den ersten 3 Werk tagen eines Monats eingezahlten Beträge werden für den betreffenden Monat noch voll holten das Kind aus dem Wasser und „ sorgten für trockene Kleidung. Es m nm von russischer Seite eine strenge Zensur z>> verwundern, daß an dieser Stelle nicht gehandhabt, 'noch mehr Uniälle passieren, denn die nachmittag über tobenden Gewitter wurde in Luga bei Krögis die 18 Jahre alte Magd Trödler auf dem Felde vom Blitz erschlagen. Sie war mit einem Knecht zusammen mit dem