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ettung y- »it Wochenblatt und Anzeiger Neueste Nachrichten Bezirks- und General-Anzeiger s Vo. ^6. Mittwoch, den 3. Mär; 1909. 8. Jahrgang 'N 'S e )9. 09. nzergeblatt gs- geholfen schweren Allmark Morgen . russischer bis 23 s scher, 70 lOOO lcß >e 205 bis 225 bis iser. pro k2—180, neuer nquantine , amerik- 73-178. wäre 190 etto sächs Irx: nett» Oelsaatev Ruhig, hier 2lö Annahme von Anzeigen bis spätestens Mittags p Uhr de» Lrschetnungstag«. Preis für di« Spaltzeile w pfg. Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Laris. Bei Wiederholungen Preisermäßigung. fruchtbarem Landes stehen unter Wasser, un endlich viele strebsame Menschen haben ihr Ob dach verloren und haben auch keine Aussicht, sobald wieder an ihrem Herd in ^friedlicher Arbeit wirken zu können. Wir haben immer eine offne Hand für fremdes Leid gehabt, die Katastrophe in Messina und Kalabrien hat es erst wieder gezeigt — jetzt heißt es die Hand auftun für unsre Landsleute, eingedenk des Satzes: Wohltätigkeit beginne im Hause. — Ganz Europa steht im Zeichen der Balkankrise. Nachdem sich Serbien durch die türkisch- österreichischen Abmachungen allein mit seinem Bundesgenossrn Montenegro sah, verstummte der Kriegslärm keineswegs. Im Gegenteil er begann nun erst recht. Und je versöhnlicher und nachgiebiger sich Oesterreich zeigte, je lauter schrie der jugendliche serbische Kronprinz und die von ihm irregeleitete immer wachsende Menge nach kriegerischer Entscheidung. Und was war eigentlich geschehen? Die Donau- Monarchie hat einer von allen Großmächten gutgehelßenen Abmachung, wonach sie das Ver waltungsrecht in Bosnien und der Herzegowina Erscheint Dienstags, Donnerstags und Sonnabends abends. Bezugspreis: monatlich qo pfg., zweimonatlich so Pfa., vierteljährlich >,2o Mark. O Einzelne Nummer w pfg. O auch Deutsche mit ihrem Scherflein haben, ist Deutschland von einer Katastrophe heimgesucht worden. Die ist überschwemmt. Tausende von 55—26b -5, Bonn netto: mit 100 KK, leinkuchev, I. 18,50- Weizen« Dresdner ne 11,20 letto ohn< S 12,80. 3,00 bl» 1,80 'M 36 Md machten sich nun mit einer brennenden Laterne an die Arbeit um den Defekt zu ermitteln. Kaum als die Beiden die Anlage erreicht hatten, gab es einen furchtbaren Krach und das Unglück war geschehen Köhler und Röchelt waren so fort tot. Die Wüschasterin Köhlers ist so schwer verletzt, daß sie sofort nach dem Graslitzer Krankenhaus- gebracht werden mußte. Unter wegs ist sie gestorben. Das Unglück hat also schon drei Menschenleben gefordert. Die Mit glieder eines Gesangvereins, die gerade Uebung dort hatten, retteten sich durch Flucht durch die zertrümmerten Fensterscheiben. Dabei wurde der Zimmermann Seidel erheblich verletzt Das Anwesen ist jetzt eins Stätte der Verwüstung, Die Explosion hat auch an den Nachbarhäusern großen Schaden angerichlet. Die Fenster der Nachbarhäuser sind sämtlich durch den un geheueren Luftdruck zertrümmert worden. Das Dach oes Saales flog in die Luft. Die nieder- stürzendcn Mauerstücke zertrümmerten die Saal- und Gasträume. An Toten nennt man noch einen Pächter Hahn, seine Fran und den Arbeiter Böhm. Die Detonation hat man mehrere Meilen weit gehört. Zwickau. Die von der Stad', am Haupt- sriedbofe errichtete Flammenhalle wird im Oktober dieses Jahres betriebsfertig sein. Diese Anlage wird auch zur Aufnahme von 300 Asche urnen hergerichtck werden. Eine Feuerbestattung einfachster Klaffe soll nicht mehr als 40 Mark Kosten verursachen. Neustädtel Man schreibt: Seit mehreren Monaten macht eine angebliche Millionenerbschaft in dec giefigen Gegend von sich reden. Die Erbschaft sollte in Innsbruck liegen und dort von den Nachkommen des im Jahre 1596 (!) verstorbenen Erblassers Reuther zu erheben sein. Die Pfarrämter der hiesigen Gegend wurden nun von Trägern des Namens Reuther wegen Ausstellung von Zeugnissen förmlich bestürmt. Die ganze Erbschaftsgeschichte ist selbstverständlich nichts als Humbug. Um den Leuten die Aussichtslosigkeit ihres Vorgehens zu beweisen, hat sich Pfarrer Märker, hier, um Auskunft an den Magistrat zu Innsbruck gewandt. Er erhielt darauf vom dortigen Bürgermeister die Antwort, daß von einer Reutherschen ErbschastS- angelegenheit nichts bekannt sei. — Schon seit Jahrzehnten kommen an das Archiv der Statt halterei aus Deutschland so zahlreiche Anfragen, daß die Statthalterei gedruckte Antwortschreiben anferligen ließ. hatte, eine neue, festere staatsrechtliche Form gegeben. In Begrab aber will man die Be rechtigung dieses Schrittes wie seine geschichtliche Notwendigkeit nicht begreifen. Und da man n Rußland eine überaus schwankende Stellung einnimmt, so glaubt die serbische Regierung, re könne aus dieser Frage, die zwischen der Türkei und Oesterreich-Ungarn zu regeln war und geregelt ist, ein altslawisches Problem machen und das Zarenreich in diesen Streit verstricken. Nun haben zwar die Großmächte beschlossen, rn Belgrad zu vermitteln, aber eine solche Vermittlung bleibt zwecklos, solange eine Groß macht sich ausschießt. Rußland aber will sich an dieser Vermittlung nicht beteiligen. Es ist also sehr fraglich, ob eine friedliche Entscheidung zustande kommen mird. Für uns Deutsche hat aber gerade in den letzten Tagen die Balkan krise eine Bedeutung erhalten, die wir schwerlich vermutet hätten als sie ausbrach. Wir sind unserm Verbündeten heeresfolgepflichtig und Frankreich muß seine Truppen vertragsmäßig gegen Rußlands Feind führen. Wenn nun Rußland den Serben zu Hilfe eilt, müßte Deutschland die Waffen ergreifen und dadurch wieder wäre Frankreich zum Kriege jgezwungen. Seit 20 Jahren konnte man in allen europäischen Zeitungen lesen, daß Deutschland und Frank reich nur auf einen geringfügigen Anlaß warten, um mitteinander Krieg führen zu können. Von alledem ist jetzt in der Stunde der Gefahr nichts wahr geworden. Denn gerade Frankreich und Deutschland haben die Führung über nommen, als es gal:, die Idee einer friedlichen Vermittlung auf dem Balkan in die Tat um zusetzen. Sie haben, anstatt die Gelegenheit zum Kriege zu ergreifen, alles getan und tun noch alles um dem blutigen Zweikampf aus zuweich, n. Ist das 100 jährige Märchen vom Erbfeind endlich zerstört? Das wäre ein Gewinnst aus diesen stürmischen Tagen der Balkankrise, dessen sich beide Völker nicht genug freuen könnten. Wenn es dem deutsch- französischcn Zusammenwirken in letzter Stunde noch gelingt, Serbien einer friedlichen Ent scheidung geneigt zu machen, so haben sie zum ersten Male nach langen Jahren des Irrtums nicht gegeneinander, sondern Schulter an Schulter einen Erfolg errungen, würdig zweier Kultur nationen, die den Wert des Friedens erkannt haben. — Der Ernst der politischen Lage in Europa wurde vor einigen Tagen auch im englischen Unterhaus« einer eingehenden Be sprechung unterzogen. Man kam wie immer in den letzten Jahren zu dem Schluffe, die Marine möglichst auszubauen, da die Idee der Abrüstung noch fern von ihrer Verwirklichung sei. In bezug auf das neue Flottenbau programm wurde zwar eine kleine Einschränkung beschlossen, jedoch nur mit der Maßgabe, daß der beschleunigte Flottenbau wieder ausgenommen werden solle, wenn „etwa eintretende Verhält nisse es erfordern". — Die „etwa eintretenden Verhältnisse" sind nicht näher erörtert worden, ab r die dunklen Worte finden ihre Erklärung in einer Debatte, die im dänischen Folkething stattfand, und sich mit der Landesverteidigung befaßte. Auch hier heißt es, Kopenhagen müsse von der Landseite befestigt werden, da mit Dänemark seine Neutralität verteidigen könne, wenn „etwa eintretende Verhältnisse es erfordern". Gegen wen? Nur zwei Staaten kommen in Betracht: Deutschland und England. Wenn aber weiter ausgesührt wird, daß die befreundeten Staaten solche Befestigung mit Genugtuung begrüßen würden und man weiß, daß Deutschland niemals solche Gedanken er wogen hat, so ist daß große Geheimnis gelöst. Auch im Norden rüstet man gegen Deutschland. Die Lage in Europa ist also ernst; sie bleibt es, auch wenn auf dem Balkan wieder völliger Friede herrschen sollte. Darum müssen wir wachsam sein, nach wie vor die Bundestreue halten und allen andern Staaten mit Wohl wollen, das aus dem Bewußtsein der Stärke kommt, begegnen. Aus der Woche. Während man fern im Süden noch daran ist, den von den Erdbeben schwer Getroffenen neue Heimstätten zu schaffen, an deren Errichtung 53 Ochse" N 6Kälbei zusammen für 50 42 MI lben uud ) Schlacht' »endgewicht -8t Ml- Schlacht' endgewicht st 61 bi« i- 55 M- Vertliches und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, den 2. März igoz. -7 Im hiesigen Landwirlschattlichen Veiein wird morgen Mittwoch Herr Professor Endler- Meißen einen Vortrag über Gründüngung der Felder halten und machen wir hiermit olle Interessenten ganz besonders aufmerksam, zumal auch Nubtmitglieder d m Vortrag beiwohnen können. —* Die Witterung im März soll dem hundertjährigen Kalender zufolge, der allerdings aus Zuverlässigkeit keinen nch'en Ansp uch er heben kann, in den ersten vier Tagen Wind und Schnee bescheren. Am 5 und 6. dürfte ei dann sonnig und worm, vom 7. bis 12. aber unbeständig werden. Schön s Wetter steht für den 13. und 14. !in Aussicht; die zweite Halste des Monats aber wird sich launisch und wechselvoll gestalten. Die auf Grund lang jähriger meteorologischer Studien basierende Wettervorhersage Bruna Bürgels, eines Nach folger» von Rudolf Falb, stellt für die eisten Märztage kühles, veränderliches Wetter bei bewölktem Himmel mit zeitweiligen Nieder schlägen in Aussicht Vom 7. on soll es sich dann aufhellcn, ruhig klar und trocken weiden und so auch bis zur Mitte d s Monats bleiben. Mit dem 15. dürfte jedoch wieder ein Um schwung eintrcten und bei zunehmender Be wölkung steigender Temperatur im großen und ganzen feuchte Witterung vorherrschen Königsbrück. In einem Nebengebäude des Mühlengrundstücks des Herrn MühlenbesitzcrS Wünsche in Schmorkau entstand am Freitag vormittag um 10 Uhr ein Schadenfeuer. Hilfe war rasch zur Stelle; von auswärtigen Spritzen Rennersdorf. Die in der Ritlergutvflui vufgesundene und im Stolpener Stabil, anken- hause verstorbene unbekannte Frau ist durch «inen Verwandten als die Ehefrau des Band- Webers Emii Oswa d in Ohorn (Fuchsbelle) tekognoSziert worden. Leipzig. Der Doppelmörder, der am 2 November vorigen JihreS im Verein mit sinem Genoffen d-rü Friedrichsche Ehepaar in Leipzig in dessen Wohnung erschlug, hat an hiesige Einwohner, zum Beispiel an die Verlags buchhändler Weber, die Herausgeber der be kannten Leipziger Jllustriert-n Zeitung, eine Reihe von Briefen geschrieben, in denen er ver sucht Geld zu erpressen. Auf seine Ergreifung ist eine Belohnung von 5000 Mk. ausgesetzt Worden, bi» jetzt* jedoch ohne »Erfolg. Jeder schienen die Weißbacher und Schwepnitzer auf btr Brandstelle und leisteten tatkräftige Hilse ebenso griffen Mannschaften vom Truppen- siebungsplatze HUsend ein. Das Feuer konnte auf seinen EmstehungSherd beschränkt werden, boch wurde das Nebengebäude eingeäschert. Das Feuer vernichtete verschiedenes Inventar und Vorräte. Als Entstehungsursache ist Zündung durch Funkenflug anzunehmen. ' Dresden Das am 28 Januar d. I von dem hiesigen Königlichen Schwurgericht / Wegen Mordes ihres acht Monate ulten außer- thelichen Knaben zum, Tode verurteilten Dienst mädchen Frieda Martha Helm auö Schönheide ist von Sr. Majestät dem König zu Zuchthaus strafe begnadigt worden. Die Helm wurde am Montag vormittag hiervon durch Herrn Staatsanwalt Dr. Mey in Kenntnis gesetzt. Arnsdorf. Vorgestern früh ^10 Uhr verunglückte beim Rangieren eines Güterzuges brr in Dresden-Friedrichstadt stationierte Bremser Hartwig. Der Verunglückte wurde dem Friedrichstädter Krankenhause in Dresden zu- gesührt^und ist dort den erhaltenen Verletzungen erlegen. Falle, die ihm von der Polizei gestellt wurde ist er aus dem Wege gegangen und er hat dann jedesmal die Behörde, ebenso die Herren Weber, die sich der Hilse der Polizei bed ersten, in seinen Briefen in unverschämtester Weise verhöhnt und verspottet. Jetzt wendet sich die Staatsanwaltschaft an die Oeffentlichkeit, indem sie sich der Hilfe der Leipziger Presse bedient und in dieser sämtliche Briefe die der Verbrecher an die Herren Weber aeschrieben hat, im Wort laut veröffentlicht. Dadurch gewinnt man nicht nur ein Bild von dem ganzen Treiben des Menschen, soweit es mit der versuchten Er pressung im Zusammenhang steht, sondern auch eine ganze Reihe Anhaltspunkte, die vielleicht zur Eckennung und zur Ermittelung der Persönlichkeit führen. Denn im Gefühl völliger Sicherheit teilt er in bemerkenswerter Offen heit Vorgänge mit, die geeignet sind, diesen oder jenen auf seine Spur zu führen. Die Annahme, daß jemand mit der Polizei einen frivolen Scherz treibt, ist durchaus abzuweisen, denn in den Briefen finden sich eine Reihe Wahrer Tatsachen angeführt, die nur der Mörder wissen kann. Grimma. In der Kirche zu Collmen bei Colbitz wurde beim Abbruch des Kirchenschiffes eine 65 Zentimeter breit 109 Zentimeter hohe Steinplatte aus Rochlitzer Porphyr aufgefunden. Auf dieser ist die Figur eines geharnischten Ritters dargestellt. Es wird vom Sach verständigen angenommen, daß die Entstehungs zeit dieses Denkmals ins 11 Jahrhundert zurück reicht. Der Stein erhält von jetzt ab in einem Pfeiler der Kirche seinen Standort Freiberg. Das hiesige Schwurgericht ver urteilte die 59 Jahre alte Wutschaflsbesitzers- ehefrau wegen Mordversuchs an ihrem Ehemanne zu füns Jahren Zuchthaus und sechs Jahren Ehrverlust. Ferner die 35 Jahre alle Magd Schmidt aus Ansprung bei Zöblitz im Erz gebirge, wegen Beihilfe dazu zu drei Jahren Zuchthaus und sechs Jahren Ehrverlust. Die beiden Frauen hatten am 21. Dezember v I nach ihiem eigenen Geständnisse versucht, den Ehemann König zu ermorden, indem sie ihn im Stalle überfielen, wobei die Schmidt mit einer Hacke auf ihn einschlug Der Mann hatte jedoch nur geringfügige Verletzungen erhalten. Hainichen. Hier geriet die Waschfrau verw Gast mit dem Kopfe in die Schleuder maschine, sodaß ihr zur Hälfte die Kopfhaut abgezogen wurde. Die Bedauernswerte, welche acht schulpflichtige Kinder zu ernähren hat, ver lor erst vor wenigen Tagen ihren Mann durch den Tod. Meerane. Der Besitzer des Etablissements „Tonhalle" erhielt einen Drohbrief, in dem er ausgefordert wurde, 1000 Mark in der Nach! zum Donnerstag an einem bestimmten Orte niederzulegen; falls er dem Wunsche des Brief- schrnbers nicht nachkäme, würde er ermordet werden. Der Wirt übergab den Brief der Polizei. In d-r fraglichen Nacht stellten sich drei Polizisten auf Posten. Gegen halb 4 Uhr erschien der Briefschreib-r, um sich die tausend Mark an dem bestimmten Orte abzuholen. Es aelang den Polizisten, ihn sestzunehmen. Der Festgenommene entpuppte sich als der Vor steher der hiesigen Wach- und Schließgesellschaft namens Penndorf. Er war in Uniform er schienen. Eine bei ihm vorgenommene Haus- nwersuchung bestätigte, daß der Festgenommene tatsächlich der Erpresser war. Untersachsenberg. Zu der Explosion der Azetylengasanlage im Köhlerschen Gasthaus wird noch gemeldet: Durch die empfindliche Kälte war an der Anlage ein Defekt entstanden. Der Wirt Köhler und der Hausdiener Reichelt Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblalt" sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Druck und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Gkrilla. Mr die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Dkrilla. Sparkasse Ottendorf - MorWorl verzinst Einlagen mit 3^/, o/„ und expediert an jedem Wochentage von 8—1, und von 3—6 Uhr, Sonnabends von 8—2 Uhr. 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