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Mtcklltt ßi MlsdrW Tharandt, Wassen, Siebenteln und die Amgegendm. Amtsblatt für die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Milsdruff, sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttannrberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumdach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neutanneberz, Niederwartha, Obe'rhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne,Sachsvo rf, Sctn.-.iedewalde, Sora, Steinbach b- Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Seeligstadt, Spechlsbauscn, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1Mk.54 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene »orpvszeile. Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die RednMvn Martin Berner da'elbü. No. 88. Sonnabend, Sen 27. Juli 1»S1. «». Jahrg. Den nachgenannten Gemeinden und selbstständigen Gütern wird in Ge mäßheit der Beiordnung zur Ausführung des Gesetzes über die Naturalleistungen für die bewaffnete Macht im Frieden zu 8 6 (S. 960 und 931 des Reichsgefetzblattes v. I. 1898» die nachstehende Uedersicht über die anläßlich der diesjährigen Truppenübungen beabsichtigte Verquartierung des König!. 1. Manen-Regiments Nr. 17 im Bezirke der Königlichen Amtsyauptmannschaft Meißen als Quartier-Anweisung Hierdurch bekannt gegeben. uebersicht. Abkürzungen: V. u. F. — Quartier mit Verpflegung und Fourageverabreichung. Ul. R. — Manen-Regiment Esk. — Eskadron. Altlommatzsch Daubnitz . . Domsclwitz . Gohlis . . Gröbern . . Großdobritz 26. Sept. Mut. bis 27. Sept, früh 1. Esk. M.R.17.V.U.F. 26. Sept. Mitt. bis 27. Sept, früh 5. Esk. Ul.R. 17, V. u. F. 26. Sept. Mitt. bis 27. Sept, früh V» 4- Esk. Ul. R. 17, V. u. F. 2. Sept. Vo 4- Esk. Ul. R. 17, B. u. F. 2. Sept. V» 5. Esk. Ul. R. 17, B. u. F. 2. Sept. 3. Esk. Ul. R. 17, V. u. F. Jessen b. L. . . Jeffen b. Geißlitz Kesselsdorf . Löbschütz b. L. Lommatzsch . Messa . . . Niederau . . Oberau . . „ Rittergu Ockrilla. . . Paltzschen . . Roitzsch b. W. Scheerau . . Steinbach b. K. Weinböhla . Zöthain . . Ungefähre Stärke. . 26. Sept. Milt, bis 27. Sept, früh '/z 2. Esk. Ul. R. 17, B. u. F. . 2. Sept, V» 4. Esk. Ul. R. 17, V. u. F. . > 25. Scpt. Mitt. bis 26. Sept, früh 1. Esk. Ul. R. 17, V. u. F. J26. Sept. Mitt. bis 27. Sept, früh V» 4. Esk. Ul. R. 17, V. u.F. . 26. Sept. Mitt. bis 27. Sept, früh Regimentsstab u. Vi 1. Esk. u. '/» 4. Esk. Ul. R. 17, V. u. F. . 26. Sept. Mitt. bis 27. Scpt. früh V-- 2. Esk. Ul. R. 17, L. u. F. . 2. Sept, V° 2. Esk. Ul. R. 17, V. u. F. . 2. Sept. V» 5. Esk. Ul. R. 17, V. u. F. . 2. Sept. V» 5. Esk. Ul. R 17, V. u. F. . 2. Scpt. -/» 4. Esk. Ul. R. 17, V. u. F. . 26. Sept. Mitt. bis 27. Sept, früh V- 3. Esk. Ul. R. 17, V. u. F. . 25. Sept. Mitt. bis 26. Sept, früh Vo 2. Esk. Ul. R. 17,V. u. F. . 26. Sept. Mitt. bis 27. Sept, früh V, 3. Esk. Ul. R. 17,V. u. F. . 25. Sept. Mitt. bis 26. Sept, früh '/. 2. Esk Ul. R. 17, B. u. F. . 2. Sept. Regimentsstab und V» 2. Esk. Ul. R. 17, V. u. F. . 26. Sept. Mitt. bis 27. Scpt. früh Vs 5. Esk. Ul. R. 17, L. u. F. An Vorspann sind erforderlich: cÄ Bemerkungen Heu Stroh Hafer K 2 10 Bemerkt! »gen: 1. Stärke werden die der in der Uebersicht angegebenen 2. und ohne Quartier- Im Allgemeinen sind die Offiziere ohne Verpflegung zu verguartieien. Wird aber 897 B. E. von Schroeter. Zahl der Rationen angeschirrte Vorlegepserde Z. 4. 1 4 10 96 12 9 Zwei spänner .Regimentsstab . 1 Eskadron 12 117 ZÄ -F Ein spänner 24 126 0- 5650 5650 2500 2500 1750 1750 in einzelnen Fällen für Offiziere Verpflegung durch die Quartiergeber in Anspruch genommen, so wird dies von den Quartiermachern bekannt gegeben. 5. Für die früher eintreffenden Quartiermacher und deren Pferde ist ebenfalls Ver pflegung bcz. Fourage zu verabreichen. Königliche Amtshauptmannschaft Meisten, am 20. Juli 1901 L L ZS a ZN Für die Pserdc sind an Rationen erforderlich: Wesentliche Abweichungen von Truppentheile den Ortsbehörden und Gutsvorstehern miltheilen. Das Quartiermachen ohne Vermittelung der Ortsbehörden usw. Anweisung ist unstatthaft. Marschrouten werden nicht ausgestellt. In das Güterrcchtsregister ist heute eingetragen worden, daß der Privatmann Carl August Menzel und seine Ehefrau Auguste Wilhelmine Menzel geb Pietzsch in Kleinschönberg durch Vertrag vom 18. Juli 1901 Gütertrennung vereinbart haben. Wilsdruff, den 23. Juli 1901. königliches Amtsgericht. Pflaumen - Verpachtung. Tie diesjährige Pflaumennntzung der Gemeinde Sachsdorf soll nächsten Sonntag, den 28. )uli, Nachmittags 3 Nhr, im hiesigen Gasthofe unter den vorher bekannt gegebenen Bedingungen, gegen Baarzahlung verauktionirt werden. Sachsdorf, 24. Juli 1901. Der Gemeindevorstand. Sommerliches. '(Nachdruck verboten.) Daß im Durchschnitt die Ernte im deutschen Reiche nicht übermäßig erfreulich sich darstellen wird, steht fest. Verschiedentlich hat in den letzten Wochen ein ergiebiger Regen Manches, was recht trostlos erschien, gebessert, aber in zahlreichen Bezirken sind auch die Hoffnungen auf eine tüchtige Spende himmlischen Nasses unerfüllt geblieben und der Landmann muß sich in jenen Gegenden mit der Lage abfinden, so wohl oder so übel es ihm möglich ist. Die Futterpreise sind bereits gestiegen, und daß in den kommen den Monaten eine Herabminderung nicht eintreten wird, ist vorauszusehen. Das Jahr, das mit hohen Kohlen preisen bei dem herrschenden kalten Winter begann, wird für die landwirthschaftlichen Produkte, ^ür Fleisch, Butter rc. jedenfalls keinen Preisnachlaß bringen. Das ist kein schönes sommerliches Thema, aber es ist Wahrheit. Und Wahrheit ist auch der altbekannte Spruch, daß an günstige industrielle Konjunkturen schwer zu denken ist, wenn die Ernte-Aussichten sich nicht günstig gestalten. AusChina find nach anfänglichemSkaudalbessereMeldungen gekommen, auch sonst liegt das Eine oder das Andere vor, was zum Mindesten zur Erwartung berechtigte, es könnte ein flotteres Geschäft eintreten, aber das, was man wünscht, kommt nicht. Gewiß tragen andere Ursachen das Ihrige dazu bei, den Aufschwung zu lähmen, aber die wenig erfreulichen Ernte-Aussichten setzen doch den Trumph darauf. Wenn ein nicht billiger Herbst und Winter in Aussicht stehen, rührt sich auch vorher nichts. Die eigene Lage der Landwirthschaft wird gerade in diesem Jahre hell beleuchtet! .DieLandwirthschaft hat sich gerührt, wie nur je, sie hat gesät, aber mit der Ernte ist es mehr als mittelmäßig bestellt. Die Industrie hat ihre Krise, weil der Absatz fehlt; aber die Landwirthschaft be kommt in diesem Jahre zu wenig, was sie absetzen kann. Wenn Jemand ein Mittel erfände, welches den Landwirthen alljährlich ein bestimmtes Quantum Produkte sicherte, daun wäre die Agrarfrage gelöst. Aber da das nun einmal unmöglich ist, bleibt sie schwebend. Und dann das Andere: Der Industrie laufen die Arbeitskräfte zu, den Landwirthen liefen sie fort. Und was bei fehlenden Händen unter wid rigen Witterungsverhältnissen selbst aus einer guten Ernte werden kann, braucht nicht groß auseinandergesetztzu werden. Der Landwirt!) will verdienen! Wenn über den neuen deutschen Zolltarif Dies und Jenes verbreitet und behauptet wird, so laufen am Ende die Dinge immer wieder daraut hinaus, daß Mancher gern nehmen, aber ungern geben will. Die Sehnsucht nach einer gesicherten Existenz ist groß; sie ist natürlich am größten dort, wo Natur-Ereig nisse leicht die Ergebnisse schwerer Arbeit in Frage stellen können. Gewiß, es kann auch eine irrige Auffassung der Konjunktur industriellen Betrieben schweren Schaden zu fügen, und das ist jetzt geschehen, aber der Gewarnte hütet sich; der Industrielle, der sich einmal versvekulirte, kann durch größte Vorsicht das Uebel wieder gut machen, aber der Landwirlh hat keine Garantie, daß ihm verschiedene Jahre hintereinander nicht Nackenschläge versetzt werden, so daß ihm Hören und Sehen vergeht. Hart wird um die Fassung des neuen deutschen Zoll tarifs gestritten und worauf läuft Alles hinaus? Jeder Zweig des Nährstandes will leben! Das ist erklärlich, natürlich, selbstverständlich. Warum sich da übermäßig echauffiren? Wie ist es in Finanzkreisen getrieben, wie treibt es großstädtische Grundstücks-Spekulation? Wenn dem deutschen Reichsbürger Garantie dafür geboten werden sollte, daß er keinen Grund zur Klage habe, nach keiner Seite hin, — denn was dem Einen recht, das ist dem Andern billig, dann würde es entsetzliches Lamento geben. Das ist undurchführbar. Will mau aber den Grundsatz: Leben und Leben lassen!, gellen lassen, dann darf es keine Ausnahmen geben. Können wir heute noch in Deutschland in irgend einer Branche eine unnatürliche Theuerung haben voransgesetzt, daß keine wirkliche Zwangslage vorliegt? ' Nein, für die Dauer entschieden nicht. Selbst die bitterbösen Kohlen- und Eisenpreise haben sich nicht permanent halten können. Wenn der Bogen zu straff gespannt wird, springt er. Das muß man von allen Plänen sagen, welche die Lebensmittel zu sehr vertheuern wollen, das Gleiche gilt aber auch von einem anderen sehr wichtigen Kapitel, nämlich dem vom