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INK Md er ;e1 :ffant I e,7s «wähl I tl«ul dillix 0 ?h, bO lantz« vt, 40 Kreit, bi» 20 bi» 60 .stüccke, kex«« enäook vülixit »inert« re. uw» '»kiärr- «n esden Achsen Kälber immen, ir 50 M. i und chlach!' gewichl t Ml, chlacht' gewicht 80 bis i7 Ml- neuer 10 bi» anisA l« 00 kz -1U lßischek te, pr- he und —1tS , altcr. issisch-r netto: Milz Buch' rdisch-t >00 > ahnt 190-^ t pro —2S0 Ottendorfer Zeitung. Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Moritzdorf und Umgegend. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode." Druck und Verlag vor. Hermann Rühl« m Groß-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Dkrilla Annahme »»n Inserate bi, »ermtttag „ Uhr. Inserat« werden mit >o Pf für di« Lpaltzeilr t«rechnet tabellarischer Satz nach besenderem Laris die „Vttendrrfer Zeitung^ erscheint vir.istag, Donners- tag »nd Sonnabend abend». Bezngsprei» vierteljährlich I Mark. Durch di« p,st bezogen ,,20 Mark. No. 104. Freitag, den 30. August 1907. 6. Jahrgang. Vertliches und Sächsisches. Vttendorf.lvkrilla, den 29. August zgo7. —* Die Witterung im September dürste, wenn man dem hundertjähiigen Kalender Klauben schenken will, in den ersten vier Tagen schön warm sein. Dann sollen Ge witter und starke Regengüsse eintreten, vom 7 --SO. ober wären wieder warme, sonnige Tage zu erwarten. Gegen Schluß des Monats wird die Witterung veränderlich, am 30. aber treten Niederschläge ein. Rudolf Falb« Nach- lolger, der Meteorologe Bürgel, stellt für den E'ptember im Großen und Ganzen (d. h. mit Ausnahme einiger Tage zu Beginn de« -Weiten Monüttdritlels) schönes, warmes Wetter in Aussicht. Den 7. September erklärt er für einen kritischen Termin von mittlerer Stärke, tm 21. aber erblickt er einen kritischen Tag erster Ordnung, der leicht Vulkanausbrüche, Erdbeben und Grubenkatastrophen im Gefolge haben könne. —* Nach sächsischem Jagdgesetze beginnt Wit dem 1- September wieder die Abschußzeit sbr weibliches Edel- und Dammwild. Auch können nun wieder vom genannten Tage an Schnepfen, Hähne von Auer-, Birk- und Haselwild, sowie Wachteln, Bekassinen und Rebhühner geschossen werden. In der Schon- l'il stehen vom 1. September demnach noch die Hasen, deren Jagd bekanntlich erst am l. Oktober bei uns ausgehl, desgleichen Fasanen außerhalb der Fasanerien. Für Weibliche Rehe dauert die Schonzeit noch bi« zum 15. Oktober. Krammetsvögel stehen noch bis 15. November in der Schonzeit — Von Aschen dürfen Forellen nach den gesetzlichen Akstimmungen nur noch bis mit dem Ai- August gefangen und verkauft werden. Bow 1. Septemb-r bi« 31. Dezember treten diese Süßwasserfisch« in die gesetzliche Schonzeit. —* Eine ähnliche Entwicklung wie sie die Brenntteiindustrie Sachsens genommen hat — 'in Rückgang der kleineren Betriebe und eine Ausdehnung der Großbetriebe — kann auch in der BrauereiiNdustrie Nachgewiesen werden. Ruch in diesem Gewerbe ist dir Zahl der Be wirb« innerhalb der letzten 15 Jahre ständig iurückgegangen. wahrend die Biererzeugung ^'ibst wesentlich gestiegen ist Von 749 ge werblichen Brauereien, die im Jahre 1890/91 W Betriebe war«n, zählte man im NechnungS- Mre 1905/06 nur noch 571. während die 8»hl der Brauereien, die Surrogate verwenden. w derselben Zeit von 383 auf 413 stieg. In Augen fallend ist hierbei der Rückgang de« Basums von obergärigem Bier zugunsten ^tergäligen Biere» Von den Brauereien im ^hre 1890/91 haben 573 obergärigeS und unlergärigr« Bier, nämlich 1834000 Und 2324 000 Hektoliter, gebraut, während 'w Jahre 1905/06 nur noch 260 Brauereien ^"gäriges, dagegen 311 Brauereien unter- ^ürjge« Bier herstellten. Die Produktion ^.eser Betriebe betrug 597 000 Hektoliter ober- Aiges und 4409 000 Hektoliter untergäriges ^>er, Die Mengen der hierzu verwendeten ukuerpfljchtigen Rohstoffe waren 794142 Doppel- ikNtner Getreide, 435 Doppelzentner Rei«, ^73 Doppelzentner Zucker oller Art und °^4 Doppelzentner sonstige Surrogate. . —* Das israelitische Neujahrsfest fällt °'EskS Jahr auf den 9. September, dem sich u>N io. September das zweite Fest anschließt. E folgen am 18. September da« VersöhnungS- M und am 23. September das Laubhütten- Mit dem Neujahrsfest treten die Israeliten w das 5669. Jahr ihrer Zeitrechnung ein. Der Vorstand des LandeS-ObstbauvereinS mit, daß die Obstbaukurse für Lehrer io Tage dauern, nämlich neun Tage im Herbst Uud sich, xag, im Sommer, und zwar sollen , in der Zeit vom 23. Septmber bi» mit Oktober 1907 und vom 28. Juli bi» mit Tugust 1908 an der Obst- und Gartenbau- zu Bautzen, an der Freiherrlich von Friesenschen Lehranstalt in Rölha und an der Fürstlichen Hofgärtnerei in Waldenburg i. S' angehalten werden. Denjenigen Teilnehmern, welchen durch Zeugnis der betreffenden Lehr anstalt bestätigt wird, daß sie den Kursus regelmäßig besucht haben, wird eine Beihilfe von 90 Mark gewährt. Das Lehrhonorar an sic Anstalt beträgt 30 Mark Lehrer, welche an diesem Kurse teilzunehmen gedenken, wollen möglichst bald, spätestens bis 10. September aufenden Jahres, die» dem Verstände des Landes-Obstbauvereins melden. Dresden. Das Landgericht verurteilte in achtstündiger Hauptverhandlung den Proviant ausseher Heinrich Emil König zu einem Jahr und vier Monaten Gefängnis, sowie zu fünf Jahren Ehrenrechtsverlust und den Vizepacht meister und Futtermeister Paul Sachse zu zehn Mouaten Gefängnis und Degradation. — Das an der Blasewitzer Flur gelegene, weit bekannte Weiße Schloß, daß eine inter nationale Pension beherbergt, wurde am Dienstag in der Zwangsversteigerung von Privatus Wunderlich aus Hohenstein für 159000 Mark erstanden. Das Grundstück war mit 300000 Mark belastet. — In ihrer in der Vorstadt Striesen ge legenen Wohnung wurde am Dienstag früh eine 63 jährige KutscherSehesrau, die an Lungenkrankheit zu leiden halte, tot ausgefunden. Nach dem polizeilichen Befund ist der Tod in der vorhergegangenen Nacht infolge Lungen- blutsturzes eingctreten. — Ein in der Oppelvorstadt wohnhafter 25jähriger Händler, der schon im Lause der vergangenen Woche infolge ehelicher Zerwürf nisse in selbstmörderischer Absicht Rattengift ge nommen hatte, braute sich am Dienstag nach mittag aus Creolin wiederum einen Gifttrunk, wurde aber durch da» Dazwischentreten einer Nachbarin am Einnehmen desselben verhindert- Da der Lebensmüde sich in einem sehr auf geregten Zustande befand und beharrlich er klärte, seinen Vorsatz nicht aufgebrn zu wollen, so brachte ihn die Wohlfahrtöpolizei nach der Heil- und Pflegeanstalt. — Unmittelbar vor der Blasewitzer Alb drücke sank am Mittwoch nachmittag ein mit Steinklarschlag beladener Elbkahn plötzlich in die Tiefe, nachdem er seinen Boden an seinem eigenen Anker aufgerissen hatte. Pirna. Als Manövereinleitung fanden am Montag in verschiedenen Teilen unserer Um gebung Regimentsübungen statt, die mitlag» ihr Ende erreichten, woraus dann die Mann schaften wieder in ihre Quartiere einrückten. Bautzen. In einer außerordentlichen Aktionärversammlung der Bautzener Kunft- mühle-BetriebSgesellschaft teilte der Vorsitzende mit, daß die Bilanzen seit Jahren falsche und 82000 Mark unverbuchte Akzepte im Um laufe seien. Das Aktienkapital sei ganz ver loren. Auch die Gläubiger hätten namhafte Verluste zu erwarten. Der Konkurs ist be kanntlich bereits eröffnet. — Ein Zigcunerlrupp in Stärke von 6 Wagen und 50 Personell hatte vergangene Woche am Taubenberge bet Taubenheim siim Lager aufgeschlagen. Dieser Tage sollte nun die Bande durch den Gendarmen Döring, Neusalza, weiter transportiert werden, beim Ortsteil Wassergrund traf die Truppe mit einem noch stärkeren, von Sohland her kommenden Transport Zigeunern zusammen, der über die böhmische Grenze wollte. Vereint wollten die braunen Gesellen nun weitcrziehen, befolgten jedoch die Anordnungen des Gendarmen Döring und des noch erschienenen Gendarmen Bretschneider aus Beiersdorf nicht, sondern attackierten sie mit Revolvern, Messern und so weiter, so daß die Beamten von ihrer Schußwaffe Gebrauch machen mußten und einen Rädelsführer an Arm und Brust ver letzten. Schließlich mußte noch durch die Dampfpfeife der nahen Ziegelei die Feuerwehr alarmiert werden, die schnell herbeieilte und der r» gelang, einen großen Teil der Bande festzunehmen und in da» Gefängnis de» Amts gerichts Neusalza einzuliefern. Eisenberg-Moritzburg. Anläßlich des am 8. September d. I. in unserem Orte statt- findcnden Bezirksfeuerwehrverbandstageü werden außer den SonntagSextrazügeu noch ein früh ankommender und ein nachlS spät abgehender Zug seitens der Königlich Sächsischen General- direklion freundlichst zur Verfügung gestellt. Ersterer hat Anschluß von den Zügen 1611 und 466 kommt 9.09 hier an, letzterer geht 11,50 nachts von hier ab und hat Anschluß von Radebeul zu den Zügen 460 und 1515. Gröba bei Riesa. Die Pure Oil Company hat in ihrer hiesigen Petroleumtankanlage am neuen Hafen einen dritten Petroleumtank er richtet, der demnächst in Benutzung genommen werden soll. Die Tankanlage der P. O. C. erreicht damit ein Fassungsvermögen von rund 11 Millionen Litern. Leipzig. Die Nattenvertilgung in den städtischen Schleusen erfordert alljährlich einen Betrag von zirka 3000 Mark. Sie wird übrigens nicht allein aus die Schleusen be schränkt, sondern auch auf Plätze ausgedehnt, wo sich eine besondere Ansammlung solcher Tiere bemerkbar macht In diesem Jahre ist das besonders beim Völkerschlachtdenkmals bau der Fall gewesen. Dort machten sich energische Maßnahmen — so ein mehrmonat- licheö AuSlegen von Gift — erforderlich, um der Rattenmassen Herr zu werden. Die 3000 Mark haben deshalb in diesem Jahre nicht gereicht. Der Rat hat daher die Stadt verordneten ersucht, noch 400 Mark nachzube- willigen. — In der Gasanstalt 1 stürzte der in L -Neustadt wohnende 25 Jahre alte Arbeiter Friedrich Steude infolge Fehltritts von einem Blückengerüst ab. Er trug hierbei einen Schädelbruch davon. Der Bewußtlose wurde in daS Stadtkrankenhaus übergeführt, wo er bald nach seiner Einlieferung den Geist ausgab. — Ein aufregender Vorfall hat sich auf dem Meßplatz abgespielt. Auf einem Spring- pserd-Karusiel stürzte infolge der Schwingungen des Pferdes, auf dem sie saß. «ine junge Frau herab und blieb mit dem Bein in einem der Messingstäbe hängen. Sie wurde ein Stück weit geschleift und wär- wahrscheinlich kaum mit dem Leben davongekommen, wenn nicht ein Herr, der den Vorfall beobachtete, rasch nachgesprungen wäre, um unter eigener Lebens gefahr die ohnmächtig Gewordene au« der gefährlichen Lage zu befreien. Narsdorf. Der bei dem Gutsbesitzer Heinich in Rathendorf in Stellung befindliche 18 Jahre alte Dienstknecht Richard Fritzsche wurde auf dem Felde von einem Pferde gegen den Unterleib geschlagen. Der junge Mann, der eine lebensgefährliche Bauchverletzung davontrug, mußte sofort in das Leipziger Krankenhaus übergeführt werden. Chemnitz. Der 1895 in Mittweida ge borene und dort wohnhafte Schulknabe Kurt Anton Feldkirchner wurde von der Chemnitzer Skrafkammer zu einer Gefängnisstrafe von 2 Wochen und 1 Tag verurteilt. Der bis dahin noch unbestrafte jugendliche Dieb hatte einem Papierhändler in Mittweida, bet dem er nach seinen Schulstunden Laufdienste ver richtete, ein paar Halstücher und ein Vor- Hemdchen im Werte von insgesamt 1 Mark sowie einer Fabrikarbeitersehefrau eine Uhr ge stohlen. —- In der vergangenen Nacht rannte da« Automobil des Freigutsbesitzers Claus au« Glösa in Furth bei Chemnitz gegen eine Laterne. Das Automobil wurde schwer be schädigt. Der Besitzer des Automobils kam unverletzt davon, dagegen erlitt ein anderer Insasse, ein Chemnitzer Assessor, Verletzungen am Kopf. Stollberg. In hiesiger Stadt mehren sich die Brände in ausfälliger Weise. Jetzt ent ¬ stand in dem im sogenannten Rosenthal liegenden Wohnhaus de» Handarbeiter» Jung hanns Feuer, wodurch da» Gebäude, in dem sich die Stallung befand, vollständig ein geäschert wurde. Da« Feuer griff so schnell um sich, daß nur wenig vom Mobilar gerettet werden konnte. Da» Vieh wurde g«r«ttet. Junghann« trifft «in empfindlicher Schaden, da er nicht versichert hat. Der Brand ist ver mutlich durch Efsendefekt entstanden. Wilkau. Zwei Gauner haben einen Hand werker in Wilkau bei Zwickau unter der Vor spiegelung, ihm eine Hypothek verschaffen zu wollen, um 1000 Mark betrogen. Plauen. Der hier mit 20 Minuten Ver spätung von Hof dreivtertel vier Uhr ein treffende Leipziger D-Zug hatte am Sonnabend von hier aus eine weitere halbstündige Ver spätung, weil der Zug bei der Ausfahrt in drei Teile zerrissen wurde. Al» nämlich dem „Vogtl. Anz." zufolge der Zug den oberen Bahnhof verlaffen hatte, drang unter einem Wagen brandiger Geruch und Rauch hervor. Mehrere Paffagiere riefen nun: „Der Zug brennt!" In ihrem Schreck zog eine Dame die Notbremse und mit einem gewaltigen Ruck wurde der Zug zum Stehen gebracht. Infolge les plötzlichen Einsetzens der Luftdruckpremse zerriß an zwei Stellen dir Kuppelung, so daß der 52 Achsen starke Zug in drei Teile zer- nssen wurde, Es mußten nun neue Kuppelungen eingesetzt werden, wobei nahezu dreiviertel Stunde Zeit verging. — Die Ursache de« Rauches ist darin zu suchen, daß einige Bremsklötzer, die beim Gefälle auf der Fahrt von Hof nach Plauen benutzt werden, warm gelaufen waren, und deshalb Rauch entstand. Falkenstein. Im benachbarten Werdau ver übten kroatische Arbeiter im Hinkeldenschen Gasthofe arge Ausschreitungen. Die Ausländer warfen mit Biergläsern nach den brennenden Petroleumlampen, wobei solche zertrümmert wurden und explodierten. Auch Biergläser wurden zertrümmert. Auf der Flucht feuerten die Ausländer noch sieben Revolverschüffe gegen die Verfolger ohne glücklicherweise jemand zu verletzen. Zwei Täter wurden noch in der selben Nacht verhaftet. Der Anstifter und Haupttätrr ist entkommen. Treuen. Die hiesigen Blätter schreiben „Anläßlich de« Jubelgauturnfrste» in Reichen bach sind bei der Berechnung der Preis« für da« Prriswetturnen, di« durch Plauensche Seminaristen erfolgte, schwere Rechenfehler unterlaufen. Die ganze Preisverteilung an die beteiligtenkTurnvereine würde dadurch voll ständig umgestoßen. Lauterbach. Ein gefährlicher Gast hat im Orte Lauterbach bei Neustadt in Sachsen seinen Einzug gehalten: die Genickstarre. Der Sohn eines dortigen Einwohners war von der Wanderschaft heimgekchrt, die ihm durch West falen, das Rheinland, bis hinauf zum Boden see führte. Al« er in seiner Heimat anlangt«, klagte er über heftige Kopfschmerzen und trug ein gedrücktes Wesen zur Schau, bis die furchtbare Krankheit zum Ausbruch kam. Limbach. Zwischen Kändler und Hart mannsdorf wurde abends gegen 9 Uhr an einem 20 jährigen Mädchen ein Raubanfall verübt. Leider ist der Täter, der nach Aus spruch des Mädchens in den 30 er Jahren steht entkommen. Gelenau. In tiefer Trauer befinden sich zwei hiesige, einander gegenüberwohnende Familien. Am 8. d- M. hat der Hausbesitzer und Maurer Schüler die Wohnung verlaffen, ohne bi» jetzt in sie zurückgekehrt zu sein, und am Freitag hat die Ehefrau des Gutsbesitzers Mehner gleichfalls ihr Heim verlaffen, ohne dem Mann und vier Kindern etwas zu sage». Die Frau ist nun als Leichnam au» einem Teich gezogen worden, nach dem Maurer Schüler aber wird noch immer gesucht.