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WMM stl UWM Lrlch«i»t wöchottlich dreimal oud zwar Di«»taq», Domiartag» »ad Som»sb-udl. «n- Amgege«-. Jalrrat« werd« Moatag», Mittwoch» «d Freitag« bi« spätesten» 12 Uhr aagenomme». ««»»grvr.I» »terteljShrlich 1,35 Mi. frei inS Haus, abgeholt von der Erpedition 1,30 Ml., durch di« Pop bergen 1,54 Ml. Femsprrcher Rr. I. — Telegramm»«dref«: AmtUlatt W'.I»d«ss. Amtsblatt Ja,ertion»pr«i» 18 Ug. pro viergespaite»; «orp»»,«il«. Außerhalb de» AmtSgcrichtSbqtr» MlSdrufi MM. Zeitraubender aad tabellarischer Saß mit 5V -/, Aufschlag. Mr dir Lgl. Lmtshauptmannschaft Meißen, Mr das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff, sowie Mr das Kgl. Forstrentamt zu TharanM L-kalblatt für WilSdrnff, „ . Mtta»»eberg, Birkex-aw, Bla»ke»»«t», Brau»Sdorf, Bura«rdtSw«lde, Groitzsch, »nrmb-ch, «r»»d bet Mohor», Helbi«tt»rs, Herzogswalde mit Landb^ ««fbach, KeffelSdorf, Klet»schö»ber«, Klipphause», Lampersdorf, Limbach, Lotze», Rohor», RUNtz-Rottzsche», R»«ztg, Neukirche» Neutanneberg, Riederweu^a, Ob^rhermSdorf, Pohrsdorf, Möhrsdorf bet WUSdruff, Roitzsch, RothschSuber« mit Per«e, Sachsbors, Schmiedewald«, Sora, Stewbach bet KesselSdors, Stet»bach bei Mohor», Seeligstabt, SpechtShmrse», Taubenheim, Unkersdorf, Weirtropp, Wilbber«. Mit -er Wöchentliche« Beilage „Welt im Vilö" ««- -er monatliche« Beilage „Nnsere Helmas. No. 71. Druck uad Verlag voa Arthar Zschoale, MlSdmss. Für die Redaktion veraattoorüich: Arthur Zschaale, Mlttrufs. Dienstag, de« 21. Juni 1910. I «9. Jahr« Kleine Torp.. Kreuzer Boote 2 12 Deutschland. . . . 1 23 4 10 10 2 1 2 4 Große Kreuzer 5 3 1 2 Einige Boote, Zahl nicht bet. für 15 Mill.M. Unters.- Boote Sonstige Fahrzeuge t werkstattsch. 2 Kohlen. England . . . . . 2 2 Frankreich . . . . Italien Japan Vereinigte Staaten von Amerika. . Neuer aur aller Welt. Der Kaiser hat das Protektorat über den Union-Klub angenommen. Nach der „Straßb. Post" hat Reichskanzler v. Bethmann-Holl weg vor kurzem den Kaiser gebeten, ihn aus seiner Stellung zu ent- lassen In München wurde vorgestern im Beisein des Prinzregcnten das Denkmal für den König Ludwig II. enthüllt. Der Reichstagsabgeordnete Schmidt-Warburg (Zentrum) ist vor gestern in Berlin gestorben. Nach Pariser Meldungen hat die deutsche Regierung in Paris eine Zollerhöhung auf französischen Champagner und Liköre für den 1. Juli angekündigt. Die Konferenz der preußischen Bischöfe wird in Fulda vom 23. Lis 25. August abgehalten. In Frankfurt a. M. sand eine Protestversanunlung der Zahn- Ärzte gegen den Entwurf der Reichsversicherungsordnung statt. Vorgestern fand in Weimar die 25. Jahresversammlung der Goethe-Gesellschaft statt, an die sich ein Fest im Tiesurter Parke schloß. Gestern fand unter starker Beteiligung die Internationale Ruder regatta aus der Elbe statt. Für die Ankunft des „Parseval" in Dresden ist jetzt der 29. Juni festgesetzt ivorden. Au« vielen Teilen Deutschlands (Leipzig will streiken) tvird ge meldet, daß die Bauarbeiter sich weigern, den Spruch des Dresdner Schiedsgerichts anzuerkennen. Bei einem Eisenbahnzusammenstoß bei Villcpreux (Frankreich) wurden 18 Personen getötet. Im Kopenhagener Prozeß gegen die Minister Christensen und Berg wurde ersterer sreigesprochen und letzterer zu 1000 Kronen Geld- strase verurteilt. Aus Rom wird gemeldet, daß dort die Gerüchte von dem bevor stehenden Rücktritt Merry del Vals nicht verstummen wollen. Unter stürmischen Ovationen einer großen Menschenmenge aus Men Staaten Amerikas traf Roosevelt am Sonnabend morgen an Bord des Dampfers „Kaiserin Auguste Viktoria" in New-Uork aus Ler Quarantänestation am Hudson ein. Für Oesterreich-Ungarn 1910 noch nicht vor, es kann D-utsch-S Reich. Die Krankheit deS Kaisers. < In bezug auf die Erkrankung des Kaisers wird noch ' mitgeleilt, daß der Spazierritt am Mittwoch sich länger ' ausgedehnt hat, als die Umgebung und der behandelnde Arzt erwartet hatten, und daß nach diesem zweistündigen Spazierritt bei der Rückkehr an der Kniescheibe ein kleine schmerzhafte Abschürfung bemerkt wurde. Sie war ver- . amtlich durch eine Reibung an der neuen Reithose entstanden, die der Kaiser trug. Der Erguß ist, wie nochmals betont wird, absolut harmloser Natur. Der Kaiser ruht auf einer Chaiselongue und empfängt Besuche, ist zwar über ' die kleine Unblquemlichkeit etwas mißgestimmt, aber sonst l guter Laune. Man rechnet jetzt darauf, daß die Folgen des Unfalles in acht Tagen überwunden sein werden und der Kaiser die Kieler Woche und die Nordlandreise nicht wird aufzugebeu brauchen. — Am rechten Kniegelenk des Kaises befindet sich eine leichte Schwellung, unter der sich eine Stauung gebildet hat, welche die Blutzirkulation beeinträchtigt. Ein Spezialarzt ist bis jetzt nicht hinzu- gezogen worden. Der Kaiser ist in der Behandlung seiner Leibärzte. Dauernde Bettruhe ist nicht verordnet worden. Die Blutansammlung im Kniegelenk ist nicht schmerzhaft, aber druckempfindlich. Daß die Kaiserin sich nicht völlig wohl fühle, wird in Potsdamer Hofkreisen bestritten. Sie babe ihre Retsepläne nur geändert, um bei dem Kaiser zu bleiben, dagegen die Beteiligung an der Einweihung eines wohl» tätigen Instituts in Hohenlychen nicht abgesagt. Bei der Reichstagstichwahl i« Usedom-Wollin iit der Sozialdemokrat mit sreifinniger Hilfe gegen den Konservativen gewählt worden. Bis jetzt wurden gezählt ür v. Böhlendorff (kons.) 9456 und für Kuntze (Soz) 10158 Stimmen. Die noch ausstehenden Ortschaften ändern an dem Endergebnis nichts. Zweifacher Ministerwechsel in Preußen. Dem Laudwirtschastsminister v. Arnim und dem Minister des Innern v. Moltke ist die nachgesuchte Ent- assung aus ihren Aemtern unter Verleihung der König!. Krone zum Roten Adlerorden erster Klaffe mit Eichenlaub erteilt worden. Der Oberprästdent der Rheiuprovinz Freiherr v. Schorlemer wurde zum Landwtrtschaftsmtnister und der Oberprästdent der Provinz Schlesien von Dallwitz zum Minister des Innern ernannt- Die Flsttenpläne der größeren Seemächte für das Jahr 1910 stellen sich nach den Etatsforderongen nnd Bewilligungen (die nur für die Vereinigten Staaten noch nicht endgültig tcststehen) wie folgt: 1 vermeff.. schiff Z Bergungs schiff 1 v-poffchiff politische Rundschau. WtlSdruff, den 20. Juni. iegt der Etatsvoranschlag für - 7- ^-.u daher über etwaige Neubau- Pläne nichts Bestimmtes gesagt werden. Außer den oben aufgeführteu, im Rechnungsjahr 1910 zu beginnenden Schiffen und Fahrzeugen befinden sich bei den einzelnen Marinen noch folgende Schiffe (abgesehen von den Torpedo- und Unterseebooten) im Ausbau ,, .Deutschland: 8 Linienschiffe „Rheinland", „Posen" <yaben mit den Probefahrten begonnen), „Ostfriesland", „He goland" Thüringen" (fertig 1911), „Ersatz Frithjof" „Ersatz Hildebrand", „Ersatz Heimdall" (fertig 1912)- Z Große Kreuzer „v der Tann" (fertig 1910), „Moltke" <fertig 1911) und „H" (fertig 1912); 6 Kleine Kreuzer „Mainz" (in Erprobung), „Kolberg", „Cöln", „Augsburg", „Ersatz Bussard" und „Ersatz Falke". England: 8 Linienschiffe „St Vircrnt" (ist im Mai in Dienst gestellt), „Neptune" (fertig 1910), „Coloffus", „Hercules", „Orion" (fertig 1911), „Conqueror", „Mo- narch" „Thunderer" (fertig 1912); 3 Große Kreuzer «Zndefatigable', „Lion" (fertig 1911), „Prinzeß Royal" fertig 1912); 11 Kleine Kreuzer, davon 2 zur „Boadicea"- und 9 zur „Brtstol"-Klaffe gehörend. A Frankreich: die 6 Linienschiffe der „Danton".Klasse 'Artis 1911); 2 Große Kreuzer „Edgar Quinet' (fertig 1910) und „Waldeck-Rousseau" (fertig 1911). bei unter Protest dagegen, daß der Papst zwar die weitere Verbreitung der Enzyklika etnstellt, aber die Be schimpfung des deutschen Protestantismus nicht zurücknimmt. Die kirchlichen Körperschaften der evangelischen Gnadenkirchgemeivde zu Hirschberg (Schlesien) beschlossen einen Protest, in dem sie „die in der Note deS Kardinal staatssekretärs abgegebene Erklärung für völlig ungenügend erklären." Aehnlich erklärte der Haupiverein des Evange lischen Bundes in Bayern r. b. Rh., daß der Vatikan bis jetzt nichts wesentliches von dem zurückgenommen habe, was das ganze evangelische Volk Deutschlands aufs äußerste errege. Die beste Antwort sei eine kräftig ein setzende Zugangsbewegung zum Evangelischen Bunde. „Gegenüber dem neuerlichen Dokument römischer Intoleranz halten wir Protestanten um so mehr an der Duldsamkeit fest, die wir als Edelfrucht der geschmähten Reformation preisen." Der Evangelische Bund nimmt erfreulich an Mitgliedern zu; sieben Versammlungen in letzter Zeit ge wannen ihm rund 4000 neue Mitglieder; davon eine einz'ge Versammlung in Düffeldorf 1525. Protestiert haben weiter von Haupt- und Zweig- Vereinen des Evangelischen Bundes, soweit die Kund gebungen der Hauptgeschäftsstelle bekannt geworden sind: S.-Meiningen, Neunkirchen, Waldenburg (Schief.), Weimar, Tangermünde, Algriogen, Gr. Salza, Marburg, Mettels- heim, Hohenstein-Ernstthal, Wegeleben, Eiberseld-Sonr« bronn, Wald-Uelversheim, Heiligenhaus, Schiltigheim, Neumark (Westpr.), Dudweiler, Gr. Aschen, Metz, Lüden- scheid, Kirspe, Werden, Valbert, Düffeldorf, Danzig, Unruhstadt, Westerholt, Zoppot, Vetschau (N.-L), Dosien- 8k Drosa (Anhalt), Möckern (Bez. Mgdebg.), Laubegast, Wittenberg, Frankfurt (Main), Netzschkau, Schmölln (S.-A). Japan: 3 Linteoschlffe „Aki" (fertig 1911), „Ka« wachi" und „Settsu" (fertig 1913); 1 Großer Kreuzer „Kurama" (fertig 1911); 3 Kl ine Kreuzer „Aahagi", „Htrado", „Chikuma". Italien: 2 Linienschiffe „Dante Alighieri", „Conte di Cavour" (tollen bis 1913 fertig sein, letzterer noch nicht auf Stapel); 2 Große Kreuzer „San Giorgio" (fertig 1910), „San Ma. co" (fertig 1911), 1 Kleiner Kreuzer „Qaarto". Vereinigte Staaten: 6 Linienschiffe „Delaware", „North Dakota" (im Mai in Dienst gestellt), „Florida", „Utah" (fertig 1911), „Arkansas" und „Wyoming" (fertig 1912). Ferner haben im Bau: Rußland 7 Linienschiffe und 2 Große Kreuzer; Oesterreich-Ungarn 3 Linienschiffe, 1 Kleinen Kreuzer; BrafiUen 2 Linienschiffe und 2 Kleine Kreuzer (sämtlich in England); Argentinien 2 Linienschiffe (in den Vereinigten Staaten); Spanien 1 Linienschiff und Griechenland 1 Großen Kreuzer (in Italien). Schließlich sei noch erwähnt, daß von den kleineren Marinen auch Chile mit einem Bavprogramm von 2 Linien schiffen und die Tückei (2 Linienschiffe, 1 Großer Kreuzer) nach riner Verstärkung ihrer Flotte streben. China be absichtigt, mit 3 Kleinen Kreuzern einen bescheidenen An fang zu machen. Uruguay endlich hat einen Torpedokreuzer in Deutsch land (beim Stettiner Vulcan) im Bau. Aus den Mitteilungen des Deutschen Flottenvereins. Deutsche Zollerhöhung auf frauz-fische Wetue. Baron von Lanken, der augenblicklich den deutsche» Botschafter in Pari«, von Radolin, vertritt, überreichte am Freitag dem Minister des Auswärtigen, Pichon, eine Note der deutschen Regierung, in der diese die Erhöhung deS Zolltarifs auf moussierende Weine. Champagner und Kognak vom 1. Juli ab, anküodigt. Baron von Lanken erklärte dem Minister Pichon, daß diese Zollerhöhung von der deutschen Regierung beschlossen worden sei, um ein Defizit von 14 Millionen, daS sich in den letzten beiden Monaten ergeben hat, auSzugleicheu. Man ist, wie der „Matin" schreibt, über diesen Entschluß der deutschen Regierung um so mehr erstaunt, als Deutsch land erst kürzlich durch die französische Kammer für die Einführung von Spielwaren bedeutende Zugeständnisse gemacht worden sind. Die Antwort de- Volkes. O. L.X. Dir Protestbewegung gegen die Enzyklika ist nach den Veröffentlichungen über den AuSgang der diplomatischen Aktion nur noch mehr angewachsen. So nahm am 15. Juni in Leipzig eine Protest- Versammlung unter jubelnder Begeisterung ein Dank« telegramw an den sächsischen König und folgende Resolution an: „Die im großen Saal des Zentraltheaters ver sammelten 2000 evangelischen Männer und Frauen sprechen ihre tiefste Entrüstung auS über die Schmäh, ungen, welche der Papst in der Borromäus-Enzyklika über die Reformation, ihre Helden und die zu ihr stehenden Fürsten und Völker ausgesprochen hat. Sie erkennen an, daß in dem Verbot des Papstes, die Enzyklika von den deutschen Kanzeln zu verlesen und in de» deutschen bischöflichen Blättern zu veröffentlichen, eine gewisse Rücksichtnahme auf die elementare Empö rung liegt. Aber sie stellt fest, daß von den Schmäh ungen, die auch von König Friedrich August als schwere Angr-ffe auf seine protestantischen Untertanen empfunden worden sind, nicht ein Wort zurückgenommen worden ist, da der Papst zwar sein Bedauern über die Erregung, nicht aber über seine Schmähungen ausgesprochen hat. Sie geloben, der evangelischen Sache treu zu bleiben, und sie erwarten, daß in Zukunft ähnliche Schmähungen unmöglich gemacht werden. Sie fordern auf zum Ein tritt in den großen evangelischen Volksbund zur Wahrung der deutsch-evangelischen Interessen." In Dortmund traten in einer gewaltigen Massen versammlung 555 neue Mitglieder dem Evangelischen Bunde Linien, schiffe 3