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Zeitung n Lurche» nen. für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Aloritzdorf und Umgegend Leksnen rk Lür die Redaktion verantrvorilich Hermann Rühle in rörsß-Dkrilla 7. Jahrgang No. 70. Mittwoch, den 10. Juni 1908. aseksned An der hiesigen neuen Schule ist alsbald die Stelle des saia. 6l lsru. lls. :n. >08. »dienst. >st und F^ sllg-' r den 08. 'st. lrau, straße l Sd-enst den ll"^ st und »endmaM »08. jl! besetzen. Bewe ber hierum wollen sich unt r eingehender Darlegung ihrer Verhältnisse bis zum M. 08. Annahme »»« Inserat« bi» »»»mittag s« Nh». Inserat« werben mit w P siir dir Staitz»«« berechnet Labellarisch« Satz nach besonderem Tarif Der Schulvorstand. Pirnbaum, Vors. ZÜ!;e aus der Chemnitzer Linie suh-.en hier ganz langsam und mit größter Vorsicht, da die Regenwasten die Schwellen unterspült hatten. — In Buchholz und Umgebung hat das Wetter eb-nso gehaust und war von wolken bruchartigen Regen, von Schloßen- und Hagel wetter begleitet. Die Waffe mass n rissen die Beschotterung der Siraßen weg und die nuder- Schuberl Kollekte st' 'huM' ul äü» Kis- Qri1- 7isk>. los sind und ohne Einfluß auf die innere Entwickelung der Dinge in Marokko bleiben. — „Die ostasiatische Krise", so nennt ein apanisches Blatt das gegenwärtige Verhältnis zwischen Japan und China. Der Notenwechsel zwischen beiden Staaten wegen der Ausschließung japanischer Waren von südchinesischen Markt ist fortgesetzt worden, hat aber die Lage eher verschärft, als gebessert. Die chinesische Regierung behauptet nach wie vor, daß sie aus Gründen innerer Natur gegen die süd chinesischen Städte keine Zwangsmittel an wenden dürfe, und Japan sieht seinen Handel, der in den letzten Wochen merklich zurück gegangen ist, auss ernsthafteste gefährdet. Wenn man in China auf dem Standpunkt beharrt, so ist Japan bald in die Notlage versetzt, eine neue Anleihe (vor Bezahlung der alten) auf nehmen zu müssen. Damit aber würde in erster Linie seine Wehrkraft empfindlichen Schaden erleiden. Kenner der Verhältnisse im Osten behaupten, daß durch diese Sachlage die Möglichkeit eines Krieges in gefährliche Nähe gerückt sei. eines Waffenganges, der diesmal von China unter besseren Voraussetzungen be gonnen werden kann, als der Krieg 1894; denn inzwischen hat China sich eine Amee ge schaffen die nach europäischem Muster auS- > gebildet ist und in japanischer Schule viel ge- ' lernt hat. de ,,DttLN>rfer Zeitung" scheint virastag, Donners. >>g und Sonnabend abends. Bezugspreis vierteljährlich , Mark. durch die Post bezogen ,,20 Mark. Man brachte ihn zunächst in eine Hausflur, wo er durch einen Barbier einen Nolverband erhielt, woraus er mittels Unfallwag-ns nach dem Johannstädter Krankenhaus transportiert wurde. Der Wagenführer ist schuldlos. — Ein junger Mann, ansckeinend Kaufmann 20 bis 25 Jrhre alt, hat sich von hiesigen Lotteriekollekteuren eine Anzahl Zehntel-Lose za verschaffen gewußt. Der Unbekannte hat die Loss unter Pr-is an verschiedene P rsonen weikrvei kaust unt-r dir Angabe, daß er plötzlich ans seiner Stellung entlassen worden sei und die Loss nickt weiter spielen könne. Anderwärts bat er angegeben, daß er Sachsen verlaffen wolle und auswärts nicht spielen dürfe. Vor Ankauf solcher Lose wird gewarnt. Freiberg. Die Strafkammer des hi-sigsn L-rdgerichtS verurteilte die Angeklagte Bürger- meistsrstocher Grete Beier w-gm schwerer und leichten Diebstahls, schwerer Urkunden fälschung und versuchter Verleitung zum Morde zu 5 Jahren Zuchthaus und 8 Jahren Ehr- bü dem Untirzeichneten schriftlich melden. Auskunft über den Umfang der zu leistenden Arbeit und alles sonst über die Stelle Wissenswerte erteilt auf Ansuchen Herr Schuldirektor Endler, hier. Ottenclork-Okrills, am 1 Juni 1908 UMM-X!»"" sklnos- Mil. :r>. »sHrobikl . 0».». gebenden Eisstücke richteten in Gärten und auf Feldern arge Verwüstungen an. Besonders )art wurden dis Orte Cunnersdorf und Königs walde mitgenommen. In beiden Gemeinden wurden durch den Hagel viele Fensterscheiben zertrümmert und in letzteren Orte durch plötzlich losbrechenden Sturm auch an den Häusern Zertrümmerungen angerichtet. Ein großes Gebäude der Wünscheschen Fabrik in Königs walde wurde abgedeckt. Der an diesem Ge bäude allein entstandene Schaden wird auf 10 000 bis 12000 M. geschätzt. Glauchau. Ein weiteres Umsichgreifen )er Bornaischcn Pferdekrankheit macht sich im benachbarten Rothenbach bemerkbar. Nach dem vorige Woche dort zwei Pfeide an dieser Krankheit verendeten, ist jetzt auch bei einem dritten Pferde die gefährliche Seuche durch den Tierarzt fistgest-lli worden. Limbach. Ais ein Unbekannter im dunklen Teile des Gartens eines hiesigen Restaurants ein Bier an die Kellnerin mit 30 Pfg. be zahlte, schnitt er ihr die Led-niemen von der über hundert Mark enthaltenden Geldtasche durch und ergriff mit dieser die Flucht. Er ist leider in dec'Dunkelheit entkommen. Treuen. Glück im Unglücke batte der echsjährige Knabe Kurt Richter. Der Kleine verlor, als er von einem im dritten Stockwerk befindlichen Fenster aus das heranziehende Gewitter beobachtete, das Gleichgewicht und kürzte in den gepflasterten Hof hinab. Dort kand zufällig ein offener gefüllter Asche- zehälter, auf dem der Knabe fiel und so mit einem Lchlüsselbeinbruche davonkam. Plauen i. V. Im Laufe des Mit wochs and hier verschiedene Verhaftungen vor genommen worden. Ein etwa 19 jähriger in einem Spitzengcschäst angestellter Schreiber hat seit Oktober v. I. fortwährend die besten Schablonen gestohl n nnd an ein Zeichenatelier verkauft. Die E:ör!erungcn sind im Gange. Eö läßt sich vorläufig noch nicht fcststellm, wie hoch sich der Schaden jener in Frage kommenden Fi ma beläuft. Der Inhaber des Zeichen ateliers hat die Schablonen als die seinen ausgegeben und infolgedessen war es möglich, billiger als andere Fabrikanten zu liefern. Am Dienstag wurde die Sache aufgedeckt. Einer der Angeschuldigten telephonierte dem Schreiber in jenem Geschäfte er solle abends „wieder einen Bündel mitbringen", da man Blusen ansertigen wolle. Da der junge Mann nicht anwesend war, bediente ein anderer das Telephon und teilte das Gespräch seinem Chef mit. Auf den Ausgang der Sache darf man gespannt sein. — Im benachbarten Unterlosa ist der Sohn des Ziegeleiarbeiters Zimmer aus einem Fenster des dritten Stockwerkes gestürzt. Der Knabe war sofort tot. — Bor dem Baden stolperte das 2 jährige Töchterchen des Fruchteishändlers Conpiaru über einen Topf mit siedendem Wasser und verbrühte sich tödlich. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Sands! und Mandel", „Feld und Garten", „Spiel und Aport" und „Deutsche Mode. „ re, besonder' MAsaiers' - in 3 Stiö runde. Ds' rzs erteil» ;nsr Sa"' rterricht Druck und Vertag v»,. Hermann Rühle ,n Groß-Vk'üMa. — Von der hiesigen Knminalabteilung ist ^5 d. M. in einem hiesigen Theater der u jährige Expedient Hans Kreib sch aus Stichen sestg-nommen worden, weil er zum Nachteile einer österreichischen Firma etwa ^VO Mark mruvtrcut hatte. Bei sUoer Ntnahme wurden noch 1680 Kronen Vor munden, auch trug derselbe einen geladenen "wolver bi nch. Ein Fr-und vor ihm, ein Unfalls l7jähriger Kammann, ist wegen Be- Wtigun! b zw. H hl-rei glichfalls mit fest- ?kNommen worden 7- F'eitog Ab-ud gegen io Uhr lie , ^l der Marschallstraße e n Murner in ein i ^rußenbahnwagen h n in, wurde von diesem I ^g riffen und unter den Vörde Perron liegend, ' 10 Met r weil geschleift. D-r Mann, Kn nur du ch Hockh lien des Straßenbahn- ^geus aus seiner Lage b frei! werden konnte, am Kopfe und am rechten Knie schwer ^rletzt und kiagte auch über innere Schmerzen oer'ust- 6 Mo ate der Untersuchungshaft werden ungerechnet. Die Hebamme Kunze wurde wrgm Beihilfe und Begünstigung zu 1»/^ Jahren Gefängnis nnd der Kaufmann Merker wegen Hehlereien neben der*frühcr rr- iannten Strafe von zwei Jahren zu einer Zusatzstrafe von vier Monaten Gefängnis ver urteilt. Zwickau. E^n Hagelsturm von selten ver- herrerder Wirkung brach Freitag nachmittag gegen 3 Uhr über Zwickau und Umgebung ans und vernichtete in 5 Minuten die g s Mie Getreide-, Obst- und Gemüseernte und ent wurzelte die Bäume zu Tausenden. Sämtliche Fensterscheiben in d-r Stadt in der Richtung der Weltersrile wurden zertrümmert, allein in dr Marienkirche winden 500 Scheiben ein- oeschlagen. In der Luther- und Moritzkirche wurden wertvolle Glasmalereien vernichtet. Neben zahlreichen anderen Schornsteinen wurde auch der Fab iffchornstein der Thostscken Rost- sabrik umgenssen, wobei ein Arbeiter schwer, drei leicht verletzt wurden. Der Schaden ist enorm Auch zwischen Ortsteil Marienthal (Windberg) und Vorort Weißenborn ging ein Wolkenbruch nieder. Der Wolfsgruben (Orts teil Marienthal) und der Weißenborner Dorfbach glichen wilden Strömen. In Weißen born stand das Wasser in den am Bache stehenden Kütern fast 1 Meter hoch. Die Parterrewohnungen mußten geräumt werden. Das Großvieh stand in den Ställen bis zum Leib im Waffen Ein Kind wurde aus den Fluten vom Tode des Ertrinkens gerettet. Der Blitz schlug u. a. in die KrameZchs Villa und die Automobilwerke Horch und Co. im Stadtteil Weißenborn. Im letzteren wurden drei Essen umgsstürzt, welche die Fabrikdächer sowie ein im Fabrstoof zum Abführen bercit- gestondenes Automobil zertrümmerten. Alle Bach, des Stadtgebietes Naien über dis Ufer. Die Straßen waren von Dachziegeln, Schiefern, Glasscherben. Affte u?w. wie besät- Die Nus der Woche. Wir stehen im Zeichen der Monarchen- begegnungcn. Eö ist als ob man sich seit dem gerade nicht glänzenden Erfolg der Haager Konferenz bemühen wolle, den unvermeidlichen und immer wieder geweissagten Weltkrieg da durch zu verhindern, daß die Staatsoberhäupter persönliche Beziehungen zueinander anknüpfen. Nachdem der Präsident der französischen Republik in seine Hauptstadt zurück gekehlt ist, hallte Berlin von dem Jubel nnd r, mit dem der Schwedenkönig in der deutschen Residenz empfangen wurde. In Deutschland sowohl wie in Schweden hat dieser Besuch überaus freundliche Empfindungen ausgelöst und seine Bedeutung reichtsicher weit über dieFreundschafts- siche-ungen hinaus, die die Herrscher b i solchen Gelegenheiten auszutauschen pflegen. Das weiß man auch in Frankreich sehr wohl und es ist bezeichnend für unser Verhältnis zum Vertliches und Sächsisches. Mtendorf-Vkrilla, den 9. Juni MS. —* Nun sind sie wieder einmal vorüber- Wngen, die Tage des lieblichen Festes, wie Pfingsten gemeinhin zu nennen pflegt. Ncht so ausnehmend von der Gunst der Witterung getragen, wie dieü die Tausende Ab-'.tausende der Ausflugölustig-n ge mischt haben mochten. Aber doch immerhin fach recht erträglich. Ja für diejenigen die ^Mm zu Fuß und marsch- und wanderlustig M'en, wird die kühle Temperatur etwas ganz Erwünschtes an sich gehabt haben. Sie lonnlen daraus los strampeln, ohne allzu sehr Schweiß zu gera en ohne d»r Gefahr des ^rdurstenü ausgesetzt zu sein. Es war, wenn so sagen darf, Pfingsten im April. Wer Sonnensch-in. Wolkenvorhang. Erst Achter Schleier, Dann dichtm werdend schwarz. Regen. Aufklärung. Abermals ^onne. Und so weiter. In demselben Gondel. Anders am zweiten Feicnag. Da langte der Himmel in herrlichen Schöne. Nur hier und da weiße Wötkchm Natürlich blieb "wn da nicht zu Haus . Zu Pfingst n muß ^gegangen werden. Das ist nun einmal so brauch. Dresden. Am Domerstag mittag rst im historischen Museum ein auße ordentlich Eisler Diebstahl versucht worden Ein elegar t llllleideter junger Mann, augenscheinlich ein lMdec Reisender suchte von einem kostbaren Zustande der Sammlung, dem Pierde- ^unkgeschjrr, heg L<ibp!erles des Kursivsten Aedrich August II. d-m späteren Kö ig von H°ien, Teile des wertvoll.n Z umz uc.es mit Eider Ccheere abzuschneiden und sich ar zveignen die Wachsamkeit der Diener wurde aber m Diebstahl vereit lt und der junge Mann Amommen. Die Polizei glaubt, daß dieser Mitglied einer internationalen Bande ist, .) von London kam, um Einbrüche und Dieb Ale in den Museen vorzunehmen Bei dem ^rhafieten, der mit einem Komplizen das Museum betreten halte, der den Winter im ^spräche zu fesseln suchle, wurde die Schere °i'er zur Ausübung des Dubstohls benutzte, ^gesunden. Die Polizei glaubt, jener Bande fff der Spur zu sein, die u. a. im Vorjahre hiesigen mineralogischen Museum auf b sher und kannte Weise Gold und Platin stahl. Vogesennachbar, daß er sich bemüht, zwischen Schweden und Deutschland Mißtrauen zu säen. In mehreren angesehenen Organen stand nämlich dieser Tage zu lesen, daß es während der Begegnung zwischen Kaiser Wilhelm und dem Zaren in Swinemünde im Vorjahre einem dem russischen Hofe sehr nahe stehenden General gelungen sei, zwischen den beiden Herrschern in Geheimabkommen zustande zu bringen, wonach Rußland sich verpflichtet, dem Deutsche» Reiche die Ostseeküste zu schützen, falls Deutschland eine Flotte in der Nordsee gebrauchen sollte. Dafür habe Deutschland in bezug auf die Befestigung der Alandsinseln (die Schweden bedrohen würde) seine diplomatische Unterstützung zugesagt. Hört ihr's in Schweden? Glaubt also dem neugeworbenen Freunde nicht, der das Ostsee-Abkommen mitunterzeichnet! Wenn man derartige Tinlen-Attentate auch nicht über mäßig ernst zu nehmen braucht, so zeigen sie aber, wie wenig berechtigt von unserer Seite die stürmische Werbung um Frankreichs Freundschaft t. — Im Zeichen der Monarchenbegegnungen! In wenigen Tagen wird König Eduard in steval mit dem Zaren zusammentreffen und viRcicht nicht ohne Grund munkelt man in- unterrichteten Kreisen, daß er bei dieser Ge legenheit versuchen werde, ein Abkommen zwischen England, Frankreich und Rußland herbei, zoführen, um dem mitteleuropäischen Dreibund den zu sprengen weder in Algeciras noch in Greta gelang, einen Nordeuropäischen Dreibnnd. gegevüberzustellen. Wenn man weiß, daß in Rußland Mißstimmung gegen Deutschland jerrscht, weil wir die Wahrnehmung unserer Interessen auf dem Balkan' nicht anderen Mächten überlassen, so wird ohne weiteres klar, daß die politische Lage so ernst, wie nur je, ehe man an Friedenskoferenzen dachte. — In Marokko haben sich die Dinge ganz zugunsten les Gegensultans Muley Hafid gestaltet, so daß man es nur als eine Frage der Zeit be- reichnen kann, wann die Mächte den neuen aus Nützlichkeitsgründen anerkennen werden. )er Sultan Abd ul Aziz, der auf Anraten Frankreichs seine Hauptstadt verließ und sie zadurch verlor, will zwar noch einmal sich an die Mächte wenden und um ihren Einspruch zu einen Gunsten bitten, aber für ihn jetzt ein- reten, hieße die ohnehin verwickelte Lage im Scherisenreich noch schwieriger gestalten. Der Gedanke, mit Muley Hafid zu verhandeln, wird etzt schon von französischen Diplomaten nicht mehr von der Hand gewiesen, um so "weniger, da die Waffenerfolge in letzter Zeit bedeutungS-