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MMllfferTagebsatt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstreniamts Tharandt Da« „WllSdrusfer Tagebla«' erschein« werktags 18 Uhr BeiugSpretS monall L RM frei Hani, bet Postbestellung RM. zuzügl. Bestellgeld Einzelnummer lll Rvl Alle Pottanstalte^ Postboten, unsere Austräger u GcschästrsieLe »ehmen zu I-d-r Zeit Be. .. ... stellungen entgegen Im Falle höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff U. llMgegLNd ionsttger Bctriebsstörun- »en besteht kein Anspruch —— aus Lieterung der Bet- «ung oder Kürzung deS Bezugspreise«. 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Die französische Abordnung bestand aus: General Hutzingcr, Mitglied des französischen Obersten Kriegsrats, General der Luftwaffe Bergeret, Vizeadmiral Leluc, Botschafter Noel. Den Akt der Uebergabe der Bedingungen nahm der Führer im Wald von Comptsgne in dem gleichen Sitzungswagen vor, in dem Marschall Foch am 11. 11. 1918 unter entehrenden Umständen den deutschen Unterhändlern den Waffenstillstand diktierte. Die heutige Handlung im Wald von Compivgne hat begangenes Unrecht gegen die deutsche Wafsenchre ausgelöscht. Die Würde der Handlung gegenüber dem in Ehren geschlagenen Gegner stand im Gegensatz ru den ewigen Hatz säenden Baudenkmälern dieser Stätte, an der einst gallische Niedertracht das unbesiegte deutsche Heer schmähte. 1918 — Compiegne —1940 ComplSgne l9i8. Ein haßerfülltes Frankreich Und England diktierten unter den schimpflichsten Begleit umständen dem Deutschen Reich ihre Waffenstillstands bedingungen. Die französischen und englischen Armeen hatten in dem vierjährigen Völkerringen nicht gesiegt. Unbesiegt stand das deutsche Heer dem Feind gegenüber. Aber die Revolution war in Deutschland ausgebrochen, eine Folge der alliierten Verhetzung der deutschen Heimat Und eine Folge der Versprechungen, die man dem deutschen Volke durch den USA.-Präsidenten Wilson für eine Nie- derlcgung der Wassen gemacht hatte. Die damaligen Re gierenden Deutschlands glaubten diesen Versprechungen. Es kam zu dem Tage von Compiögn^e, der Schmach und dunkelsten Stunde Deutschlands. Die Waffenstill standsbedingungen, die Deutschland, dem ungeschlagenen Gegner, ausgenötigt wurden, trugen den Stempel einer bis zur letzten Konsequenz aufgeputschten Erbfeindschaft, die sich an dem Wahne berauschte, das deutsche Volk für Ewigkeiten an die Kette aele^t ru Kotien Dos de"»tok>- Volk hat es nicht vergessen, mit welcher Hemmungslosig keit 1918 Frankreich im Salonwagen Fochs seine Haß triebe gegen das deutsche Volk austoben ließ. Compiögne 1940. Wieder hatten im Herbst 1939 die ewigen Kriegsverbrecher in London und Paris be schlossen, Deutschland verbrecherisch mit Krieg zu über ziehen. Der eine Feind Deutschlands, Frankreich, ist ge schlagen, besiegt, militärisch vollkommen zusammen gebrochen. Frankreich hat um Bekanntgabe der deutschen Waffenstillstandsbedingungen bitten müssen. Im Walde von Compiegne, an der Stätte der dunkelsten Stunde Deutschlands, sand diese Bekanntgabe in würdiger Form statt. Die Schmach von Compiögne ist durch den Führer vom deutschen Volke genommen worden. Frei von Haßgefühlen, wie sie der gallischen Ueber- heblichkeit innewohnen, sind die deutschen Bedingungen dem sranzösischen Volke bekanntgegeben worden. Sie schaf fen die unbedingten Voraussetzungen, daß nunmehr die Wehrmacht des Großdeutschen Reiches die plutokratischen Kriegsverbrecher auch in England sür all das Elend zur Verantwortung ziehen kann, in das der Krieg der eng lischen Plutokraten die Völker Europas geführt hat. Die deutschen Wafsenstillstandsbedingungen schassen dem Groß- deutschen Reich auch die Sicherheit, daß von feiten seines gallischen Nachbarn nicht wieder der Kamps gegen Deutsch land ausgenommen werden kann, und sie schassen die Vor aussetzungen für die Gestaltung eines neuen Friedens, dessen wesentlichster Inhalt die Wiedergutmachung des dem Deutschen Reich selbst durch Gewalt angetanen Un rechts sein wird. Frei von jeder Sentimentalität mutz Frankreich, das Deutschland mit Krieg überzogen hat, zur Kenntnis nehmen, daß der Härte dieses Krieges entsprechend die Bedingungen zwar hart sein werden, aber nicht von schmähsüchtigem Hatz diktiert. Nach dem deutschen Siege über Frankreich und nach der Niederwerfung und Zer trümmerung des Reiches der kriegsverbrecherischen eng lischen Plutokraten wird sich das neue Europa an bahnen, das neue Europa eines ehrlichen Friedens und einer wirklichen Gerechtigkeit. Die deutsche Schmach und Schande von Compisgne 1918 ist endgültig getilgt. Was sür Deutschlands Zukunft Notwendigkeit ist, das wird nun mehr von uns restlos erfüllt werden. Kein Franzose, dessen Regierung Deutschland mit Krieg überziehen wollte, wird sich darüber beklagen können. Das neue Europa marschiert für Frieden und Gerechtigkeit! Rotkreuz-Arbeit ist selbstloser Dienst an Bott und Vaterland in ständiger Hilfsbereitschaft. Ich rufe alle Deutschen auf, diese Arbeit zu sördern. Adolf Hitler. Eine weltgeschichtliche Stunde Die Mitteilung der WasienstiWandsvedlngungen Im Walde von Compieqne. an der Stätte der tiefsten mi litärischen und politischen Demütigung deS Deutsche» Rei- ches, Hai das sieqreiche Schwert des nationalsozialistischen Großdeutschland Adolf Hitlers an diesem 21. Juni 1940 Ge schichte geschrieben. An genau der gleichen Stelle und in dem gleichen Wagen unter ungleich würdigeren äußeren Um- ständen, die den geschlagenen Gegner nicht demütigten, haben die Bevollmächtigten Frankreichs aus dem Munde des Be vollmächtigten des Obersten Befehlshabers, des Chefs des Oberkommandos der Wehrmacht. Generaloberst Keitel, die Be dingungen enlgegengenommen, unter denen Deutschland bereit ist, einen Waffenstillstand zu gewähren. Der Wald von Compieqne. das grüne Tor zum Herzen Frankreichs, liegt in tiefstem Frieden, überglänzt vom schön sten Sommersonnenschein. Auf der Straße Paris—Soisions ziehen die Kolonnen der veutschenWehrmacht. An der Abzwei gung zum Wald von Compiegne stehen Posten. Rechts von dem Weg, der zum Runden Platz, der eigent lichen Stätte des Geschehens, führt, steht ein geräumiges Zelt. Es ist für die französische Delegation bestimm» als Aufenthalt für ihre Beratung. Es Hai direkte Telefon- verblndung mit der französischen Regierung in Bor deaux. Ausgestatiet ist es mit bequemen Holzsesseln und einem großen Tisch, aus dem eine Schreibmaschine liegt Ein Standkalender zeigt das geschichtliche Datum des 21. Juni 1940. Auf einem Tisch in einer Ecke stehen eine Wasserkarafse mit Gläsern, weitere Schreibgelegenheiten, Aschebecher usw. Auf dem Denkmalsplatz, auf dem die Abzweigung mün det, ist das Mal des Waffenstillstandsverlrages vom 11 No vember 1918 mit der Reichskriegsflagge verdeckt und somit symbolisch die Schmach an diesem 21. Juni ausqe- löscht. Aus der kurzen Allee, die zum eigentlichen Platz der da maligen Verhandlungen führt, hat eine Ehrenkompanie des Fiihrerbeqleitbaiaillons mit zwei Zügen Heer unv einem Zug Luftwaffe vom Regiment General Göring mit der Standarte des Führerbegleit-Bataillons Aufstellung genommen. Ler Bervandwngsort Mitten über dem Platz führen zwei Schienenstränge. Zwi schen diesen Schienensträngen liegt leicht erhöht ver Gedenk stein mit der verlogenen Inschrift: „Hier scheiterte am 11. November 1918 der verbrecherische Hochmut des Deutschen Kaiserreiches, besiegt durch Vie freien Völker, die es sich zu un-, iersochen anmaßte." Unmittelbar an ver Stirnseite oteseS Schanvsteines weht jetzt Vie Führerstanvarte. Rechts von viesem Stein steht an genau ver gleichen Stelle wie 1918 der Wagen, in dem die Verhandlungen damals stattsanden unv in vem jetzt vie Vertreter ves besiegten Frank reichs die Bedingungen des Waffenstillstands empsanaen Es ist ein normaler Speisewagen ver Internationalen Tchlas- waqLnqesellsÄaf», ver völlig schmucklos geblieben ist. Die Stühle sind mit schwarzem Lever bezogen. In ver Mine steht ein großer, rechteckiger Tisch, aus ihm sinv weiße Platzkarten mit dem goldenen Hoheitszeichen ausgestellt. Der Führer wirs mu dem Rücken zu vem Gedenkstein in ver Mine ver Tafel sitzen, rechts von ihm Generalfelvmarschall Görina Groß admiral Raeder und ver Reichsminister ves Auswärtigen v. Ribbentrop, zu seiner Linken ver Ches ves Ober kommandos der Wehrmacht, Generaloberst Keitel, ver Ober- besehlshaber ves Heeres, Generaloberst v. Brauchitsch und ver Stellvertreter ves Führers Ruvolf Hetz. Auf ver gegenüberliegenven Seite nimmt ven Mittel- Platz ver Leiter der sranzösischen Delegation. General Huntzi - ger, ein. Zu seiner Linken wird ver sranzösische Komer- avmiral Le Luc, zu seiner Rechten ver Botschafter Roel und neben viesem der General der sranzösischen Luilwafse Bergerei sitzen. ZWgw her historischen Attes Auf dem zweiten Gleis bezeichnet ein weiterer Gedenk stein die Stelle, wo 1918 ver Wagen ver veuischen Bevollmäch tigten stanv In vem mit kugelförmigen Zypressen bestanvcnen Rund ist an Vieser Seite auch Vas Denkmals Fochs errichte« mit dem Blick auf den Waaen. Ln einiger Entfernung Laben die Vertreter von Wehrmacht, Staat und Partei, Vie Vieser gS- schichtlichen Stunde beiwohnen können, ihren Platz. Von dem Rondell aus nicht sichtbar liegt im Wi-ld in Ver Verlängerung des Gleises, auf dem der Wagen steht, die l^lle, in der sich der historische Wagen bisher befand. Die Vorderseite dieser Halle ist aufgebrochen und mit einem Tuch in der Farbe des Steines verkleidet. Kurz vor lö Uhr marschiert die Ehrenkompanie auf. Di« Spannung fit auf den Höhepunkt gestiegen. Der Fiche« komm Um 15.18. Uhr trifft der Führer, von seinem Haupt- qnartier kommend, in, Kraikwane» am Denlmalplatz ein. Et wird hier von Gcncrnlseldmacsrl oll Göring, Großadmiral Raeder. Generaloberst Brauchitsch Generaloberft Keitel, dem Reichsminister deS Auswärtigen o. Ribbentrop und dem Siell- verlreter des Führers empfangen Von ihnen gefolgt, schrei- tet der Führer unter den Krängen des Präsentiermarsches die Fron« der Ehrenkomvanic ab. Auf dem Runden Plav ange- tommcn, tritt er an den Gedenkstein und wirft einen Blick in die Runde dieser historischen Ställe. Dann besteigt er mit seiner Begleitung dcu Wagen. Die sranzösische Abordnvng Wcnlq später, um 15.30 Uhr, erscheint die französische Abordnung, die ain Donnerstag die vorderste deutsche Linie bei Tours überschritt und von dem Obcrquartiermei- fier des Heeres, Generalleutnant v. Tippelslirch. nach Compiegne geleitet wurde. Die Bevollmächtigten Frankreichs übernachteten in einem! Pariser Hotel, und am Morgen des 21. Juni wurden sie nach Compieqne geführt. Hier wurden sie von Oberstleutnant Tho mas. veNi Kommandanten des Führerhauptquartiers, zu dem Runden Platz geleitet. Die Ehrenkompanie steht ohne Spiel Gewehr bei Fuß stillgestanden. Als vie Delegation die Slans- darie passiert, legen die französischen Offiziere grüßend die Hand an die Mütze. Auf dem Runden Platz angekommen, werden sie an den Wagen geleitet Generalleutnant von Tip- pelskirch meldet dem Führer die französische Delegation, die darauf den Wagen betritt. Empsang der Abordnung durch deu Führer Im Wagen haben sich der Führer »nd seine Begleitung zur Begrüßung kurz erhoben. Die französischen Bevollmächtigten grü ben den Führer und nehmen dann ebensalls ihre Plätze ein. Im Auftrage des Führers verlas der Chef des Ober- kommandos der Wehrmacht, Generaloberst Keitel, nach stehende Präambel zu den Wafsenstillstandsbedingungen: Wortlaut der von Generaloberst Keitel verlesenen Präambel Im Auftrage des Führers und Obersten Befehls habers der deutschen Wehrmacht habe ich Ihnen folgende Eröffnung zu machen: Im Vertrauen auf die vom amerikanischen Präsiden ten Wilson dem Deutschen Reiche gegebenen und von de» alliierten Mächten bestätigten Zusicherungen hat die deutsche Wehrmacht im November 19l8 die Waffen nicder- gelegt, damit fand ein Krieg den Abschluß, den das deutsche Volk und seine Regierung nicht gewollt hatten, unv in dem es, trotz ungeheurer Uebermacht, den Gegnern nicht gelungen war, das deutsche Heer, die Kriegsmarine oder die deutsche Luftwaffe irgendwie entscheidend zu be siegen. Schon im Augenblick der Ankunft der deutschen Waffenstillstandskommifsion aber begann derBruchdeS seterlich gegebenen Versprechens. Am 11. November 1918 fing damit in diesem Zuge die Leidens zeit des deutschen Bolles an. Was an Entehrung und Erniedrigung, was an menschlichem und materiellem Leid einem Bolkc zugefügt werden konnte, nahm von hier fei- neu Ausgang. Wortbruch und Meineid hatten sich gegen ein Volk verschworen, das nach einem über vierjähriaeu beiden-