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MMufferTageblatt Das Wilsdruffer Tageblatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Amtsgerichts und Stadtrats zu Wilsdruff. Forstrentamts Tharandt, Finanzamts Nossen, für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. Anzeigenpreis: »ic8gespaltcneRaumzei!e raEoldpfennig, die 4grIpa!tcncZeiIe Ler amtlichenDckannimachungen lODoIde Pfennig, die 3gespaltene Aeklamezeile im textlichen Teile 100 Goldpsennig. Rcchweisungsgedühr W Goldpfennig, Dor- gefchriebenc Lrscheinungs» tage und Platzoorschrister Lerden nach Möglichkeit Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 berücksichtigt. Anzeige», annahm« bis vorm-IVUHr " - — — Mr die Nichtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Garantie. Jeder Rabattanfpruch erlischt, wenn Ler Betrag Lurch Klage eingezogen werde» mutz odcrderAustraggederin Konkurs gerät. Anzeigen nehmen alle Vermittlungsstellen entgegen. Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Das „Wilsdruffer Tageblatt» erjcheint täglich nachm. 5 Uhr sür Len folgenden Tag. Bezugspreis: Bei Abholung in dec Se,chüstssteüe und Len Ausgabestellen r MK. im Monat, bei Zustellung Lurch die Boten 2,30 Md., bei Postbestellung 2 Alk. zuzüglich Abtrag- gebühr. Einzelnummern tSPfg. Allc-Postanstalt-n Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgehend Postboten und unfereAus- rräger unö Gefchäjtsstellen ' ! all— nehmen zu jeder Zeit Be ¬ stellungen entgegen. Im Falle höherer Ekwall, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen d-jteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung »der Kürzung des Bezugspreises. — AückscnLung -ingej-ndter Schriftstücke ersolgt nur, wenn Porto beiliegt. Nr 170. — 84 Jahrgang Telegr.-Adr.: „Amtsblatt' Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Freitag, den 24 Juli 1825 'M»«» Der deutsche Standpunkt. Die Antwortnote, die die deutsche Negierung der französischen Note vom 16. Juni nun entgegengestellt hat, hatte zwei Ziele: Es galt einmal, die Entwicklung der Dinge wieder auf den Standpunkt zurückzuschrauben, den wir durch unser Memorandum vom 9. Februar einge nommen hatten und der durch die Briandsche Note ver lassen worden war. Zum zweiten war es notwendig, gegenüber dieser Verschleierung durch Aufstellung neuer Ziele nun die Hauvtsireitpunkte herauszuarbeiten, über die eine Auseinandersetzung erfolgen mutz, ehe man zu einer Konferenz zwecks endgültiger Regelung schreiten kann. Ganz außerordentlich scharf, auch äußerlich durch die Dreiteilung, sind dies« Kardinalpunkte herausge arbeitet, die man kurz als den Streit um die un bedingte Aufrechterhaltung der bestehen den Verträge, dann um die Gestaltung der Schieds verträge und schließlich um den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund überschreiben darf. Dabei sei einge schaltet, daß auch jene deutschen rechtsstehenden Kreise, die mit der Sicherheitspgltpolitik Stresemanns nicht einver standen sind, mit der nach Klarheit drängenden Formn- Lerung des deutschen Standpunktes zufrieden sein können, vor allem aber mit jener deutschen Erklärung, daß die bestehenden Verträge durch den Abschluß eines Sicherheit- Paktes nicht berührt werden, die deutsche Regierung aber -ch auf den Standpunkt stellt, daß diese Verträge zu ge iebener Zeit veränderten Verhältnissen angcpatzt werden müssen. Dieser Satz ist nichts anderes als «ine Zitierung des Art. 19 Ler Völkerbundsatzung! Der Abschluß des Paktes wird also nicht abhängig gemacht von einer Ab änderung der Verträge, aber der Pakt kann nicht ohne Rückwirkung bleiben auf die bestehenden Verträge. In verbindlicher Form, aber in der Sache entschieden wird der französische Versuch abgewiesen, als Garant für etwaige deutsche Schiedsgerichtsverträge mit Polen und der Tschechoslowakei auch bei der Regelung unserer Ostfragen eine entscheidende Nolle spielen zu wollen. Das ist aus zwei Gründen nicht möglich. Ein mal versteht Frankreich unter Schiedsgerichtsverträgcn etwas ganz anderes als wir. Während wir nur bei juristischen Streitfragen ein obligatorisches Schieds gerichtsverfahren anerkennen und in unseren Verträgen mit Finnland, Schweden usw. vereinbart haben, will Frankreich auch für politische Streitfragen ein derartiges obligatorisches Schiedsgerichtsverfahren mit zwangsweijer Vollstreckung gegenüber dem schuldig befundenen Teil an gewandt wissen. Wir wollen für solche Sttettfragen nur ein Vergleichsverfahren anerkennen Und der zweite Grund, weswegen wir eine Einflußnahme Frankreichs «uf unser Verhältnis zu unseren östlichen Nachbarn ab lehnen müssen, ist der fast naiv zu nennende Standpunkt Briands, Frankreich könne als Garant derartiger deutscher Schiedsgerichtsverträge — nach Westen wie nach Osten - einseitig eine Entscheidung darüber fällen, ob irgend ein deutscher Verstoß gegen einen Vertrag vorliege, und aus dieser Entscheidung dann ohne weiteres das Recht entnehmen, mit Zwangsmaßnahmen vorzugehen. Naiv ist diese Ansicht, weil dieser Garant ein so befangener Richter wie nur möglich ist; denn dieser Richter und Garant hat ja seine militärischen Sonderschutz- und -trutz- bündnisse mit der Tschechoslowakei und Polen. Wir Würden, wenn wir diesen Vorschlägen Briands zust-mmen würden, Frankreich «in Recht eiuräumen, das Es»' m a r s ch - u n d D u r ch m a r i ch r e ch t j n a s N h e l" - land hinein, das ihm in dieser Form nicht einmal oer durchaus nicht zurückhaltende Septemberrwrschlag des - Völkerbundes Zuerkannte. „ Deutschlands Verhältnis zu d-m Völker bund — auch hier eutwickelt die deutsche Note m ver bindlicher Form, aber darum nicht minder deutlich, unseren Standpunkt. Hatte Briand den Abschluß des Sicherheits- Paktes von dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund s abhängig gemacht, so sind wir demgegenüber der Ansicht, i daß dieser Pakt dem Völkerdundstatut zwar nicht wider- s sprechen dürfe, Laß wir uns aber der alliierten Auffassung nicht auschließen können über die vorherige Notwendigkeit s des Eintritts Deutschlands in den Völkerbund. Wieder s werden die Hauptbedenken Deutschlands ausgenommen ' dazu aber wird der neue Gedanke in die Debatte geworfen: - Deutschland ist angesichts seiner vollständigen Entwasf. nnng anders zu behandeln wie die anderen militärisch ge- i rüsteten Staaten, bis zu dem Augenblick, da die allgemein- j Abrüstung verwirklicht ist; denn erst von diesem Augenblick - ab kann man von Deutschland als einem wirklich gleich. i berechtigten Mitglied des Völkerbundes reden. Das ist ? der Punkt, um den sich hinsichtlich des Eintritts Deutsch- s lands unser Streit mit den Alliierten dreht, ein Punkt, f über den nach Feststellung auch dieser unserer Antwortnote : die Mitteilung des Völkerbuudrates vom 13. März eine f Klärung nicht gebracht hat. Wir verlangen von den Alliierten aber, daß sie dem s unerläßlichen Erfordernis der Gleich de s rechtigung und Gegenseitigkeit Rechnung s tragen — rmd nur wenn diese Vorbedingung in den nun l folgenden Verhandlungen grundsätzlich anerkannt wird, i haben derartige weitere Verhandlungen einen Zweck. Ob s sie anerkannt werden, kann vielleicht schon die angeblich i sehr bald erfolgende neue französische Antwort lehren. - „IMWffesßK Mn W". Deutscher ReLchsiag. (99. Sitzung.) 68. Berlin, 22. Juli. Der Reichstag nahm in zweiter und dritter Lesung die Vor lage zur Änderung der Versorgungsgesetze in der Ausschußfassung zugleich mit einer von den Regierungsparteien und Demokraten eingebrachten Entschließung an, wonach der Reichstag mit Bedauern davon Kenntnis nimmt, daß mit Rücksicht auf die Finanzlage des Reiches den Anträgen auf Wtedergewährnng der Zulagen an Angehörige der ehemaligen Wehrmacht und an ehemalige Kolonialbeamte nur in völlig un zureichendem Ausmaße entsprochen werden konnte. Es wird die Erwartung ausgesprochen, daß die Reichsregierung diese Fragen weiterverfolgt und, sobald die finanziellen Verhältnisse es gestatten, eine entsprechende Gesetzesvorlage einbrlngt. Dann trat das Haus in die Fortsetzung der ersten Lesung des Uniformgcfctzes ein. Präsident Löbe wies aus die stürmischen Vorgänge in der letzten Sitzung hin. Die völkische Fraktion habe sich über den Vizepräsidenten Dr. Bell beschwert. Dieser habe aber glaubhaft nachgewiesen, daß er in dem Tumult nicht anders habe handeln können. Der Präsident stellte fest, daß der Ab geordnete v. Ramin erklärt habe, die Revolution und die Republik seien „das Symbol einer hündischen Unterwürfigkeit gegenüber den Versailler Feinden'. Hätte Dr. Bell das gehört, so hätte er das gerügt. Der Präsident ries den Abg. v. Ramin nachträglich zur Ordnung. Dieser hatte weiter erklärt, es seien damals 30 Offiziere erschossen worden, denen man vorher Schonung zugesagt habe. Der Präsident rief Weiler die Ab geordneten Sollmann, Müller-Franken und zwei andere So zialdemokraten wegen Beschimpfung des Abg. v. Ramin zur Ordnung. In einer weiteren Äußerung des Abgeordneten v. Ramin gegen Sollmann, in der jener Sollmann einen „Jammerlappen" nennt und die in einer Aufforderung zum Duell ausklingt, erblickt der Präsident eine Bedrohung mit dem Totschläge und erklärte, er würde den Abgeordneten v. Ramin deswegen aus dem Saale gewiesen haben. (Lebhafter Beifall links.) Abg. v. Ramin (Völk.) setzte dann seine Rede fort. Er be richtete, er habenur gehört, daß 13 Offiziere erschossen worden seien. (Großer Lärm links.) In Erregung sei er ge raten, da die Sozialdemokraten dauernd „Prinz Eitel-Schiebe- rich" riesen. Der Redner verlas dann eine abfällige Kritik des Sozialdemokraten Noske über Kuhnt, der sich als Präsident von Oldenburg aufgespielt habe. (Große Heiterkeit rechts.) Abg. Brüninghaus (D. Vp.) wies die sozialdemokratischen Angriffe gegen die alte Armee und den feldgrauen Nock mit aller Entschiedenheit zuruck und legte gegen diese Art und Weise derL-batle,scyarfste Verwahrung ein. (Beifall rechts.) Auf der Tagesordnung stand sodann d. außenpolitische Aussprache. Sie wurde eingeleilet durch eine Rede des Außenministers. Dr- Stresemann verwies dabei aus sein- Erklärung vom 18. Mai, daß eine Lösung der Sicherheitsfilme land eine Lösung gegen Deutschland fein grundsätzlichen Haftung Hütte sich die wettere S^ung^ Reichsregierung in der Frage des l-sicherhcit^laUcv ergeben. Welche Mächte sich an diesem Vertragswcrk noch beteiligen wurden, ließe sich zur Stunde noch "'Ziehen Zwclscft hast sei dabei noch die Stellung fallens, das sich hoffentlich auch daran beteilige» wer^ des Völkerbundes hätte die Reichsrcgierung au? daß den Gedanken des Völkerbundes der gewalt,amen einzelner Mächte e»igege»stclle -eutschtand hätte den Ge danken abgelehnt, daß Schiedsgerichtsverfahrens der Sekundant glein-zettig Unpartenscyer sein könne. Es habe es auch abgclehitt, das -Schiedsgerichtsverfahren eulsührcn zu lasten durch das ei'-scUrge subiektwe Ermesse» des -inzel»-» Smales. Diese Darlegungen des deutschen Standpunktes Hütten i » Paris und London volle Würdigung gesunden, >o daß cuc yosfnung aus ein posu ivcs Ergeb ms berechtigt erscheine, Rcichsregierung hoffe, d^b die Lchuug 'ich vollziehe >» der Atmosphäre der Londo n e r Kon er e n z. Di- Rcichsregierung werde in dieser Hoffnung bc- tärkt durch die —affache, daß Frankreich und gren die Ruhrräumutig noch vor dem vertragsmässigen Termin vorgcnommcn batten. Er stünde nicht an, der Genugtuung über diese Bekundung des guten Willens Ausdruck zu geben. Frankreich und Belgien hätten das getan, obwohl sich der Abgeordnete Graf Revemlow kramvfhaft um den Nachweis bemüht habe, daß »ach dem Wortlaut des Londoner Vertrages diese Lander noch gar nicht zur Räumung verpflichtet seien. Die Neichs- regierung Hosse, daß ein weiteres Entgegenkommen der anderen Mächte der V e rt r a u e n s k r i s - ein Ende mache, die durch die Nichträumung der Kölner Zone in der Vertragsfrist entstanden sei. Die dcmnächstigc Räumung der Sanktionsstädte sei angekündigt worde», und man habe keinen Anlaß, an der Verwirklichung dieser Zusage zu zweifeln. Die Frage des Sichcrhcftspaktes sei nicht etwa von der deutschen Regierung plötzlich in. die Debatte geworfen, sondern sie bilde schon seit Jahreri den Gegenstand der Verhandlungen zwischen Frankreich und den übrigen Alliierten. Deutschland sei au dieser Frage außerordent lich stark interessiert. Der Versailler Vertrag könne nicht auf die Dauer Gege» stand einseitiger Auslegung der einen Vertragspartei sein. Die Regierung wolle durch d«S «rotze SichcryeitSwerk auch vor solchen Gefahren Vas deutsche Rheinland besser schützen »ls bisher. Sic wolle mit dem Sicherheitswerk zur Befrie dung und wirtschaftlichen Gesundung ganz Europas bei tragen. Ohne die gemeinsame Arbeit aller Weltgcbietc würden weder die sranzösischcn Finanznötc noch die deutschen Wirt- schaftsuiite behoben werden können. Deutschland hoffe auf ein zutcs Gelingen des Sicherhcitsvcrtragswerkes; an seinem zutcn Willen solle eS nicht fehlen. Die allgemeine Gesundung Ian» nur cintrctcn in einem befriedeten Europa, nicht in einem Europa der Sanktionen und des gegenseitigen Miß trauens. Die Rcichsregierung begrüßt in der Ruhrräumung das Ende der Sanktionspolitik. Die gerade Linie, die von der Londoner Konferenz zur Nuhrräun-.ung führte, werde hoffentlich auch zu einer gedeihlichen Lösung des Sichcrhcittz- vertragswcrkes führen. Die Rcichsregierung habe jetzt eine Friedensoffensive größten Stiles begonnen. Der Kurs der Reichsregierung gehe dahin, daß ihre Bemühungen zu einem günstigen Erfolge führen. (Leb hafter Beifall bei der Mehrheit.) Abg. Dr. Brcitschcid (Soz.) bezeichnete es zunächst als eine Mißachtung der Rechte des Parlamentes, daß der Reichstag erst jetzt Gelegenheit erhalle, nachträglich zu den wichtigsten außenpolitischen Aktionen der Negierung Stellung zu nehmen. Das sei um so bedenklicher, weil die d-utschnatiouale Regierungspartei behauptete, daß sie an das Februarmemorandum der Regierung nicht gebunden sei, und weil auch der oeutschnationale Innenminister Schiele sich ähnlich geäußert habe. Um diesen eigenartigen Konflikt auf- zullären, sei die sozialdemokratische Interpellation einge bracht worden, nicht etwa, um die Regierung zu stürzen (Aachen und Zweiselsruse rechts). Der Konflikt innerhalb der Regierung scheine jetzt beseitigt zu sein durch das Talent des Reichskanzlers Luther, der, weil er mit politischen Grund sätzen nicht allzusehr belastet sei, der geborene Manu des Kompromisses sei (Heiterkeit). Seine Parici- frennde könnten, obwohl sie im vorliegenden Falle der Außen politik nicht opponierten, sich zu einer Billigung der Rc- aierungspolitik nicht entschlichen, da sie ja nicht wüßten, wem Vertrauen aussprechen sollten, Stresemann oder oder Geßler oder gar Graf Kanitz, dem Barer des Zolltarifs. Die Politik des Sicherheitspattes sei die Fort setzung der Verständigungs- und Erfüllungspolitik, d,e unter Wirth und Rathenau so heftig von den Dcu.schnaUonalen be kämpft und geschmäht worden fei. Der jetzige Sicherheitspalt ginge sogar noch hinaus über die damalige Erfullungspolltik. Wenn Graf Westarp »fw vor -i^ Tagen erklärt habe, daß -in Verzicht »»l, Elwß-Lothringen für seme politischen Freund- unannehmbar sei, so sage er, der Redner, hier sei der Verzicht aus Elsatz-Lothringen oirett ausgesprochen. In der französischen Note sei der c«e- sänke der Schaffung eines Garanten für Scbiedsveltragc aus- zctaucht. Frankreich wolle den SchiedsveNrag, den Deutsch- land mit Polen und der Tschechoslowakei Polen IvrirbkN ebenso tvie die Widerspruch erbeben Wer den Frieden wolle, müsse obligatorische Schiedsgerichte auch bei poltttschen Verträgen anerkennen. Das hätte v/e deutsche Regierung Briand direkt sagen müssen, was »der leider nicht geschehen sei. Es sei ei» gutes -leiche», daß die deutsche Regierung sich in letzter Zeit öfter auf den 'Völkerbund berufen habe. Graf vo» Westarp (Dtn.) Meinte, das außenpolitische Interesse gebietet, eine breite und starke parlamentarische Rückendeckung für das Kabinett zu schaffen. Die neue Note sei in einer ganz anderen politischen Situation als das ^briiarmemorandum entstanden. Die sozialdemokratische Znterpcllatlon sei schon überbolt Der Abg. Brcitschcid hatte hier eigentlich mehr im französischen als im deutschen Interesse zesprochen. Der Anwurf, daß die Dentschnationalen ihre mßenpolitischen Grundsätze um der Getreidezölle willen ver kauft hätten, sei zu niedrig, um sich damit auseinanderzusctzen. ^eine Parteifreunde hätten die Grundgedanken der Politik der etzten deutschen Note gebilligt. Ob der darin erstrebte Weg u?r Verhandlung beschritten werden könne, sei abhängig von »cm Inhalt der Antwort. Die Note sei nur eine Fort- ctzung der Meinungserörterung, und das er- . cichterc auch den DeMschnationalen die Zustimmung. MrWMe prMung üer üsuMsn ZiÄLiheitLnote. Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes . Paris, 23. Juli. Von juristischer Seite ist die deutsche - Note einer Vorprüfung unterzogen worden, aus der nach fran- ! Mischen Blättermeldungen hrrvorgrht, daß der französische und ! der deutsche Slendpunit über einen Paragraphen der sranzos^ ) scheu Note voneinander abweicht. Dieser Paragraph bezieht sich s aus die SchiedsgerichLsvetträge. Deutschland hat erklärt, daß ! es der Auslassung der Alliierten in dieser Frage nicht beipsuchten kann. Es beklebt, so schreibt „Paris Soft", in juristischen Krei sen der Eindruck, daß Deutschland auf die Bestimmungen des Versailler Vertrages zurücklommen will, soweit dieser von der Ergreifung von Sankivnen und von Zwangsmaßnahmen handelt, und daß es die Festlegung eines besonderen Verfahrens bei Er greifung von Sanlisnen beantragen wird. Die zuversichtliche Auffassung am Quai dDrsey ist einer kritischen Zurückhaltung gewichen.