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174. 3»dr, Ür. 84. Oienslsg, cken 27. Juli 191g. Umtttöker Oeil 4441^ ^>»444VV^^, ^44^44VVLs, itba, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrl^E Keffelsdorf Steinbach bet Mohorn, Spechtshausen, Tanneberg, Taubenheim, Ullendorf, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. Mit lauftudrr N«terhaltu«zsDsma»-)Kei!age, wöchentlicher illustrierter Beilage „Welt im Kild" M muatlicher Beilage „Nusere Heimat". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Mlsdmff. Für die Nedakrion verantwortlich: Oberlehrer Gürtner, Wilsdruff. Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 50 Prozent Aufschlag H 8 Jeder Anspruch aus Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch I I I Klage eingezogen werden muß od. der Auftraggeber in Konkurs gerüt. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. für das Königliche Amtsgericht und den StadtM Forstrentamt zu Tharandt» Lokalblatt für MUsclruff Blankenste^ Burkhardswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Hartha bei Gauernitz, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Huhndorf, 8 k.i Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrs del Wrlsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Keffelsdorf k MlM für MW - ^^cheint^wöcl,entlich dreimal und zwar Dienstags, JuserttonspreiS 15 Psg. pro fünsgespaltem KorpuSzeU«. Donnerstags und Sonnabends. Inserate werden tags vorher V Außerhalb des Amtsgenchtsbrzirks Wilsdruff 20 Psg bis mittags 11 Uhr angenSM? t. ' Bezugspreis in der Stadt vierteljähE . 10 Mk. frei inS Haus, abgeholt von der Expedition 1,30 i-.-rch die Post und .S-A IAZ U unsere LandauStrLger bezogen Mk. Mr die Königliche AmtShMptmannschaft Meisten» ;u Wilsdruff sowie für das König- Mittwoch, den 28. Juli 1915, Vorm. 10 Uhr oll in Wilsdruff e n Schreibtisch mit Aufsatz öffentlich versteigert werden. — Bieterversammlung im Schützenhause. Wilsdruff, am 26. Juli 1915. r«„ Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. pünktliche; Zleuerraklen erMt Sie MMratt «les öslerlanaesr Vas Vie ^fon20-8cklacdt. Am Alpenwall zwischen Italien und Österreich haben Ne Italiener bis jetzt gewiß wenig genug erreicht. Einen schmalen Außenring von Welsch-Tirol haben sie besetzt »wischen dem Stilfser Joch und Cortina d'Ampezzo. Das sind diejenigen Grenzstriche, die sich für die Österreicher unbequem verteidigen lasten oder die von Hause aus unter dem Feuer der zum Teil die österreichische Grenze über höhenden Befestigungswerke der Italiener liegen. Militärisch bedeutet weder die Beschießung noch die Besetzung dieser kleinen Gebiete etwas. Hätten die Italiener den Schneid gehabt, der den Tiroler Landsturm, die steirischen und dalmatini schen Landwehren beseelt, und dazu den Zorn aller öster reichischen und ungarischen Truppen über den Verrat der treulosen Neu-Römer — sicherlich, sie hätten längst ein dringen müssen in das doch so heiß begehrte und so grenzenlos geliebte Trentino. Statt besten ist ihr Vor dringen überall an den Grenzen Tirols und Kärntens sehr schnell zum Stillstand gekommen: sie haben sich mit zwecklosen Beschießungen und menschlich unschönen Zer trümmerungen alleii möglichen Hochjochhütten hinter den Pässen und auf den hohen Bergkämmen begnügt. An drei Stellen sind die Österreicher sogar ihrerseits oor- gedrungen über die italienische Grenze und haben dort Stellungen bezogen, die für die Zwecke ihrer militärischen Sicherung günstig lagen. Die Stadt Ala haben die Italiener besetzt. Daraus machten sie eine große Heldentat, würdig der ruhmreichen Väter und Großväter, die bekanntlich auch auf allen Schlachtfeldern Europas und Afrikas — besiegt worden sind. Der Vorstoß gegen die Firnwelt der Dolomiten und gegen das strategisch und eisenbahnpolitisch wichtige Pustertal hin ist verunglückt, übrig bleibt also allein, was die Italiener bisher etwa an den Ufern des Jsonzo erreicht haben. Auch hier haben die Österreicher den Italienern be kanntlich den flachen Grenzstrich im Küstenlands und fast das ganze westliche Jsonzo-Ufcr aus strategischen Gründen überlassen. Auf den Rändern des Hochplateaus an dem östlichen Ufer, bei Monfalcone und bei Görz, vor allem auf dem am südlichsten gelegenen, weniger hohen und darum den italienischen Angriffen am schärfsten ausgesetzten vielgenannten Plateau von Doberdo haben sie sich ein genistet. Von hier haben sie die Hauptangriffe der Ita liener, direkt aus der Front heraus, auszuhalten; und von hier aus würden sie ia auch jeden Versuch der Italiener, sich noch weiter südlich, in der Nähe der Adria-Küste gegen Triest hin vorzubewegen, gefährlich flankieren. Dreimal hatte bis vor kurzem der General Cadorna, dem man bekanntlich für seine Wetterberichte an der Stelle von ernsthaften Kriegsberichten zu jener Zeit schon statt eines Ehrensäbels einen „Ehrenlanb- frösch" hatte überreichen wollen, seine Truppen gegen die österreichische Jsonzo-Front aulaufen lassen. Aber immer vergeblich. Und vor allem nie recht nachhaltig. Der erste An sturm der italienischen Kerntruppen (Bersaglieri und Alpini» war meistens kräftig und achtungswert. Aber wenn dann das Blut in Strömen floß und nur wenige bis vor die Schützengräben des Feindes, niedersinkend, gelangten, dann blieb die Zähigkeit der rastlos wiederholten Stürme aus. Zwar erschollen anfeuernd und lebhaft wie Maschinengewehrfeuer die Rufe „Avanti", „Corragio" »Vittoria" aus den Reihen der Stürmenden, die vor dem Schlossenhagel der feindlichen Geschosse, wie Reb hühner, in die Ackerfurchen geduckt, am Boden lagen. Aber das Wiederaufspringen und der neue An sturm blieben aus. Ost genug brachen dann die österreichischen Landwehren aus ihren Schützengräben zum Gegenangriff vor. Und wenn da die zurückflutenden groKe Völkerringen. Italiener gar wieder den Fluß flüchtend passieren mußten, dann begann die schwere Artillerie der Österreicher während des Brückenübergangs ihre Vernichtungsarbeit. Hunderte von Leichen der Gefallenen trieben alsbald flußabwärts. Die Wellen des Jsonzo färbten sich vom Blute rot. Damals entstand in naheliegendem Anklang an Gral Platens herrliches „Grab im Busento" der Vierzeiler.» „Nächtlich am Jsonzo lispeln Vor Gradiska dumpfe Lieder. Aus den Mastern schallt es Antwort Und in Wirbeln klingt es wider —" , Jenen drei Jsonzo-Schlachten ist inzwischen aber die vierte gefolgt. Und die ist ernsthaft. Die wächst sich immer mehr aus zu einer großen und bedeutenden Schlachthandlung. Ob es richtig ist, daß der Besuch des Grafen Porro, des Unterchefs des italienischen Generalstabes, in Paris und bei Joffre und French im Felde diesen Entschluß zu einer wirklich ernsthaften Kriegführung hervorgerufen oder gefördert hat? Hat England als Geldzahler das gefordert? Oder lag diese Entwicklung von vornherein in den Plänen Cadornas, der sich durch seine Angriffe in der Alpenfront nur sichern wollte gegen nnen Vorstoß der Österreicher, und der nun, seitdem er ich hier in Flanke und Rücken geschützt glaubt, vollen Lrnst macht mit dem Vorstoß inS Küstenland, wo die Lürme Triests im Wasserdampf an sonnenhellen Tagen von ern schimmern, denen der kleine italienische König von inem Kirchturm iu den Bergen bei Monfalcone aus rum iawn semen resignierten Grub auS der Ferne ge iandt hat? Diese Frage wird später einmal beantwortet werden vorläufig sehen wir die schwere Schlacht im Gange Wie in Berlin bereits bekanntgegeben werden durfte kommandiert an der Jsonzo-Front auf österreichischer Seit, ietzt der General v. Boroevie, der bis dahin ir Galizien, zwischen dem Heere Mackensens und den deutschen BeSkiden-Korps des Generals v. d. Marwit kommandiert hatte. Ein ausgezeichneter Heerführer! Schon frühzeitig hatte er in den hin- und her- wogenden Kämpfen in Lemberg baS Wort aus- gesprochen, das die Situation von damals wirklich klärte und inzwischen durch die groben und unaufhalt samen Siege seit dem 2. Mai 1915 wahr gemacht worden ist: „Es kommt darauf an, die russische Überzahl allmählich im Vernichtungskriege zu verkleinern, von 5 auf 3, von 8 urf 2, von 2 auf 1 — dann folgt unser wirklicher Angriff and die Entscheidungsschlacht." So ist es gekommen. Und ein Ebenbild dieser Ent wicklung scheint der Kampf an den Jsonzo-Ufern werden ;u wollen. Schon heißt es, daß General Cadorna jetzt dort „mit derselben rücksichtslosen Opferung von Menschen material" angreife wie einst die Russen an den Karpathen wällen. Die überlegene Leitung des Feldzugs im deutsch- österreichischen Lager hat für alles Vorsorge getroffen. Und die Kampfwut der Älpler, der Ungarn, der Dalmatiner and Kroaten tut ein übriges. Selbst bei Nacht gibt es- im Scheinwerferlicht das wütendste Handgemenge. In blutiger Blüte steht die Jsonzo-Schlacht. L-ei* Kriegs. Auf dem westlichen Kriegsschauplatz haben die Fran zosen weiter schwere Verluste erlitten, namentlich in den Kämpfen bei Münster. Im Osten schreiten unsere Armeen in einem Siegeslauf sondergleichen von Erfolg zu Erfolg. Das Schicksal der Russen steht vor der Erfüllung. dnker Siegesrug im Osten. Die russische 5. Armee zersprengt. — Die Narew- festungen Rozan und Pultusk erstürmt. Seit dem 14. Juli bei unseren Armeen 119750 Gekanaene. — Gewaltige Siegesbeute. Großes Hauptquartier, 24. Juli. Westlicher Kriegsschauplatz. Bei Souchez wiederholten die Franzosen auch heul» Nacht ihre erfolglosen Handgranatenangriffe. — Bei den gestern gemeldeten Sprengungen in der Champagne hat der Feind nach sicheren Feststellungen große Verlust« erlitten. Seine Versuche, uns aus der gewonnenen Stellup^ zu vertreiben, scheiterte,». Südlich von Leintrey wiesen unsere Vorposten abermals feindliche Vorstöße ab. Di«' im Bericht der französischen Heeresleitung vom 22. Juli 11 Uhr abends erwähnte, über die Scille geworfene starke deutsche Aufklärungsabteilung bestand aus 5 Mann, die das feindliche Hindernis durchschnitten hatten und sich unter Verlust eines Mannes zurückzogen. — In der Gegend von Münster fanden gestern Kämpfe von ge ringerer Heftigkeit statt. Nach den Gefechten der letzten Tage sind dort vor unserer Front etwa Ä60V gefallen» Franzosen liegengeblieben. östlicher Kriegsschauplatz. j ' ä > - . Die Armee des Generals v. Below siegte bei Schaulen (Szawle) über die russische 5. Armee. Seit zehn Tagen ständig in Kampf, Marsch und Verfolgung gelang es den deutschen Truppen gestern die Russen in Gegend Rozalin und Szadow zu stellen, zu schlagen und zu zersprengen. Der Ertrag ist seit Beginn dieser Operation, dem 14. Juli auf 27 VOO Gefangene, 28 Geschütze, - 40 Maschinengewehre, ' über LOO gefüllte bespannte MnnitionSwagen, . zahlreiche Bagagen und sonstiges Kriegsgerät angewachsen. Am Narew wurden die Festungen Rozan und Pultust in zähem unwiderstehlichen Ansturm von der Armee des Generals v. Gallwitz erobert und der Übergang über diesen Fluß zwischen beiden Orten er zwungen. Starke Kräfte stehen bereits auf dem süd lichen Ufer. Weiter nördlich und südlich dringen unsere Truppen gegen den Fluß vor. In den Kämpfen zwischen Njemen und Weichsel wurden seit dem 14. Juli , 41VOV Gefangene, « < 14 Geschütze, / NO Maschinengewehre genommen. Was in Rozan und Pultusk an Kriegs gerät erobert ist, läßt sich noch nicht übersehen. — Bor Warschau fielen bei kleineren Gefechten der letzten Tage 175V Gefangene und 2 Maschinengewehre in unsere Hand. — Nördlich der Pilica-Mündung erreichten deutsche Truppen die Weichsel. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Von der Pilica-Mündung bis Kozienice (nordwest lich von Iwangorod) ist der Feind über die Weichsel zurüikgedrückt. Vor Iwangorod schoben sich unsere Truppen näher an die Westfront der Festung heran. — Zwischen Weichsel und Bug dauert der Kamps hartnäckig an. In der Gegend von Sokal wurden russische Angriffe gegen die Brückenkopf stellungen abgewiesen. Ein thüringisches Regiment zeichnete sich dabei besonders aus. — Den deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen der Arme« des Generalobersten v. Woyrsch und der Armer des Generalfeldmarschalls v. Mackensen fielen seit dem 14. Juli etwa 5V VVV Gefangene in die Hände Die genaue Zahl sowie die Höhe der Materialbeut« lassen sich noch nicht übersehen. Oberste Heeresleitung. Amtlich durch das W T B. Rozalin liegt 17 Kilometer nordndrdöstlich Szadow.