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»rL ^«-u! ^os^, «k Sott. v Korridor, örmietso, ses Blattes- sr a: 5 Ochie" 1491 Kälber . zusamme" en für 50 -41 M kalben uud k., SchlaÄ' Lebendgewicht 1—71 1, Schlacht' Lebendgewicht icht 62 dir 15—52 A e. n Mark. - Ruhig. o 1000 lcz 75—78 1c? LA.) - di« !75, Kania» ) bis 27b. Roggen, Pk« bis 74 Gerste — bis - bi» - 146—15° 'cher 208 di« Cinquanti»« 199, Laplot« , gelber alt«« — bis vare 215 d>« ito: sächB! 10 icA netto.. 0. Leinst -70, Militz cZ netto i»" , pro 100 Leinkach'^ '), 1. 18.°° .so. W-iz-"' ack IDieSd»' ne 12,60 netto obll« ' bis 14.2° e für Art - sehen sich Illle and-l- on mindest^ te: Kartoff-l a im Geb'"' Roggeost rrk. en. l909. -st. (Pi°l en. 909. esdieNst. Svorf.) st. (Dersel^^ Ottendorfer Zeitung. k»-—. 8 Erscheint Dienstags, Donnerstags und Sonnabends abends. Bezugspreis: monatlich Pfg., Zweimonatlich so Pfg., vierteljährlich 1,20 Mark. «V Einzelne Nummer w Pfg. O v— 1 Z Unterhaltungs- und Anzeigeblatt Wochenblatt und Anzeiger Neueste Nachrichten Bezirks- und General-Anzeiger y - - o Annahme von Anzeigen bis spätestens Mittag, p Uhr de» LrschMungstngW, Preis für die Spaltzeile so pfg. Zeitraubend« und tab»st«Hch« Sech n«ch bes«td««m T«tf. Bei Wiederholungen Preisermäßigung. 0 —— » wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltnngsblalt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Hruck und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühl« in Groß-Vkrilla. Ao. 74. Mittwoch, den 23. Juni 1909. 8. Jahrgang. Vertliches und Sächsisches. Vttendorf-Dkrilla, den 22. Juni 1909. —* Heule Dienstag hält der Sommer seinen der langersehnte Sommer. Er ist da. 7^ wenn du'» nicht glauben willst, schau nur " den Kalender, da steht'» und der hat immer In voller Pracht steht jetzt die Rose, die Pligin, deren vielfarbiges duftiges Gefolge umschwärmt. Die Obstbäume haben die Mächte angesetzt, Stachel-, Himbeer» und Ahannissträucher laden zu Tische. Der ^imüsegarten macht dec Hausfrau die Wahl schwer. Gar lauschig und geheimnisvoll ist's i hl im grünen schattigen Wald Die Wald- Uein schmettern ihr lustig Lied, die kleinen ^fer und Fliegen summen eine zarte Begleitung «W mi! blinzelnden Aeuglein sonnt sich der Aubstosch in den Strahlen der Sommersonne. An Leben und Weben im hohen WaldeSdom Ar Sommer ist da, hinaus, hinaus, du Menschenkind! Da gibt eg Sommersrischen Nnd Touristenverkehr, teure Luxusbäder und Michie Gebirgs- und Waldwinkel, jedem Gcld- "sulel angepasst. Möge es nur ein richtiger Aommer werden, der uns keine verregneten Arientage, keine unerträgliche Hitze bringt. Das wünschen wir auch denen die nicht ver reisen können, die an zuhause gefesselt sind, «Mit sie wenigstens an schönen Sommer- «benden sich erfrischen und erlaben können. —* Mit dem Nahen der Kirschenernte und Wirr auch anderen Obstsorten, werden wieder Vorschriften zur Verhütung der Gefahren, '««lch- sich beim Pflücken dieser Früchte alljährlich Mstellen, aktuell. Nach den von den Landwirt schaftlichen BerufSgenossenschasten ausgestellten Forschriften dürfen zum Abernlen der Baum- nüchte nur solche Leitern verwendet werden, sich in gutem Zustande befinden und am Tuße mit eisernen Spitzen beschlagen sind; auch ffi jede Leiter nach dem Anlegen an den Baum '»'t wenigstens zwei mit eisernen Spitzen be flogenen Streifen von entsprechender Länge !U stützen Die betreffenden BetriebSunternehmer Und Pächter von Obstnutzungen haben die Pflicht. Üüf dir genaueste Einhaltung dieser Unfall- Vorschriften zu achten, besonders sind auch die beim Obstpflücken beschäftigten Arbeiter über die gegebenen UnfallverhütungSvorschristen zu belehren und zur strengsten Befolgung anzuhalten. —* Die Sommerlaichfische dürfen von jetzt «n, nachdem deren zweimonatige Schonzeit vor über ist, wieder gefangen werden; doch ist dabei !ü beachten, da» die gefangenen Fische eine Wisse Minimalgrösse erreicht haben müssen, kenn sie zum Verkaufe feilgrboten werden sollen. Ist diese gesetzlich vorgeschnebene Größe nicht vorhanden, so müssen solche Fische nach bem Fange wieder in da« Wasser zurückversetzt Verden. Di» dafür bestimmte Minimallänge ist nach Zentimetern folgende: Stör 100, Lachs ÜO. große Maräne 40, Rapsen und Zander 35, Lachssorelle, Maifiisch und Finte 28. Aland, Varbe, Döbel und Schleie 20, Aalraupe und Gesche 18, Karausche, kleine Maräne und Rot- seder 15, Barsch und Rotauge 13, sowie Schmerle und Weißfisch 7 Zentimeter. — Mit b<m 1. Juni ist auch die seit dem 1. November vährende Schonzeit für Krebse zu Ende gegang-n. —* Die Frage der ärztlichen Gebübren» Ordnung beschäftigt schon seit einiger Zeit die ärztlichen Kreise und auch das Ministerium des Innern, sowie das Landesmedizinalkollegium bat sich wiederholt mit dieser Angelegenheit be- fästigt. Wie gemeldet wird, hat kürzlich eine abermalige Durchberatung des Entwurfes im Landesmedizinalkollegium stattgefunden, worau dieser revidierte Entwurf wiederum dem Ministerium zugegangen ist. Ob sich dec kommende Landtag noch mit dieser Frage zu beschästigen haben wird, läßt sich jedoch noch nicht übersehen. Gröditz. Am Sonntag nachmittag entstand aus noch unaufgeklärte Weise Feuer in der Scheune des Gutsbesitzer Weber, das so rasch um sich griff, daß, ehe die Feuerwehr wirksam eingreifen konnte, 5 weitere Scheunen und das Wohnhaus des Gutsbesitzers Eulitz ein Raub )er Flammen wurden. Leider ist auch der Verlust eines Menschenlebens zu beklagen; durch )en Schlag eines Pferdes erlitt der Besitzer Thürmer eine so schwere Verletzung, daß er an den Folgen verstarb. Oschatz Aus Stauchitz wird gemeldet: Vorgestern nachmittag wurde die Pflegetochter des Arbeiters Röhrig auf dem Heimwege vom Klndergotte«dienst von einem noch unermittelten Manne auf dem Stauchaer Berg ins Korn ge- chleppt und vergewaltigt, Der Täter ist un erkannt entkommen. Zittau. Ihres Haarschmuckes beraubt wurde eins hier wohnende junge Frau. Sie hatte im März d. I. unter dem Namen „Müller" einen Haarzopf aus einem Geschäft entnommen und war seitdem nicht auffindbar. Als jetzt die Frau des Lieferanten die angebliche Frau Müller zufällig auf der Straße traf, nahm sie ihr kurz und bündig den Zopf wieder ab. Oederan. Ueber die Tat des ins hiesige Amtsgericht eingelieferten Wirtschastsgehilfen Nestler aus Frankenstein, der des Totschlags an drm Schirrmeister Beyer verdächtig erscheint, ist insofern eine Klärung eingstreten, als der vermißte Beyer in einem Gebüsch als Leiche aufgefunden wurde. Leipzig. In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend hat sich vor dem Grundstück Ziegelstraße Nr. 28 eine Liebestragödie ab gespielt. Der aus Komotan in Böhmen zebürtige Schneider Wenzel Vyskoczila unterhielt mit der bei ihrer Mutter in der Ziegelstraße Nr. 28 wohnhaften Arbeiterin Wagenknecht ein Liebes verhältnis. Vyskoczila hatte sich aus Wander schaft abgemeldet. Zwischen ihm und seiner Geliebten ist es zu Differenzen gekommen, die das Mädchen veranlaßten, das Verhältnis zu lösen, und die in dem Böhmen den Entschluß gereift haben, seine Geliebte und sich zu töten. In der 11. Abendstunde kam die Wagenknecht mit ihrer Mutter nach Hause. Vor dem Grundstücke ihrer Wohnung trat plötzlich Vyskoczila auf die beiden Frauen zu und gab auf seine Geliebte aus einem Revolver zwei Schüsse ab. Das in den Hinterkopf getroffene Mädchen sank seiner Mutter bewußtlos in die Arme. Der Böhme richtete dann die Schuß waffe gegen sich selbst und schoß sich in die Schläfe. Die Wagenknecht wurde sofort dem städtischen Krankenhause zugeführt. Die Verletzungen sollen zu Glück nicht so schwerer Art sein, wie ursprünglich angenommen wurde, so daß das junge Mädchen mit dem Leben davonkommen dürste. Vyskoczila wurde zu nächst in das in der Nähe des Tatorte» gelegene L.-Plagwitzer Krankenhaus gebracht und von dort in das städtische Krankenhaus übergesührt. Dort ist er noch in der Nacht seinen schweren Verletzungen erlegen. — Der Berliner Kriminalpolizei ist es gelungen, in die Aufsehen erregende An gelegenheit de» Leipziger Raubanfalls volle Aufklärung zu bringen. Der in Leipzig fest genommene Verbrecher Motte Tschap ist erwiesener maßen von der Verbrecherinsel Sacherlin ent wichen ; seine beiden Komplizen heißen Warschowja und Jtsche. Die Krimminalpolizei hatte ermittelt, daß diese wie auch Tschap am vergangenen Montag in einen kleinen Hotel weilten und am Montag abend nach Leipzig fuhren. Donnerstag kehrten Warschowjak und Jtsche hierher zurück Tscbap war bekanntlich verhaftet worden. Die Russen verfügten über beträchtliche Summen und zeigten im Gasthause zwei Tausendmark scheine sowie zahlreiche Goldstücke. Am Freitag abend reisten die Räuber nach Breslau. In dem Hotel trafen die drei Verbrecher am wiederholt mit den hier verhafteten Schwarzfuch und Grünbaum zusammen. — Aus der Landesheilanstalt zu Hubertus burg entwichen ist in der Nacht zum 20. Jun der doet untergebrachte 20 Jahre alte Schiller. Derselbe ist 1,70 Zentimeter groß, hat blondes Haar, trägt grau und schwarz gestreiften Rock- anzug und gelbe Schnürschuhe. Es wird an genommen, daß er sich nach Leipzig gewendet hat. — Ein Unglücksfall, der für den davon Betroffenen verhältnismäßig gut abgelaufen ist, ereignete sich beim Vogelschießen in Wiederau. Daselbst entlud sich infolge unvorsichtigen Gebarens eines Schützen das Tesching, sodaß sie Kugel einen neben ihm stehenden 16 Jahre alten Schriftsetzer aus Großdalzig traf und im rechten Fußgelenk stecken blieb Der Getroffene mußte nach dem hiesigen Stadtkrankenhause ge bracht werden. Oberschlema. Die Posträuber, die nachts rn den Postämtern zu Schwarzenberg und Bockau EinbruchsdiebstähleE verübten, haben einen solchen auch im hiesigen Postgebäude versucht. Da sie hier die zum Postamt führende Tür nicht zu offnen vermochten, ist es bei dem Versuch geblieben. Die Einbrecher haben jedoch Spuren ihrer „Tätigkeit" hinterlassen. Bemerkenswert st, daß die Einbruchsdiebstähle in Schwarzen- ierg und Bockau bez. der Einbruchsversuch zier in drei aufeinander folgenden Nächten ausgeführt worden sind. Dadurch findet die Vermutung immer mehr Bestätigung, daß cs ich in allen drei Fällen um dieselben Einbrecher sandelt, die es auf die Beraubung von Post ämter abgesehen haben. Bockau. Die Einbrecher, die in der Nacht zum Donnerstag in das hiesige Postamt I ein gedrungen sind und eine größere Geldsumme tahlen, haben zuvor im sogenannten schwarzen Kasino in Schindlers Blaufarbenwerk einen Einbruch verübt. Sie sind dort vermutlich durch ein Kellerfenster eingestiegen, haben dann die Kellertreppentür zu erbrechen versucht und sind, als ihnen dies nicht gelang, in den Keller zurückkehrt. Dort haben sie sich an Wein und anderen Getränken gelabt, schließlich im Bier keller sämtliche Rohrleitungen zerschnitten oder mit einer Zange zusammengedrückt und dann unter Mitnahme eines Beiles, einer Zange und eines Brecheisens den Keller wieder durch das Fenster verlassen. Im Postamt haben sie jedenfalls mit Hilfe des gestohlenen Brecheisens, die Tür nach dem Expeditionsraum erbrochen, nachdem sie ebenfalls durch ein offenes Keller fenster eingestiegen und nach dem Aufbrechen der Kellertür in den Hausflur gelangt sind. Sie entwendeten einen eisernen Geldkasten, der am nächsten Morgen von einen Bahnarbeiter auf der Strecke der Aue—Adorfer Eisenbahn er brochen aufgefunden wurde. Der Kasten enthielt eine große Summe Bargeld, einen Wertbrief im Betrage von ungefähr 1500 Mark, für ea. 5000 Mark Wechselstempelmarken, Post wertzeichen und andere Papiere. Außer dem Bargelde ist den Dieben nichts in die Hände befallen, da sich der Wertbrief unter den Papieren befand und jedenfalls von ihnen nich bemerkt wurde. Bekanntlich wurde in einer der letzten Nächte auch im Schwarzenberger Post gebäude ein Einbruch verübt und dabei ein Geldbrief mit 530 Mark Inhalt gestohlen. Die Vermutung erscheint nicht unbegründet, daß es sich in beiden Fällen um dieselben Ein brecher handelt. Schwarzenberg. Die hiesigen städtischen Kollegien haben die Errichtung einer Badeanstalt, verbunden mit Licht- und Sonnenbädern, be schlossen. Der entstehende Kostenaufwand beträgt etwa 11000 Mark. Aus Anlaß des Königs- besucheS im Jahre 1907 wurde für die Zwecke einer Badeeinrichtung ein Fonds von 6000 Mk. begründet. Thurm. W-gen Unterschlagungen zum Nachteile der hiesigen Schulsparkasse wurden vom Schwurgericht Zwickau der frühere Schuldirektor von Thurm, Koch, zu drei Jahren Gefängnis und vier Jahren Ehrverlust, der frühere Lehrer Seiferth zu zehn Monaten Gefängnis und zwe Jahren Ehrverlust verurteilt. Aus der Woche. Die große Redeschlacht im Deutschen Reichs age um die Reichfinanzreform hat begonnen. Reichskanzler Fürst v Bülow hat sie am 16. d. wirkungsvoll durch eine lange Rede eingeleitet, n der er Ausschlüsse über seine Stellung zu den Zart-ien gab und alle ohne Ausnahme ermahnte, >en Streit um politische Grundanschauungen in »iesem ernsten Augenblick zurückzustellen und der Not de» Reiches gedenkend, tatkräftig an der Finanzreform mitzuarbeiten. Mit großem Frei mut sprach auch der Kanzler von der Möglich- eit seines Rücktritts, von dem immer wieder in der Oeffentlichkeit geraunt wird. Nun wenn er die Ueberzeugung hat, das Kaiser Wilhelm meint, mit einem andern Kanzler das Werk vollenden zu müssen, oder wenn sich dem Kanzler liefe Ueberzeugung selbst aufdrängt, wird er einen Posten verlassen. Noch ist die Lage un- zeklärt, dennoch scheint im Reichstage das Be treben vorzuherrschen, ohne erhebliche Schwierig keiten, als da sind Reichstagsauflösung oder Kanzlerwechsel, das Wcrk der Finanzresorm zu ollenden. — England steht noch unter der Lirkung des großen Prefsekonkresies, auf dem mit seltener Einmütigkeit festgestellt wurde, das die vornehmste Aufgabe des JnselreicheS die Erhaltung und der Ausbau der Flotte sein müsse. Daß daneben der Vermehrung des Heeres erhöhte Aufmersamkeit geschenkt wird, ja, daß man daran denkt, die allgemeine Diestpflicht einzuführen, hat in Frankreich und Rußland große Genugtuung heroorgerufen. Allerdings ist man in England von dem in Paris eifrig besprochenen Gedenken eines englisch-russisch französischen Bündnisses durchaus nicht erbaut. Bei der Besprechung eines diesbezügliche,Tempi'- Artikels hat die Londoner .Daily News' es offen erklärt: Das Bündnisfieber, das aus dem Abkommen zwischen den drei Mächten unter allen Umständen eine Art neuen Dreibund machen möchte, berge schwere Gefahren für England und für den Frieden Europas. Für den Fall eines Krieges zwischen Deutschland und Frankreich müsse die englische Flotte die Kastanien aus dem Feuer holen, und Rußland, das schon jetzt in Persien sich allerhand Ueber- griffe erlaube, werde bald aus dem neuen Bündnis auf Englands Kosten Kapital zu schlagen suchen. Solche Worte praktischer Politik hört man immer seltener übern Kanal. Wenn aber diese Stimmen sich mehren sollten, so wäre eine sichere Gewähr für den Frieden geschaffen, dessen -Aussichten gegenwärtig immer inhaltsloser werden. — Nach dem berühmten Rezept: „Es wird fortgewurstell," hat man in Wien wieder einen Ausgleich gefunden und damit die ungarische Krise vertagt. Obwohl auf allen Seiten die Ueberzeugung vorherrscht, das die östereichisch-ungartsche Frage bald ein mal endgültig geregelt werden müsse, kann man sich der Einsicht nicht entschließen, daß die seit dem Jahre 1867 betriebene Verzögerungs politik immer noch die beste ist, — In der Türkei setzen die Jungtürken die Verfolgung der Anhänger Abd ul Hamids fort. Noch immer werden Kriegsgerichtsurteile vollstreckt und Mohammed V., der angeblich seine Regierung gern mit einer allgeneinen Amnestie begonnen hätte, muß immer wieder Todes urteile unterzeichnen. Daß die Lage übrigens im Innern sehr ernst ist, läßt die Anordnung erkennen, daß Nachrichten aus den Aufstands gebieten in Albanien unbedingt die Konstantinopeler Zensur passieren müssen. — Auch in Persien wird die Lage immer ver wickelter. Der Schah, der sich noch immer nicht endgültig für die Verfassung entschieden hat, möchte durch Gesetzgebung aus eigener Macht reformieren. Die Revolutionäre oder die Nationalisten, wie sie sich nennen, wollen aber von solcher Anwendung der Regierungü- gewalt nichts wissen. Sie sprechen — und haben die Mehrheit der Völker auf ihrer Seite dem Schah das Recht ab, ohne Parlament Gesetze zu erlassen.