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ubung. 8»U8. Iori iknkok. Llittvood ts«»enr ck». in H»rr iLvI mittag» t«cd. en IM Ottendorfer Zeitung « Amts s o Druck».Verlag derFa. Rühle, Inh. R. Ltorch in Groß-Gkrilla. Lür die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Dkrilla. Mittwoch, den 15. Februar 1911 Nummer LO. 10. Jahrgang Anzeigenpreis: Für die klein-spaltige Rorpus-Zeile oder deren Raum 10 j)fg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 2d Pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhrmittags Beilagegebühr nach Vereinbarung. Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins Haus. In der Geschäftsstelle abgcholt viertel- jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Ottendorf-Moritzdorf. Nit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Lxort" und „Deutsche Mode" 8s^!- mä VMZMiMsk zu AtsMkk m äsr ssum 8M!s Geöffnet Dienstags und Freitags von 4—5 Uhr. Bücherverzeichnis auf Verlangen gratis. Das Neueste kür eilige Leler. In Innsbruck wurden zwei gefährliche Anarchisten verhaftet, die für Rechnung und Kosten einer geheimen Gesellschaft sich von Meran nach Jlalien begeben sollten, um ein Attentat aus den König von Italien zu verüben. Bei Schießübungen der französischen Schlachtflotte in Toulon erlitten die Panzer» schifft Demokratie und Justice Havarien. Die portugiesische Regierung ersuchte Deutschland und Oesterreich-Ungarn, die in Portugiesisch-Afrika wohnenden deutschen Und österreichischen Missionare durch portu giesische Priester ersetzen zu dürfen. Diese würden Genossenschajlagüter, die Ausländern gehören, zurückerstatten. Oertliches und Sächsisches, wahrheitsgetreue Mitteilungen sind der Redaktion stets willkommen Gttendorf-Gkrilla, Februar M. Die wiederholte GemeinderalSergänzungS- Wahl in Groß-Okrilla brachte keine Ver änderung bezüglich der bereits gewählten Ver treter. Nur die Wahlbeteiligung war um 12 Prozent gestiegen, sodaß diesmal 78 Prozent aller Wähler erschienen waren. Herr Lunze erhielt 78, Herr Vetter 49. Herr Wi th 48 Stimmen. Diese drei Herren sind somit ge- wählt. Herr Boden erhielt 28, Herr Schurig 27 und Herr Müller 1 Stimme. —* In der Reihe der alljährlichen Fast- dachtSvergnügen nimmt da» Fest de» Turn- verein» Jahn einen ersten Platz ein. Man war auch in diesem Jahre bemüht, ?der sehr zahlreich erschienenen Gästeschar recht fröhliche Stunden zu bereiten. Und dieses Bemühen darf al» völlig gelungen bezeichnet werden, denn das Fell nahm einen äußerst fidelen Ver lauf. Besondere Erwähnung soll heute nur Üner Nummer de» reichhaltigen Programms werden. Denn, daß die Turnerei im Jahn Lute Fortschritt« macht, daß man in der DamemAbtrilUng gute und hilfsbereite Kräfte besitzt, ist öfter» lobend anerkannt worden. Daß der Verein es verstanden hat, bin« Gäste an gute Kost zu gewöhnen, zeigte der Höflichkeitsapplau». nach dem kleinen Schwank. Leider läßt sich aber nicht immer w gute« bieten, wie am Toten-Sonntag. Doch dürfen wir schon jetzt erzählen, daß der Verein üigenwärtlgßwieder etwa» recht Gutes einstudiert, > Die Hauptnummer war jedoch das Auftreten de, Kunstmaler» Herrn Ren» Roos. AI» er w wenigen Minuten ein farbenprächtiges Und wirkungsvolle» Rosenbukett vor aller Augen duf die Leinwand gezaubert hatte, setzte stürmischer Applaus ein. Und dieser steigerte nch al» «in« herrlich« Meerstudie «ntstottd und Vach ditser ein« holländische Landschaft. H<rr Noo» verstand es, der Malerei durch groteske» Beiwerk Humor zu verleihen. Al» er als Lumpensammler «rschi-n, und aus den Lumpen sine farbenprächtige Kirche zusammensetzte, lohnte stürmischer Applaus. Gelocht wurde dann dttzltch über di« originellen Karrik turen, von denen die letztere „aus dem Leben gegriffen" Kanz befördern Anklang sand. Herr Roos hat Jejetgt, daß in ihm ein tüchtiger Künstler steckt Vnd dem Turnverein „Jahn" darf man zu diesem Mitglied gratulieren. Im „Deutschen Gruß" gab es am Sonntag eine selten gut verlaufene Stiftung- ksier. Trotz vieler Festlichkeiten war da» Ver- knügen sehr stark besucht. Gin gutes Programm und dir bekannte Gemütlichkeit chusen recht frohe Feststunden. Dir Auf- ührung eine» kleinen Lustspiel» g-lang vor- 'reiflich und wurde dankbar belohnt. Mit röhlichem Ball schloß die vierte StiflungS- stier. —* Viehmarkt findet Montag, den 20. Februar in Königsbrück statt. Ursprungs- ^eugniffe sind mitzubringen. Radeberg. In der Nacht zum Sonn tag wurde im benachbarten Großerkmannsdorf bei der Witwe Eisold eingebrochen. Durch das Geräusch erwachte die Frau und ging dem Lichtscheins nach. Au» den oberen Räumen kam ihr ein Mann entgegen, der ihr mit einem Beile mehrere Schläge aus den Kops versetzte, Auch di» hinzueilend« lOjäbrig Tochter erhielt einen Schlag auf den Kops Beide retteten sich vor wetteren Angriffen durch einen Sprung aus dem Fenster. Der Täter, dem keine Wertsachen in die Hände gefallen sind, entkam, konnnte aber Sonntag früh durch die Gendarmerie in einem Fleischer- gesellen aus Loscdwitz ermittelt werden. Kamenz. Durch einen unglücklichen Zu fall war di« etwa 7 Jahre alte Tochter Frieda des Hilfsweichenstellers Kretschmar in der Woh nung ihrer Tante tn Straßgräbchen dem Ösen zu nahe gekommen. Die Kleider des Kindes fingen Feuer. Trotz sofortiger Hilfe ist die Kleine ihren Verletzungen bald darauf erlegen. Bautzen. Das Schwurgericht verurteilte den 23 Jahr« alten Arbeiter Süßmann aus Ruppersdorf, der wegen Morde« in zwei Fällen, versuchten Mordes, Raubes und Brandstiftung angeklagt war, zum Tode uno zu 1o Jairtn Zuchthaus. Süßmann hatte vekanntlich im Juni vorigen Jahres auf die 62jährixe Matenalwarenhändlerin Rätze «inen Raubmordoersuch unternommen und ain 8. Dezember die 60jährige Matelialwarenhänd lerin Gedlich und deren 36jährige Tochter er» mordet, sowie das von ihnen bewohnt« Grund stück in Brand gesteckt. WurzSn. Die beiden Im Sterndurgbier» ausschank des Gastwirts Fehre hier in der Bahnhofstraße in Stellung befindlichen Dienst» mädchrN Emma Schade aus Leuben b-i Lommatzsch, 24 Jahre alt, und Bertha Rudolph aus Kodershatn, 20 Jahr« alt, wurden gestern früh in ihrer grmeinsamen Schlaskammer tot ausgesunden. Die Mädchen hatten sich am Abend halb 11 Uhr niedtrgelegt und in dem kleinen tragbaren Ofen einen glühenden Stein, sogenannten „Dalli" gt'tgt, um sich zu er wärmen. Die aUSströmenden Gase haben ver mutlich den Tod der beiden gut beleumdeten Mädchen hetbeigesührü Neusörnewitz. Während der Ab wesenheit der Eltern kam das zweijährige Kind de» Zitgelbrenner« Morgrnthum dem Ofen zu nahe, die Kleider fingen Feuer und da» Kind verbrannte. Neschkau. Der hiesige Männergesang- oerein kanü in diesem Jahre auf ein 7Kjährtges. der Jugtndgesangvrrtin auf ein bOjäh.iges B stehen zurückdlicken. Außerdem kann noch der Turnerbund, sowie dkl GrwerbSgehilfen- Vetein das 25jährige Sistungsfest feiern. Zwickau Gin schweres Rodelunglück er eignete sich vorgestern nachmittag in der Nähe der Pöhlauer Straße. Dort rodelten dret Knaben einen Abhang hinab, der auf einem tiefen SchlamMteich Mündete. Wohl infolge des etngetretenen Tauwetters brach di« Eis- decke und die Kinder blieben mit ihrem Schlitten im Schiammwaffer stecken. Vorüber gehende Bergleute me-kten das Unglück und ihren Bemühungen gelang e», den ältesten Knaben zu retten. Die beiden kleineren jedoch, der neunjährige Weiß und der gleichaltrig, Sippel, ertranken. Erst nach anderthalb Stunden langer schwerer Arbeit konnten die Leichen geborgen werden. Dit Leiche de» einen Knaben hockt« noch auf dem Schlit'en, dessen Stangen die erstarrten Finger kra p> häst umklammert hielten. Hartenstein. In einem Steinbi. wurden durch einen vorzeitig losgehenden Spreng- chuß d-m Arbeiter Hochstein und besten Sohn leide Augen zerstört. Chemnitz. Das Opfer einer Gasver giftung ist die 60 Jahre alte WerkmeistrrS- witwe Neubert geworden. Sie hatte in ihrer Jugend dett Geruchstnn verloren und wirkte eshalb nicht, daß in ihrer Wohnung Gas» geruch entstand. Der zu «iner Lampe ührend« Gaeschlauch war gerissen, sodaß da» Gas ungehindert ausströmen konnte. Man and die Frau später in der Küche tot auf. Leipzig. Der Reinertrag de» Leipziger Margarelentage» wird aus 150000 Mark ge» chätzt. Es wurden 1*/, Millionen Margareten- blumen und 100000 Klinger-Postkarten ver- aust, letztere in 4 Stunden. - Der riesen- zafle Umsatz des Margareten-TageS brachte e» uwege, daß nachmittags plötzlich an allen Ecken das Nickelgeld knapp geworden war. Auch aus der Post entstand ein- direkte Kala mität, da nicht genügend Nickel ausgetrieben werden konnte. Es war mindestens 100000 Mk. Nickelgeld dem Verkehr entzogen worden. maei — Im Fieberwahn I Im Krankenhaus ge» 'torben ist vorgestern jene Arbeitersinvaliden' au, die sich im Fieberwahn im Grundstück Würzburger Straße 20 zu L-Kleinzschocher aus einem Fenster der dritten Etage in den Hoj hinabgestürzt hatte. 5sttniag, <lrn rs. Februar Seifer» dors bei Dippoldiswalde. Am Sonnabend gerieten in einer hiesigen Schank- wirtschast vier beim Talsperrenbau beschäftigte Kroaten beim Kartenspiel in Streit, weil ein Mitspieler ein Markstück unbemerkt zu sich nehmen wollte, das dem andern herunter- gesallcn war. Der letztere ergriff ein Raster mester und verletzte seinen Gegner durch Schnitte im Gesicht, die seinen Tod zur Folge satten. Ein anderer Kroate, der dem An gegriffenen zu Hilfe kommen wollte, wurde chwer, ein Dritter leicht verletzt. Dec Täter soll auf der nahen Bahnhaltestelle tn einen gerade fälligen Zug gestiegen und dadurch ent kommen sein. lm Saswol rum Wrch riatt. ch Mancherlei. —* Falsche Hundertmarkscheine mit v» Zeichen. In verschiedenen Orten der Nieder» lausitz sind^dieser Tage Berliner Falschmünzer ausgetreten, die versucht haben, gefälschte Hundertmarkscheine gegen klingende Münze abzusetzrn. Di« falschen Schein« sind daran zu rrktnntn, daß der Stempel zu rot, der heraldisch« Adler sehr matt und die Straf- androhung kaum leserlich ist. Bis jetzt sind zwei Arten solcher Scheine angehalt-n worden, sie tragen die Nummern 3318962 O und 6317962 O. —* Lied-sleben aus dem Lande. Um zu seinem Dirndl zu gelangen, mußte in einem an der Ascha gelegenen Oberpsälzer Dorf- ein Bursche über das Bretterdach eines kleinen Häuschen» st'igen, besten Größe gewöhnlich in umgekehrtem Verhältnis zu seiner Unentbehrlich keit stehr. Als der Bursche am Sonnabend wieder kam, brach er durch da« Dach des Häuschen« und stürzt« tn die grausige Tiefe. Das Dach war nämlich durch eifersüchtig« Burschen durchgesägt mb die Sitzgelegenheit drunter entfernt warnen. Das „Fensterln" aus dem ungewöhnlichen Wege hat ausgehört. Vstels Grab. Schlesisch. Der Muttel Grab iS längst verschollen, Da ruht a andrer schonn in ihrer Gruft; Se wird mir eben darum doch nich grollen, Wenn zu Gericht der liebe Gott uns ruffft. Mei Vatel» Grab, da» steht noch feste, Und eene Marmortafel steht dabei. Die soate, daß er wär der Beste, Der dazumal von uns gestorben sei. E« hatten Freunde dies errichtet, Al» letzt« Gabe off d« Lagerstatt Und «ne Widmung droff gedichtet: „Wie scheen ist'», wenn ma gutte Freunde hat." A Lebenübäumel tat ich stecken Off seinen Hiegel, sonsten kahl und leer, Es sollte weiter nischt bezwecken; Daß ich sobald nicht komme her. Droff ging ich foit. Nach vierzig Jahr«n Kam ich zu meinem Vatel an sei Grab; Die Zeit tats wirklich gut bewahren. Der Baum stand gutt, wie ich gepflanzt ihn hab. Der Stamm war wie'ne Faust so dicke, Ind hochgeschossen zeigte er noch Grien; ?a soat ich zu mer: Das bringt Glicke, Nu kannst« stille weiterziehn. Schlachtvieh-Preise. Dresden, 13. Februar. Preise tn Mark. Lg- — Lebendgewicht. Schg. Schlachtgewicht. Zum Auftrieb waren gekommen: 292 Ochsen, 207 Kalben und Kühe, 1ss Bullen, 2S2 Kälber, 981 Schafe u. 2017 Schweine, zus. 3892 Stück«. E» erzielten für SO Kilo Ochsen Lg. 30-48 Schg. 64-88 Kalbtn u. Kühe Lg. 26-45, Schg. 84-78, Bullen Lg. 34-47, Schg. 66—81 Kälber Lg' 48'62, Schg. 78-92, Schaft Lg. 38-47, Schg. 68-90, Schweine Lg. 40-49, 57-85. Schg. Produktenpreise. Dresden, den 13. Februar. Preise in Mark Die eingekl. () Ziff. bedeuten pro Lg, u netto Dr. M. Dr«sdn«r Marken. I. An der Börse. Weiz (1000L) weiß. 190-193. braun. (74-78) 196-202, feucht. (70-74) 190'192, rus. rot 214- 224, Kansa« 000-000, Argent-225-230,Amerik. weiß 000-000, Roggen, (1000 ») sächs. (70-74) 146-152. rus. 164-166. Gerst- (1000 n) fach)- 160-170 schles. 180-195 pos. 175-190, böhms. 205.-218. Futtergerste 116-124. Hafer (1000 n sächs 165-172. Mai» (1000 n) Cinquanttnr alte, 176-182, neuer 000-000, Laplata gelber altrt 146-148, Rundmais, gelb. alt. 145-152, neu. feucht. 000-000. Erbsen (1000 o) Futtrrwar« 160-180,Wicken,(1000U) sächs. 168-180, Buch» weizen, (1000 n) inländ. u. fremd. 180-185. Lein, saat (1000 u) seine 330-335 mitll. 345-355, Rüböl, (100 u) m. Faß raff, 64. Rapskuchen» (100 n) (DreSd. Marke.) lang 11,50. Leinkuch. (100 n) (Dr«»d. Mark.), 1. 19,50, 2. 19,00. Futtermehl 13,20-13,60, Wetzenkleie, (100 a) ohne Sack, (Dre»d. Mark.), grobe 9,80-10,00, feine 8,80-9,20. Roggrnkleie, (100 a) ohn« Sack (Dread. Mark.) 11,00 bi« 11,20,. Feinste War« über Notiz. Die für Artikel pro 100 Lx notierten Prrise verstehen sich für Geschäfte unter 5000 Lß MUMM des jetzigen Inhabers verkaufe sofort mein jlMMNKW mrt gutgehendemsSchnitt- und Materialwaren- geschäft in Cunnersdorf. Näheres erteilt Alax I/ssvliv, Baugeschäft. Wir bitten um Futter!