Volltext Seite (XML)
MsdrufferTageblatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Das »Wilsdruffer Tageblatt" srlcheml an allen Werklagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— NM. frei Hau», bei Polideslellung I.W SiM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Siplg. Alle Postanftalten und Post. Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend Gemalt, Krieg od. sonstiger —— Betriebsstörungen besteht d«u Anspruch aus Lieierung der Zeitung oder Kürzung des^ezugspreises. «ücksendung -ingesandter Echristftücho alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut aufliegendcm Taris Nr. 4. — Nachweisungs-Gebühed W Npfg. — Dorgeschriebemq Erscheinungsiagc und Platzvorschristen werden nach Möglichkeit berücksichtigt, m» Anzeigen - Annahme bis vormittags W Uhr. -, , Zur di? Nichtigkeit deZ durch Fernruf üb-rmit. Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 .eiten Anzeigen üdernehZ men wir keine Mewähr. — - ' — Jeder Siabananspruchß erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden, muff oder der Auftraggeber m KonkwM gerät. Das Wilsdruffer Tageblatt ist dos zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, Des Stadt» rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 263 — 93. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Telegr.-Adr.: „Tageblatt Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 10. November 1934 Der Führer spricht zur Jugend. Feierliche Ausnahme in die NSDAP. Aus der HI. und dem BDM. Auf der Gedenkfeier an der Fcldherrnhalle am S. November hielt der Reichsjugcndführer Baldur von Schi rach eine Ansprache, in der er u. a. sagle: Seit Bestehen der Hitler-Jugend ist der 9. November der Tag des Eintritts der Jugend in die NSDAP So wie hier stehen heute in allen Teilen des Reiches Mädels und Jungens angetreten. Für sie alle spreche ich, wenn ich Ihnen, Rudolf Heß, als dem Treu händer des Führers, in dieser Jungen Namen ein Ver sprechen gebe. Nehmen Sie unser Gelöbnis entgegen, daß auch wir das Leben setzen wollen an das Werk. Die Jugend, die hier Ihrer Worte harrt, begreift das Heiligtum der Feldherrnhalle als eine Forderung unserer Toten an das lebendige Reich. Blut und Ehre, Kameraden, das ist der Wahlspruch unserer Gemeinschaft. Rudolf Hetz, ich übergebe Ihnen hiermit die in ganz Deutschland angetretenen 18jährigen Hitlerjungen und 2ljährigen BDM.-Mädcl und bitte in ihrem Namen um Aufnahme in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter partei. Dann erklärte der Stellvertreter des Führers, Reichs- Minister Rudolf Heßu. a.: Im Namen des Führers nehme ich euch in weihe voller Stunde und an geweihter Stätte in die Reihen der NSDAP, aus. Ihr dürft cintreten in die Partei, die Deutschland ist. Die besten Gefolgsmänner dieses nationalsozialisti schen Ordens sind berufen, Deutschlands politische Geschicke ZU leiten. Ihr sollt als die Jüngsten dieses Ordens die tapfersten und aufrichtigsten, die ehrlichsten und leiden schaftlichsten Kämpfer für das deutsche politische Glaubensbekenntnis sein; für den Nationalsozialismus, dessen Künder und Jünger im Orden der NSDAP, ge eint sind. Seid euch stets bewußt, die NSDAP, hat Deutschland aus tiefster Not, aus tiefster Erniedrigung, aus furcht barster innerer Zersplitterung, aus dem Zustand des Ver falls auf der ganzen Linie hochgerissen. Künftig wird deutsche Geschichte nicht geschrieben werden können, ohne daß dieses deutschen Wunders gedacht wird, ohne daß damit gedacht wird der National sozialistischen Partei und damit gedacht wird des Mannes, der diese Partei schuf und zum Siege führte: Adolf Hitler. Hitlerjungen! Deutsche Mädchen! Es mahnen euch unsere Toten, furchtlos und opferbereit der neuen deut schen Idee zu dienen und Treuezu halten dem Führer. Die Treue zu Adolf Hitler, die Treue zu seinem Geiste ist das Fundament für alle Zeiten, auf dem die nationalsozia listische Bewegung, auf dem damit Deutschlands Zukunft steht. Diese Treue soll euer Lebensinhalt sein. Mein Führer! Wir, Ihre alten Gefolgsmänner, die Jugend der NSDAP., zu der Sie jetzt sprechen wollen, wir alle grüßen Sie, wir grüßen Sie an diesem Tag des ernsten Erinnerns dankbar und treu mit dem Kampfruf der Bewegung: Adolf Hitler Sieg Heil! Der Führer spricht zu den jungen Parteigenossen. Der Führer hielt bei der Gedenkfeier vor der Feldherrnhalle folgende Ansprache: Nationalsozialisten, Nationalsozialistinnen! In tiefer Ergriffenheit stehen wir heme wieder an diesem Platze. Er ist die Mahnung an die ersten Toten unserer Be wegung, und es ist ein Symbol, daß auf diesem Platze die Vereidigung der Rekruten der Partei stattfindet. Der Platz des Todes wird damit zur Schwur stätte des Lebens. Und wir können keine schönere Er innerungsfeier an dieser Stelle abhalten, an der unsere Kameraden einst gefallen sind, als die Vereidigung der jenigen, die sich zu ihrem Werks als deutsche Jugend wiederbekennen. Ihr werdet, ich weiß es, genau so treu sein, genau so tapfer fein, wie unsere alten Kameraden. Und ihr werdet Kämpfer sein müssen. Denn noch sind viele, viele Gegner unserer Bewegung in Deutschland vorhanden. Sie wollen nicht, daß Deutschland stark sei. Sie wollen nicht, daß unser Volk einig sei. Sie wollen nicht, daß unser Volk seine Ehre vertritt. Sie wollen nicht, daß unser Volk frei jein soll. Sie wollen es nicht, aber wir wollen es und unser Wille wird sie nicderzwingen. Und euer Wille wird mit uns sein und ihr werdet mitbellen. dLL Willer» von damals zu erhalten und LU verewigen. Wir werden auch diese Letzten beugen unter diesen Willen. Wir werden dafür sorgen, daß die Zeit, die diese Opfer einst forderte, in Deutschland nach mensch lichem Ermessen niemals wiederkehrt! Die Partei ist heute nicht etwa am Ende ihrer Mission, sondern erst am Anfang! Sie ist erst in ihre Jugend eingetreten. Und so kommt ihr, meine deutsche Jugend, in nichts Fremdes hinein, sondern d»ie Jugend stößt zur Bewegung der Jugend, und diese Bewegung der Jugend begrüßt euch daher als ihresgleichen. Ihr habt die Aufgabe mitzuhelfen an der Erfüllung dessen, was die Alten sich einst erhofften! Ich habe die Überzeugung von euch, daß ihr, die ihr schon im Geiste dieses neuen Deutschland gewachsen und geworden seid, diese Aufgabe erfüllen werdet, daß ihr eingedenk sein werdet unseres alten Bekennt nisses: daß es nicht wichtig ist, daß auch nur einer von uns lebt, aber notwendig, daß Deutschland lebt! * Ein Gang -er Erinnerungen. Der Führer durchschritt die Reihen seiner alten Kämpfer. In seiner Ansprache, die der Gauleiter und Staats- minister a. D. Wagner im Bürgerbräukeller an die versammelten Kameraden richtete, führte er, nachdem er Goeroelers Arveitsprogramm Maßnahmen für Mindestpreise, Preisbindungen, Anmeldepflicht u. a. m. Der Reichskommissar für Preisüberwachung, Dr. Goerdeler» hielt in Berlin vor der Presse ein An sprache, in der er u. a. ausführte: Das Vertrauen des Führers hat mich in ein Amt berufen, dessen Schwierig keiten Sie, meine Herren von der deutschen Presse, bereits mit sicherem Instinkt erkannt und zum Ausdruck gebracht haben. Meine Aufgabe ist heute, den Anlaufsprozcß der deutschen Wirtschaft von Hemmungen zu befreien, die sich ans dem Tempo der Entwicklung und aus eigennüüigcn Beweggründen ergeben haben; dies ist der Zweck der heutigen Preisübcrwachungsaktion. Der Reichskommissar legte dann im einzelnen dar» daß die Preise und die Löhne für die Sicherstellung des Erfolges der von der Reichsregierung eingeleiteten umfassenden öffentlichen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen ein entscheidendes Gewicht hätten. Es müsse daher alles geschehen, nm sie zu halten. Dies sei auf der Lohnseite durch die Deutsche Arbeitsfront mit aller Hingabe und bester Disziplin geschehen. Leider könne ein Gleiches von der Preisfeite nicht gesagt werden. In den letzten Monaten habe die Preissteige rung auf vielen Gebieten einen Umfang angenommen, der für die große Masse der Bevölkerung unerträglich sei. Dr. Goerdeler untersuchte darauf die Frage, ob berechtigte Gründe zu Preissteigerungen vorliegen. Angesichts der Verarmung des deutschen Volkes infolge des Diktats von Versailles und der in einer Reihe von Wirtschaftsgebieten fehr niedrigen Löhne bestehe für eine kraftvolle und einsichtige Staatsführung die Notwendig keit, das Spiel der Kräfte in geordneten, mit dem Wohle des Ganzen in Übereinstimmung gebrachten Grenzen zu halten. Aus diesem Grunde fordert der Reichskommissar von jedem Betriebsführer, Handwerker und Kaufmann auf dem Gebiete der Preisgestaltung ein ähnliches Opfer, wie es der Arbeiter durch das Sichabfinden mit seiner heutigen Lohnhöhe bringen muß. Dieses Opfer sei um so mehr zu verlangen, als sich die wichtigsten preisbildenden Faktoren nicht erhöbt haben. Was die berechtigte Frage der Verknappung und Verteuerung der Rohstoffe betrifft, so möchte ich sagen, daß nach den im deutschen Vater lande vorhandenen Fertig- und Halbfabrikaten und Roh stoffen aller Art zu irgendwelcher Beunruhigung in der Richtung, daß die Deckung des täglichen Bedarfs gefährdet sein könnte, keine Veranlassung vorliegt. Dr. Goerdeler geißelte sodann in treffenden Worten die Angstpsychose, die sich teilweise in der Bevölkerung eingeschlichen habe, und belegte in einigen Beispielen die Unsinnigkeit des ,H a m st e r n s*. Wenn die kaufende Bevölkerung Disziplin bewahre und die Angstpsychose aufgebe, dann würden die übertriebenen Preissteigerungen fchon von selbst verschwinden. Sei dies nicht der Lall, dann würden ein Begrüßungstelegramm Hermann Görings und ein Begrüßungstelegramm Dr. Fricks verlesen hatte, u. a. aus: Zum elften Male jährt sich der Tag des 8./9. November. Er ist in diesem Jahre von ganz be sonderer Bedeutung, denn er fällt in das Jahr, in dem unser Führer das Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches wurde. Wir alle, die wir dem Führer in den Jahren des Kampfes zur Seite stehen durften, sind stolz darauf, diese gewaltige Entwicklung nnterleben zu dür fen. Wenn damals hier in München einige hundert Männer, die hier im Saale sind, wenn in ganz Bayern einige tausend Männer und im Reich einige zehntausend Männer bereit gewesen sind, für Adolf Hitler und mit ihm für das Dritte Reich zu kämpfen, so wissen wir, daß heute jeder anständige deutsche Mann und damit das ganze deutsche Volk bereit ist, mit Adolf Hitler für den Nationalsozialismus, für ein einiges heiliges Deutsches Reich zu kämpfen und zu sterben. (Stürmischer Beifall.) Dann nahm der Führer selbst das Wort. Stürmischer Beifall umbrandete ihn, als er geendet hat. Dann schreitet der Führer ganz langsam durch die dichten Reihen feiner Alten Garde, hier einem alten Mitstreiter die Hand schüttelnd, dort mit einem anderen einige Worte tau- fchend — überall immer wieder von dem Jubel seiner Getreuen begrüßt. Fast eine Stunde währt dieser Rund gang durch den Saal. Dann verläßt der Führer, immer wieder — auch bei der Abfahrt — von jubelnden Heil rufen und begeisterten Kundgebungen überschüttet, das Treffen seiner Alten Garde. alle unberechtigten Preissteigerungen ebenso unbarm herzig beseitigt Werden, wie der sozial bescheidene und wirtschaftlich richtig gerechnete Preis gegen Angriffe geschützt werde. Auch der verantwortungsbewußte Kaufmann könne an der Beseitigung der Angstpsychose Mitarbeiten, indem er jede offenbar erkennbare Überdeckung des Bedarfs ab lehnt. über feine Pläne führte Dr. Goerdeler dann u. a. aus: Ich werde mich zunächst aus dem Gebiete einiger wichtigster Nahrungsmittel und des Beklei- dungsbedarfs der Bevölkerung betätigen. Ich werde verbieten, daß neue Preisfestsetzungen irgendwelcher Art ohne meine Genehmigung erfolgen. Das gilt insbesondere für Mindestpreise. Entschieden zuwenden will ich mich den Preisbindungen. Preis bindungen sind abseits der internationalen Sphäre nur dann berechtigt, wenn vom Standpunkt der allgemeinen Volkswirtschaft diese Preisbindungen einen Vorteil für die Gesamtheit bedeuten. Ich habe daher alle neuen Preisbindungen von meiner Zustimmung abhängig ge macht, gleichzeitig habe ich eine Anmeldepflicht ein geführt für alle diejenigen Preisbindungen, die seit dem 1. Juni 1933 neu vorgenommen sind. Viele dieser Bin dungen werden auf ihre gesamlZolkswirtschaftliche Be deutung nachgcprüft werden, uiw wenn sie diese Nach prüfung nicht bestehen, verschwinden sie und machen dem vernünftigen freien Wettbewerb der tüchtigen Kräfte untereinander Platz. Reichskommissar Dr. Goerdeler erklärte abschließend, daß die Preisüberwachung eine Angelegenheit von höchster nationaler Bedeutung sei, da von einem trag baren Gleichgewicht zwischen Löhnen und Preisen nicht nur der ruhige Gang der Wirtschaft, sondern auch die Aufrechterhaltung eines geordneten Staatshaushalts und einer festen Währung abhänge. In diesem Zu sammenhang teilte Dr. Goerdeler auch mit. daß er nicht die Absicht habe, einen großen neuen Ararat aufzu- zichen, sondern vielmehr sich der bewährten bereits vor handenen und frischen Kräfte der öffentlichen Behörden und der Parteidienststellen bedienen wolle. * Für Preistreiberei besonders schwere Strafen. Verfahren werden beschleunigt. Der Reichsminister der Justiz hat an die Straf- oerfolgungsbehörden folgenden Erlaß zur Bekämpfung oer Preistreiberei gerichtet: „Auch in diesem Jahre hat der Führer das deutsche Volk zum Kamps gegen Hunger und Kälte aufgerufen. Zn einer solchen Zeit, in der alle Volksgenossen Opfer bringen sollen und in der gerade die werktätige Bevölke- cung ihre Opferbereitschaft am deutlichsten beweist, muß :s als die schwerste Versündigung am Geiste der Volks- gcmeinschaft bezeichnet werden, wenn einzelne gewissenlose Personen üuüli Ä - LiüÄ NeWW Men Löhnen und Preisen.