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PN mann ober. Ikrilla. 6 Lsk s gewährt ein N. r. 836. : ksriser ite einfachste« , Lloä«, e S Ochsen 87 Kälber zusammen für SV 43 Mk- Iben und Schlacht end,Michl -72 Mk Schlacht' endgewicht t 67 bil -SO M> Mark- hig. 1000 lez -78 Ir? > — bi» , Kansa» bi» 253- ggen, ptt > 74 Icx) irrste pro bis I8S, bi« 180, 88—146. 200 di« nquantine Laplala ilber alter bis —, 230 bi« sachliche rx nett»! Leinsaat 0, miniere netto mit , 100 lex einkuchen, 1. 18,50 Weizen« Dittdnel 1,20 di« irlto ohne i 13,60. ir Artikel , sich für andenn nnbenen« kartoffel» Gebund Masi oh g. )9. zur Er> für die zur Tr« Ottendorfer Zeitung. y—, . >> I» Erscheint vienrtagr, v»nner»tag» und Sonnabend» abend». Bezugspreis: monatlich «a pfg., zweimonatlich «o psg.. vierteljährlich i,ro Mark. O Einzelne Nummer io Pfg. O i» i . Ü Unter haltungs- und Anzeigeblatt Wochenblatt und Anzeiger Neueste Nachrichten Bezirks- und General-Anzeiger Annahme van Anzeigen bi« splttißm» Mittag» i» Uhr d» Erschttnungatttga». Preis ftr die Spaltzeil« ,o pfg. Zeittaudand« und tatih«^M>r Satz nach dchattderam East^. Lei wicheehainngen prttaermHßigung. ^it wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Druck und Verlag von Hermann Rühl« in Grotz-Gkrilla. Für di« Redaktion verantwortlich Hermann Rühl« in Srsß-VKISa. Vo. 128. Mittwoch, den 27. Oktober 1809. Nenstag, den 26. Oktober, abends ^9 Uhr affmÜ. Kemeinderats-Sitzung. Ottvnäork-UoriträorL, am 23. Oktober 1909. Der Gemeindevorstand. Sertliches und Sächsisches. Ditendorf-Gkrilla, den rü. Oktober MY. -* Ausländische Kinder in sächsischen ^chubn. Nicht in allen Staaten entspricht 7 Dauer der gesetzlichen Schulpflicht den in Achsen geltenden Bestimmungen, die einen ^Whrigen Schulbesuch verlangen. Die» führt A zu Mißhelligkeilen, wenn für ausländische Mer, welche sächsische Schulen besuchen, die . chulentlassung nach dem Gesetze des Heimat- ^«tes begehrt wird. Am meisten leiden unter ^'len Zwiespältigkeiten naturgemäß die schulen in den Grenzgebieten, oft aber auch größeren binnenländischen Orten mit starker ^»ländischer Arbeitsbevölkerung. Es ist mit Sicherheit zu erwarten, daß die für die nächste ^»dtogüstssion in Aussicht genommene Resorm Volksschulgesetze« auch in dieser Beziehung Mammen klare Verhältnisse schaffen wird. Von den neuen Talern, die vorige Mhnachten wieder auf der Bildfläche erschienen gibt es bereit« wieder eine Sorte „Sterbe- ^-l". So wurde jetzt ein Dreimarkstück ge. ^ägt, das durch Porträt und Aufschrift „Karl Luther, Fürst zu Schwarzburg-Sonderhausen i'b. 1830 gest 1909" dem Gedächtnis dieses «"de März dieses Jahres gestorbenen Bundes Ersten gilt. . —* Belohnungen für Eisenbohnarbeiter. Den der sächsischen Staatseisenbahnverwaltung ^Ichistigten Arbeitern werden bekanntlich nach ^Ürndung einer mehr als 25jährigen Dienst- bei befriedigender Führung von 5 zu 5 6»k>ren Belohnungen in Form einmaliger Lohn- ^ogen gewährt, die nach 25jähriger Dienstzeit Mark betragen und bi» 150 Mark steigen. ^rartige Belohnungen konnten im 8. Viertel« M iso9 an 54 Arbeiter nach 25jährig,r ^nstzelt, an 14 Arbeiter nach 30jähriger Dienstzeit, in 61 Arbeiter nach 35jähriger ?itnstzett und an 9 Arbeiter nach 40jähriger Dienstzeit bewilligt werden. . >-* Da« Schreiben mit Tintenstift. Der ^»tenstist hat sich im geschäftlichen Leben Mer mehr etngesührt; namentlich bei der Verzeichnung von Schriftstücken wird er sehr ?»ufig angewandt Solche Unterzeichnungen Geffen häufig behördliche, postalische usw ?"g'l»genheiten Der Vorstand einer Reichs« Mhaupfftell- schreibt nun: Auf die Anfrage " !U erwidern, daß die Reichsbank Wechsel, welchen das Indossament an die Reichs- M, namentlich die Unterschrift desselben, Mels eiens sogenannten Tintenstiftes ge- Meben ist, von d-r Diskonti-rung ausschließt. 2>nd dagegen nur andere Wechselunlrrschriften diese Weise hergestellt, so steht dem An- ?"fe nicht« entgegen. Daraus ergibt sich, daß ?» Schreiben mit Tintenstift in rechtlicher glicht als zulälsig angesehen wird Die Uerliche Obnpostdirektion zu L. schreibt: M Tintenstist können bei Postsendungen alle ^psangsbeschtinigungen vollzogen werden, ^u-rvings ist auch nachgegeben worden, daß 'E Postscheckämter auf Schecks und U-ber- ^s"ngen Unterschriften zulafsen, die mit ^lenstift hergestellt sind, vorausgesetzt, daß die Echtheit d-r Unterschrift in den seinen Fällen kein Zweifel besteht Klotzsche. Aus den Kutscher der Marien- , hie in Seisersdorf ist nach seiner Angabe Elchen Langebrück und Schönborn ein Ueber- versucht worden. Ein unbekannter Mann sich aus den Kutschersitz geschwungen und Kutscher Geld verlangt. Der Kutscher Hot sich nach längerem Wiederstand des Räubers erwehren und diesem vom Wagen herobstoßen können. Nach ihm wird noch ge» sucht. Radeberg. Ein bedauerlicher Unfall trug sich gestern Vormittag in der hiesigen Nagel- sabrik zu. Der Putzer M. wurde beim Aus» rücken der Transmission von dieser erfaßt und ihm dadurch der Arm mehrmals gebrochen. Dresden. Kirchenräuber statteten in der Nacht zum Sonnabend der Kirche im benach barten Briesnitz einen Besuch ab. Sie fanden aber nur den Inhalt einiger Sammelbüchsen vor, besten sie sich bemächtigten. Die Gold sachen befanden sich zufällig im Psarrhause. — Von dem Raubmörder, der am 9. Okto ber den Fleischerlehrling Höch ermordete und um 60 Mark beraubte, fehlt noch immer jede Spur, denn di- beiden Verhafteten mußten in folge ihrer Schuldlosigkeit sreigeiafsen werden. Jetzt hat nun der erste Staatsanwalt auf die Ergreifung des Täter» «ine Belohnung von 500 Mark gesetzt. — In Verbindung mit der elektrischen Bahn nach der Gartenstadt Hellerau von Dresden aus plant die Gemeinde Klotzsche gutem Ver nehmen nach die G ündung einer bis nach Radeberg-Arnsdorf reichenden Ueberlandzentrale über den hiesigen Bezirk. Die Verhandlungen sind bereits eingeleilet. Riesa. Ein schrecklicher Unglücksfall ereig nete sich am Montag gegen 11 Uhr bei Zeit hain am Bahnübergang nach der Ziegelei. Der in der Mitte der 70er Jahre stehende PrivatuS Illgner aus Langenberg wollte nach der Ziegelei fahren, um Ziegel zu holen. Am Bahnüber gang« angekommen, wollte I. das Pferd zum Halten bringen, aber in diesem Augenblick kam der Eilzug Elsterwerda-Riesa herangefahren, er faßte das Pferd mit der Deichsel und tötete es auf der Stelle. Herr I. stürzte so unglücklich aus dem Wagen, daß er bald daraus seinen Geist aufgab. Ob der Verunglückte, der etwas schwerhörig war, das Klingelzeichen der Loko motive überhört hat (Barrieren gibt es an der Stelle nicht) oder was sonst für Umstände das Unglück herbeig führt haben, wird sich kaum feststellen lasten. Len Angehörigen de» Ver unglückten bringt man allerseits das tiefste Mit leid entgegen. Leipzig. Der 46jährige Tischler Hartmann in der Vorstadt Lindenau wohnend, der längere Znt arbeitslos war und von seiner Frau getrennt lebte, erschoß seine 19jährige Tochter und dann sich selbst. Hartmann hat mit der von ihm erschossenen, ebenso wie mit seiner 17jährigen Tochter, die beide in einer Fabrik in Stellung waren, schon seit längerer Zeit intim verkehrt, indem er die Mädchen mit Drohungen dazu zwang. Es lag schon wiederholt Anzeige gegen ihn vor. Jetzt stand wieder eine Untersuchung gegen ihn bevor, da seine Frau ihn bereit» angezeigt halte. Hartmann war Vater von 6 Kindern, von denen noch 4 schulpflichtig sind. Zittau. Am hiesigen Güterbahnhof halten zwei Knaben den Auftrag erhalten, einen mit Krautköpf-n beladenen Wagen zu bewachen. Während sie nun auf ihrem Posten stehen, erscheint ein Mann, verabreicht ihnen mehrere Ohrfeigen und eignete sich dann ein« Anzahl Krau.köpfe an, mit denen er verschwand. Der Dieb wurde ermiitelt, e» war ein hiesiger Kohlcnträger. Schönheide. Ein hiesiger Knabe, der iin Wald« Holz suchte, wurde von einer Hirschkuh verfolgt und dermaßen in die Enge p trieben, daß er sich nur dadurch in Sicherheit bringen konnte, daß er einen Baum erkletterte und auf diesem solange verblieb, bis das Tier durch näherkommende Menschen und de« Jungen G-sckrei verscheucht, daü Weite suchte. Hohenstein-Ernstthal. In Oberlung witz fand eine Versammlung von Bier- konsum-nten statt, dir von Gastwirten und Flaschenbierhändlern aus verschiedenen Orten des niederen Erzgebirges und des Lugauer Kohlenreviers besucht war. Da die Ver handlungen des Aktionsausschusses und der Gastwirte mit den Brauereien gescheitert sind, wurde beschlosten, den bisher geführten Bier krieg zu verschärfen, bis die Brauereien die Preiserhöhung von 3,50 Mark pro Hektoliter wieder aufgegeben haben. Die hiesigen Gast- wirtüvereine hatten den Brauereien eine Er höhung von 2,50 Mark pro Hektoliter an geboten, doch wurde dieses Angebot abgelehnt Neustädtel. Am Freitag abend brannte im benachbarten Lindenau das Wohnhaus de» Maurers Louis Müller bis auf die Umfassungs mauern nieder, Von dem Mobiliar de» Be sitzers, der da» Hau» allein bewohnte, konnte nur wenig gerettet werden. Die Entstehungs ursache des Brandes ist noch nicht festgestellt- Jahnsbach. Der ledige 2b Jahre alte W. Seidel aus Ehrenfriedersdorf fiel im Gast haus zur Linde in Jahnsbach infolge Schlaf trunkenheit vom zweiten Stockwerk in den Hof hinab und verstarb an den erlittenen Ver letzungen. Johanngeorgenstadt. Die letzten Wochen haben dem oberen Gebirge endlich die lang ersehnten sonnigen, warmen Tage gebracht, die notwendig waren, das Getreide zur Reife zu bringen. Die Ernte ist nunmehr so gut wie beendet und hat einen reichen Ertrag gebracht. Sonntag wurde in hiesiger Kira»« das letzte Erntedankfest gefeiert, wohl da» letzte im ganzen Lande. Infolge der schönen Witterung ist auch der Verkehr immer noch rege, da die dies jährigen Herbsttage viel angenehmer als die Sommertage sind und so recht zum Wandern einladen. Zwickau. Hier sprang der bjährige Knabe Würfel auf der Leipziger Straße einem Rad fahrer ins Rad. Der Knabe stürzte und erlitt eine schwere Gehirnerschütterung, an welcher er gestern früh verstarb. Nus der Woche. Der frühere Reichskanzler Fürst Bülow und seine Gemahlin haben in der abgelaufenen Woche in Berlin geweilt und sind wiederholt Gäste des Kaiserpaares gewesen. Das Fürsten- paar hat sowohl der Einsegnung der Prinzessin Viktoria Luise, der Tochter des KaiserpaareS, al« auch der Geburtstagsfeier der Kaiserin bei- gewohnt. Damit sind wohl am besten die in letzter Zett wiederholt aufgetauchten Gerüchte widerlegt, daß zwischen dem Kaiser und seinem einstigen Ratgeber eine Entfremdung eingetreten sei. Aber auch die Nachricht, daß Fürst Bülow wieder ein Amt übernehmen werde, entspricht nach einrr halbamtlichen Meldung nicht den Tatsachen. Der Fürst, der schon gelegentlich des ihm gemachten Angebots einer Reichstagskandidatur erklärte, nicht mehr ins politische Leben zurückkehren zu wollen, wird seine Tage als Privatmann beschließen. — Der Zar ist mit dem König Viktor Emanuel zusammengetroffen. In amtlichen Petersburger Blättern heißt e», die Jtalienreise hat statt gesunden, um einer Pflicht der Höflichkeit zu genügen; die Dinge scheinen aber bei genauer Beachtung doch ein wenig anders zu liegen. Dos Zarenreich hat nach dem unglücklichen Kriege gegen Japan seinen Einfluß im fernen Osten so gut wie gänzlich eingebüßt und hat keine Aussicht — bei dem Aufstreben Chinas und der Machtstellung Japans — ihn in ab sehbarer Zeit wiederzuerlangen. Man weiß das in Petersburg sehr wohl und hat darum sein 8. Jahrgang. Augenmerk auf andere Gebiete gerichtet in erstcr Linie auf Persien und aus den Balkan, lieber Persien besteht zwischen Rußland und Eng land eine Vereinbarung — für den Balkan soll Italien den Bundesgenossen abgeben. Nicht» ist natürlicher. Denn seit der bosnischen Krise w-iß man in Petersburg, daß weder Oesterreich noch England für die Balkanplän» Rußlands zu haben sind. Man sucht daher Italien zu gewinnen, da» ja Oesterreichs Vor dringen auf dem Balkan auch nicht billigt. Ob man freilich in Italien Neigung haben wird, mit Rußland Abmachungen zu treffen, die das Mächteverhältnis auf dem Balkan ver schieben, ist fraglich; denn Italien verdankt die Möglichkeit seiner steten inneren Entwickelung der Kraft, die es au» dem Dreibund schöpft, und die Regierung wird daher nicht« unter nehmen, waS in Oesterreich als eine Un- sreundlichkeit oder gar als eine Feindseligkeit empfunden werden müßte. Dennoch erregt der Besuch des Zaren, der nach so häufigen Aufschub zustande gekommen ist, di« Auf merksamkeit der Politiker, — In Spanten haben di- Regierungsgegner das Kabinett Maura zu Fall gebracht. Die Regierung»- gegner richteten in der Kammer heftige An griffe gegen die Regierung sowohl wegen d«r Marokkopolitik, al» auch wegen der Vorgänge in Barcelona, wo der Aufstand mit militärischer Gewalt unter Aushebung der versassungSmäßigen Sicherheiten niedergeschlagen worden ist. Der unruhigen Stimmung de» Lande» Rechnung tragend, wird die Veröffentlichung der Akten über den Ferrerprozeß, die den Nachweis ent halten, daß der Erschaffene Revolutionär war und tätlichen Anteil an dem jüngsten kata lanischen Ausstande hatte, möglichst beschleunigt werden. Der spanischen Regierung ist gerade jetzt viel daran gelegen, die Ruhe im Innern wieder herzustellen; denn mehr und mehr nehmen di- marokkanischen Dinge ihre Auf merksamkeit in Anspruch. Die Züchtigung der Riskabylen ist zu einer kriegerischen Unter nehmung geworden, di« di« Absicht Spanirn», sich auf einem ansehnlichen Gebiete de» ScherisenreicheS festzusetzen, ganz unvrrhüllt zeigt. Schon sind aus Frankreich di« erst«» Sturmsignale gekommen, und wenn die Pariser Regierung sich auch den Anschein gibt, als ob sie das Vordringen Spanien mit dem Völker recht im Einklang stehend betrachtet, so ist e» doch offenes Geheimnis, daß sie in aller Stille Vorbereitungen trifft, um Frankreichs Einfluß durch Spanien nicht verdrängen zu lassen. Und wenn man auch den Schwarz sehern nicht zuzustimmen braucht, die bereits eine neue Marokko-Konferenz mit ihrer Kriegs gefahr wittern, so ist doch die Lage immerhin sehr ernst. — König Eduard hat häusliche Sorgen. In wohlmeinender Absicht hat er sich — entgegen dem Brauch — in den Streit der Parteien gemischt um da» Budget der Regierung zu sichern und dem an- gekündigten Kampf gegen da» Oberhaut sein« Schärf« zu nehmen. Aber der in der äußeren Politik bis vor kurzer Zeit so Erfolgreiche hat daheim kein Glück. Wie der Prophet, so gilt er nicht» in seinem Lande. Man hat ihm diesen Eingriff sehr verübelt und er, der sonst über den Parteien stand, muß sich heftig« Angriffe gefallen lassen. Der sonst so zu versichtliche König, der zwei Jahre lang die Fäden der europäischen Politik in geschickter Hand zusamm-nhielt, kann di« widerstr«benden Geister in seiner Heimat nicht «inen. — Im fernen Osten entwickeln sich die Dinge immer mehr im Sinne jener Politik, die einst der chinesische Staatsmann Li-Hung-Tschang mit den Worten gekennzeichnet hat: „Asien den Asiaten". Der Bund zwischen China und Japan zeigt mit jedem Tage mehr, daß er geschaffen ist, nicht nur den politischen Ein fluß Europa» zu brechen, sondern auch die wirtschaftliche Machtstellung Europa» zu schwächen.