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unä ^lmgegenä Kmlsblalt I 7'. Iakrg Nr. 64 Donnerstag, clen 6. ^)uni ^912 AmNicker <Ieil 3" 8^ rr t5vS» Meißen, am 31. Mai 1912. «u Königliche Amtshauptmannschaft als Enteignungsbehörde. Nr. 235 X. 3640 rv O- in Groß- Merkblatt für den 6. Juni. O Z in Ltoskau geb. — Sonnenaufgang Sonnenuntergang N» Sonnenaufgang Sonnenuntergang rtzÄ 12» V. 8» V. er Die Tagesordnung hängt im Rathause aus. Wilsdruff, den 5. Juni 1912.' yv » 8' 3 ^8 8 venklpruck kür Semüt unck Verttanci. Einsam sein macht stark, vereinsamt sein drückt nieder. 12" D. S-r V. 3" g Mondaufgang 8» g Monduntergang JnsertionSpreis 15 Psg. pro sünsgespaltene Korpuszeile. Außerhalb des Amtsgerichtsbezirks Wilsdruff 20 Pfg. Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 50 Prozent Ausschlag. Jeder Anspruch aus Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß od. der Austraggeber in Konkurs gerät Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. In dem Enteignungsverfahren wegen des Bahnbaues Wilsdruff-Gärtitz, Teilstrecke Wilsdruff—Ullendorf, haben die nachstehend aufgeführten Grundstückseigentümer in An sehung ihrer von der Enteignung betroffenen, im nachstehenden mit den Grundbuchblatt nummern bezeichneten Grundstücke noch folgende Entschädigungsbeträge zu erhalten. Mur Wilsdruff: 1. Kreditverein zu Meißen (eingetragene Genossenschaft mit be schränkter Haftpflicht in Meißen), Blatt 651 des Grundbuchs für Wilsdruff: 117 Ml.; 2. Hermann Max Uebigau, Blatt 602 des Grundbuchs für Wilsdruff: 1100 Mk.; 3 Ernst Hermann Adam, Blatt 603 des Grundbuchs für Wilsdruff: 480 Mk.; 4. Max Förster in Altenburg, jetzt Landwirt Friedrich Oskar Bink in Wilsdruff: Blatt 450 des Grundbuchs für Wilsdruff: 198,17 Mk.; 5. Pferdehändler Emil Max Stein, jetzt Grundbesitz-HäiMs- gesellschaft G m b H. in Dresden, Blatt 691 bez. 729 des Grundbuchs für Wilsdruff: 196,70 Mk.; 6. Max Förster in Altenburg, jetzt Landwirt Friedrich Oskar Bink in Wilsdruff, Blatt 302 bez. 732 des Grundbuchs für Wilsdruff: 483,84 Mk.; 7. Wirt- schastsbesitzer Emil Paul Starke in Grumbach, Blatt 454 des Grundbuchs für Wilsdruff: 40,80 Mk; 8 Marie Therese verw. Töpfer geb Häntzschel in Böhlen (Rötha), jetzt Ritter gutspachter Max Töpfer in Großzschocher, Blatt 264 des Grundbuchs für Wilsdruff: 114 Mk; 9. Gutsbesitzer Heinrich Richard Kuntze, Blatt 4 des Grundbuchs für Wilsdruff: 172,50 Mk.; 10. Holzhändler Max Richard Eckelt, Blatt 721 des Grundbuchs für Wils druff: 62,50 Mk.; 11. Dariehns-, Spar- und Landwirtschaftliche Konsumvereine in Grumbach, Limbach, Sachsdorf und Kaufbach, jetzige Eigentümerin die Landwirtschaftliche B zugs- und Absatz-Genossenschast Wilsdruff und Ilmgegend, Blatt 36 und 645 des Grund buchs für Wilsdruff: 70 Mk.; 12 Gutsbesitzer Ludwig Arthur Kost, Blatt 149 des Grundbuchs für Wilsdruff: 53.05 Rik; 13. Gutsbesitzer Heinrich Willy Obendorser, Blatt 121 des Grundbuchs für Wilsdruff; 28,39 Mk.; 14. Gustav Max Liebig, Blatt 717 des Grundbuchs für Wilsdruff: 24,74 Mk; 15. Restaurateur Hermann Alfred Vogel, Blatt 54 des Grundbuchs für Wilsdruff: 65,26 Mk: hierüber: 16. Ernst Oswald Vogel in Wilsdruff: 550 Mk.; 17. Theodor Porsch und Johann Kny in Wilsdruff: 250 Mk. Mur Klipphausen: 18. Hugo Theodor Leuteritz, Blatt 28 des Grundbuchs für Klipp hausen: 1011,99 Mk.; 19 Karl Eduard Schumann, Blatt 15 des Grundbuchs für Klipp hausen: 81,45 Mk.; 20. Ernst Emil Krille, jetzt Landwirt Georg Arthur Löffel in Klipp hausen, Blatt 21 des Grundbuchs für Klipphausen: 2123,84 Mk; 21. August Hermann Ranft, Blatt 42 des Grundbuchs für Klipphausen: 208,36 Mk; 22. Paul Reinhold Ranft, Blatt 19 und 60 des Grundbuchs für Klipphausen: 260,55 Mk.; 23. August.Bernhard Göbel, Blatt 35 des Grundbuchs für Klipphausen: 168,35 Nik; 24 Gustav Adolf Günther, Wr Bürgermeister. ' Kählenberger. Donnerstag, den 6. Juni d. I., nachmittags 7-7 Mr offeml. ÄadtgemeinderEsitzung. Neues aus aller Melt. In London ist der Jnlernationale Kongreß für drahUoje Telegraphie zujammengetreten. Lloyd George soll erkläit haben, daß England kein Bündnis mit Frankreich abgeschlossen habe. In Gens wurden aus einem Uhrwarengeschäjt Uhren, Perlen und Diamanten im Gesamtwerte von 100 (O0 Francs gestohlen. In den nächsten Tagen sind in Budapest wieder schwere Ausschrei tungen aus der Straße zu erwarten, da die Regierung erklärte, den Wider stand der Opposition im Abgeordnetenhaus mit Gewalt zu brechen. Die Arbeiter von 54 Bergwerken Austuriens haben den General streik beschlossen. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Inserate werden tags vorher bis mittags 11 Uhr angenommen. Bezugspreis in der Stadt vierteljährlich 1,40 Mk. frei ins Haus, abgeholt von der Expedition 1,30 Mk-, durch die Post und unsere Landausträger bezogen 1,54 Mk. Aus Stack uncl Lancl. Mitteilungen aus dem Leserkreise jür diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. ' Merkblatt für de« S. Juni. AZ o Salat. Man soll zur Sommerszeit soviel »Grünes", wie nur möglich, verspeisen. Man wird sich dabei Wohl befinden. Die schönem frischen Pflanzenblätter sollten aber die Hauptmahlzeit bilden und nicht bloß so nebenbei ein wenig Anerkennung finden. Auch der Kopfsalat findet auf dem Mittagstisch noch, nicht die^ genügende Beachtung, die er verdient, wegen seiner leichten Verdaulichkeit und seiner Billigkeit. Für wenige Pfennige kann man schon mehrere »Köpfe" erstehen und sich eine gehörige Schüssel Salat be reiten. Der Salat führt dem Magen erfrischende Kühlung zu. Er kann in mannigfaltigster Weise zubereitet werden, mit Ol und Essig, mit Zucker und Speck. Auch Zitronensaft und Olivenöl verwendet man dabei. Sogar feingeschnitten« Kräuter mischt man bei, den pikanten Schnittlauchs de» würzigen Dill und die in der Küche so viel verwendete Petersilie. Am besten ist es aber, ihn roh und ohne di« vieles würzige« Zutaten zu genießen; höchstens fügt man des besseren Geschmacks wegen «in wenig Essig oder Sal, hinzu. Der besondere Wert des SalateS liegt vor allem in dem außerordentlich hohen Gehalt in sauren organischen Salzen. Vor dem Verspeisen muß er aber gehörig gewaschen werden. Neben dem Kopfsalat erscheinen auf oem Tische noch eine Reihe anderer grüner Salate, Endivien, Kresse, Gurken usw. - Mationalssugspende. In der Presse ist verschiedent lich berichtet worden, daß die Sammlung für die National flugspende schon den Betrag von 4 Milionen Mark ergeben habe. Diese Mitteilung entspricht nicht den Tatsachen. Da die Unterausschüsse das Ergebnis ihrer Sammlungen vor der Hand nicht mitteilen, um nach Abschluß mit einer um so größeren Summe vor die Oeffentlichkeit treten zu können, ist auch das Reichskomitee nicht in der Lage, das augenblickliche Ergebnis mit etwa annähernder Genauigkeit festzustellen. Soweit eine Schätzung nach den bisher einge laufenen Meldungen überhaupt möglich ist, haben die Sammlungen die dritte Million noch nicht überschritten. — Mm Wehrverein. Bis jetzt sind 38000 Einzel mitglieder und weit über 10000 körperschaftliche Mitglieder beigetreten. ^50 Ortsgruppen sind gebildet. Die Zahl der Mitglieder der einzelnen Landesverbände und Provinzen sind u. a. wie folgt: Schleswig-Holstein 4144, Schlesien 1799, Königreich Sachsen 1679, Württemberg 1655, Posen 1385, Pommern 1220, Hanover 1080, Brandenburg 4005, Hamburg 1975. Die übrigen Mitglieder verteilen sich auf die nichtgenannten Ländergebiete des Reiches. — Scheinwerferzüge. Bekanntlich soll künftig jedes Pionierbataillon einen Scheinwerferzug erhalten. In diesem Jahre werden zunächst mit Acheinwerferzügen ausgestattet werden: 1., 7. bis 10., 14. bis 16., das 2. bayrische, 22. (sächsische) und 13. (württembergische) Bataillon, sowie die Blatt 18 des Grundbuchs für Klipphausen: 508,70 Mk; 25. Gustaö Hermann Adam, Blatt 33 des Grundbuchs für Klipphausen: 106,70 Mk. Mur Sora: 26. Gustav Julius Börner, Blatt 20 des Grundbuchs für Sora: 243,32 Mk.; 27. Gutsbesitzer Julius. Paul Risse, Blatt 16 des Grundbuchs für Sora: 37,35 Mk Mur Mhrq-orf: 28. Landwirt Emil Max Schumann, Blatt 49 des Grundbuchs für Röhrsdorf (Schärfenberger Anteils: 904,73 Mk; 29 Gutsbesitzer Exnst Paul Seifert, Blatt 19 des Grundbuchs für Röhrs dorf (Scharfenberger Anteils): 106,35Mk; 30 Ida Ottilie verehel Fkdlerverw. gew. Maune geb. Schumann, Blatt 23 des Grundbuchs für Röhrsdorf (Scharfenberger Anteils): 23,90. Mk; 3,1. Karl Hermann Adolf Bruchholz, jetzt' Hermann Max Bruchholz, Blatt 50 und 16 des Grundbuchs für Röhrsdorf (Scharfenberger Anteils)-: ^55,°78 Mk;Z32. Guts besitzer Hermann Adolf Richter, Blatt 18 des Grundbüchs für Röhrsdorf (Scharfenberger Anteils): -49,39 Alk.; 33. Hermann Max Bruchholz, Blatt 16. des Grundbuchs für Röhrsdorf (Scharfenberger. Anteils): 37,17 Mk. Im Anschlusse an diese Bekanntgabe der Entschädigungsbeträge werden diejenigen, die wegen eines dinglichen Rechts an den von der Enteignung betroffenen Grundstücken oder eines darauf bezüglichen persönlichen Nutzungs- oder Gebrauchsrechtes Befriedigung aus den Entschädigungsgeldern erlangen wollen, gemäß Z 52 des Enteignungsgesetzes aufgefordert, diesen Anspruch bei der Entcignungsbehörde anzumelden. Soweit dieser Anspruch nicht Vinnen 3 Wochen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung bez. der nach 8 52, Absay 1 Satz 2 des Enteignungsgesetzes den dinglich Berechtigten noch besonders zuzufertigenden Benachrichtigung an gerechnet, hier angemeldet werden würde, wäre die Königliche Staatseisenbahnverwaltung als Unternehmerin zur Zahlung der Gelder an die Enteigneten bez beteiligten Vertragsgenoffen berechtigt. I^icklamllicker c^eil. innen und außen, namentlich auch gegenüber den Behörden unserer Staatsverwaltung. Weiter darf der Bürgermeister kein Aktenmensch sein. Wohl besteht der Buchstabe des Ge setzes und es ist bekannt, daß es immer schwieriger wird, sich in den stetig komplizierter werdenden vielerlei Bestimmungen zurechtzufinden. Wohl ist es nötig, im Interesse der Ordnung unseres ganzen Staats und Gesellschaftslebens, däß eine ge schriebene Gesetzesnorm besteht als Richtschnur und Gewähr gleichen Rechtes für alle. Aber der Geist ist es, mit dem die Ge setze zu handhaben sind. Und so muß das Oberhaupt der Stadt bestrebt sein, sich bei Anwendung der Gesetze in möglichst enger Fühlung mit dem Leben und den besonderen Verhältnissen unserer Bewohnerschaft zu halten So ist das Bürgermeisteramt wohl ein schönes, aber auch ein schweres Amt, das der Erwählte im Vertrauen auf die verständnis volle Mitarbeit des städtischen Kollegiums, der Beamten und der gesamten Bewohnerschaft zum Wühle der Stadt ver walten möge. Wohl werden Meinungsverschiedenheiten und Schwierigkeiten bei der einen oder anderen Sache nicht ausbleiben. Wenn aber alle Beteiligten sich befleißigen, immer nur das Wohl der Gesamtheit im Auge zu behalten und zu bedenken, daß auch der Gegner bei Meinungsverschieden heiten sich nur vom Wohle des Ganzen leiten läßt, dann werden alle Verhandlungen den zu ihrem Gelingen nötigen vornehmen Charakter haben, wird vor allem Persönliches von selbst ausscheiden. 3" l Mondaufgang 8'° Monduntergang Zur Bürgermeisterwahl. Beim Antritt eines neuen Bürgermeisters erhebt sich wohl als eine der ersten Fragen die, wie er sich zu den schwe benden Angelegenheiten der Stadtverwaltung stellen und wie er im allgemeinen sein'Amt auffassen wird. Vor allem ge hört dazu ein sorgfältiges Einarbeiten, namentlich in die besonderen örtlichen Verhältnisse. Ein guter Bürgermeister muß zunächst ein guter Bürger sein, soll er doch der gesamten Bürgerschaft als Beispiel voraugehen. Er muß nach dem Grundsätze handeln, daß das oberste Gesetz das Gemein wohl sein muß, hinter dem widerstreitende persönliche In teressen zurückzutreten haben, und eine stete Bereitwilligkeit an den Tag legen, dem Gemeinwohl feine Kräfte zu widmen. Ist es doch der Kern wie jedes konstitutionellen Staats wesens so auch der freiheitlichen Selbstverwaltung, daß ent sprechend den großen Rechten der Mitbestimmung die Pflichten der Bürger zur Mitverantwortung und Mitleistung zum Wohl des Ganzen stehen müssen. Aufgabe eines Bürger meisters ist es nun, diesen guten Bürgersinn zu erhalten und durch Wort und Tat auf alle dahin einzuwirken, daß nur das Gute und der Gesamtheit Nützliche zum Siege ge lange. Dazu gehört ein genaues Vertrautsein mit allen einschlägigen Verhältnissen, gehört die Fähigkeit und der Wille, alle Kreise der Bevölkerung in ihrem Wesen und ihren Bestrebungen zu verstehen, und ein ausgeprägter Ge rechtigkeitssinn, der die Berechtigung der verschiedenen In teressen zu erkennen und soweit sie im Sinne des Gemein wohls liegen, zu würdigen und fördern weiß. Nach der revidierten Städteordnung vertritt der Bürgermeister den Stadtrat und namens desselben die Stadtgemeinde nach 3 Q 8,3 8 Z> 15SS Spanischer Maler Diego Belazquez in Sevilla geb. — 1826 Komponist Karl Maria v. Weber in London geft. — 1848 Historiker Ludwig Geiger in Breslau geb. — 1859 S Hans Olden in Berlin geb. — 1887 Maler Hans v. Rom gest. — 1906 Philosoph Eduard v. Hartmann Lichterfelde gest. 1606 Französischer Dichter Pierre Corneille in Rouen geb. — 1799 Russischer Dichter Alexander Puschkin in Moskau geb. 1860 Maler Hanns Fechner in Berlin geb. — 1861 Italienischer Staatsmann Graf Camillo bi Cavour in Rom gest. — 1875 Schriftsteller Thomas Mann in Lübeck geb. — 1881 Violinist Henri Vieuxtemps in Algier gest. WMM U Mckll für die Königl. Amtshauptmannschaft Weihen, für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff sowie für das Königl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für MilsckruN, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Hartha bei Gauernitz, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landbxrg, Hühndorf, Kaufbach, Keffelsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, NeZkirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Spechtshausen, Tanneberg, Taubenheim, Ullendorf, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. Mit taufender Unterhaltungs-(Roman-)Beilage, wöchentlicher illustrierter Beilage „Welt im Bild" uud monatlicher Beilage „Unsere Heimat". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Zschunke, Wilsdruff.