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atr udunx. ZLU8. iort avnkoß 2—6 IM -Mir W diejenigen isgrundstlick -en, so an- bar machen »8 estüt^t. s Ette! 8- . IS Bezugspreis: vierteljährlich 1/20 Mk. frei ins 6aus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. S- s - y Anzeigenpreis: Für die klein-spaltige Korpus-Zeile oder deren Raum 10 j)fg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 Pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhr mittags Beilagegebühr nach Vereinbarung. 0 S des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Gttendorf-Moritzdorf. ^lit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und 5port" und „Deutsche Biode" Druck u. Verlag der Fa. H. Rühle, Inh. R. Storch in Groß-Gkrilla. Lür die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Vkrilla. Nummer 32. Mittwoch, den 15. März 1911 10. Jahrgang Das Neueste kür eilige Leser. Der Prinzregevt Luilpvld von Bayern hat seinen Dank für die ihm dargebrachtcn Glückwünsche in einem gestern veröffentlichten Erlaß ausgesprochen. Gestern nachmittag erfolgte am Krater des Vesuvs ein großer Einsturz. Das Ge stein stürzte in einer Länge von 300 Meter 80 Meter tief herab. Das Ereignis war von einer Erderschütterung begleitet. Nach New-Parker Meldungen herrscht in Nord-Mexiko ein panikarltger Zustand. Die Insurgenten belagerten mehrere Städte, zer störten Eisenbahnen und Telegraphenleitungen Oertliches und Sächsisches. Gttendorf-Dkrilla, >r. März M. —* Vom Turnverein. Lang war der Winter und besonders den Turnern und Turnerinnen, die es lieben, unter Gottes freiem Himmel Abendturnstunden abzuhalten, war er viel zu lang. Denn das Turnen in der Holle oder vem dazu hergerichteten Saal ist doch nicht mit dem Tucnbetrieb im Freien zu vergleichen. Und so zieht es mancher Turner vor, der Turnstätte im Winter öfter fernzu bleiben. Unser Turnverein hat nun in diesem Winler einmal ein neues Mittel angewandt, d-n Zusammenhang seiner Mitglieder zu festigen. Ec hat neben den Turnabenden Theater-Lese- Abende eingerichtet. Damit ist es ihm zunächst einmal gelungen, die Mitglieder seiner Damm- und Herren-Turnabtülung fester zusammen zu fchließen und aber auch noch deren Angehöiige Mehr für den Verein zu interessieren. Denn das Neue regt an und in diesem Falle zeigte slchs .noch dazu, dcß an diesen Leseabenden Aanch gutes Talent entdeckt wurde. Und aus diesem Grunde hat Herr Hanta einmal einen Versuch gemacht und die theaterkrästigen Mit glieder zu einer Theaterausführung engagiert, sind damit tat Herr Hanta gut. Man hatte sich einmal an die Aufführung eines vieraktigen Volks-Stückes gemacht, denn „es wollten doch alle mitspielen!" Wenn dieses natürlich auch Nicht zu ermöglichen ging, so fanden doch etwa 25 Mitglieder Gelegenheit zur Entfaltung ost recht guten Könnens, Das Stück führte den Titel „Jägerblut" und zeigt einen älteren Förster, dessen Frau und deren Sohn, der sich in die bildhübsche Loni, einer Dorfarmen Tochter verguckt hat. Einer Vereinigung dieser Liebenden liehen schwere Hindernisse entg gen, denn der Hies, der Loni Bruder wildert und ist darum b«r Jäger Todfeind. Besonders des alten Försters Groll richtet sich scharf gegen diesen, bis es dann anders kommt. Die aite Waben, bes Hies und der Loni Mutter erzählt dem ölten Förster eine Geschichte von einer Sennerin, brr vor langen Jahren ein Jägerbursch so „zu- >an" war, daß sie sich ihm zu eigen gab. Und bann stellt sich heraus, daß die alte Waben ble Sennerin und der alte Fö:ster der verliebte Ngerbmsche und der HieS der Sohn desselben lsi. Die Loni entstammte einer späteren Ehe. sind mit dem Bekannlwerden dieses Umstandes Kürzen auch die Hindernisse zusammen und jum Schluffe gibt es ein glückliches Brautpaar. In diese Handlung hat der Dichter ergreifende Szenen der Verzweiflung der armen Loni, Aufregende Momente der Wiidererverfolgung Und ein gut Teil köstlichsten Humor eingeflochten, lieber die Aufführung selbst zu schreiben, ist Uiir als Mitwirkenden natürlich nur so weit Möglich, als es die Darstellung der anderen Roll n betrifft und diese war „sehr gut" wie mir immer wieder versichert wurde. Für die Mit- lvirkenden gewiß ein erfreuliches und verdientes Lob, denn es hat — Mühe — und Arbeit gekostet. Der Erfolg aber, die Festigung des Zusammenhalts der Jahnmitglieder und die Änerkennung seiner Bestrebungen seitens der Angehörigen seiner Mitglieder ist Gewähr da für, daß in immer weitere Kreise die Mahnung dringt, lasi Eure Söhne und Töchter lernen! Zu Aller Nutzen! —* Ein rechter Frühlings-Sonntag war der letzte Sonntag Blauer Himmel, Sonnen schein war seine Signatur. Ein Tor, wer da in seiner Klaus- hocken blieb, die er sowieso an einigen der letzten Sonntage des schlechten Wetters wegen nur ungern verlassen konnte. Die warmen Frühlingsstrahlen lockten mit un widerstehlicher Gewal hinaus ins Freie. Groß und Klein atmeten ordentlich erleichert auf in der jungfräulichen, wieder erwachenden Gottes- Natur. Gegen Abend freilich, als die Sonne am Horizonte verschwand, wehte ein frischeres Lüstchen. Aber die Macht des Winters ist gebrochen und die allerwärmende Sonne kann niemand mehr in ihrem Siegesläufe auf halten —* Eröffnung der Personenschiffahrt. Kom menden Sonnabend den 18. März wird die Sächsisch-Böhmische DamptschiffahrtSgesellschaft den Personen- und Fcachtenveckehr auf der gesamte» Strecke Leitmeritz—Dresden—Mühl berg aufnehmen. Der Fahrplan weist der Jahreszeit entsprechend bereits reichliche Ver bindungen auf und wird in Kürze — am 16 April d. I. eine weitere Ausdehnung er fahren. —* Das neue 25-Psennigstück hat sich die Gunst der Falschmünzer erworben. Im Ver kehr tauchen große Mengen falscher 25-Pfennig- Stücke auf, von Geschäftsleuten, Händlern, Strahenbahnschaffnern usw. wurden solche Falsifikate entdeckt. Die Falschstücke tragen VaS Münzzeichen „O" und find durch ihr blei artiges Aussehen und ihren matten Klang als unecht zu erkennen. Die Prägung ist ganz vorzüglich. —* Ae iderung der Pariser Zeit. Am Freitag trat ein neues Gesetz in Kraft, womit die Stundenzeit in Frankreich nach dem allge meinen Z itdestlmmungssystem gerichtet wird. Frankreich wird dieselbe Stunde haben wie London. Dementsprechend wurden um Mitter nacht alle öffentlichen Uhren durch 9 Minuten 21 Sekunden stehen gelaffen. Der Zeitunter schied zwischen Paris und Berlin, der bisher 51 Minuten betrug, wurde also von jetzt an auf genau eine Stunde erweitert. —* Die BevölkerungSzunahme in Deutsch land. Es ist bekannt, welche außerordentliche Zunahme die Bevölkerung Deutschlands in den letzten Jahrzehnten erfahre» hat. Auch jetzt wieder sprechen sich Nationalökonomen dafür aus, daß der Bevölkerungszuwachs Deutsch lands fürs erste zum Stillstand kommen wird, und als einleuchtender Grund wi-d die Grenze der wirtschaftlichen Existenz-Möglichkeit ange geben. Nun find solche Behauptungen aber jedesmal au getaucht, wenn von einer Zunahme der Bevölkerung dis Rede war, ohne daß sie aber durch die Wirklichkeit bestätigt wurden So wird auch diesmal der Bevölkerungszu wachs keine Stockung erleiden, wenn er auch vielleicht in mäßigerem Tempo als bisher er folgen wird. —* Ein 24 Jahre altes Mädchen in Friedenau bei Berlin erhielt vor der Polizei die Erlaubnis, Männeikieidung zu tragen. Sie gleicht in ihrem Aeußeren so sehr einem Manne, daß sie wiederholt in den Verdacht geriet, sich verkleidet zu haben. Es wurde ihr nahe gelegt, dafür Sorge zu tragen, daß die Männerkleidung zu keinen Mißhelligkeiten führe und die öffentliche Ordnung nicht gestört werde. Lomnitz. Am Sonntag nachmittag gegen 3 Uhr ging vor unserm Ort der mit vier Mann besetzte Freiballon „Zwickau", der vor- mitttags in Zwickau aufgestiegen war. nieder. Die Landung erfolgte unter der tätigen Hilse vieler Ortseinwohner glatt. Als der Ballon an einen Straßenbaum gebunden war und auch die zahlreich erschienenen Zuschauer die Halteseile ergriffen hatten, unternahm der Führer des Ballons mit dem hiesigen Lehrer und mehreren Schulmädchen Fesselballon-Auf stiege. Bel der Landung und dem Ausstieg der Passagiere hätte leicht ein Unglück geschehen können. Der vom Gas zum Teil entleerte Ballon stieg, als der Führer mit noch zwei Schulmädchen in der Gondel waren, nochmals hoch, dabei den Baum, an dem er nur noch befestigt war, aus der Erde reisend. Der Führer öffnete sofort das Entleerungsventil aber durch den plötzlichen Niedergang des Ballons erlitten die Mädchen leichte Ver stauchungen. Kleinwolmsdorf. Von einem be dauerlichen Unfall wurde hier Herr Gemeinde vorstand König betroffen. Als er vorige Woche mit seinem Geschirr in den Wald fuhr brach er durch einen unglücklichen Zufall ein Bein, jodaß er nach s-iner Wohnung zurück gebracht werden mußte. Chursdorf bet Penig. Frau Guts besitzer Kreis mar wurde, wie wir meldeten vor einigen Wochen van ihrem 17 Jahre alten Dienstknecht Frey durch Beilhiebe schwer ver letzt. Wenn es auch Anfangs schien, als ob nachteilige Folgen der Frau erspart bleiben ollten, so scheinen die schweren Verletzungen doch noch unheilvolle Rückwirkungen zu haben. Frau Kretschmar ist aus dem Krankenhaus zu Penig vorläufig nach der Krankenabteilung der Königlichen Landesaustalt Zschadraß-Colditz über geführt worden. Dresden. Der Operetlensängerin Tilly Bauer vom Intimen Theater in Hamburg, die augenblicklich in Dresden in einem Kabarett gastiert und allabendlich im Hosenrock auftrat, wurde das Tragen dieses Kleidungsstückes jetzt von der Polizei untersagt. In der Begrün- )ung des Verbots wird angegeben, daß tur Hosenrock für das Kabarett unstatthaft sei. — Aufgefunden wurde in seiner Kanzlei an der Marschallstraße der Rechtsanwalt Dr. Thieme. Die ganze Kanzlei war mit Leucht gas angesülli. das einem offenstehenden GaS- Mhn entströmte. Die herbeigerufene Feuerwehr nahm Wiederbelebungsversuche mit Sauerstoff vor und überführte dann den an Gasver giftung Schwererkrankten ins Krankenhaus. — Der ehemalige Leibarzt Kaiser MeenlikS von Abessinien, der deutsche Arzt Dr. Stein kühler hat sich kürzlich in Bühlau bei Weißer Hirsch niedergelaffen um dort die PrivalpraxiS auszuüben. -- In einem Hotel der Altstadt erschoß sich gestern der 20 Jahre alte Volontär Arno Taubenschlag aus Freiberg. Das Motiv zur Tat ist unbekannt. — Schwer verunglückt ist der 13 Jahre alte Realschüler OuaSdorf aus Vorstadt Cotta, der beim Absteigen von der Straßenbahn auf das Trittbrett fiel und sich einen Schädelbruch und eine Gehtrnerschülternng zuzog. Chemnitz. Recht verschieden waren die Ergebnisse der Sammelbüchsen des hiesigen MargaretentageS. Außer dem höchsten Betrag von 1080 Mark wurden noch folgende höhere Beträge erzielt: 717,10 Mk., 314 Mk., 302,28 Mk., 287 Mk., 240,88 Mk., 230,97 Mk-, 229,90 Mk, 166.35 Mk., 159,58 Mk. Ins gesamt enthielten 74 Büchsen über 100 Ml. Die zehn niedrigsten Beträge die in den Büchsen vorgefunden wurden, schwankten zwischen 20 Psg. und 1,60 Mk. Chemnitz. Ein Aussehen erregender Vorfall spielte sich aus dem Postamt der Vor stadt Gablenz ab. Als dort eine Revision staltfinden sollte, bat der Vorstand des Post amtes, R-chnungSrat Hillig, einen Augenblick austreten zu dürfen. Als er nicht wieder kehrte forschte Man nach ihm und fand ihn erhängt in der Bodenkammer vor. Hillig soll Unterschlagungen begangen haben. Oberhaßlav. Der Oberlehrer Brett schneider, der kürzlich von der Anklage des Sittlichkeitsverbrechens an Schülerinnen frei- gesprochen wurde, ist wieder in Haft genommen worden Grimma. Dem 31 Jahre alten Maurer Schneider aus Papsdorf wurde gestern Vor mittag auf einem Neubau von einem herab- Ver Lenr unck ick unä Du! Wo tief versteckt im Grunde Der Bach vorrüberrauscht, Hat uns in stiller Stunde Der junge Lenz belauscht. Er fragte, was wir machten Und nickte hold uns zu; Wir sahn uns an und lachten! Der Lenz und ich und Du! An seiner Seite gingen Wir durch die weite Welt; Da gabs ein Blühn und Singen In Wiese, Wald und Feld. Auf allen unsern Wegen Rief ich Dir jauchzend zu! „Wir zieh» dem Glück entgegen: Der Lenz und ich und Du!" Die höchste Höhe leuchtet, Es glänzt das tiefste Tal, Dein Auge, glückgefruchtet. Ist wie der Sonne Strahl I Die Lerche hebt die Schwingen Und strebt der Sonne zu, Und Liebeslieder singen: Der Lenz und ich und Du: fallenden schweren Stein der rechte Unter schenkel zertrümmert. Sch önerstädt. Das dreijährige Söhn chen des Hausbesitzers Bö tcher fiel in ein Faß mit heiß°m Wasser und fand dabei den Tod durch Verbrühen. Flöha. In Flöha wohin rr sich begeben hatte, erschoß sich auf einem ihm gehörigen Grundstück der Lester des Realprogymnasiums in Waldheim, Professor Siegert. Oelsnitz. Kommerzienrat C. W- Koch und Frau haben aus dem Nachlasse ihres kürzlich verstorbenen Sohnes, des Prokuristen Oskar Koch, die Summe von 30 000 Mk. zur Errichtung einer Hall« für Jugengspiele, Turnen usw. gestiftet. Klingenthal. Ein schweres Auto- mobilunglück ereignete sich aus dem hiesigen Marktplatz, indem rin Automobil infolge Ver sagens der Bremse in eine Gruppe Knaben hineinfuhr. Vier Knaben wurden verletzt, einer davon so schwer, daß an seinem Wiederauf- kommen gezweifelt wird. Schlachtvieh-Preise. Dresden, 13. März. Preise in Mark. Lg. ---- Lebendgewicht. Schg. --- Schlachtgewicht, Zum Auftrieb waren gekommen- 188 Ochsen, 241 Kalben und Kühe, 192 Bullen, 375 Kälber. 1035 Schafe u. 2483 Schweine, zus. 4514 Stücke. Es erzielten für 50 Kilo Ochsen Lg. SO-48 Schg. 64-88 Kalben u. Kühe Lg. 26-45, Schg. 54-78, Bullen Lg. 34-47, Schg. 66—81 Kalber Lg> 48-62, Schg. 78-92, Schafe Lg. 38-47, Schg. 68-90, Schweine Lg. 40-48, 57-64. Schg. Kirchrnnachriten. Mittwoch, den 15. März (Bußtag) Ottendorf-Okrilla. Vorm. 9 Uhr Beichte Vorm. ^10 Uhr: PrediglgotteSdienst und Feier des heiligen Abendmahls Pfarrer Schubert aus Langebrück Medingen. Vorm. V,9 Uhr Beicht« Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst und Feier des heiligen Abendmahls. Großdittmannsdorf Nachm. r/,3 Uhr Beichte Nachm. 3 Uhr Predigtgottesdienst und Feier des heiligen Abendmahls In beiden Kirchen Kollekte für die Inner« Mission.