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Dr. a>- -ster am Ta§ ,erg .tug. Igs- egs- !elo- gcn- l.20: äts- l.OO: ton: Zan- :cho- -tcK- rnze. Dr. zial- irdZ- :r. * mc». crika oncr ester. afch- liann mer. Ge- cher: 5.40: Seh- * tsche. e zn e. * Aus Aus ?am- Zunk- lst. * und tags- r. änfcl Zehn- aus litw.: nion. >sen. taffelr Jahre tliche * utosc usika- ibers, Stille ett. 4 ^M- SM 3M- SM- chleck- ösätzc- laubs- rozen' Tafff- gleick' lieber fischen Bor- starb Max war, -ischcr csener seits" Nähre i 1914 ersilät nirgcr stand- kartiN rchic", Utü' ig der -esdei» Grün-, cscnd- Oeid^ lärrat «e de° Mini" ie dck ssesso^ Gcn^ -stab^ de o'-- ormh' ,ß rufferTageblatt Nationale eszeitung für die Landwirtschaft, ^Wilsdruffer Tageblatt» erscheint an allen Werktagen nachmittags S Uhr. Bezugspreis monatlich L,- LiM. botr?^°ü bn Poftdestellung 1,80 RM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpsg. Alle Pvstanstatten, Post- Wochenblatt für Wilsdruff u. 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Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts- gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. Nr. 83 — 91. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Amtsblatt" Wilsdrusf-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 9. April 1932 Auch in Frankreich machen sich die Wahlkandi daten schon zum Aufgalopp bereit, um vor den Wählern ju paradieren, ehe das Rennen beginnt. Vorn an der Spitze reitet Herr Tardieu, — aber damit ist nun noch lange nicht gesagt, daß er das Rennen macht! Man merkt als Deutscher schon jetzt — und den Franzosen wird man es wochenlang einhämmern —, daß Tardieu als offene Wahlparole die Idee gebrauchen wird: „Franzosen, wahret euer heiligstes Gut, den Versailler Vertrag!" Ganz charakteristisch ist, daß auf vielen Wahlpla- tatcn der Kopf Poincares sichtbar ist, also des Diannes, den man als den schärfsten, unbedingtesten Ver teidiger jenes „Friedens" in aller Welt und namentlich >n Frankreich kennt. Und nicht minder charakteristisch ist, i>aß Tardieu auf einem großen, von seinen politischen «Wunden in Paris veranstalteten Bankett eine Rede hielt, die mit dem Hinweis darauf begann, er sei noch einer der ganz wenigen aktiven Staatsmänner, die den Frieden s>on Versailles persönlich unterzeichnet haben. Dann schilderte er in breiten Ausführungen, wie die franzö sische Politik im allgemeinen und die seine insbesondere »»mer dafür gesorgt habe, daß niemand die «rüchte von Verfailles raube. Gewiß "taucht man — selbst bei aktiven Staatsmännern — sn Wahlzeiten nicht jedes Wort einer Wahlrede auf die Goldwaage zu legen, aber Tardieu gab seinem Doß die Sporen zu einem üblen Galoppsprung: «ogar die Gesetzmäßigkeit von Sanktionen nach einem Urteil des Haager Schiedsgerichtshofes sei anerkannt Horden. Für den Fall nämlich, wenn Deutschland Uoung-Plan böswillig verletzt. „Anerkannt wor- °en . . Von Deutschland nicht, sondern der deutsche Vertreter nahm nur zur Kenntnis, daß die Gläubiger- Mste sich sür einen folchen Fall die Freiheit ihres Han- Uns Vorbehalten hätten. Das Bild Poincaräs auf den Mhlplakaten mag zu diesem oratorischenParade- i^rung Tardieu s wohlgefällig gelächelt haben. das „Recht auf Sanktionen" stammt ja aus dem ^itischen Wort- und Tatschatz jenes Mannes, bei dessen zum französischen Ministerpräsidenten Clemenceau ^'anntlich den ahnungsvollen Aussprach tat: „Poin- ist per Krieg!" * Wenn Tardieu „unter diesem Zeichen siegen" will, »lag der Außenstehende dies als eine innenpolitische Gelegenheit Frankreichs betrachten, darf sich als Deut- dy, aber dafür unbedingt verbitten, daß Tardieu selbst ,, r Kurzem einen plumpen Angriff auf unsern Ge- ^ueldmarschall-Präsidenten unternahm. Wenn er in den , »wen Tagen auf der Donaukonfercnz mit den Ver- der andern Mächte zusammensitzt, dann wird er von seinem hohen, kriegerisch aufgezäumten Wahl- rmuerklettcrn und die Wahlreden zu Hause lassen, der „Ritt" nach London war kein allzu geglückter i^ln "tw fjjp das außenpolitische Rennen an der Donau Daß diese Rennstrecke überreich mit -Hecken und I mit breiten Gräben und sonstigen Hindernissen Das Wettrennen. Die Präsidentenwahl — TardicuZ Paradcsprung — Der Ritt nach London. Nun wird am Sonntag, den 10. April, daszweite große Wahlrennen gelaufen, und wenn am Mon tag früh das deutsche Volk zum Alltag aufsteht, dann hat es seinen neuen Reichspräsidenten für die nächsten sieben Jahre gewählt. Was politisch zu diesem Wahlakt Nr. 2 zu sagen war, ist mehr als reichlich gesagt worden; mit allen Mitteln moderner Wahlagitation wurde das „Volk" bearbeitet. Ob diese Propaganda — wie jede Werbung — etwas und wieviel sie nützt, entscheidet ja immer erst und immer nur der Erfolg. Weiter nichts. Und wenn diese Niesenpropaganda wenigstens den Erfolg hat, eine mög lichst starke Wahlbeteiligung herbeizuführen, dann wäre der geradezu ohrenbetäubende Lärm nachträglich noch zu verstehen. Es ist wichtig, wer als Reichspräsident an der Spitze des deutschen Volkes steht. Wer hätte denn in Weimar, als die Nationalversammlung den ersten Präsidenten wählte und die Verfassung schuf, auch nur-im entferntesten geahnt, welche tatsächliche Machtverschiebung zwischen dem Präsi denten und der Volksvertretung erfolgen würde, sehr zu ungunsten der letzteren! Die politischen Kräfte und Per sönlichkeiten leben und handeln, sind im Fluß oder suchen den Fluß der Dinge zu meistern und zu ändern. Auch eine Staatsversassung ist nicht für sich selbst da, sondern ist eine Form für jene Kräfte. Nicht aber eine — Norm, nach der sich jene Persönlichkeiten und diese Kräfte leben digen Inhalts zwingen lassen. Und so ist auch aus dem Reichspräsidenten ganz etwas anderes geworden, als man es sich lölb wohl gedacht haben mag. „Gesetz ist mächtig, mächtiger die Not", sagt Goethe einmal. Und zum mäch tigsten Mann in Deutschland machte die Not den Reichs präsidenten. Darum möchte man für die bevorstehende Wahl dem Staatsbürger, der zum Stimmlokal geht, eine Mahnung mit aus den Weg geben, die man unter leichter Abänderung eines bekannten Versleins von Gellert etwa in die Worte kleiden kann: „Wähle, wie dunach der Wahl Wünschen wirst, gewählt zu haben!" NM dem Scheitern derDmukiinsmnz Die kalte Schulter. Die Londoner V i e r - M ä ch t e - K o n s e r e n z ist tot, ohne daß sie eigentlich überhaupt gelebt hat. Daß Deutschland und Italien dem Donauplan Tardieus nicht zustimmen konnten, stand von vornherein fest. Höchstens unter scharfem französisch-englischem Druck wäre eine Zustimmung zu erreichen gewesen. Aber das Liebeswerben Tardieus um Macdonalds Beistand, das er im letzten Augenblick noch einmal in London persönlich unternahm, blieb vergeblich. Auch England sah in dem französischem Vorschlag keinerlei Hilfe für die Donau- staaten und zeigte, wenn auch mit diplomatischer Ver schleierung, Frankreich die kalte Schuller. So mußt« Tardieu mit leeren Händen nach Paris zurückkehren. Er hatte stark gehofft, als außenpolitischen Erfolg, den er jetzt für die Wahlpropaganda doppelt nötig hatte, die neuen vereinigten Donaustaaten an seinen Triumphwagen spannen zu können. Daraus ist nun vorläufig nichts geworden. Der Plan einer Umgestaltung des mitteleuropäischen Wirtschaftsraums bei Kaltstellung Deutschlands und unter der Hegemonie Frankreichs ist diesmal gescheitert. Man darf aber annehmen, daß Tardieu ihn nicht fallen lassen, sondern ihn aus anderen Wegen weiterverfolgen wird Eine wirtschaftliche Sanierung der Donau staaten, die fast alle vor ihrem Zusammenbruch stehen ist dringend^ und schnellstens geboten, sie darf aber nicht erfolgen nur unter dem Gesichtspunkt, daß Frankreich sein Geld, das es aus politischen Gründen in das Donau becken gepumpt Hai und das sich jetzt in Gefahr befindet zurückerhält. Ein mitteleuropäischer Wirtschaftsranw ohne Deutschland ist ein Unding. Rach dem Donaubund plan Tardieus sollte aber Deutschland außerhalb des neuen Wirtschaftsraums stehen bleiben und war nui gütigst aufgefordert, dem neuesten Kinde französischer Machtpolitik seinen Segen zu geben. Wie nicht anders zu erwarten war, werden Italien und besonders Deutschland in Paris für das Scheitern der Londoner Verhandlungen verantwortlict gemacht. Man versucht die ganze Angelegenheit auf ein politisches Gebiet zu ziehen und behauptet, daß Deutsch land und Italien nur deshalb zu ihrer ablehnender. Haltung getrieben worden seien, weil die Verwirklichung des französischen Planes die Festigung des territorialer und politischen Status Mitteleuropas bedeuten würde. <! Außerdem hetzt man die Donaustaaten gegen Deutschlani auf und erklärt, die beiden Länder Österreich uni Ungarn, deren Freund sich Deutschland nenne, würdet in absehbarer Zeit zur Verhängung eines allgemeiner Moratoriums schreiten müssen, und Deutschland allein werde die Verantwortung dafür tragen. * Ein mageres Ergebnis. Schlußsitzung der Donautonsercnz. Die Vertreter der vier Mächte England, Deutschland, Frankreich und Italien traten zur Schlußsitzung der Viermächte-Donaukonserenz zu sammen. Macdonald führte den Vorsitz. Der von der Konferenz ernannte Viererausschutz, der aus den Leitern der Abordnungen besteht, legte der Konferenz seinen Schlutzbericht vor Nach der amtlichen Verlautbarung, die nach der Beendigung der Viermächte Konferenz ausgegcben wurde, ist das Ergebnis, daß die Konferenz sich auf unbestimmte Zeit und für einen unbestimmten Ort vertagt und die vor bereiteten Arbeiten für eine spätere Sitzung durch einen Finanzausschuß weitergeführt werden. Es ist zu erwarten, datz der von der Viermächte- Konferenz eingesetzte Ausschuß der Finanzsachver ständigen seine Arbeiten sofort aufnehmen wird. Ins besondere wird es sich der Ausschuß zur Aufgabe machen, Klarheit über den tatsächlichen Grad der Bedürf tigkeit der verschiedenen Donaustaaten zu schaffen, da mit die finanziellen Unterstützungspläne festere Formen annehmen können. * Nachlese zur Londoner Konferenz London, 8. April. In Kreisen der deutschen Abordnung ist man über den Ausgang der Donaukonferenz nicht überrascht Man bedauert es aber, datz die Aussichten «uf eine sofortige Hilfe für die Donaustaaten zunächst geschwunden sind. Cs wird sodann betont, daß die Aussichten der Konferenz noch am Donnerstag abend durchaus günstig waren. Drei von den vier Großmächten hätten sich zu diesem Zeitpunkt auf den Plan einer Reunmächtekonferenz geeinigt gehabt. Flandin hatte seine scharfe Opposition ausgegeben und nur gewisse Vorbehalte gemacht. Man hätte also erwarten können, datz die nächste Be sprechung in Verbindung mit den Sitzungen des Völkerbunds rates stattfinden und dann etwa Ende April eine Neumnächte- Donaukvnferenz folgen würde, datz im Mai die Verbindung mit dem Luropaausschuß hergestellt würde und daß sich dann daran logisch die Lausanner Konferenz anschließen werde. Diese Aussichten seien durch das Veto Tardieus, der auf der Einberu fung einer Konferenz der fünf Donaumächte in seiner telepho nischen Unterredung mit Flandin bestand, zerstört worden. Die französische Behauptung, daß der Zusammenbruch der Konferenz auf den Widerstand Deutschlands und Italiens zurückzuführen sei, die ihre Meistbegünstigungrechte nicht aufgeben wollten, sei damit widerlegt. Tatsächlich habe Flandin diesen Standpunkt im Laufe der Verhandlungen vertreten, woraufhin er darauf aufmerksam gemacht worden sei, baß ein Aufgeben des Meistbe günstigungsrechtes nur dann gerechtfertigt sei, wenn die betr. Staaten wirkliche Garantien für das Gelingen eiies Planes in den Händen hätten. Sonst wäre das Opfer ungerechtfertigt und zu groß. Es liege al s eine gewisse Verfälschung der tat sächlichen Lage von französischer Seite vor. Uebereinstimmend ist man der Ansicht, daß Macdonald und die anderen englischen Minister sich größter Unvoreingenommen heit befleißigt haben, was lebhafte Befriedigung hervorgerufen habe. * Dte Pariser Presse zum Scheitern der Londoner Konferenz Paris. 8. April. Die Mehrzahl der Pariser Abend blätter beschäftigt sich am Freitag mehr oder weniger eingehend mit dem Abschluß der Londoner Konferenz, die als ein voll kommener Mißerfolg bezeichnet wird. Wie man den Vorgang hier auffaßt, und zu einer neuen Hetze gegen Deutschland aus beutet, geht am deutlichsten aus den Ueberschriften hervor: „Berlin gegen Europa" — „Das Reich torpediert die Konfe renz" — . „Deutschland zeigt keinerlei versöhnlichen Geist" — „Die Obstruktion Deutschlands und Italiens". Der „Intransigant" erklärt, die Deutschen hätten bewie sen, datz es ihnen immer noch an Psychologie fehle. Man müsse vor der ganzen Welt feststellcn, daß Frankreich und England gewillt seien, den kleinsten und unglücklichsten Ländern Europas Hilfe zu bringen, während Deutschland seinen destruktiven Egoismus, seine Oppositivnsabsichten und seinen Hatz gegen die Sieger des Weltkrieges mitgebracht hübe. Die „Libertee" erklärt, datz Deutschland Mitteleuropa kalten Herzens fallen ge lassen habe. Die Zukunft, wie Berlin sie zeige, sei Zusammen bruch. Chaos und Rückkehr zu den primitivsten Urzuständen der Menschheit. versehen ist, zeigte die Besichtigung seit den Tagen, als zum erstenmal „die Strecke abgesteckt" wurde. Und wenn man das Bild weiterführen will: Für allerhand „Schiebungen" gibt's dort Gelegenheiten mehralsgenug! Sie werden zweifellos auch reichlich versucht werden! Denn in derartigen Machenschaften sind die Franzosen Meister, und zwar nicht bloß auf den Renn bahnen, sondern ganz besonders in der Politik. Dr. Pr. Reue italienische Mrüffungsvorschläge. Die italienische Regierung hat die von Grandi an der Abrüstungskonferenz dargelegten Vorschläge I-anens zur Abrüstung in einer neuep Denkschrift au das Prä sidium der Abrüstungskonferenz zusammengesaßl Es wird betont, daß die Abrüstung alle angeführten igrieasmiltel umfassen muß. Die Denkschrift sieht die Zerstörung jede» Art schwerer 'Artillerie, der Tanks und Panzerauios, die gleichzeitige Zerstörung der Linienschisse, U-Booie, Flug zeugmullerschisse. Mililärlustschifse und Bombenflugzeug« vor. Außerdem wird die Verwendung von chemischei Waffen jeder Ari, besonders von Giften und Tranen gasen, untersagt. Senkung -es Neichsbank-iskonts. Aus 3k Prozent. In der Sitzung des Zentralausschusscs der Ncichsbank wurde bckanntgcgcbcn, daß das Rcichsbankdireltorium beschlossen hat, den Diskontsatz mit Wirkung vom 9. April um !4 Prozent auf 5!4 Prozc. t zu senken. Der Lombard- satz wurde entsprechend um Prozent aus Prozent gesenkt. Frankreichs Wirtschaftskrieg. Neuer französischer Angriff auf den Dollar. Frankreich unternimmt augenblicklich einen neuen scharfen Angriff gegen den Dollar. Eine Reihe französischer Zeitungen brachte plötzlich sensationelle Nach richten über angebliche Schwierigkeiten ameri kanischer Großbanken. In Wallstreet ist man über dieses Verhalten außerordentlich empört, um so mehr, als die Nachrichten über Schwierigkeiten Newyorker Bankiers aus der Luft geanllc^* leien.