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No. S4 Sonnabend, den 1b. August 1801 «v. Jahrs auf den 5. September 4901, vsrmittags 10 Uhr Vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt worden. Wilsdruff, den 8. August 1901. Der Gerichtsfchreibei« des Königlichen Amtsgerichts. MX, <2001 ; 899 M I 18g 4 63 »766 > 877 > 372 458 383 6 39 344 903 903 1138 , 477 1 24 238 M» 710 ! 138 494 739 730 244 480 638 709 365 980 273 !886 749 Bekanntmachung. Beim unterzeichneten Stadtrath sind Angegangen vom Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen: das 8. Stück des Jahrgangs 1981, vom Reichsgesetzblatt: Nr. 38, 31, 32, 33 und 34 des Jahrgangs 1981. Diese Eingänge, deren Jnhaltsverzeichniß in der Hausflur des Rathhanses aus hängt, liegen 14 Tage lang in der hiesigen Rmhskanzlei zu Jedermanns Einsicht aus. Wilsdruff, den 7. August 1901. Der Stadtrath. Kahlenberger. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Drechslermeisters Karl Hermann Schuchardt in Wilsdruff ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters und zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Vcrtheilung zu berücksichtigenden Forderungen der Schlußtermin Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1Mk.54 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 40 Pfg. pro viergespaltene Lorpuszeiie. Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich Mr die Vedaffion Martin Berner daiel^ff. Die Herren Gemeindevorstände und Gutsvvrsteher des hiesigen Bezirkes werden hierdurch veranlaßt, dafür Sorge zu tragen, daß diejenigen Bäume an den Commum- kationSwegcn, welche durch zu weit herabhängcnde Aeste den Fährverkehr stören, innerhalb ihrer Bezirke soweit ausgeästet werden, daß ein hochbeladencr Wagen ungehindert da runter verkehren kann. Königliche Amtshauptmannschaft Meißen, am 1 August 1901. 3211^ von Schroeter. E. miudesten in eine Zeit wachsender gegenseitiger Absperr ungen. Durch den neuen Zolltarif werde für den Arbeiter die Arbeitsgelegenheit, für das Volk die gesunde und billige Nahrung, für das Vaterland die jetzige wirthschaftliche und politische Machtstellung in Frage gestellt. Damit sind doch nicht nur ganz unüberbrückbare Gegensätze, ja sogar geradezu ungeheuerliche Extreme in der Beurtheilung und Behandlung des Zolltarifs zu Tage getreten, und man muß da schon sagen, daß wir einer Art wirthschaftlichem Bürgerkriege im Deutschen Reiche entgegentreiben, an welchem die Einseitigkeit und die Uebertreibungen der gegner ischen Parteien allein Schuld sind, und über welchen sich nur die Feinde des deutschen Reiches freuen. Wenn darin nicht der deutliche Beweis zu erblicken ist, daß Maßlosigkeit in den Ansprüchen eine unheilvolle nationale Uneinigkeit erzeugt, daun wissen wir nicht, wie wir noch anders der- artige Sachen kritisiren sollen. Möchte da doch endlich eine Einkehr in den betheiligten Kreisen stattfinden! politische Rundschau. Der Kaiser und die kaiserliche Familie, sowie auch eine große Anzahl hoher Verwandter, Minister und Würdenträger werden bis zum Sonntag in Homburg bez. in Cronberg verbleiben, um dem Trauergottesdienste in der von der verewigten Kaiserin so prächtig wiederherge stellten Kirche in Cronberg beiznwohnen. Zu dieser Trauer- feierlichkcit wird auch das englische Königspaar in Cron berg eintrcffen, auch hofft man, daß der sich noch auf der Heimreise von Cadix unterwegs befindende Admiral Prinz Heinrich, der zweite Sohn der verewigten Kaiserin, recht zeitig mit seinen Schiffen in Wilhelmshaven landen wird, um an der Trauerfeier in Cronberg theilnehmen zu können. Alsbald nach der Trauerfeier in der Kirche zu Cronberg findet die Ueberführung der Leiche nach Potsdam statt, wo sie am Dienstage unter der Entfaltung einer würde vollen und imposanten Feier im Mausoleum der Friedens kirche neben ihrem kaiserlichen Gemahl beigesetzt werden wird. Der in Deutschland die gesammte innere Politik be herrschende Kampf um den neuen Zolltarif hat in letzter Woche weiter gedauert, ohne irgend eine wesentliche Klär- ung zu Tage gefördert zu haben, nur hat sich herausge stellt, daß auch das Ausland zu dem neuen Zolltarif ganz energisch Stellung zu nehmen wünscht, denn der russische Finanzminister hat die von ihm in Deutschland ange ordneten Vorarbeiten für den Abschluß eines neuen deutsch- russischen Handelsvertrages abstellen lassen. Die Feier der Rückkehr des Generalfeld marschalls Grafen Waldersee und seines Stabes aus China, die am Dienstag, Mittwoch und Donners tag in Cuxhaven und Hamburg stattfinden sollte, hat natürlich durch die tiefe Trauer im deutschen Kaiserhause eine schmerzliche Einbuße erlitten, da weder der Kaiser noch der Kronprinz nach Hamburg reisen konnten und des halb der General von Wittich mit der Begrüßung des Feldmarschalls, seiner Offiziere und der ebenfalls mit ihm aus China heimkehrenden Mannschaften betraut wurde. Es fanden daher in Cuxhaven und Hamburg auch nur 939 720 900) 880 200, 487 623 536 200) 594 588 537 82 883 383 213 619 ÄM 200) 547 457 852 200) >444 992 428 -00) 151 ! 56 892 420 200) 3M) 706 l 56 127 593 821 500> 200! 392 785 267 317 938 388 470 483 200) 724 654 542 750 ' 21 415 941 76« '927 408 488 863 872 739 270 7774 737 »485 200) 200) 350 352 721 623 327 817 878 »487 968 524 9 582 SOO) ganz einfache Empfangsfeierlichkeiten statt und hat sich der Gcneralfeldmarschall Graf Waldersee alsbald nach Homburg zum Kaiser begeben, um diesem die Dienstliche Meldung zu machen. Die Festlichkeiten in Emden zur Einweihung des neuen Hafens sind ebenfalls in dieser Woche ausgefallen und werden an einem späteren Tage stattfinden. Berlin, 8. August. Neue Ehrung Waldersee's. Das „Armecverordnuugsblatt" veröffentlicht eine Kabinets- ! ordre des Kaisers, wonach das Schleswig'sche Artillerie. Regiment Nr. 9 fortan den Namen „Feldartillerie-Regi ment Generatfeldmacschall Graf Waldersee, Schleswigsches, Nr. 9" führen soll. Bremerhaven, 8. August. Die Heimkehr der Chinakrieger. Gestern Mittag traf der Dampfer „Glück auf" mit den von der „Gera" übernommenen Rekonvales zenten ein. Abends traf der Dampfer „Sachsen" mit un gefähr 300 Rekonvaleszenten ein. Bremerhaven, 8. August. Der Lloyddampfer „Sachsen" landete 12 Offiziere und 296 Mann des 1-, 2. und 5. ostasiatlschen Infanterie-Regiments. Hamburg, 8. August. Gestern Abend ist der Truppen- transportdampfer „Arcadia" mit 250 Soldaten des 1. Secbataillons hier eiugetroffen. Die Mannschaften wurden Namens des Senats durch Hauptmann Sann begrüßt und dann in der Passagicrhalle bewirthet. Hierauf erfolgte die Weiterreise nach Kiel. In Elsaß-Lothringen ist in letzter Woche ein Ministerwechsel vollzogen worden, indem an Stelle des zurücktretenden Staatssekretärs von Pultkammer der bis herige Overpräsident der Provinz Schleswig Holstein v. Köller zum Staatssekretär von Elsaß-Lothringen ernannt worden ist. Die französische Regierung hat sich in letzter Woche entschlossen, einen Konflikt mit der Türkei auszu zutragen. Es handelt sich darum, daß die türkische Re gierung den Franzosen gewisse, althergebrachte Rechte in den Quais (Hafenanlagen) von Konstantinopel jetzt streitig macht, und daß die türkische Regierung eine alte Schuld von ca. 15 Millionen Fres, endlich an die betreffenden französischen Bankiers und Kaufleute zahlen soll. Der französische Minister des Auswärtigen, Mr. Deleassö, hat in diesem Konflikt ganz energische Maßregeln im französischen Kabinet beantragt. Nach den Anträgen des Ministerpräsidenten Sagasta soll in Spanien eine allgemeine Reform aller Verwaltungs- zweige in dieser Woche begonnen werden. Die letzten serbischen Wahlen haben eine zweifel- lose Regierungmehrheit ergeben, wenn auch noch eine An zahl Stichwahlen vorzunehmen sind. Der Getreide markt. (Berichtswoche vom 2. bis 9. August. 1901.) Die Befürchtung, baß die große ameri kanische Weizenernte die Weizen- und Roggenpreise rasch herunterdrücken würde, hat sich nicht erfüllt, denn New-Jork und Chicago meldeten nach zeitweisen Abschwächungen auch wieder anziehende Preise, da namhafte auswärtige Kaufabschlüsse stattfanden und die Vorräthe in den See- Lxtreme Forderungen gegenüber den, neuen Iolltarifentwurf. Die Kämpfe um die Gestaltung dcs neuen deutschen Zolltarifs zeigen solche seltsamen Gegensätze, Daß man wirklich daran zweifeln muß, ob die betreffenden Kreise, die sich in diesen extremen Anschauungen und Forderungen bewegen, überhaupt noch ein gesundes, sachliches Urtheil in Bezug auf das zollpolitisch Erreichbare im Deutschen Reiche haben. Von allen patriotischen und maßvoll ur iheilenden Bürgern und Parteien muß auch ganz entschieden gegen solche extreme Haltungen Front gemacht werden, sonst gerathen wir in Deutschland in einen unheilvollen Zustand der politischen Verwirrung und Zerklüftung, der einer großen Nation, die auf dreißig Jahre eines mächtigen nationalen und wirthschaftlichen Aufschwunges zurückblicken darf, entschieden unwürdig ist. Mau höre und staune, daß es eine Thatsache ist, daß zwei angesehene und weit verzweigte wirthschaftliche Organisationen Deutschlands, der Bund der Landwirthe und der Handelsvertragsverein aus geradezu entgegengesetzten Gründen zu einem Ver dammungsurtheil über den Entwurf des neuen Zolltarifs kommen! Die Korrespondenz des Bundes der Landwirthe ist der Meinung, daß der neue Tarif die berechtigten Wünsche der deutschen Landwirthschaft, namentlich deren Forderung auf Ausgleich mit Handel und Industrie nicht erfülle, daß die Landwirthschaft Ursache habe, sich „wiederum zurück- gesetzt" zu fühlen, und schreibt schließlich: „Die Deutsche Landwirthschaft wird sich besser stehen, wenn ihre Ver- treter den Entwurf zum Zolllarifgesetze, wie er jetzt vor- liegt, ablehnen, als wenn sie ihn in dieser Form annehmen." Wie.kurzsichtig diese Anschauung ist, geht schon aus der Thatsache hervor, daß die freihändlerischen Preßorgane dem Bund der Landwirthe höhnisch ihre Mitwirkung an tragen, um den Zolltarif zu Fall zu bringen. Die Stellungnahme der Bundescorrespondenz dürfte darum auch von dem allergrößten Theile der deutschen Landwirthe, die sehr wohl Uebertreibungen von Wirklichkeit zu unter scheiden wissen, nicht gebilligt werden. Denn der neue Zolltarifentwurf enthält doch sehr beträchtliche Erhöhungen der Zille auf fremdes Getreide, fremdes Vieh usw. und wenn die Leitung des Bundes der Landwirthe in dieser Vorlage kein anerkennenswerthes Entgegenkommen der Regierung in Bezug auf besseren Schutz der landwirth- schaftlichen Produktion erblickt, sondern lieber den ganzen neuen Zolltarif ablehnen will, wenn sie keine noch höhere Zölle erhalten kann, so wird daraus ein Fiasko in den Wüuschenswerthe» Zollreformen für die Landwirthschaft entstehen. Wenn nun aber dem Bunde der Landwirthe die wesentlich erhöhten Zölle des neuen Tarifs auf land- wirthschaftliche Produkte noch viel zu niedrig sind, so er blickt in einem entgegengesetzten Extrem der deutsche Handels vertragsverein in dem neuen Zolltarif den wirthschaftlichen Ruin Deutschlands, denn der Handelsvertragsverein be hauptet, der neue Zolltarif vernichte die Hoffnung des deutschen Volkes auf Fortführung der Handelsvertrags- Politik, er führe zu einer Periode der Zollkriege, zum indler 'chalk, Karl Ida aabe; Tg.) lind Hrm mgs- >lnna chler, bach, llers, erecht alt; SM. lösch, esnip ladt land nehr icken Len urch aber nter Mar« Amtsblatt für die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Zorstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanncberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, Kaufbach, Kesselsdors, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, Obe'rhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne,Sachsdo rf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Seeligstadt, Spechlshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. ' id DMH Tharandt, Massen, Sieöenlehn und die Umgegenden.