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4 au. Ottendorfer Zeitung. ;tr. 19- »rr >, 173. ^leiäe. l §ar. 1. Oer >.1 ein iexer; »ein. 6l >ie- cQl- isk- lur. iS. 188 O-W 318 Kälb« zusamwe» für 50 -43 'M Mn . Schlacht' bendgeivÄI -73 Ok. , Schlacht' bendgeiviÄ ht 75 bi« 4—51 1000 >e " b'» e — b>« -afer, - — neuer 1"l ehauplet. eißer 2l« e) — 1, rusM - bis rscher, 70 5, amcnl' 162-10-^ mare 19> cito sät»' nttl- Otts"""" 275 -28« 255—285 35. Äa-"' - II.tu -"0 > 100 icA- L.inkucbe"- 1. 17,50' ) W.iz"" ine 1'^0 intio oh"« dis 13-2 ) 3,80 b>« He „Bttsnölfer Zeitung', kscheinl i-ir,istag, Donners- ag und Sonnabend abends. Bezugspreis vierteljährlich , Mark. Durch die Post bezogen 1,20 Mark. Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Gkrilla mit Moritzdorf und Umgegend. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes UnterhalLungsdlatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „handel nnd Vandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode, „ Annahme »on Inserat» ti» „»mittag i« Nh». Instrat« werden mit m p für di» Spaltzeile berechnet Labellarischrr Satz nach besonderem Larif Druck und Derlag vo,. ermann Ruble -n «HroH-Gkrilln. Mr die Redaktion verantwortlich Hermann Rühl« in <öroß-Dkrilla No. 9L. Freitag den 31. Juli 1908. 7. Jahrgang. Sparkasse vnenaott - MolWsrl verzinst Einlagen mit 3^2 °/o und expediert an jedem Wochentage von 8—1, und von 6—6 Uhr, Sonnabends von 8—2 Uhr. Einlagen werden streng geheim gehalten Anlagebücher fremder Sparkaffen werden kostenfrei übertragen. Vertlichrs und Sächsisches. Vttendorf-Gkrilla, den zo. Juli ign8. —* Die Einstellung der Rekruten erfolat bü den Truppen des Xll (1. Kgl S.) Arwee- lorps am 3. Oktober. Außerdem haben für das Eisenbahnregiment Nr. 2, das Trle.naphen- betaillon Nr. 1 in Berlin und das Jnfant°r>e- Regiment Nr. 105 in Straßburg die Rekruten »m 8. Oktober einzutrcffen. Am 1. Oktober Anden die Rekruten des Bezirkskommandos, sür die Untcroifizierschule, sowie die als Oekonomiehandwerker uns Militä k anker wärtcr Mgchoben Mannschaften eingestellt. —* Die Lage des V eh' andelö gestattete sich "sch Berichten der Handelskammer in Dresden im allgemeinen etwas günstiger als im Jahre IS06. Nur von einer Seite wurde berichtet, daß sich dos Geschäft noch verschlechtert habe. Aus dem Dresdner Vieh- und Schlachthof wurden insgesamt 363343 Schlachttiere auf- getrieben, das sind 30198 mehr als im Jahre 1806. An dieser Zunahme waren nicht sämtliche s Nergattunaen beteiligt. Einen Mebrauftrieb Hullen nur Schweine (197003 g-gen 167457), Ulber (81622 gegen 76579) und Ziegen (3S gegen 17) zu verzeichnen. Dagegen sank die Zahl der ausgetriebenen Rinder von 85128 >M Jahre 1906 auf 35 072 im Jahre 1907, die der Hammel von 53 964 auf 49 607. Geschlachtet wurden 27 725 (28 265) Nmder, 180154 (138671) Schweine, 40928 (44014) Hummel, 78627 (74 815) Kälber, 129 (106) Liegen und Zickel. Insgesamt wurden 21 692 Äere mehr geschlachtet als im Vorjahre. Die Zehl der aus Oesterreich-Ungarn aufgetrubenen Binder nahm wieder erheblich, und zwar von 6378 aus 4 440 ab. Die außerordentlich starke Abnahme des Auftrieb an Rindern östcrreichisch- lmgarischer Herkunft im Laufe der letzten Jahre Mird nicht nur auf die erhöhten Viehzölle, sondern auch auf den Mangel, der in jenem Lande an hochwertigen Schlachtrinder herrscht iurückgesührt. Die Preise find gegen das Vor jahr fast allgemein etwas zurückegangen, jedoch beste Rinder mußten noch immer sehr ituer bezahlt werden. Die Unkosten des Händlers beliefen fick nach einem der Berichte für ein Rind aus Oldenburg und Holstein auf 45 Mk, WOesterreich-Ungarn bis auf 120 Maik, für 'm Schaf aus der Provinz Sachsen auf 3 Mk., aus Oldenburg und Holstein aus 5 Mark, aus Österreich-Ungarn auf 9 Mark Die Zohlungs- u»d Kreditverhältniffe haben sich nai zw i Berichten gegen das Vorjahr nickt geändert Ru- in einer Auskunft wird von einer Besserung iniäUet. Der städtische Veickmisvn mittler wurde wie im Vorjahre von den Landwirten in Anspruch genommen. Auf die ^chlachtviehpreise bat diese Einrichtung gar keinen A-fluß gehabt. Infolge der Freigabe der ein- dnnipen Rinder nach 21 tägiger Kühlung haben dch die Verluste wesentticb «erringe, t. Die Versicherungskosten für Rinder, Schweine und Kälber wurden stark in Anspruch genommen, ä°ch waren ihre Verluste geringer als im Vor jahre. —* Wir stehen mitten in der Obstzeit Der reiche Vorrat der roten und schwarzen Kirschen neigt seinem Ende entgegen, obwohl mir uns des Genusses immer r och ein Weilchen affreuen können. Im Obstgarten winkt die rotwangige Birne in ihren frühesten Spielarten, "ud blaßgrüne Sommeräpsel bereiten sich zur R'ise vor. Ter hohe Wert des Obstes an Rährsalzen und sein gesundheitlicher Nutzen ist hinlänglich bekannt. Toch ist es gut in allen Dingen maß zu halten, so auch im Obstgenuß An rückhaltloses Schwelgen bis zur Ueber- sättigung bringt selbst bei völlig reifen Früchten für Magen und Darm leicht Gefahr. Dann meldet sich das unvermeidliche „Bauchkneipen" das jeder gar zu gerne durch ein Schnäpschen (oft auch durch mehrere!) erfolglos zu bekämpfen sucht. Wenn sich der Verdauungskanal an- gearifsen und leidend fühlt, ist auch Alkohol nicht allezeit das richtige Gegenmichel Das heißt alsdann „Den Teufel austreiben durch Belzebub, der Teufel Obersten!" Das brennende Durstgefühl nach Obst soll man niemals mit Waffer löschen, s sei denn aekochtcs in Form von Tee oder kühlem Kaffee. Wer zu Obst und Beeren sein Butterbrot genießt und recht hübsch gründlich an das Kauen denkt, der verdaut auch das Obst ohne Störung- Ihn werden keine Schmerzen in seines Leibes Mitte anwandeln. Und für ihn sind auch die „m genstärcknden" Liköre über flüssig Zur Bildung frischer, reiner Körper säfte ist der Genuß von Obst höchst wertvoll. Allo fröhlich zugegriffen! Wohl bekomm's! Königsbrück. Vorgestern vormittag gegen 11 Uhr wurde auf die Ehefrau Ms Herrn Ortörichter Jähnig in Gräfenhain auf dm Wge von Gräfenhain nach Königsbrück durch die Aue ein frecher räuberischer Ueberfall unternommen. Da die Frau heftigen Wider stand entgegensetzte und um Hilse rief, suchte ihr der Räuber den Mund zuzuhalten. In diesem kritischen Augenblicke kam ein hier zu B such weilender Herr, namens Gnauk dazu und ging dem Räuber engerisch zu Leibe. Dieser ließ sein Opfer rasch fahren und suchte das Weite. Der Täter wurde aber schon um 1 Uhr bei Gericht eingeliefert. Es ist ein Steinarbeiter Guhr aus Reichenbach. Dresden. Auf dem Tekain der Vogelwiese herrscht reges Leben. Wohlfahrtspolizei, Rotes Kreuz und Feuerwehr haben bereits dort ihr Standquartier aufgeschlagen. Di» großen Bierzelte — Augustinerbräu, Grvßpriesener, Eberlbräu usw. — sind bereits vollendet Seltsamerweise sind Schaubuden fast gar nicht vertreten. Das Aufziehen des großen Vogels und das sich anschließende Hebeesien findet am kommenden Sonnabend statt. Der König wird wahrscheinlich am Donnerstag, den 6. August, das Vogelschießen in Bekleidung seiner ältesten Söhne besuchen. — Die Insassen des Dresdner Luftschiffes „Gr ff Z ppclin", Prof. Or. Poeschel-Meißen und Or. Ernemann, sind nach dem glückliche weise harmlosen Abenteuer in den Lüften wohlbehalten wieder in Dresden ein- getroffen. Weder die Lufffchiffer noch der Ballon haben durch den Blitzschlag irgend welchen Schaden erlitten. Die Landung erfolgte ohne Zwischenfall bei Niklasberg in Böhmen Kleinwolmsdorf. Ein Unfall ereignete sich am Freitag voriger Woche auf der Dorf straße. In schnellem Tempo kam die abfällige Straße ein R-dfahrer herabgefahren und überfuhr hierbei ein 3 jähriges Kind was sofort in ärztliche Behandlung gegeben werden mußte. Großerkmannsdorf. Am Sonntag traf bei dem über unserc Ort ziehenden Gewitter unBlitzstrahl das Wohnhaus des Gutsbesisters H rrn Max Philipp ohne zu zünden. Ferner schlug der Blitz auf dem F-lde des Herrn Gemeindevorstands Großmann in einige Korn puppen und zündete. Durch sofortige herzu geeilte Hllte wurden die brennenden Kornpuppen bald gelöscht. Obercunnewalde. Der beim Wirtschasls- besitzer Hempel bedienstete Knecht Schöbel fand beim Zersägen ein-s alten Balkens in einer ausgebohrten Höhlung nicht weniger als 152 guterhaltene Münzen aus den Jahren 1678 bis 1768. Moritzburg. Ein heftiges Gewitter trat am Sonntag in der hiesigen Gegend sehr stark auf. Etwa 20 Ausflügler wurden, als ein Blitz in den Wald eingeschlagen hatte, durch den Luftdruck platt auf die Erd- geworfen. Eine Betäubung oder ein Unfall ist indessen nicht vorgekommen. Meißen. Vor Monaten trat hier ein Agent und Reisender aus Zwickau in betrügerischer Weise auf- Er besuchte Geschäfts leute, nahm Bestellungen auf Rouleaux und Gummitypen auf und ließ sich, worum es ihm in der Hauptsache zu tun gewesen sein mag, Anzahlungen geben. Die Besteller warten noch heute vergeblich auf Ausführung ihrer Be stellungen und sind um ihre Anzahlungen betrogen. Am Montag tauchte er wieder auf und wurde festgenommen. Großenhain. Am Montag nachmittag nach 5 Uhr brannte in Frauenhain das zum Rittergu>e gehörige Schäfereigebäude nieder. Die Wehren aus den benachbarten Gemeinden waren zahlreich erschienen, so daß der Braud nicht weiter um sich greifen konnte. Die Entstehungsursache des Brandes ist unbekannt Im Gebäude befanden befanden sich keine Tiere, dagegen Maschinen und andere Geräte, die gänzlich verbrannten. Röder au. In Ausübung seines Berufes tödlich verunglückt ist Ende voriger Woche hier der Bierfahrer Klemm, der seit 18 Jahren bei der Bergbrauerei Riesa beschäftigt war. Er stürzte vom Wagen und zog flaz einen Schädelbruch zu, an dem er verstarb. — Sehr schwer verletzt wurde gestern abend ein hiesiger Knecht aufgfunden. Der noch junge Mann wurde beim Futterholen von dem von ihm geleiteten Wagen überfahren. Die Verletzungen waren derart, daß die Ueberführung des Verunglückten nach dem Krankenhaus« noch nicht vorgenommen werden konnte, da unmittelbare Lebensgefahr bestand. Freiberg. Die Hinrichtung der Grete Beier dürfte noch im sächsischen Landtage Anlaß zu einer Debatte geben. Wie die „Sächsischen Politischen Nachrichten", das Organ der konservativen Partei Sachsens, mit teilen, werden die Konservativen den Justiz minister im Landtage darüber interpellieren, warum die Hinrichtung der Grete Beier durch Zulassung von 200 Personen zu einem Schau akt gemacht worden sei. Hierbei wird sich für die Abgeordneten auch Gelegenheit bitten, ihre prinzipielle Stellung zur Todesstrafe über haupt darzalegen. Kockisch bei Mittweida. Ein schweres Unglück hat sich am Mittwoch vormittag hier ereignet. Am gegenüberliegenden User der Zschopau werden zurzeit größere Felssprengungen für den Jndustricbahnbau vorgenommen. Als wieder ein Schuß gelöst wurde, flogen Gesteins massen über den Fluß hinweg und die auf dem Felde arbeitende hochbetagte Witwe Köpping, welche jedenfalls die Warnungs signale nicht gehört hatte, wurde von einem Stein so schwer getroffen, daß sie auf der Stelle starb Mittweida. Montag abend stieß der Werkmeister Kreßner mit seinem Rade mit einem anderen, ihm entgegenkommenden Radfahrer zusammen. Beim Sturz erlitt er eine schwere Gehirnerschütterung, an deren Folgen er am Dienstag vormittag im hiesigen Stadtkrankenhause gestorben ist. Leipzig. Einen netten Hereinfall erlebte hier ein jugendlichrr Fahrradmarder, der sich nun vor dem Schöffengericht zu verantworten hatte. Der jugendliche Dieb, ein 19 Jahre alter Arbeitsbursche Heinrich K., hatte ein vor einem Hause stehendes Fahrrad gemaust, war damit weggefahren und wollte es in einer Wirtschaft in Lindenau versilbern. Er trat in Unterhandlungen mit einem anwesenden Gast, der — der Eigentümer des Rades war. Der Eigentümer ging scheinbar auf das Geschäft ein und erklärte sich derart, dem Dieb 50 Mk. für das Rad zu zahlen, er müsse aber erst thelephonieren, damit ihm bas Geld geschickt würde, sagte er, begab sich ans Telephon und rief einen Schutzmann herbei, der den Raddieb am Schlafittchen nahm. Vom Schöffengericht wurde er wegen Diebstahls zu vier Wochen Gefängnis verurteilt. Chemnitz. Auf der Annaberger Straße wurde das 4 Jahre alte Söhnchen des Fleischermeisters Rechenberg von einem mit Kisten beladenen Geschirr überfahren; das Kind rannte direkt in den Wagen, geriet unter die Pferde und sodann durch eine Wendung unter das Vorderrad. Der Tod trat sofort eim Crimmitschau. Vorgestern morgen in der 5. Stunde Hal sich die in der Gablenzer- straße wohnende Ehesrau des Schneiders L. mit ihren beiden Kindern im Alter von 5 und M/z Jahren durch Gas zu vergiften gesucht. Da sich im ganzen Hause ein starker Gasgeruch bemerkbar machte und sich von der L.'schen Familie niemand sehen ließ, kamen die Hausbewohner auf die Vermutung, daß sich in der L.'schen Wohnung ein Unglück ereignet haben müsse. Da die Wohnung verschlossen war, verschaffte man sich mittels einer Leiter Eingang in die Wohnung. Das fünf Jahre alte Kind lag leblos auf dem Fußboden, die Mutter und das jüngste Kind lagen, anscheinend ebenfalls tot, im Bette. Nachdem man die Feaster geöffnet und die Gashähne, welche sämtlich offen standen, geschloffen hatte, wurden durch den inzwischen herbeigerufenen Arzt Wiederbelebungsversuche angestellt. Das jüngere Kind war bereits tot. Das andere Kind kam bald wieder zu sich und wird wohl mit dem Leden davonkommen. Die Mutter ist lebens gefährlich krank. Ueber die Ursachen des Dramas gehen verschiedene Gerüchte um. Der Ehemann L, welcher auswärts gefahren war, wurde sofort telegraphisch benachrichtigt. Dem Vernehmen nach sind Familienverhältniffe die Veranlassung zu der unseligen Tat. Lengenfeld. Ein gefährlicher Einbrecher wurde hier verhaftet. Bei Hellem Tage wurde am Montag in einer Restauration die Kaffe gestohlen. Der Wirt merkte dies und bald wrauf wurde der Dieb in einem andern Restaurant angetroffen. Dersebe bedrohte aber mit einem Schlachtmeffer jeden ihm Nahenden. Nur durch vereintes Zugreifen der Polizei und Publikum gelang es, den „schweren Jungen" zu verhaften. Schwarzenberg. Bei dem am Montag über Mittweida Markersbach niedergegangenen G Witter wurde der Sohn des Gutsbesitzers May, der mit seiner Mutter und drei anderen Schulknaben vom Felde kam, vom Blitz er- chlagen. Zwickau. Im Beamtenwohngebäude des Stadtkrankenhauses explodierte vorgestern eine Flasche mit Aether, wodurch große Verheerungen angerichtet wurden. Die Explosion ist vermutlich durch Auslaufen einer Aetherflasche in der Nähe des angefeuerten Waschkeffels entstanden- Der Luftdruck infolge der Explosion war so stark, daß sämtliche Fenster der unteren Etage zer sprangen und auf das Pflaster prasselten. In wenigen Augenblicken stand die mit Ballons ähnlichen Inhalts gefüllte Räumlichkeit in Hellen Flammen. Der in den fünfziger Jahren stehende Krankenhausinspektor Hofmann, der sich im Explosionsraume befand, erlitt furchtbare Brandwunden, auch die 22 jährige Köchin Meier wurde schwer verletzt. Das Dienst mädchen Schweinitz erlitt eine schwere Ver brennung des Armes, ein zu Hilfe eilender Arbeiter vom Johannisbad wurde an den Händen verbrannt, als er der Meier die brennenden Kleider vom Leibe reißen wollte. Das Befinden der Anna Meier ist hoffnungslos. Die Verletzungen der Schweinitz und des Arbeiters sind schwer, aber nicht lebensgefährlich.