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unä Nmgegenä Kmts MÄ Dlatt 73. Iakrg. 143 Dienstag, äen 8. Dezember 1914 groKe Völkerringen Iii Uilter»el»nu!igc» brachten dort In Pole» verlaufen unsere e 8ekk >5 für das Königliche Amtsgericht und den SLadtrE lichn Forstrentamt zu Tharandt» rlkll 95 Ka8len, iubu8e, Amtlich durch das W.T.B, q- >al- unö ^5, 1.2S, Kienen, Z.50 T, ch 95 e, 8ig- uppen, Oütek- Nr die Königliche AmLshauptmannschaft Weihen, zu Wilsdruff sowie für das König- z 22 32 H kecker ükmng, a! 12 H I L len l.50 Ll. Die Berichte vom westlichen sowohl wie vom östlichen Kriegsschauplatz zeigen allenthalben erfreuliche weitere Fortschritte der deutschen Waffen. Die Teilerfolge mehren sich zusehends. Oeutlcke Erfolge in Mest unä Oft. Gr. Hauptquartier, 5. 12. vorm. In Flandern und südlich Metz wurden gestern fran zösische Angriffe abzcwiescn. Bei La Bassec, im Argonucr Waid und südwestlich Altkirch machte» u»serc Truppen Fortschritte. Bei den Kämpfen östlich der Masurischen Seen ist die Lage günstig. Kleinere 1200 Gefangene. — Qperationen regelrecht. Oberste Heeresleitung. (s8ten- n U8V. 5.50 Vie Gärung in *Zrlanä. Die Engländer bemühten sich bisher krampfhaft, der Welt die Meinung beizubringen, als sei der alte irische Haß gegen alles, was englisch ist und heißt, auf ein- mal erloschen und als ob alle Iren als getreue Söhne Mutter Britannias in den Krieg gegen die GermanS ziehen würden. Daß in Wirklichkeit die grüne Insel noch immer ihr altes euglandfeindliches Gesicht tragt, dafür ist die folgende Mitteilung ein neuer Beweis: Die „Times" meldet ans Dublin: Die DruSerciev der Zeitungen „Irish Frccdom", „Sinnfein", „Ireland", „Irish Workcr", „Irish Bolontccr" nnd „Leader" wurde» polizeilich verwarnt, daß sie vor ein Kriegsgericht komme« und ihre Drnckanlagen konfisziert würden, wenn fie Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Inserate werden tags vorher bis mittags 11 Uhr angenommen. Bezugspreis in der Stadt vierteljährlich 1,40 Mk. frei inS Haus, abgeholt von der Expedition 1,30 M-, durch die Post und unsere Landausträger bezogen 1,54 Mk. »s M8ter vei8e »piel- um- 1 6ie teilte Artikel drucken würden, die geeignet seien, Unzufrieden heit hervorzurnfen und die Rekrutierung zu behindern. Die Polizei handelte dabei im Auftrage der Militär behörde«. Atte in Irland ankommenden Waffen und Munition, selbst solche für den Sport^ebrauch, werden konfisziert. Der Deutsche Harold FochtenLerger m Falconer wurde wegen Besitzes eines drahtlosen Apparates, für den er keine Erlaubnis des. Generalpostmeisters hatte, zu drei Monaten Haft verurteilt. —- Der verschwiegene Än?e?Zä«g des „Audacious". Die Kopenhagener „Nationaltidende" berichtet auS London: Hier ist ernste Mißstimmung sowohl in der Presse wie im Publikum dadurch hervorgersifen, daß die Admi ralität die Nachricht von dem Untergang eines Schlacht schiffes unterdrückt, die seit langer Zeit in allen Ländern der Welt bekannt ist, nur nicht in England. Der Verlust sei zwar nicht von vitaler Bedeutung, es sei dabei kein Menschenleben oerlorengegangen, aber das Verschweigen des Unglücks habe Beunruhigung und Mißstimmung ge schaffen, da man befürchte, daß die Regierung vor der öffentlichen Meinung Geheimnisse habe und möglicherweise noch weitere Verluste verschweige. Diese Nachricht bezieht sich auf den „Andacious", dessen Untergang erst jetzt in England durchsickert. Wo bleibt Englands Flotte? London, 5. Dezember. Der Flottenkorrespondent der „Morning Post" bespricht einen im „Cornhill Magazine" veröffentlichten Artikel des Großadmirals Sir Edward Seymour, in dem es zum Schluß heißt: „Solange die deutsche Flotte existiert, bildet sie einen Trumpf für Deutschland, wenn Friedensverhand lungen auf der Tagesordnung stehen." Der Korrespon dent der „Morning Post" bemerkt dazu: „Daß Deutsch land eine solche Waffe für die Verhandlungen besitzen sollte, ist im höchsten Maß unerwünscht. Alle Mittel müßten gegen diese Möglichkeit angewandt werden, aber unter den obwaltenden Umständen ist es klar, daß die Wahl bei Deutschland liegt. Die britische Flotte kann die deutsche Flotte nicht zwingen herauszukommen, aber sie kann sie zwingen, drinnen zu bleiben, wenn solcher Kurs erwünscht erschiene. Einstweilen kann die Strategie aus keiner Seite ein entscheidendes Ereignis herbeiführen. Die gegenwärtige Lage kann unbestimmte Zeit fortdauern, bis neue Methoden entdeckt und in die Praxis umgesetzt sind. Gegenwärtig verhalten sich beide Seiten defensiv. Es sind vortreffliche Gründe, weshalb die britische Flotte defensiv bleibt, aber daraus folgt nicht, daß die Defensive richtig ist: sie war in der Vergangenheit niemals richtig.' MI —.95^ . Ki8 2Uk icsie billige 9 H gN reifen mgen iv ö, 1l,50 fUrst Litton in Italien. Die schon lange beabsichtigte und in der Presse viel- W angekündigte Entsendung des Fürsten Bülow auf Len Botschafterposten nach Rom an Stelle des erkrankten Herrn v. Aotow ist ein wichtiges Ereignis in der Entwicklung der augenblicklichen Lage. Daß der Fürst m seinem Alter, dr zählt jetzt 65 Jahre, und nachdem er bereits zu Hause das höchste Amt in der Regierung eingenommen hat, sich iur Übernahme dieses Postens bereiterklärt hat, verdient höchste Anerkennung. In Tagen der Gefahr muß seder seine Kenntnisse und Fähigkeiten in den Dienst des Vaterlandes stellen. Man konnte auch keinen Besseren nnden, denn ganz abgesehen von der Persönlichkeit des Fürsten Bülow und seinen diplomatischen Fähigkeiten, die WM die grüßten Erfolge eintrugen, kommt in Betracht keine genaue Kenntnis des Landes Italien, der Parteien und Strömungen, der Kräfte, und der Personen, die übrigens durch Familienbeziehungen unterstützt werden. Fürst Bülows Gemahlin stammt aus dem italienischen Fürstenhause der Camporeale und ist eine Tochter des italienischen ^Staatsmannes und Ministerpräsidenten Ainghetti. Die äußerst erfolgreiche Tätigkeit, die der Fürst, damals noch als einfacher Herr v. Bülow schon in neunziger Jabren in Rom entfaltete, gibt uns eine Gewähr dafür, daß er auch der heutigen Lage gewachsen sein wird. l Daß gerade jetzt Nom viel Klugheit erfordert, wissen wir alle. Seit Ausbruch des Krieges arbeiten die Diplomat.» der feindlick,en Mächte nüt allem Hochdruck daran, Italien auf ihre Seite zu ziehen. Daß Italien sich lur diesen Krieg neutral erklärt hat, genügt ihnen durch aus nicht. Sie haben es an Drohungen und gewiß auch ^sprechungen nicht fehlen lassen. Italien hat in den Wien Jahren eine starke Auslandspolitik getrieben, und Absichten der einzelnen Parteihäupter gehen nach den °Mchiedensten Himmelsrichtungen. Neben dem Norden dem Nordwesten kommt auch der Osten in Betracht, und seicht mehr als bisher in der Öffentlichkeit bekanutgeworden Darauf deutet das Interesse, das Italien zu wieder- Malen in Albanien an den Tag gelegt bat. - Was uns betrifft, so ist unsererseits den Italienern A Ihren Neutralitätsabsichten nicht das Geringste in den Aeg gelegt worden. Die deutsche und die österreichische Gierung haben ihre Zustimmung zu dieser Stellung "besprochen. Deshalb haben auch die Erklärungen, die der Ministerpräsident Salandra in dem italienischen Aurlcunent, Kammer und Senat, abgab, bei uns volles Ver- Mdnis gefunden. Wie vor vier Monaten, so wird noch dje Neutralität Italiens hierzulande gebilligt und Erstanden. Auch daß Italien seine Rüstung imstande Alt, um auf alles etwa Eintreteude gefaßt sein zu können, Meint natürlich. Wir sehen es sogar als die felbstver- Mndliche Folge der Großmachtstellung Italiens an. Eine Großmacht kann und soll sich nicht ausschalten lassen, es auch von uns nicht beabsichtigt. 8u Einzelheiten ist jetzt nicht Stellung zu nehmen. M können getrost darauf Hinweisen, daß wir uns nie h "er Macht entgegengestellt haben, wenn es sich um Pläne Wildelte, die Deutschlands Interessen wenig oder gar nicht yMAm. Von deutscher Seite ist nie ein Schiedsrichter- de-» dergleichen über alle politischen Vorgänge auf zu Wettball angestrebt oder behauptet worden, wie dies üe^?er Beteiligten Ungiück bisher England sich an- hat. wäre also Lie Aufgabe Bülows in Rom eigentlich ep'f. Mr einfache und leichte. Die Versicherungen einer Welir deutschen Politik, die sich auf der Tatsache unserer »^."vollenden Haltung in allen den Jahrzehnten seit Auf- ANg hxs Königreichs Italien bewährt hat, sollte bei W^Menkenden Menschen Glauben finden, und der Hm- NiH, u> die verlogene Politik unserer Gegner kann das läge?lerstützen. erschwert wird diese einfache Sach- versn^ch Lie Machenschaften der Gegner, die immer wieder Parl^"' das italienische Volk, die Presse und die dem lg^ntarier zu beeinflussen. Wir vertrauen, daß es gelmg jweskundigen, gewiegten und energischen Diplomaten ^olk , wird, die leitenden Männer Italiens und das wie nn überzeugen, daß der Vorteil des Landes nach Italiens ! in Einer wohlwollenden Neutralität besteht. Erfg^""^esonnenheit und Ruhe wird zu dem schönsten im befreundeten Auslande wird Fürst Bülows das «V'E aufgefaßt. So sagt z.B. der „Pester Lloyd , stalieim^^er Regierungsorgan: „Zweifellos wird vom Volk gewürdigt werden, daß nun in das Wa» ^.„Aotschafterpalais ein Staatsmann einzieht, den j°UiiL UM - als die volkstümlichste außeritalienische Per " u, Italien bezeichnen kann. JnsertionspreiS 15 Psg. Pro sünsge'paltmc KorpuSzelle. Außerhalb des Amtsgerichtsbczirks Wilsdruff 20 Psg Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 50 Prozent Aufschlag. Jeder Anspruch aus Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß od. der Auftraggeber in Konkurs gerät. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. m . - Lokalblatt kür MUsärukk Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Äurkhardswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Hartha bei Gauernitz, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Huhndorf, «aufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Miltitz-Noitzschen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Rohrsdot- bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf Steinbach bei Mohorn, Spechtshausen, Tanneberg, Taubenheim, Ullendorf, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. Mit laufender UnttrhEullgsDoman-Mlilge, wöchentlicher illustrierter Anlage „Welt im Kild" und monatlicher Anlage „Unsere Heimat". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Oberlehrer Gärtner, Wilsdruff. Portugals kriegsptane. Ler britische Löwe hat es wirklich soweit gebracht, daß der portugiesische Schakal für ihn jagen will. Dem portugiesischen Parlament wurden von der Regierung bereits amtliche Mitteilungen über die portugiesische Be teiligung an dem Kampf gegen Deutschland gemacht. Aus Lissabon wurde am 5. Dezember gemeldet: Der Ministerpräsident Machado stellte i» beiden Häusern dcö Parlaments fest, daß vier Expeditionen zum Dienst in Afrika ausgerüstet seien. Gleichzeitig wurde eine Verordnung veröffentlicht, daß Vorkehrungen zur Mobilmachuug ciucr Division getroffen würden, die bereit sei» soll, nach einem beliebige» Kampfplatz abzugehen. Der beliebige Kampfplatz ist natürlich dort zu suchen, wo es den Engländern belieben wird, die portugiesische Division im Dienste der Sklavenhalterin Britannia zu verwenden und aufzubrauchen, wie man schonungslos die Belgier sich hat verzehren lassen und jetzt dabei ist, die Jagendjahrgänge der französischen Armee zum größeren Rahme Englands vor die deutschen Maschinengewehre zu führen. England wird auch bis zum letzten Nortuaiel-n Vie !-age am Verembe,'. lVon unserem LB.-Mitarbeiter.) Wie wjr aus holländischen OM llen vernommen haben, bereite» sich die deutschen Truppen in Flandern ans neue heftige Kämpfe vor. Bei Elendinge nordwestlich von Bpern hätten bereits lebhafte Kämpfe stattgefunden, Namscapells und Perepre seien von den Deutschen bom bardiert worden. Wo die französischen Gegenangriffe in Flandern stattgefunben haben, sagt unser Geueralstabsbericht nicht. Wahrscheinlich waren fie dazu bestimmt, die neue deutscheAngriffsbemeguug zu stören. Sie wurden ebenso glatt «bewiesen, wie andere französische Angriffe südlich Metz an der lothringischen Grenze, die wohl dazu diene« sollten, den starken Druck, der sich auf Nancp äußert, zu lockern. Bei La Bassve hat unser Angriff Fortschritte zu ver zeichnen. , La Bassee ist ein äußerst wichtiger Platz, der die^ ^Straßen nach Arras, Lille und Bethune beherrscht, und ebenso einen Schiüsselpunkt für das ganze Kaual- system um Lille bildet. Laß Arras vom deutschen Angriff ernstlich bedroht wird und daß man in englischen und französischen Militärlreisen fürchtet, daß sich die Deutschen hier den Weg zur Kanalküste bahnen werden, ist schon mehrfach berichtet worden. Nach einer Meldung der Turiner „«stampa" aus Paris haben die Deutschen nordwestlich und südlich von La Bassöe die ausgedehnten Kohlengruben benutzt, um ihre Stellungen zu verstärken und Kanonew unterzubringen. Deutsche Vorposten hätten dort große Kühnheit bewiesen. Lille sei eine Dornröschen-Stadt geworden; sie sei von der Welt vollkommen abgeschnitten. Auch auf anderen Teilen der Westfront, im Argonner Walde und bei Altkirch in Lothringen machten wir weitere Fortschritte. Die Fran zosen rühmten sich, in der Nähe von Altkirch wichtige Vorteile errungen zu haben. Daß diese nur vorübergehen der und unbedeutender Natur waren, geht aus der folgenden Meldung des Wölfischen Bureaus vom 4. Dezember hervor: „Zu der amtlichen Pariser Meldung vom 2. De zember, daß französische Truppen im Elsaß Oberaspach und Niederaspach erobert hätten, erfahren wir von maß gebender Seite, daß es sich bei Oberaspach lediglich um eine Postierung handelt, die von unseren Truppen frei willig geräumt worden ist, eip Ereignis ohne jeden Belang. Niederaspach ist nach wie vor in deutschen Händen." Das Vorgehen bei Altkirch über die Vogesen kämme ist den Franzosen schlecht bekommen. Es sind nutz lose Unternehmungen, die den Blick der französischen öffentlichen Meinung von der immer mehr gefährdeten Lage ablenken sollen, in der sich die Festung Belfort be findet. Östlich der Masurischen Seen wird weiter gekämpft. Um große russische strategische Pläne handelt es sich dort entschieden nicht. Daß unser Grenzschutz aber auch hier in der Lage ist, den Russen Niederlage auf Niederlage bei zubringen und ihnen schon wieder 1200 Gefangene ab nehmen konnte, dürfte schließlich doch auf die Gesamt- situation im Osten einen recht günstigen Einfluß ausüben. Die Entscheidung liegt nach wie vor in Nordpolen, wo die Kämpfe mit Hartnäckigkeit fortdauern. Ein russischer Generalstabsbericht spricht von der Offensive ansehn ¬ licher deutscher Streitkräfte, die am 2. Dezember auf der Strecke Lioutomeriskund Sczerzow eingesetzt hat. Mit welchem Erfolg, verschweigt die russische Meldung mit gutem Bedacht. Der deutsche Generalstab da gegen ist in der angenehmen Lage, mitzuteilen, daß die deutschen Operationen regelrecht verlaufen. Das heißt, es klappt alles und der endgültige Ausgang der deutschen Angriffsbewegung wird das gewünschte Ziel eines voll ständigen Sieges über die russische Armee bringen.