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MkhMM für WM Fernsprecher Nr. 6, — Telegramm-Adresse: Amtsblatt W.^hrrG Mo den StadkrzL j74. Jahrg Nr. 9S Sonnabend, den 21. August 1918 Aultttcher Teil Dresden, am 18. August 1915. Ministerium des Innern. Der Stadtrat. 2714 2700 -SS D" -» --S - 0 7 777. , 7 -» ver- 8000 neue Gefangene. Wettere Forts von setzung folgendermaßen t? deutung haben dürften. Die ganze Kampfeszornss hat aber diesmal den Verbündeten" der Republik getroffen, das westliche Nachbarvolk errichteten Wucht germanischen „treuen und geliebten der eine seiner gegen Festungen nach der lautet: „Befehl des 1. turkistanischen Armeekorps 2./15. Juni 1915. an den Kommandeur vom Nowogeorgiewsk erobert, 125 Geschütze erbeutet. — Die Vor-Stellungen von Brest'Litowsk in deutscher Hand. — Siegreiches Vordringen über den Bug. Großes Hauptquartier, 19. August. Westlicher Kriegsschauplatz. Zwischen Angres und Souchez führte der Gegner gestern abend einen während des ganzen Tages durch Artilleriefeuer vorbereiteten Angriff durch. Er drang stellenweise in unsere vordersten Gräben ein und hält in der Mitte des Angriffsabschnitts einen Teil noch besetzt, ist auf der übrigen Front aber bereits geworfen. — In Vom Oberbefehlshaber sind für die Anwendung von Vergeltungsmahregeln an gefangenen deutschen Soldaten für bekannt werdende Fälle von Verhören russischer Ge fangener unter Anwendung von Folter und Verstümme lungen folgende ergänzende Anweisungen gegeben worden: Die Vergeltungsmahregel soll im Bereiche des Korps nicht später als 15 Tage nach Bekanntwerden eines Falles von grausamer Behandlung erfolgen unter Angabe des Anlasses. Außerdem soll den Gefangenen allgemein be. kanntgegeben werden, daß jede neue Grausamkeit aller/ strengste Vergeltung finden wird. anderen dahinsinken sieht und mit täglich wachsender Sorge auf seinen großfürstlichen Generalissimus blickt, dessen Heere jetzt nur noch einem Ziele zustreben: sich der erbarmungslos zupackenden deutschen Zange möglichst noch mit einiger maßen Heiken Gliedern zu entziehen. Wie weit ihnen diese nichts weniger als glorreiche Aufgabe noch gelingen wird, werden die nächsten Tage zeigen. Aber auch der ehemalige°Entente- und jetzige Bundes genosse unserer Nachbarn zur Linken und zur Rechten, der liebe Vetter von jenseits des Kanals, hat am Tage von Gravelotte seinen deutschen Denkzettel erhalten, und das gleich in doppelter Gestalt. Emmal ist seine großmächtige Flotte um einen modernen kleinen Kreuzer und einen Torpedobootzerstörer erleichtert worden, die, von unseren flinken Torpedobooten gejagt, an der West küste von Jütland auf den Grund des Meeres versenkt wurden; das andere Mal haben unsere Marineluftichiffe der City von London einen nächtlichen Besuch abgestattet und ihr nebst wichtigen Anlagen an der Themse und anderwärts ausgiebige Bombenrationen verabreicht. Der amtliche englische Bericht, der jetzt über diese erfolgreiche Spazier fahrt ausgegeben worden ist, weiß nur zu melden, daß die „östlichen Grafschaften" von deutschen Luftschiffen heim gesucht worden sind, wobei zehn Personen getötet und 36 verwundet wurden; über den Materialschaden, der sonst bekanntlich immer „nur'gering" ist, geht er diesmal mit Stillschweigen hinweg, und daß die deutschen Luftfahrer die Rücksichtslosigkeit besaßen, selbst das berühmte „Herz der Welt", wo die englischen Handelsleute ihr schweres Geld verdienen, nicht zu verschonen, wird ebenso scham- wie kummervoll verschwiegen. Wir aber empfinden es mit besonderer Genugtuung, daß unsere zukünftigen Er innerungen an den -18. August den ganzen teuren Drei verband umfassen werden. Ein besonderes Wort bleibt noch zu sagen über die neue schneidige Tat unserer Marine. Diesmal stand ein kleiner moderner englischer Kreuzer mit acht Torpedo bootszerstörern fünf unserer Boote gegenüber; an der üblichen starken Überlegenheit des britischen Gegners hat es also auch »in der Nordsee wieder nicht gefehlt. Und trotzdem dieser Ausgang des Seegefechts! Wenn auch unsere Torpedobootsflottille sich in größerer Nähe zur heimatlichen Flottenbasis wußte als die Streitmacht des Feindes, so zog sie doch aus dieser Gunst der Lage keinen Vorteil, sondern blieb auf ihre eigenen Kampfmittel an gewiesen. Aber jeder Kenner unserer Torpedowaffe war von jeher fest davon überzeugt, daß wir auch in ihr ein überlegenes Wirkzeug in der Hand haben, das sich jedem Feinde furchtbar zu machen wissen j^acb clem 18. August. Von militärischer Seite wird uns geschrieben: Der Tag von Gravelotte wird nickt nur unsern da maligen Feinden, den Franzosen, arge Herzbeklemmungen verursacht haben. Sie haben in den Vogesen wieder einmal zugreifen wollen, um doch wenigstens an dieser Nebenstelle der Westfront einen Erfolg aufweisen zu können, und alles, was ihnen der sehr erhebliche Munitionseinsatz einbrachte, waren ein paar zerschossene Grabenstücke, die für die beiderseitigen Stellungen kaum irgendwelche Be Die Königliche Amtshauptmannschaft. Lokalblatt für Milsäruff Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Hartha bei Gauernitz, Helbigsdorf, Hrrzogswalde mit Landberg. Huhndorf, Mansbach, Kejselsdorf, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn,'Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhrrmsdorf, Pohrsdorf/RLtz-K bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdors, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf Steinbach bei Mohorn, Spechtshausen, Tanne-Mi Taubenheim, Ullendorf, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. Mit laufcudn Unterhaltungs-Goman-Beilage, wöchentlicher illustrierter Keilage „Mett im Kild" und msuatlicher Keilage „Mere Keimt". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaklion verantwortlich: Oberlehrer Gärtner, Wilsdruff. de« 26. AMß 1915 WMttW ^10 Mr Freibank Wilsdruff. Sonnabend, den 21. August, von vormittags 9 Uhr ab Rindfleisch, roh, pro Kilogramm 1,40 Mark. Wilsdruff, am 21. August 1915. JnsertionSpreiS 15 Psg. pro fünjgejpaltene KorduSzeve. Außerhalb des Amtsgerichtsbezirks Wilsdruff 20 Psg Zeitraubender und tabellarischer Satz mit SO Prozent Aufschlag. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß od. der Auftraggeber in Konkurs gerät. Der Krieg. Das große Schlachtendrama im Osten rollt seinem Endakt zu. Unaufhaltsam flutet die deutsche Verfolgung hinter den Russen her. Auch die sorgfältig vorbereiteten Ausnahmestellungen können von diesen nur vorübergehend gehalten werden. Gleich werden sie wieder mitgerissen in den großen Strudel, der die einst so stolzen Heere Nikolai Nikolajewitsch nach Osten zieht. Die letzten Festungen an Njemen und Weichsel wanken und sehen stündlich den Fall vor Augen. Die Siegesbeute wächst zusehends und um Brest-Litowsk schlägt das eiserne Netz bereits zusammen- Rußlands Schicksalsstunde hat geschlagen. Vie Küssen überall im Kückruge. Wr die Königliche AmtsGNrplMLnnfchafr MMen- für das Königliche Amtsgericht M Wilsdruff sowie für das König- Forstrentamt zu Tharandt. findet im Sitzungssaale der amtshauptmannschaftlichen Kanzlei MenMcbe Sitzung ckrs MÄrksausWuKs statt. Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge im Anineldezimmer des amtshauptmann schaftlichen Dienstgebäudes zu ersehen. Meißen, am 19. August 1915. werde. Die Ungunst der Verhältnisse, nicht zum wenigsten die bis jetzt nur recht mangelhaft betätigte Kampflust der englischen Flottenführer, liefen unsere ge fürchteten „schwarzen Reiter" im ersten Kriegsjahr leider nur selten an den Feind heraukommen. Um so unge stümer zuckte es ihnen in Fingern und Herzen, und nun sich unversehens eine Gelegenheit ergab, da haben sie es denn auch an tüchtigen deutschen Hieben nicht fehlen lassen. Mit Frohlocken wird die Kunde von dem Seesieg an der jütländischen Küste überall in den Reihen unserer blauen Jungen ausgenommen werden, und ihre nur zu begreif liche Freude über den neuen Schlag, den unsere ge fürchteten Torpedoboote dem stolzen Briten versetzt haben, wird in allen deutschen Herzen den lebhaftesten Widerhall finden. Von diesem Kampf in der Nordsee weiß man m London „amtlich" anscheinend noch nichts, oder man hat noch nicht die rechten Wendungen gefunden, in denen man das Volk mit der beschämenden Niederlage bekanntmachen soll. Dafür „glaubt" man — amtlich, wie Reuter hinzu fügt —, daß eins von den deutschen Luftschiffen, die sich nächtlicherweile nach England verirrt hatten, getroffen worden sei. Dieser Glaube wird freilich die Leser nicht selig machen, denn der Engländer ist nüchtern genug, nur das als bare Münze hinzunehmen, was er einigermaßen sehen und fassen kann, zumal er von deutscher Seite schon vorher gehört haben wird, Laß alle unsere Luftschiffe un beschädigt zurückgekehrt sind. Aber wenn jemand eine schallende Ohrfeige bekommen hat, so muß man ihm schon das Recht zugestehen, wenigstens das Gesicht ein bißchen zu verziehen. Im übrigen: die deutschen Zeppeline werden wiederkommen, und von unseren Torpedobooten wird John Bull auch noch mehr als einmal etwas erfahren. Fürs erste haben Lie deutschen Hiebe vom 18. August gut ge sessen — sie werden nicht die letzten sein! den Vogesen erneuerte der Feind gestern seinen Angriff nördlich von Münster gegen unsere Steilungen auf Linge kopf und Sckratzmännle. Nach vorübergehendem Vor dringen bis in einzelne unserer Gräben auf dem Lingekopf ist der Gegner dort überall zurückgeschlagen, am Schratzmännle ist der Kamps noch im Gange. Östlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfelduiarschalls v. Hindenburg. Bei der Einnahme von Kowno wurden noch 30 Offi ziere und 3900 Mann gefangengenommen. — Unter dem . Druck der Fortnahme von Kowno räumten die Russen ihre Stellungen gegenüber Kalwarja—Suwalki; unsere Truppen folgen. — Weiter südlich erstritten deutsche Kräfte den Narew-Übergang westlich Tykocin und nahmen dabei 800 Russen gefangen. — Die Armee des Generals v. Gallwitz machte Fortschritte in östlicher Richtung. Nördlich Bielsk wurde die Bahn Bjelystok— Brest-Litowsk erreicht. 2000 Russen wurden zu Ge fangenen gemacht. — Im Nordostabschnitt von Nowo georgiewsk überwanden unsere Truppen den Wkra-Ab- schnitt, zwekForts der Nordfront wurden erstürmt. Uber 1000 Gefangene und 125 Geschütze fielen in unsere Hand. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern Der linke Flügel trieb den Feind kämpfend vor sich her und erreichte abends die Gegend westlich und süd westlich von Mielejeszyce. — Der rechte Flügel, über den Bug bei Mielnik vorbrechend, warf den Gegner ans seinen starken Stellungen nördlich des Abschnittes und ist in weiterem Vorgehen. ., Heeresgruppe des Generalfelduiarschalls v. Mackensen ..-.MU - Auch hier wurde zwischen Niemirow und Janow der Vugübergang van den verbündeten Truppen er zwungen. — Vor Brest-Litowsk drangen deutsche Trupven bei Rokitno (südöstlich von Janowi in die Vor-Stellungen der Festung ein. k tich von Wlodawa folgen unsere Truppen dem gesck.agenen Feinde. Unter dem Drucke unseres Vorgehens hat der Gegner das Ostufer des Bug auch unterhalb und oberhalb von Wlodawa geräumt: er wird verfolgt. Oberste Heeresleitung. Amtlich durch das W. T. B. KuMscke Venken Der Blutbefehl des Generals Odischelstdes. Das Wölfische Telegraphenburean verbreitet di? folgende amtliche Mitteilung: Unsere Truppen find in den Besitz eines russischen Befehls gelangt, der in deutscher Über Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Inserate werden tags vorher bis mittags 11 Uhr angenöKKM. Bezugspreis in der Stadt vierteljährlich ^iO Mk. frei inS Haus, abgeholt von der Expedition 1,30 Mch ßMch die Post und unsere LandaustrSger bezogen Mk. scinnzru, NE o.rit nnnerc Mvtglye ^leoiuiigen Pviens, von oen Lieuycyen angelegl WUroe.