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v D Erscheint Dienstags, Donnerstags und Sonnabends abends. Bezugspreis: monatlich 40 pfg., zweimonatlich 80 Pfg., vierteljährlich 1,20 Mark. O Einzelne Nummer 10 Pfg. O ! t h Unterhaltungs- und Anzeigeblatt Wochenblatt und Anzeiger Neueste Nachrichten Bezirks- und General-Anzeiger r» Annahme von Anzeigen bis spätestens Mittags p Uhr des Erscheinungstages. Preis für die Spaltzeile w pfg. Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Bei Wiederholungen Preisermäßigung. M I M wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd, erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Druck und Verlag von H. Rühle, Inh.: R. Storch in Groß-Dkrilla. Für die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Gkrilla. So. 139. Sonntag, den 21. November 1909. 8. Jahrgang. Totenfest tkN lesen, und an Kritiken 2«itvreislli886 Aut lobalvn und örttieken ^«uiKlLkittzll M ^21^ untvrrivtitvt 8«in will und MRMRi? auslutirlivli ru 1«8«ll vvüusekt und di« vT "RR" man ja Betrachtungen über den Nutzen und Wert der Handarbett an den iLUKen Winterrrbendtzn ^R^RRVRRR Böhmen, Schweden und Norwegen usw. auS- helsm. Zu Zehntausenden werden die schmuck-n Bäumchen verfrachtet und verteilen sich über das ganze weile Reich. Anfang Dezember erfolgt der Haupttransport, und dann heißl's guten Absatz und Preis erzielen. Begonnen wird nun auch, wo es nicht bereits geschehen ist, mit den Weihnach Sardellen. In jedem Jahr kann 1 fehlt es nie. Als ob das WeihnachlSfest eine Feier wäre, bei der man über Prinzipien streiten sollte. Wenn die deutsche Frauen- und Mädchenwelt sich in der modernen Zeil die ideale Auffassung bewahrt, daß es ihre Pflicht sei, mit dem Können der eigenen Hände den Männern eine Freude zu bereiten, was soll da noch eine lange Betrachtung? Ehren wir lieber den guten und freudigen Willen, der manche Stunde regsamer Geschäftigkeit bean sprucht. Also — würdigt die jetzt gang und aäbe Geheimtuerei, überrascht keine heimliche Wdhnachtsarbeiterin, ehret sie und das Werk ihrer fleißigen Hände. —* Wre reklamiert man fehlende Zeitungen? Wenn die Z itung nicht regelmäßig emtrifft, so können die Postabonnenten nur bei ihren Post- anstalten reklamieren, schriftlich oder mündlich unter Angabe der Umstände, welche zu der Be schwerde Veranlassung geben. Häufig wendrn sich jedoch die Abonnenten, denen die Zeitung unregelmäßig zukommt, an die Redaktion der Zeitung; das ist unrichtig, Venn nicht sie ist es, die an die Abonnenten liefert, sondern die Post. Die Geschäftsstelle kennt die Namen der Abonnenten garnicht. —* Wegen Abhaltung von Schießübungen mit scharfer Munition vom 22. bis mit 25. November dieses Jahres täglich von 8 Uhr Vorm, bis 2 Uhr Nachm. wird das im Ge fahrenbereiche de« JnfanterieschießplatzeS bei Glauschnitz liegende und durch Warnungtasrln kenntlich gemachte Gelände abgesperrt. Das Betreten des abgesperrien Geländes ist mit Lebensgefahr verbuuden und daher verboten. —* Zur Warnung I In großer Anzahl und prahlerischer Form werden allenthalben Mittel angcpciesen und in den Handel ge bracht, die den Frauen in kürzester Zeit und mit Sicherheit zu vollen Körperfocmen, ins besondere zu üppigen, idealen Büsten verhelfen sollen. Von Bezug und Anwendung dieser Mittel, die als Busen-Krastpulver, Büstenwasser und unter Bezeichnungen wie Orientalische Pillen, Busenformer, Aüstol, Bellasorma, HerkulcS-DessertS, Juno, Henriette, Cleopatra, Govarol-Pillen, Thilossia, Granzinol, Pera- spera-Essenz u. a oerttieben werden, lst dringend abzuraten. Fülle der Körperformen, vor allem der Büste ist in erster Linie eine Folge natürlicher körperlicher Anlage und kann durch künstliche Mittel einschließlich solcher der Er nährung, gar nicht oder nur in äußerst ge ringem Maße beeinflußt werden, am wenigsten aber durch die genannten Mittel, die im wesent lich n aus Mehl, Zucker, Salz, Stärke, Malz und einigen anderen wirkungslosen Stoffen be stehen. Die Behauptungen in den den Mitteln beigegebenen Broschüren und sonstigen Druck schriften, die das Gegenteil beweisen sollen, entsprechen nicht den Talsachen und laufen auf Schwindel und betrügerische Ausbeutung hinaus. Der geforderte Preis — bis 10 Mk. für die Original-Dose oder -Flasche — steht, abgesehen von der Wirkungslosigkeit des Mittels, in keinen Verhältnis zum Werle der darin enthaltenen Stoffe. Besonders ist vor den von ausländischen Firmen vertriebenen Mitteln zu warnen, in denen zum Teil arsenige Säure (Arsenik), ein I Gisl, durch das leicht Gesundheitsschädigungen hervorgerufen werden können, festgestellt worden ist. Mit dem gleichen Mißtrauen muß den meist sehr teuren (20 Mk. und mehr) Apparaten begegnet werden, mit denen auf mechanischem, galvano-magnetischem oder einem ähnlichen Wege volle Büsten- und Körpersormen erzielt werden sollen. MD res den. Die Wirtschaft im Ratskeller des neuen Dresdener Rathauses ist an den Inhaber de« Hamburger Theater-Restaurants Matthes, verpachtet worden, der 6000 Mark Pacht zahlt, die Wäsche rc beschafft und auch für Heizung und Beleuchtung sorgt. Ec er hält 20 Prozent der Einnahmen aus dem Weinerlös. HainSberg. Bä der Ausfahrt aus dem Bahnhose Rabenau sind am Mittwoch nachmittag gegen 4 Uhr von einem von Kips dorf nach hier verkehrenden Güterzuge ein be ladener und ein leerer Rollwagen entgleist, wo durch das HauplgleiS längere Zeit gesperrt war. Der Personenverkehr wurde durch Um steigen aufrecht erhalten. Verletzt wurde niemand. Pirna. In einer vom hiesigen Mieterverein einberufenen Versammlung fand die Gründung einer Baugenossenschaft statt. 36 Genossen haben sofort gezeichnet. Radeburg. Mittwoch, den 24. November, wird hier Roß- und Viehmarkt abgehalten. Für Rinder und Schweine sind Ursprungs zeugnisse mitzubringcn. C u newalde. Der Häusler und Weber Karl Gottlieb Kutschke hierselbst beging mit seiner Ehefrau Johanne Christiane geb. Thieme das F-st der Diamantenen Hochzeit. Das Jubelpaar wurde in der Kirche eingesegnet und erhielt vom Landeskonsistorium eine Ehren- bibel. Zittau. Infolge Hagelwetters und Schnee treibens, verbunden mit Regen, sind hier große Zerstörungen an den Telegraphen- und T«le- phondrähten angerichtet worden. Die Stadt Zittau ist von allem auswärtigen Sprechverkehr abgeschnitten. In den Straßen hängen die Drähte massenhaft bis zur Straße hinab. Der Schaden ist enorm. Meißen. Das hiesige Elbkai erfährt zur zeit eine Erweiterung, da die Ausladestellen nicht mehr auSreichen. Die Verlängerung des Kais beträgt ungefähr ein Drittel der bis herigen Länge. Wurzen. Am Mittwoch abend wurde in dem benachbarten Dorfe Liplitz aus einer Wohnstube dem Gastwirt Fröhlich eine 30 Kilo schwere, eiserne Kassette mit 2000 Mark In halt gestohlen. Von den Dieben fehlt noch jede Spur. Markersbach. Ein schwerer Unglücks- fall ereignete sich in Markersbach. Dort war man mit dem Herausschleppen von Langholz aus dem Forst beschäftigt. Ein Baum schlug beim Aufladen zurück und traf den Kutscher Kirsten so unglücklich au die Unterschenkel, daß beide brachen. Chemnitz. Im Hause Neejestraße wurden vorgestern früh in einer Bodenkammer das 22 Jahre alte Dienstmädchen Martha Gum- brecht aus Lößnitz und der 18 Jahre alte Kausmannslehrling Johann Eulitz au» Ober lungwitz erschossen aufgefunden. DaS Motiv der Tat ist unbekannt. Ortmannsdorf. Beim Fällen eines Baumes stürzte dieser um und traf den Privatier Meyer, der schwer verletzt wurde. Leipzig. In den letzten Nächten sind auf dem Nordfriebhose, ebenso wie auf dem zu Leipzig-Connewitz von noch nicht ermittelten Personen von 60 Gräbern Pflanzen und Rosenbäumchen abgerissen und abgebrochen, teilweise auch entwendet worden. Die Täter sind in beiden Fällen über die Mauern gestiegen. Die Verfolgung mit Polizeihunden war er folglos. Crimmitschau- Ein seit sechs Tagen vermißter 38 jähriger Knecht au» dem nahen Schiedel wurde in einer hiesigen Scheune im Stroh steckend ausgefunden. Der Knecht war erstarrt und wurde sofort nach dem Kranken hause geschafft. FaIkenstein. Der in den 30er Jahren stehende Maurer Bartos, der bei der Thorryschen Fabrik in Falkenstein beschäftigt war, ist dort mehrere Meter hoch abgestürzt. Er hat dabei einen schweren Schädelbruch erlitten. An dem Wiederauskommen des Verletzten wird ge zweifelt. — Seit über acht Tagen ist der 67 Jahre alte Stickmaschinen-Besitzer Heinrich Weller spurlos verschwunden, Alle Nachforschungen über den Verbleib des in den besten Vermögens verhältnissen lebenden Manne» waren bi» jetzt erfolglos. — Die Füllung des über 3 Millionen Kubikmeter Wasser fassenden TrtnkwafserbeckenS der Talsperre für die Stadt Plauen geht nur langsam vorwärts. Trotzdem der Wasserstand an der Sperrmauer bereits über 25 Meter beträgt, ist doch erst knapp ein Drittel der gewaltigen Wassermenge im Becken, Mit dem Piobt-Fütergebäude werden Versuche gemacht, die zur vollsten Zufriedenheit ausfallen, auch die chemische Untersuchung de» Trinkwaffer» ergibt das beste Resultat. Schwarzenberg. In der Nacht vom Montag zum Dienstag wurde au» dem hiesigen KonsumvereinSlokale der 7 Zentner schwere eiserne Geldschrank mit 4600 Mark Inhalt gestohlen. Auffallend schnell ist «S dem eifrigen Nachforschungen gelungen, den Geldschrank auf zufinden, und zwar im Flußbett de« Schwarz- wass-rs unweit der Stadt, im sogenannten „Rosental" bei Erla. Die Spitzbuben haben wahrscheinlich eine günstige Gelegenheit abwarten wollen, um dann den Schrank weiter zu trans portieren. Mylau. Die Aufstcht»behörde hat die Wahl de» Rat»affesior» Dr. Schaarschmidt- Dresden zum Bürgermeister unserer Stadt be stätigt. Die Einweisung erfolgt am 15. Dezember. Schönheidehammer. Dieser Tage trafen auf dem hiesigen Bahnhose zirka 1200 Gänse au» Berlin für ein« auswärtige Firma ein. Zirka 150 Gänse davon erkrankten aber ver mutlich an der Geflügelcholera und verendeten schon nach kurzer Zeit. Auf BezirkSärztliche Auordnung mußten nun die anderen 1000 Tiere sofort geschlachtet werden. Da» Fleisch wird an die Berliner Firma gesandt. Plauen i. V. Vorgestern vormittag 11 Uhr entstand im Hause de» Photographen Hertling ein Küchenbrand. In Abwesenheit der Eltern hatten die beiden Kinder, ein 8 Jahre alter Knabe und ein zweijähriges Mädchen am Ofen gespielt. Es fielen glühende Kohlen aus der Feuerung herau», die da» um den Ofen herumliegende Holz in Brand setzten; durch den entstandenen Qualm fanden die beiden Kinder den Erstickungstod. Alle Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Kltngenlhal. Eine Einbrecherbande scheint in der hiesigen Gegend ihr Unwesen zu treiben. Während in Brunndöbra einem Einwohner aus der Schlafstube ein ziemlich hoher Geldbetrag gestohlen wurde, ist im nahen Zwota bei einem Schuhmachermeister ein gebrochen und der Laden ausgeraubt worden. Große Beute fiel ihnen in die Hände. f Ich suche gern di« heil'ge Stätte, - Wo das verblühte Leben liegt, 4 Wo still ins enge Ruhebette A» st Die kühnen Kämpfer sich geschmiegt; hier wachsen meiner Seele Flügel. ' Lieschwingt sich aufzumHimmelszelt, Ü Lind doch die nied'ren Gräberhügel § Die Spitzen einer höh'ren Welt. ji » Und wenn die Lebenden mich kränken, ! Dann geh' ich zu den Toten hin, A 4 Die Frieden mir in's Herze senken, st Daß bald ich wieder fröhlich bin. lz Zur gleichen Zeit, in der wir für die .^ze treuen Gedenkens sorgen, die wir am senden Sonntage auf die Grabhügel s'ter entschlafenen Lieben niederlegen wollen, Am in den Bergwäldern schon die Aexte, den jungen Stämmen ein Ende bereiten, At sie als Sinnbild der WeihnuchtSfreude ^Christfest im deutschen Heim auf frohe I4t«r schauen. Der Bedarf an WeihnachtS- ist alljährlich im Wachsen, unv wenn Ate mit ansehnlichen Fortbeständen auch den Bedarf ihrer Bürger decken können, viele Städte verfügen denn über so große Mer? Da müffen die schlesischen Gebirge, gingen, der Frankenwald, der Schwarzwald, Vertliches und Sächsisches, ^«itrgetreue Mitteilungen sind der Redaktion stets erwünscht. GttenSorf.Mrilla, den November zyog. Bei der am tv. dieses Monats im Kaiserhof zu Radeberg stattgefundenen Al zum Wasseramt für den Amtsgerichts- ^k Radeberg waren 278 Wähler erschienen. E, Wurden Stimmen abgegeben für Herrn Mendesitzer Kühn, Grotzokrilla 245, für An Ziadtrat Müller Radeberg 33, für An Gemeinde-Vorstand Pietzsch Lotzdorf 236, ' Herrn Mühlenpächter Lehmann, Wachau , «Hl Stimmen waren zersplittert. Als Stell- Akter wurden Stimmen abgegeben für An Stadtgutsbesitzer Pöntzsch, Radeberg " 31 waren zersplittert, für Herrn Rttler- ^tsitzer Falscher, Wolmsdorf 245, 33 zersplittert. r st Und die da schlafen in den Grüften, . Die wecken mich zum Heilgen Streit: Auf, gürte wacker deine Hüften st Und kämpf' um eine Ewigkeit! st Aus dunklen Gräbern sprießt das c sLeben, Da duften Rosen, weiß und rot: st Du sollst dich nicht dem Schmerz er- sgeben. Denn deine Toten sind nicht tot! A An einem Grabe sink' ich nieder, st Ls liegt von mir ein Stück darin, r Jch weiß es wohl, wir sehn uns wieder, Denn Sterben ist für uns Gewinn. Ich bringe meine heißen Tränen An diesem Grab al» (Opfer dar. Da» für mein Flehen und mein sSehnen Geworden ist mein Betaltar. ^6 mit rvivdem 1stnt«rIm1tunK8- ^RL^ Ili«8iK« Linvvokll«r8ekatt Lerivkten au8A«- istoff und b«8oud«i'8 mit aU«n RRR" Ivbtmtt 1ut«rv88i6i'«udvu ^RRRKARRTRRM^R"R stattet« I^vkal-