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tung IS« Druck und Verlag vor. Hermann Rühle in Groß-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß.Gkrilla Vi«s. Lo. 58. Mittwoch, den 13. Mai 1908. 7. Jahrgang ttenckokt, rin Me. e sich Erwachsene aus reinen Kleidern zur des Impflings die 8. .uoer un^e der Blitz in das .Wohnhaus des Mierr Bruno Jakob, ohne jedoch zu zünden. Die Tagen erlebt. Aus der Woche. östereichische Hauptstadt sah in diesen ein Schauspiel wie die Welt es selten Kaiser Wilhelm war an der Spitze Annahme »an Inserat, tt« »«»mittag r« Uhr. Inserate werden mit m p fA» di« Spaltzeil« b«r«chn«t Tabellarischer Satz nach b,s,nd«r«m Taris I«I I»«II t s Blatts der deuschen Fürsten erschienen, um seinem Ver bündeten, den greisen Kaiser Franz Joseph die Glückwünsche zum 60 jährigen Regierungs jubiläum zu überbringen. Die Huldigungsfahrt und ihr glänzender Verlauf waren ein weithin sichtbares Bild der innigen Freundschaft zwischen Oesterreich und Deutschland. Und wenn es noch irgendwo in der Welt einen Zweifel gab an der Dauerhaftigkeit der Bundesgenossenschaft, so ist er seit dem 7. Mai endgültig geschwunden. Ortand wurde eine 30 jährige Frauensperson, die auf einer Wiese beschäftgt war, vom Blitz getroffen und sofort getötet. Königsbrück. Auf dem Gefechtsschießplatz bei Königsbrück hält in der Zeit vom 12. bis mit 19. Mai das 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 täglich von 7 Uhr Vorm, bis 2 Uhr 30 Nachm. Schießen in größeren Ab teilungen ab. Dresden. Ein schwerer Unfall hat der hiesige Ruderverein zu beklagen. Als am Sonnabend abend in der zehnten Stunde das Motorboot des Vereins mit drei Insassen von Laubegast auf der Elbe stromab nach dem Bootshause fuhr, platzte unterwegs der Kessel und das Boot geriet in Brand. Der Chauffeur und der Trainer Henke wurden durch die Gewalt der Explosion in den Strom geschleudert, während der dritte Insasse Neitzke das Boot rückwärts dirigierte und es auch bis zum Anlegeplatze bringen konnte, wo die inzwischen eingetrosfene Feuerwehr den Brand löschte. Die beiden ins Wasser Ge- sprungnen suchte man zu retten, was bei dem ziemlich hohen Wasserstande sich schwierig genug gestaltete. Dar Rettungsboot konnte den Chauffeur aufnehmen, Henke aber war in der Zwischenzeit von dem Strome mit fort gerissen worden und in demselben ertrunken. Er wohnte in Laubegast, wo er kürzlich eine Maschinenfabrik begründete und sich auch un längst erst verheiratete. Die Leiche war am Sonntag noch nicht geborgen. — Der jüngste Bruder des Königs, Priester Prinz Max, soll, eimm hier umlaufenden Ge rücht zufolge, sckwer erkrankt sein. Prinzessin Mathilde hat angeblich die Nachricht von der Erkrankung ihres Bruders auf dem Pferde ausstellungsplatz beim Preisreiten erhalten Tatsächlich verließ die Prinzessin den Platz kurz nachdem sie erst eingetroffen war. — Das hiesige Amtsgericht verurteilte den Redakteur Lendorf zu 30 Mark Geldstrafe, weil er als verantwortlicher Redakteur der „Dresdner Nachrichten" im April v. I einen Artikel über das Verschwinden eines Bäcker gesellen aus der Tischermühle zu Lugau bei Oelsnitz veröffentlicht hatte, in welchem der Besitzer der Mühle Emil Tischer eine Be leidigung erblickte. In dem Artikel war der Verdacht ausgesprochen, daß die Bevölkerung das Verschwinden des Bäckergesellen mit einem Verbrechen in Verbindung bringe und zwar umso mehr, als in dem betreffenden Teiche schon zwei Personen ums Leben gekommen waren. Die Verurteilung erfolgte, obwohl der Angeklagte geltend machte, daß der Artikel aus dem Regierungsblatte „Dresdner Journal" nachgedruckt worden sei. Zittau. Die Gemeinde Oberseigersdorf beschloß die Entnahme von Elektrizität zu Licht- und Kraftzwecken aus dem hiesigen städtischen Werke. Verhandlungen in gleicher Richtung sind mit Eckartsberg und Wittgen dorf im Gange, während Hörnitz um Weiter führung der städtischen Straßenbahn nach dort bemüht ist. Adorf. Von der Staatsanwaltschaft wurde die Beerdigung der Leiche des 17 jährigen Sohnes des Maurers EchMer untersagt. Die Leiche soll gerichtlich seziert werden. de ,VUrn-'rfer Zeitung- 'scheint vlr.istag, Donners. und Sonnabend abends. 8«!»S»pr«i, vierteljährlich I Mark. d»rch die Post bezogen ,,ro Mark. rd umarke ß Hoffentlich ist es dem schwergeprüften 78 jährigen Monarchen noch vergönnt, recht lange die Ge schicke seines Lande« zu lenken; denn seine Persönlichkeit bedeutet nach Innen die Einheit, nach Außen den Frieden. — In Portugal hat der junge König Manuel vor der Deputiert«»- kammer den Eid auf die Verfassung geleistet. Nach Lissaboner Meldungen herrschte in den Sraßen der portugisischen Hauptstadt ein ge- schäftigks Treiben Alle Häuser waren mit Fahnen geschmückt, eine tausendköpfige Menge winkte fortwährend dem König und brachte Hochrufe aus. Wer von den Ereignissen de« schrecklichen Königsmordes vom 1. Februar nichts wußte, hätte nicht ahnen können, daß in Lissabon noch vor kurzer Zeit die Revolution tobte. Die neuesten Nachrichten aus Spanien lasten erkennen, daß das Land langsam gesundet. Man Hal sich jetzt im Parlament eingehend mit der Fr gc einer Heeresverstärkung und Flotten vermehrung beschäftigt. Allem Anschein nach wird Spanien in etwa 10 Jahren eine wohl ansgerüstete Armee und eine schlagbereite Flotte besitzen. — Köniq Eduard hat in aller Stille seine Reise durch die Nordlande beendet. Was er in diesen Tagen heimlich wirkte, wird die Welt erst erfahren, wenn neue Abmachungen über das Völkerkonzert laut über den Erdball berkündet werden. Soviel aber ist im Augen blick zu übersehen die nordischen Reiche haben dem englischen Locken zum Eintritt in den westlichen Mächtebund widerstanden. Sie konnten ihm mit aller Energie und furchtlos widerstehen, weil ihre Interessen anerkannt und völkerrechtlich festgelegt worden sind durch die Abkommen über die Nord- Ostsee. — Aus Frankreich ist un» wieder einmal eine seltsame, aber nicht allzu überraschende Kunde geworden, Da haben in der Hauptstadt deutschfeindlich gesonnene junge Leute den Führer der 30 französischen Studenten, die kürzlich in Berlin waren, gröblich beleidigt und ihn gefragt, warum er mit seinen Begleitern nach Potsdam in die Garnisonkirche gefahren sei» wo Siegestrophäen an französische Niederlagen erinnern. Ein Witzbold antwortete ihnen, daß in Paris schon mancher Deutsche vor dem Denk mal Napoleon I. gestanden und die Sieges- beute betrachtet habe, die der große Eroberer aus seinen Zügen in Deutschland heimbrachte. Der ganze Vorfall aber zeigt, wie jenseits der Vogesen bei einem nicht kleinen Teil der Be- oölkerug unsere jetzige Freundfchaftserwerbung erwidert wird. Wir werden uns dieses peinlichen Nachspiels erinnern, wenn wir wieder einige Grenznachbarn in irgend einer Form al» Ver treter ihrer Nation begrüßen sollen. — An der indisch-afghanischen Grenze tobt der Aufstand fort. Die Regierung muß alle Truppen bereit hallen, um ihren Besitz zu sichern. Vielleicht hat die englische Verwaltung solchen Aufruhr nicht ver anlaßt; aber die benachbarte» Afhganen (da« abgeschlossenste Volk der Welt) fürchten, da« die Freundschaft, die den Emir seit seinem Besuch auf englisch-indischem Boden mit dem englischen Weltreich verbindet, ihre Unabhängigkeit gefährden könnte. So haben sie denn im nordwestlichen Indien den Aufstaud angezettelt, geschürt und endlich auch mit Waffenmacht unterstützt. Schnelle Erfolge der englischen Waffen allein können hier einen langwierigen und blutigen Krieg verhindern, — Die Ereignisse in« Marokko lassen vermuten, daß Frankreich nun mehr Ernst an politische Unterwerfung gewisser Landesleile denkt. Der Oberbefehlshaber General Lyautey hat polizeiliche Generalvollmachten für die von den französischen Truppen besetzten Gebiete erhalten, wonach jeder nicht französische Ginfluß in jenen Lanstrichen ausgeschaltet ist. Alles aber in Uebereinstimmung mit dem Wortlaut der Algecirasakte. Der Gegensultan Muley Hafid ist inzwischen in der Nähe der Hauptstadt Fez angelangt und es hat den^An- schein, als ob die nächsten Tage die lange er wartete Entscheidung bringen sollen. Hoffentlich kommt die leidige Marokkofrage endlich zur Ruhe. Impfung betr. Im laufenden Jahre sind der Impfung mit Schutzpocken zu unterziehen: 1. Die im Jahre 1907 geborenen Kinder, sofern sie nicht nach ärztlichem Zeugnis die natürlichen Blattern überstanden haben; 2. Die in früheren Jahren geborenen Kinder, deren Impfung ohne gesetzlichen Grund Anblieben oder erfolglos gewesen ist; 3. Die in den Jahren 1894 bis 1896 geborenen Kinder wie zu 1 und 2. Die öffentlichen Impfungen für hiesigen Ort finden statt für klliimpMnge, Dienstag, gen iy. Mai iyos, nachm. r Uhr, für Aieaerimpfiinge, Mittwoch, Sen ro. Mai iyss, nachm. r Uhr, "n Saale des Gasthofes zum tckwarren Noss, hier. Die Nachschau wird in demselben Lokale und zwar für Aieaerimpfiinge, vienstag, gen ro. Mai 190s, nachm. z Uhr und lür krstimpflinge, Mittwoch, Sen 27. Mai 100s, ebenfalls nachm. r Uhr ^genommen. . Die Kinder müssen mit rein gewaschenem Körper und mit ^psung und Nachschau gebracht werden. Auch nach dem Impfen ist möglichst große Reinhaltung Zigste Pflicht. Ott«näork-HIoi'itraorf, am 6. Mai 1908. Der Gemeindevorstand. Der Strahl kam durch die Esse, fuhr in der Oberstube durch einen Schrank, dessen Kleider er entzündete und demolierte auf dem Dache eine Reihe Dachziegel. Die in Brand ge ratenen Kleider konnten rechtzeitig von der allein anwesenden Ehefrau gelöscht werden. Höckendorf. Bei den am Sonnabend nachmittag in dcr k. Stunde über unserm Orte zusammenlreffenden zwei Gewittern hat hier ein Blitzstrahl schweren Schaden angerichtet. Der Strahl traf das Wohnhaus des Wirtschafts besitzers Kaiser, fuhr in die Wohnstube, demolierte hier den Tisch und tötete das acht jährige Söhnchen des Besitzers und verletzte des letzteren Ehefrau so, daß ihr die Beine gelähmt wurden. Aus der Wohnstube fuhr der Blitz in das Stallgebäude und tötete hier zwei Kühe und zwei Schweine. Gleichzeitig zündete der Strahl; durch das Feuer wurden das Wohnhaus, mit Strohdachung, und das massive Stallgebäude in Asche gelegt. Der Kalamitose hat nicht versichert, sodaß er von dem ihm entstandenen Schaden hart bertroffen wird — Beim Niedergehen des Blitzes hat sich hier noch ein zweites Unglück ereignet Ein Ochsengespann des Besitzers Zeiler aus Großnaundorf scheute und ging durch, wob i der Besitzer, der den einen Ochsen an der Leine hatte und nicht loslasten wollte, zu Fall kam eine Strecke weit geschleift wurde und hierbei sehr schwere Verletzungen erlitt. Ter Verletzte wurde Sonnabend abend mittelst Wagen nach Großnaundorf überführt, woselbst er am Sonntag früh verstorben ist. — DaS Gewitter nahm seinen Weg über die Laußnitzer Haide und die Röhrsdorfer Waldung nach Ortrand zu und hat auf seinem Weg, ziemlich hart aufgctroffen. Auf Flur Kmehlen bei 28 Ochst" ö08 KW zusamt für 2 -41 V üben Schlacht' öendgewW -72 B Schlacht' )endaepM ht 72 bi« 0—48 ^ertliches und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, den i2. Mai 140». . Beschädigungen der Telegraphenlinien. M Reicht-Telegraphenlinien sind häufig vor- Mchen oder fahrlässigen Beschädigungen, Mentlich durch Zertrümmern der Isolatoren Melz Steinwürfen usw. ausgesetzt. Da diesem Unfug die Benutzung der ^egraphenanstalten verhindert oder gestört !"b, st wird hierdurch auf die durch das -^isesetzbuch für da» Deutsche Reich fest- Men Strafen wegen dergleichen Be- Mgungen aufmerksam gemacht. Gleich- Mg wird bemerkt, daß demjenigen, welcher ,'t Täter vorsätzlicher oder fahrlässiger Be- ^digungen der Telegraphenanlagen derart Mittelt und zur Anzeige bringt, daß die- hig. üßer 2lb cx) h russig bis 236- rscher, 70 i 90-185- 1000 ,e 180 bi» e 199 bi« afer, pr" — — neuer 1^7 linquantiat 5, anieri'' 163—167' :ware 18° letto säÄ- kß: nett" Oelsaait" 300 -SlO 255—26b 35, Boi«' ; nett: n>6 > 100 bF Leinkuchen, 1. 17,58- ). W-izeN, (DreSdn-' ine 11,6b netto oha< ois 13,88 Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode. „ Die Eltern, Pflegeeltern, Vormünder pp., deren Kinder und Pflegbefohlene ohne gesetzlichen Grund und trotz erfolgter amtlicher Aufforderung der Impfung fern geblieben werden nach Z 14 Absatz 2 des Reichsimpsgesetzes mit Geldstrafe bis zu 50 Mark "der mit Haft bi» zu 3 Tagen bestraft, wenn die Befreiung von der Impfung nicht durch Etliches Zeugnis nachgewiesen wird. Aus einem Hause, in dem Scharlach, Masern, Diphteritis, Kroup, Keuchhusten, Fleck- Ibhus, rosenartige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrschen, dürfen Impflinge zum allgemeinen Impftermine gebracht werden, auch haben Elchen Häusern vom Impftermine fern zu halten. um Küche und ten. Mr. r-X Wegesperrung. Der von Lunnensckcmk nach der kZallesteUe Ounnersaork führende Kommunikations- "eg wird in der Flur Cunnersdorf wegen Massenschüttung vom ir. bis mit ib. ö. I. sür den öffentlichen > Fährverkehr gesperrt. Letzterer wird über Ottendorf verwiesen. Zuwiderhandlungen werden nach § 1 der Verordnung vom 9. Juli 1872, den Ver ehr aus den öffentlichen Wegen betr., bi» zu 30 Mark bestraft. Ounnersäort, am 6. Mai 1908. Stein, Gemeindevorstand. '"n zum Ersätze und zur Strafe gezogen können, Belohnungen bis zur Höhe 15 Mark in jedem einzelnen Falle aus Mitteln der Reichs-Post- und Telegraphen- ^altung werden gezahlt werden. Diese Wohnungen werden auch dann gezahlt, wenn .? Schuldigen wegen jugendlichen Alters 'sr wegen sonstiger persönlicher Gründe rMch nicht haben bestraft oder zum Er- .K herangezogeu werden können, desgleichen die Beschädigungen noch nicht wirklich geführt, sondern durch rechtzeitiges Ein- ^kiten der zu belohnenden Person verhindert °sden ist, der gegen die Telegraphenanlage «Mte Unfug aber foweit feststeht, daß die Mafung des Schuldigen erfolgen kann. . Medingen. Bei dem Sonnabend nach- ! '"ag über unsern Ort hinziehenden Gewitter Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Moritzdorf und Umgegend lenst.