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ATM < e latt - Nr. 139. 74. Jahrg Sonnabend, den 4. Dezember 1915 'M Amtlicher Teil Meißen,am 1. Dezember 1915. 846 I. Die Königliche Amtshauptmannschast. ««7 Wilsdruff, am 3. Dezember mmics. Wilsdruff, «m 2. Dezeniber fyfZ. ^2// K dient mn dtni Atcknde! Dos gvoHe Völkovvrngen - r ,-„e Mr das Königliche Amtsgericht und den StadtrM» Forltrentamt zu Tharandt. vom 6. bis 18. Dezember sollen die Schornsteine im hiesigen Stadtbezirke ge reinigt werden. znpaäen und das Schlachtfeld zu räumen, wobei berück sichtigt werden müsse, daß von diesem letzteren Entschlusse das Prestige Englands im ganzen muselmanischen Orient abhängig sei. Nachdem dann der Berichterstatter von neuem bestätigt hat, daß der Gallipoli-Feldzug nur auf dringende Bitten Rußlands eingeleitet worden sei, gibt er zu, daß 200 000 Mann lange Monate vergebens gegen die Halbinsel anaerannt sind. Die Türken, die noch im ob es möglich sei übermenschliche An- um den Widerstand ob es nicht viel- Fahnen wieder ein ¬ scheiden müssen, nämlich darüber, und ob eine weitere beinahe Mengung versucht werden sollte, der Türken zu brechen, oder mehr ratsamer wäre, Zelte und ^5><» seiner wohlwollenden Neutralität sind Grenzen gesetzt, aus die der Vierverband durch Herrn Skuludis mit unmiß verständlicher Deutlichkeit hingewiesen worden ist. So stehen die Dinge, und Kitchener dürste, wenn er mit seiner Berichterstattung im Kreise des engeren oder weiteren Kriegsrates zu Ende ist, zu dem erhebenden Gesamt ergebnis kommen, daß — guter Rat teuer ist! Aber natürlich, es nützt alles nichts, ein bestimmter Entswluß muß gefaßt werden. Und man tut gut daran, die lieben Verbündeten schonend auf das Unvermeidliche oorzubereiten. Der Londoner Berichterstatter des Mai länder „Secolv" wurde dazu ausersehen, diese undankbare Vorarbeit zu leisten. Kitchener wird sich, so melde! er seinem Blatte, genötigt sehen, einen der schwersten Ent schlüsse im Verlaufe des gegenwärtigen Krieges zu fassen, denn das Ministerium werde über das Schicksal des vor acht Monaten eingeleiteten Gallipoli-Unternehmens ent Marz mn 30 000 vis 40000 Mann vanen uverranm werden können, hätten im Verlaufe des Feldzuges die Halbinsel in ein gewaltiges System von Schützengräben verwandelt, wodurch die anfänglich seitens der Alliierten begangenen Fehler in der Abschätzung der Schwierigkeiten unheilbar und verderblich geworden seien. Jetzt würden die Türken gegen die Truppen der Alliierten beim Ver lassen der Halbinsel vielleicht die heftigsten Angriffe richten, so daß die Ausführung des Rückzuges überhaupt fraglich werde. Der englische Ministerrat müsse darüber entscheiden, die Verantwortung aber, die dieser kleine Kreis von Männern gegenüber der Geschichte und der Zukunst des britischen Weltreiches auf sich nehme, sei eine von jenen, die ohne weiteres erzittern machen. So trübe hier die Lage geschildert wird, in Wirklich, keil ist sie für die Engländer noch schlimmer. Denn die Lürken brauchen gar nicht auf den Augenblick zu warten, wo die Truppen der Verbündeten von der Halbinsel zu rückgezogen werden sollen, um sie zu vernichten; sie warten nur auf das Eintreffen schwererer und weittragender Ge schütze und werden dann unverweilt mit der Säuberung von Gallipoli beginnen. Lord Kitchener weiß also ganz gut, daß ihm im Grunde gar keine Wahl mehr geblieben, daß das Unheil unabwendbar geworden ist, was zu tun er auch Vorschlägen möge. Nicht einmal für das kleinere von zwei Übeln kann er sich entscheiden, denn ob freiwilliger Rückzug oder Endkampf bis zur Vernichtung, in beiden Fällen sind die Menschenverluste unabsehbar, und in beiden Fällen ist es um Englands Ansehen und Einstuß im Orient da bin. Wir können es der Turiner .Stamva" wohl nack- -.„„A HS, Königliche Oberforstmeistereien Bärenfels und Flöha, am 29. November l^fö. Sin schwerer Sntsckluk. Von seiner Erholungsreise nach dem Mittelmeer ist Lord Kitchener wieder nach London zurückgekehrl, und man muß nachträglich Herrn Asguith Abbitte leisten, weil seine Mitteilung, der Kriegsminister sei nur vor übergehend nach dem Osten gegangen, in ihrer Aufrichtig keit angezweiselt worden ist Nein, es hat sich wirklich nur um eine kleine Spritzfahrt nach Rom und Athen, nach Saloniki und an die Dardanellen ge handelt, und jetzt sind die Ministerkollegen um den Heim gekehrten oeriamnielt, um seinen Berichten und Er zählungen, seinen Eindrücken und Vorschlägen voll Andacht zu lamchen Sehr leicht wird ihnen dabei nicht ums Herz werden Allerdings, Kitchener ist überall Mit ausgezeichneter Höflichkeit empfangen worden. Die Italiener haben ihn mit der landesüblichen Begeisterung ausgenommen, in Griechenland, wo ihm der unlautere Wettbewerb des Franzmannes Denys Cochin etwas im Wege stand, hat Kling Konstantin sich von ihm ordentlich „imponieren" lassen, aber wirklich reelle Reisegeschenkr kann er trotzdem nicht auspacken Dre italienische Re gierung beharrt nach wre vor eigensinnig bei dem Ent schluß, gegenüber der Balkanpolitik der Verbündeten äußerste Vorsicht walten zu lassen, und Griechen land wacht eifersüchtiger als je über seinen Souveränitäts rechten, die es sich weder durch Drohungen noch durch Lockungen verkürzen lassen will Zur Einsetzung von aller hand Kommissionen, die diese und jene besondere Frage .studieren" soll, will es sick allenfalls bereit finden, aber 7^!"' 's Zufertionsprcis 1b Pfn. pw tümqstvattem. KorpnszeR«. Außerhalb des AmlsHcriäNsbeMs Wilsdruff 20 Pfg Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 50 Prozent Ausschlag Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag d«ch Klage cingczogen werden muß od. der Auftraggeber in Konkurs gerät. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. OokalblLll ?ün Milsä?u77 Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardsvalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Hartha bei Gauernitz, Helbigsdorf, Herzosswalde mit Landberg, Huhndorf, Aanfbach, Kesselsdorf, Kleinschönbera, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrk^ bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschonberg mit Perne, SachZdorf, Schmiedewaldr, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Keffelsdorf Steinbach bei Mohorn, Spechtshausen, Tanneber-, Tßubenhrim, Ullendorf, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. Mit 1««fk«der Unterhalt»«,»öchentlicher itlnstrierter Keilest ,Mli iN SM" o«d moMicher Keile,e »Mne Keimt". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Rcdaknon verantwortlich: Oberlehrer Gärtner, Wilsdruff. Imming, dm S IkDlckr d. A, mniitlsgr 1,10 Mr findet im Sitzungssaals der amlshauptmaunschastlichen Kanzlei öffentliche Sitzung cies kexirkssusfchulles statt. Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge im Anmeldezimmer des amtshauptmann- schaftlichen Dienstgebäudes zu ersehen. MWsMMLM MM - § zs L- zv zz Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Inserate werden tagS vorher bis mittags 11 Uhr angenr.-. . u Bezugspreis in der Stadt Viertels ährlt. l0 Mk. frei i»S HauS, abgcholt von der Expedition 1,30 M die Post und unsere LandauSträger bezogen Ml. . . ..H S s «7 t Der Stadtrat. ele: er tz.h'Sb' L ; .K /K r HÄ yerr Laildlagsabgeordneter, Suisbesitzer Schreiber jn Mischwitz, ist als Ver treter des 7. ländlichen Watzlbezükes in die Bejuksversammlung der unterzeichneten Aönislichen Anttshouptmannschaft für den verstorbenen privatus therrniann in Zehren gewählt worden. Nleißen, am 27. November !YI5. Die Königliche AmtshagptMayflschaft. k i M ° j Ä Der Sl«diaeniein>, Wilsdruff ist zu Gunsten der Minderbemittelten ein Stück Land mit Kartoffeln auf Bukenhaincr Llur unentgeltlich zur HberMung zur vcr- füguna gestellt woiden. Die Aartoffeln haben infolge zu früher ungünstiger Witterung von dem Besitzer nicht geerntet »erden können. Das Ausnehmen der Aarloffeln hat nach Anweisung und unter Aufsicht des Stadt rats zu erfolgen. Minderbemittelte wollen sich Sonnabend, den 4. d. M., nachm. 3 Uhr am Bahnhof Birkenhain Ombaeb emsinden. Ibe nötigen rsnweisungen weichen dortselbst erteilt. Die Abgabe bez. AberMung der Aartoffeln erfolgt unentgestlich. für die Königliche RmtSr nptmannschM Meißen, d ;u Wilsdru^ sowie für das König is!o«z- F ... 4 «72 Der Stahtrat. ' ^^5slcmil Nutzholz-Versteigerung. von den Revieren Spcchtshausen, Naundorf, Grillenburg, Höckendorf und wendisch- carsdorf des Horstbezirks Bärenfels und den Revieren warbach, Reichenbach und Göß nitz des Forstbezirks Flöha sollen in dem kleinen Aaufhaussaale des Ratskellers zu Frei berg Donnerstag, den 16. Dezember 1915 von vormittags 11 Uhr an zusammen ungefähr 2 l 800 Festmeter weicher Nutzhölzer zum Teil in bereits anfbereiteemt Zustande, zum Teil noch anstehend, meist als Stammholz, in verschiedenen einzelnen Posten unter den zuvor bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Näheres darüber besagen die bei der: unterzeichneten Gbcrforstmeistereien und den Forfjrentämtern Tharandt und Augustusburg in Tmpfana zu nehmenden besonderen Bekanntmachungen sowie die von den Herren Revicrverwaltern zu beziehenden ausführ lichen Verzeichnisse. Zm übrigen ist auf die in den umliegenden Gasthäusern aushängenden Anzeigen zu verweisen.