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g. 8/ Bezugspreis: vierteljährlich 1,20 Mark frei ins Ljaus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich t Mk. Einzelne Nummer :o pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. unä Anzeigeökatt Anzeigenpreis: Für die kleinsxaltige Korpus-Zeile oder deren Raum w Pfg. — Im Reklameteil für die kleinsxaltige Petit-Zeile es pfg. Anzeigenannahme bis ^2 Uhr mittags. Beilagegebühr nach Vereinbarung. v— >> - Ü TNit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Blöde". Verantwortlich für die Redaktion H. Rühle in Groß-Okrilla. Druck und Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Okrilla. Nummer 6 Mittwoch, den s5. Januar WZ s2. Jahrgang Amtlicher Teil. Trilbebauungsplan 1t. Der Teilbebavungsplan H., welcher das Gelände der alten Ortslage (östlich der DreSden-Königsbrücker Staatsstraße) umfaßt und durch welchen insbesondere die Straßen- und Fluchtlinien festgestellt werden sollen, liegt im Gemeindeamt vier Wochen lang öffentlich aus. Etwaige Widersprüche gegen den Plan sind bei Vermeidung ihres Verlustes innerhalb der Auslegungsfrist bei der Königlichen Amtshauptmannschaft Dresden-N. oder beim Unterzeichneten schriftlich anzubrtngen. Ottendorf-Moritzoorf, am 7. Januar 1913. Der Gemeindevorstand. Richter. Neuestes vom Tage. Die Vermittlungsaktion der Mächte in Konstantinopel ist noch nicht erfolgt, weil sich bei der Festsetzung der Kollektivnote Schwierigkeiten ergeben hat. Infolge dichten Nebels ist gestern in der Nähe von Birmingham ein Schnellzug mit einem Personenzuge zusammengestoßen. Zwei Personen wurden getötet, 40 verletzt. Oertliches und Sächsisches. Ottendorf-Okrilla, j-n Januar MZ. — Vergangene Nacht brach gegen ^/,3 Uhr in einem Werkstältengebäude der Cementwarenfabrik von Freudenberg ein Schadenfeuer aus. Durch die schnell her beigeeilte Feuerwehr wurde das Feuer, noch ehe es sich weiter ausbreitete, erstickt. Die Feuerwehr hatte insofern ein schweres Arbeiten, als durch die herrschende Kalte die Spritze bezw. die Schlauchleitung ein fror, sodaß das Feuer nur durch Ueber- gießen bekämpft werden konnte. — Am Sonnabend hielt der hiesige Turnverein „Jahn" seine Hauptversamm lung ab. Aus dem Jahresbericht konnte wan ein reges Wachsen des Vereins sehen, Zumal sich der Milgliederstand im Laufe des letzten halben Jahres um 40 vermehr! hat. Auch der Bericht des Kassierers zeigte ein sehr erfreuliches Bild und man konnte sehen, daß der Verein nicht mühelos gearbeitet hat. Die Wahl des Vorstandes blieb ziemlich dieselbe, da fast alle ein stimmig wiedergewählt wurden. Wetter wurden noch verschiedene Beschlüsse, betr. deS Fastnachtsvergnügens gefaßt. — Wir erhalten folgende Zuschrift: Wie auch in der letzten Nummer zu lesen, be hauptet die Allgem. Fleischerzeitung, daß die Stadt Dresden mit dem Bezug aus ländischen Fleisches Fiasko gemacht und schon bis jetzt einen Verlust von 8000 M erlitten habe. Dazu teilt der Ausschuß für Fleischversorgung mit, daß die Be hauptung der Fleischerzeitung völlig halt los seien. Ein Verlust von 8000 M. sei Nicht entstanden und das dänische wie auch das russische Fleisch werde nach wie vor rege gekauft. Der Ausschuß für Fleisch versorgung habe darum zunächst keinerlei Veranlassung, die Einfuhr ausländischen, insbesondere dänischen Fleisches aufzuheben. Die nächste Sendung dänisch.« Rind fleisches trifft Montag, den 13. Januar und Donnerstag, den 16. Januar russisches Schweinefleisch zum Verkauf ein. Gege benenfalls wird der Ausschuß für Fleisch- versorgung der schon lange erwogenen Frage näherlreten, das eingeführle Fleisch in den hiesigen Markthallen unter städti scher Verwaltung zum Verkauf zu bringen — Die Königin des Festes zu sein, ist wohl angenblicklich, zur Zeil der Bälle Und Gesellschaften, der innigste Wunsch aller Damen. Ja wenn die chiken Toi letten nur tiichl gar so sündhaft teuer waren! Fehlgeschossen, meine Gnädigste! Sie sind gar nicht teuer, wenn man sich nur darauf verstehn Für wenig Geld kann sich auch die Unerfahrenste ein todchikeS Kostüm selbst Herstellen, wenn sie sich nach den wundervollen Kostüm-Genrebildern des lonangebenden WeltmodenblaeieS „Große Modenwelt" nut Fäch.rvignette, Verlag John Henry Schwerin,, Berlin W. 57, richtet und sich dabei des mustergiltigen Schnittbogens bedient. Abonnements auf „Große Modenwelt" mit Fächervignette (man achte genau aus den Titel!) zu 1 Mark vierteljährlich nehmen sämtliche Buchhandlungen und Postanstalten ent gegen. Glalis-Probenummern bei ersteren und dem Ver.ag Jo^n Henry Schwerin, Berlin IV. 57. Dresden. Ein Filmschtrm für Tages licht wurde im Projllnonsfaal des Polizei- gedäubes an der Schießgasse Vorgefühl!. Es >st jetzt der Technik gelungen, aus eine Masse einen Filmjchirm herzustellen, der sich rollen und die projizierten Blloer so deutlich erkennen läßt, daß es keiner Verdunkelung des Raumes mehr bedarf. Diese Erfindung kommt be- lvnders den Schulen und Vereinen zugute, denen wegen des beschränkten Raumes keine großen Pcojeklionsflächen zur Verfügung stehen. Der mue Schirm läßt sich bequem rollen, ohne daß das chenufche Präparat dabei Schaden leidet. Schon mit 5 Ampere, mit oer Stärke einer elektrischen Lampe, läßt sich das Büd klar aus den Schirm werten. Sogar an Garten, aus Kasernenhöfen können nu.i- mehr bei hellstem Tageslicht Films in voller Schärfe gezeigt werden, außer wenn das Sonnenlicht direkt den Schirm bestrahlt Freilich lostet der Quadratmeter dieser Fläche vorläufig noch 200 Mark. An diefer Kosten- Höhe dülste die allgemeine Einiührung vorläufig scheitern! doch ist eine Herabsetzung des Preises von der Firma oplifchec Theaterbau- und Filmfabrikauonsgeselstchaft Glus in Aussicht gestellt worben. Die Anwesenden, darunter Präsident Költig und mehrere Beamte der Polizei, Schulmänner und Kmodesitzer, konnten die Deutlichkeit dec Bilder bezeugen. — Nach vorangegangenen Streit stach auf der Kafernenstraße der am 19. Sepremcer 1870 in Laibach in Oesterreich geborene Psecdewälter Konrad Paulik seinen Kollegen, den am 14. Mai 1889 in Grafenhagen ge borenen Pserdewärier Moses Tücksma fein Taschenmesser in dir linke Brustsrite. Der städtische Feuerwehrmann Lenk veranlaßte den Transport des Verletzten un Auivmovll nach dem FrlednchstÜoiec Krankenhaufe, während der Messerstecher kurz nach der Tat durch den Kriminalgenoarm Töpfer verhall werden kannte. — Gestohlen wurde der Pnvata Hermann aus der in Niederlößnitz gelegenen Wohnung eine goldene Broiche im Werle von 450 M., e ne goldene Lamenuyrlelle un Werre von 480 M. und eine lange golaene Halskette, güichiall im Werte von 450 M. Diese ge- u hleuen- Sachen sind vernh eaenllrch mu na-ne. ^ntz - r)«^ LN.an hl du^< berellv vor einig»» Tugen veruvr Warven sein, als in der Wohnung ein Zimmerbrand ent standen war und sich aus diesem Grunde der Transport verschiedener Möbelstücke in einen anderen Raum erforderlich machte. L a n g e b r ü ck. Dem Gemeindeältesten und Ortsrichtcr Berger, der bei der Prüfung des Gangwerkes seiner Mühle in das Getriebe gezogen und dadurch schwer verletzt worden war, mußte der recht« Arm abgenommen werden. Radeberg. Wegen Reichsstempelsteuer- Hinterziehung wurde vom hiesigen Amtsgericht ein hier ansässiger Einwohner zum zehnfachen Betrage von 1135 Mk. bestraft. Es möge dies jedermann, der in derartigen Angelegen heiten zu tun hat, zur Warnung dienen, da ein solches Vorgehen nicht nur diese zehnfache Strafzahlung des gesamten Stempelbetrages nach sich ziehen, sondern leicht eine Freiheits strafe wegen Betrug verwirken kann. Großerkmannsdorf. Gestern nach mittag in der 4. Stunde brach im Gasthof zum Erbgericht Feuer aus. Heidenau (Bez. Pirna). Eine furcht bare Tragödie hat vorgestern hier den Tod von drei Personen zur Folge gehabt, die auf rätselhafte Weise aus dem Leben geschieden sind. Es handelc sich um die Familie des Briefträgers Starke. Er, seine junge Frau und seine Schwiegermutter, die aus Copitz stammt und bei ihren Kindern zum Besuch weilte, wurden tot am Kaffsetifch ausgefunden. Nach Auffassung der V rwandten ist ein Selbstmord ausgeschlossen, da die Familie in geordneten Verhältnissen lebte. Es kann sich daher nur um eine Vergiftung handeln. Dafür spricht auch der Umstand, daß das 8 Wochen alte Kind der Starkeschen Eheleute am Leben geblieben ist und im Bettchcn neben den Leichen olligesunden wurde. Die Ange- legenheil ist sofort zur Kenntnis der Staats anwaltschaft gebracht worden, die bereits am Nachmittag umfangreiche Untersuchung an gestellt hat. Pirna. Der Arbeiter Wilhelm Richter ermordete in der vergangenen Nacht seine Ehefrau, indem er ihr mit einem Küchenmesser den Hals durchschnitt. Sein Kind, das mit der Ehefrau in demselben Bett schlief, ließ er leben. Hierauf flüchtete er und stürzte sich in einen aus dem Marktplatz stehenden Wassertrog, wo er jedoch von einem Beamten entdeckt wurde, bevor er ertrunken war. Ueber die Gründe, die ihn zu der Mordtat bewegter, ist nichts bekannt. Nuch seiner Handlungs weise scheint Richter nicht ganz normal zu sein. Elstra. Freitag vormittag ereignete sich in der Wohlaer Rittergutsverwaltung ein be dauerlicher Unglücksfall dadurch, daß der 54 jährigen Wirtschastsoesitzer Karl Scheibe aus Boseritz von einem vorzeitig nieder- gehmden Baume im Holzschlage derart ge troffen wurde, daß eine schwere Verletzung der Schädeldccke bezw. Gehirnerschütterung erfolgte, Der Verletzte wurde besinnungslos in seine Wohnung gebracht. Ein Wiederauf kommen ist wahrscheinlich ausgeschlossen. Wehrsdors. Von einem Pferde er» schlagen wurde der 17 jährige Knecht Ernst Beck, der Anfang Januar den Dienst in Langenwolmsdorf angetreten hatte. Beck, der die Pferde gefüttet hatte, wurde dicht bei diesen liegen aufgefunden. Er gab noch an, baß er von einem der Tiere geschlagen worden sei. Ehe ärztliche Hilfs kam, war der junge Mann tot. Bautzen. Auf eigenartige Weise haben mehrere Hühnerdiebstähle ihre Aufklärung ge sunden, welche diebeiroffenen Besitzer schon lebhaft bsunruh gt hatten, weil sich absolut keine Spar von dem Spitzbuben ermitteln ließ. In einem ausgelegten Fuchseisen wurde jetzt ein Huud gefangen, der den Hühner- lällen der beiden aneinaudec Grundstücke stattete, die Tiere erbiß und dann verscharrte. Den Besitzern, die Liebhaber-Züchter sind, er wächst beträchtlicher Schaden, weil es sich durchweg um wertvolle Tiere handelt. Eibau, Nicht oft wird es vorkommen, daß ein Mann mit 85 Jahren nochmals eine Ehe eingeht. Dieser Fall ereignete sich hier. Vorige Woche wurde ein erst kürzlich hier zugezogener Einwohner in dem angegebenen biblischen Alter mit einer sechzigjährigen Witwe getraut. Nach zehnjähriger Wilwerschaft ris kierte er in körperlicher und geistiger Frische nochmals den Schritt. Gutta (Amtsh. Bautzen). Nachts wurde bei dem hiengen Brauereipächter und Gast hofsbesitzer Mitzfchke ein großer Einbruchs diebstahl verübt. Die Menge der gestohlenen Gegenstände läßt auf mehrere Täter schließen. Den Dieben, von denen jede Spur fehlt, sind zahlreiche Schmuckgegenstände und bareS Geld in die Hände gefallen. Merschwitz. Die Fabrikarbeitersehesrau Banitz, die sich am 11. Dezember v. I. beim Anzünden des Feuers des Petroleum im Waschhaus« in L.ckwitz mit ihrem 2 Jahre alten Söhnchen infolge Explodierens der Pe troleumflasche erhebliche Brandwunden zuzog, ist nunmehr auch am 8. d. M. im Kranken haus« zu Riesa gestorben. Vorstehender Fall, bei dem zwei Menschen ums Leben gekommen sind, ermahnt wieder eindringlich zur Vorsicht beim Umgänge mit Petroleum! Die B. war im 29. Jahre und aus Lindenau bei Ortrand gebürtig. Grimma. Der Wagenbauer Ernst Viktor Jäger, ein 62 jähriger Mann, war am Freitag vom Landgericht zu Leipzig wegen gemeiner anonymer Briefe zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. Mit den Briefen bezweckte er, daß eine 34 jährige Nichte aus Gastewitz bei Mutzschen, die 17 Jahre lang im Jäger« scheu Hause tätig war, und zu der der ver heiratete Jäger in intime Beziehungen ge treten war, wieder zu ihm zurückkehre, nach dem diese im vorigen Sommer Plötzlich ab gezogen war. Durch die Briefe war sowohl die Abgezogene wie deren beiden Schwestern schwer beleidigt worden. Die Beteiligten hatten gegen Jäger, als den vermutlichen Schreiber oer Briefe, Strafantrag gestellt, auch die Nichte selbst, doch hatte diese später ihre Klage wieder zurückgezogen und sich auch bewegen lassen, wieder ins Jägersche Haus zu kommen. Trotz seines Leugnens wurde Jäger vom Landgerich Leipzig auch verurteilt, da das Gutachten eines Schreibsachverständigen Jäger bestimmt als den Schreiber der Briefe bezeichnete. Am Sonntag früh nun wurde Jäger und seine Nichte in einer Werkstatt Jägers erhängt aus gesunden. Schlachtviehmarkt zu Dresden am 13. Januar 1913. Auf trieb Stück Tiergattung Marktpreis für bv Lx Lebend- Schlacht- Gewicht j 203 Ochsen 33 -54 72-99 244 Bullen 39-53 78 -96 276 Kalbe« und Kühr 33-51 73-95 267 Kälber 48—64 90—106 794 Schafe 32—50 66-102 2636 Schweine 57—65 77—85 Geschäftsgang: Bei Rindern u. Schafen mittel, bei Kälbern u. Schweinen langjam. grenzenden u nächtlicher Stunde Besuch ao- stsdederger „Wolken"-Zeisen Waschpulver Weich - Teisenswchen tunk SSttnor