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WMM für Mkllss unci dmgegencl Amts Mr die Königliche Amtshauptmannfchaft Weihen, zu Wilsdruff sowie für das König- Jnjertionspreis 15 Pjq. pro sünsgejpaltene Korpuszeile. Außerhalb des Amtsgerichtsbezirks Wilsdruff 20 Psg. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstggs, Donnerstags und Sonnabends. Inserate werden tags vorher bis mittags 11 Uhr angenommen. Bezugspreis in der Stadt vierteljährlich 1,40 Mk. frei inS Haus, abgeholt von der Expedition 1,30 Mk., durch die Post und unsere Landausträger bezogen 1,54 Mk. , Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 50 Prozent Aufschlag. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch I n Klage eingezogen werden muß od. der Auftraggeber in Konkurs gerät. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat lich? Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Milsäruff, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Hartha bei Gauernitz, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Rshrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Spechtshausen, Tanneberg, Taubenheim, Ullendorf, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. Mit tausender AnterhaltungsDomall-Mlage, wöchentticher illustrierter Keitage „Welt im Kild" und monatlicher Anlage »Msere Heimat". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Zschunke, Wilsdruff. Ar. 69. Donnerstag, cken 19. Juni 1913. 72. Isbrg. Umtlicker Oil. Freistellen im Verpslegheim Wettinstist. Im Verpflegheim Wettintzift sind zum 1. Oktober zwei vom Bezirk gestiftete gcuze ^Freistellen für Pfleglinge oder Sieche zu besetzen. - Als Pfleglinge werden in die Anstalt ausgenommen: Personen, die sich wegen Alter oder Gebrechlichkeit nicht mehr selbst ernähren, auch bei ihren Angehörigen keine ange messene Unterkunft finden können. Sieche sind solche Pfleglinge, die wegen körperlichen oder Mistigen Gebrechen ständiger Pflege oder Aufsicht bedürfen. Die Inhaber von Frei stellen werden den Selbstzahlern zugercchnet. Für die Besetzung obiger Freistellen kommen ausschließlich unbescholtene Bewerber m unverschuldeter Notlage aus Landgemeinden der Amtshauptmannschaft Meißen in Frage, die bisher keine Armennnterstntzung genossen haben. Gesuche unter eingehender Darlegung des Lebenslaufes und der bestehenden Notlage 'sind bei den betreffenden Gemeindevorständen einzureichen und von denselben nach ge nauer Prüfung der Verhältnisse mit ihrem ausführlich begründeten Gutachten der König lichen Amtshauptmannschaft bis zum 15. Juli vorzulegen. Die unbedingt erforderlichen ärztlichen Zeugnisse, die über die Art und das Maß der vorhandenen Krankheiten und Gebrechen klare und vollständige Auskunft geben müssen, sowie alle anderen Papiere und Zeugnisse, die noch erfordert werden sollten, haben sich die Gesuchsteller selbst zu beschaffen. Nach dem 15. Juli eingehende Gesuche haben keinen Anspruch auf Berücksichtigung. Meißen, den 17. Juni 1913. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Der Unterzeichnete ist vom 20. Anni vis 12. Juki dieses Jahres beurlaubt und wird während dieser Zeit von Herrn Regicrungsrat Schubert vertreten. Meißen, am 16. Juni 1913. ,«» Ireiherr vo« Her, Amtshauptmann. venkspruck für Gemüt unck Verstauch. Ding-, leicht wie Luft, sind für die Eifersucht Beweise, 'stark Wit Bibelsprüche Shakespeare. Denes LUS aller Mell. Prinz Friedrich Christian von Sachsen wurde als Leutnant a la suite des Ulanen-Regimcnts „Hennigs von Treffenfeld" (Allmärkisches 'Nr. 16) gestellt. Am Montag sanden in Berlin die Festlichkeiten zum Kaisers ubiläum statt, u. a. der Empfang der Deputationen, Graiulationscour, Parole- ausgabe im Zeughause und vorgestern ein Festzug der Innungen. Bei der Jubiläumsfeier der Universität Berlin teilte Professor Dr. Hintze mit, daß der Kaiser ein politisches Testament König Wilhelms IV-, das die Aufforderung zur Beseitigung der Versüssung enthielt, hat ver nichten lassen. Der Reichstag setzte vorgestern die zweite Lesung der Wehrvorlage bei den Kapiteln „Verkürzung der Dienstzeit" und „Turfchenmejen" sort. Di« Einnahmen der Reichspost- und Telegraphenverwaltung stellten sich im Jahre 1912 aus 792870515 Mark und die der Reichseffenbahn Verwaltung aus 155104902 Mark. Bei der Zeppelin-Ballgesellschaft sollen vom Jahre 1915 ab sechs Zeppelin-Kreuzer für das österreichische Herr in Auftrag gegeben werden. Die Förderung von Diamanten in Deutfch-Südwestafrlka ist gegen wärtig außerordentlich groß. Im österreichischen Abgeordnetenhause mußte die Glückwunschkund gebung zum Regierungszubiläum Kaiser Wilhelms insolge Verhallens der Tschechen und Siidslawen unterbleiben. Die italienische Königsjacht hat von Rom aus die Ausreise nach Kiel angetreten, von wo aus das Königepaar nach Stockholm reisen wird. Andrew Carnegie errichtete eine Stiftung zur Besserung der deutsch- englischen Beziehungen. In einem Tunnel Nordame ikas wurden mehrere Arbeiter, an geblich elf. verschüttet. Sechs Leichen sind geborgen. Infolge Wasscreinbruchs ertranken! in der Kohlengrube von Care- House bei Rotherham in England acht Bergleute. Aus Staäl unä Lanä. Mitteilungen aus dem Leserkreise für diese Rubrik -nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Merkblatt für den 18. Juni. Sonnenaufgang 8" k Monduntergang 2^ V. 'Sonnenuntergang 8^ ff Mondaufgang g» N. IS3S Dichter Martin Greif in Speyer geb. — 1849 Schau spieler Emanuel Reicher in Bochnia geb. — 1850 Komponist Richard Heuberger in Graz geb. — 1888 Maler Wilhelm Camp- Sausen in Düsseldorf gest. — 1895 Eröffnung des Kaiser-Wilhelm- «anals — 1905 Dichter Hermann Lingg m München qest. — 1910 Maler Rudolf v. Seitz in München gest. — Merkblatt für den 19. Juni. Sonnenaufgang 3--« Monduntergang 3» D. Sonnenuntergang 8-- 8 Mondaufgang 10" N. Dichter Gustav Schwab in Stuttgart geb. - 1889 Schriftsteller Hemftch Sohnrey in Jühnde geb. — 1861 Philologe Ludwig Traube in Berlin geb. - 1884 Maler Ludwig Richter Al Dresden gest. — 1902 König Albert von Sachsen in Srbyllenort gest. w Unter freiem Himmel. Die schönen Tage des Kaiser- jubilaums haben einen alten Brauch wieder in Übung gebracht: Feste unter freiem Himmel zu feiern. Ungezählte «an Orten haben Versammlungen, Kommerse und Volks- Velumgungen im Freien veranstaltet — vielleicht weil sie aus der Not eine Tugend machen wollten. Sie haben nämlich keinen Raum zur Verfügung, in dem sich ein großer Festaufbau würdig und zugleich gemütlich Herstellen läßt. Der geschloffene Raum schafft eine größere Einheitlichkeit. Er wird bald von einer geistigen .Flüssigkeit' durchspült, Ire zugleich alle Gedanken in Fluß hält. Die Masse teilt MH dem Sprecher mit. Ihre innere Ergriffenheit packt ihn. »uK der stumme Zuhörer wird zur handelnden Person. Es -entsteht jenes wunderbare Etwas, das wir Stimmung «ennen und für das selbst die feinen französischen Wort- Änstlxr nicht in ihre Sprache zu übersetzen verstehen. Es Dicktamtlicker <^eil. ist, als ob tausend innere Stimmen redeten und die Halle mit einer geheimnisvollen Melodie erfüllten, mit dem Odem der Volksseele. Der Festplatz unter freiem Himmel kann diese innere Geschlossenheit nicht geben. Die Einheitlichkeit, zu der tausend Einzelwesen zusammenschweißen, wo jeder zewisiermaßen nur ein einzelnes Organ bildet, das ein gemeinsames Herz» ein gemeinsames Hirn mit Blut und Nervenerregung erfüllt, fehlt hier ganz. Der einzelne bleibt reier in seiner Bewegung und so auch in seinen Gedanken. Und doch hat die Versammlung im Freien ihre besonderen seelischen Wirkungen. Im geschloffenen Raume herrscht der Gedanke. Er wühlt sich in die Hörer ein und will das Denken für die einsamen Stunden auffüllen. In der Freiheit vird der Trieb zum Handeln und Tun angeregt. Man iraucht sich nicht erst in der Kleiderablage mit den Klein- ich keilen zu vergäuden: man kühlt sich nicht erst ab: man vird nicht aus dem Wechsel der Temperaturen um die nnere Temperatur gebracht. Wort und Handlung stehen -lnter freiem Himmel in nähere Beziehung. Dort atmet nan leicht, dort wird man vom Körperlichen nicht belästigt rnd ermattet: dort braucht es nur ein Ruck, um das an- euemde Wort in feurige Tat umzusetzen. Im Freien läßt, auch die Rede alle feineren Einzelheiten, alles Spitzfindige ind Gesuchte. Sie muß wie ein Plakat wirken: Knapp, arbig, schlagend. Sie ruft die Urtriebe der Seele auf und virkt darum auf sie mit elementarer Kraft. Für die Er- veckung nationaler und vaterländischer Gefühle, die nicht :rst mit raffinierten Künsten geweckt werden müssen, ist die rlte Volkswiese die rechte Geburtsstätte. — Das Jahr der Wölkerschlacht 1813. 17. Juni: Tie Lützowsche Freischar wird abends bei dem Dorfe Kitzen unweit Leipzig von 4000 Franzosen umstellt und fast ver nichtet. Lüeow selbst entkommt mit 21 Reitern. Sein Adjutant, Theodor Körner, bleibt schwer verwundet auf dem Schlachtfelde liegen und wird am folgenden Tage ge rettet. — 18. Juni: Die russische Gedächtniskirche in Leipzig wird am Tage nach ihrer Weihe, am 18. Oktober, vom Tel tschen Kaiser besichtigt werden. — Sri»; und Prinzessin Johann Heorg traten vor gestern Abend eine mehrwöchige Reise an, die über Nancy und Paris nach der Insel Jersey führt. — König Ariedrich August vo« Sachsen und Graf Zeppelin auf der Iöa. Der 22. Juni wird in den An nalen der Internationalen Baufach-Ausstellung als besonders denkwürdig zu verzeichnen sein. Wird doch an diesem Tage König Friedrich August von Sachsen der Weltausstellung für Bauen und Wohnen einen zweiten Besuch abstatten und dadurch seine rege Anteilnahme an dem großen Kultur- werke bekunden. Ferner wird das Direktorium der Aus stellung an diesem Tage den Grafen Zeppelin zum ersten Male in der Ausstellung begrüßen. Schon in den Nach mittagsstunden wird den Ausstellungsbesuchern ein besonders sehenswertes Schauspiel sich bieten, da das Luftschiff Sachsen, das um 4 Uhr nachmittags unter Führung des Grafen Zeppelin auf dem Leipziger Flugplatz eintreffen wird, im Anschluß daran, mit dem König, dem Kronprinzen und dem Prinzen Friedrich Christian an Bord bei günstigen Wetter eine einstündige Fahrt über Leipzig unternehmen und da bei auch über der Internationalen Baufach-Ausstellung kreuzen wird. Abends gegen V«? Uhr werden der König mit seinen Söhnen, Graf Zeppelin, sowie die Herren des Gefolges im Haupteingang ä der Internationalen Baufach- Ausstellung vorfahren und dort seitens des Direktoriums begrüßt werden. Es folgt alsdann ein ca. einstündiger Rundgang durch die Ausstellung, bei dem besonders das Dresdener Haus mit seinen Kunstschätzen und die Aus stellung der Leipziger Universität im Anbau des Sächsischen Staatspavillons besichtigt werden. Nach Schluß des Rund- ganges wird in einem der großen Ausstellungslokale ein Imbiß eingenommen werden. Der Rest des Abends ist einem längeren Besuch des Vergnügungsparkes mit seinen Stätten der mannigfaltigen Erholung und Belustigung gewidmet. — Ileber die kevorsiehenden Kaisermanöver ver öffentlicht das „Dresdner Journal" bereits jetzt interessante Einzelheiten. Hiernach werden die Flugzeuge in noch größerem Umfange als im Vorjahre an den Manövern teilnehmen. Zum erstenmal werden gleichzeitig zwei Zev- pelinkreuzer zum Kaisermanöver herangezogen, deren Lust schiffhäfen wie im Kriege weit hinter der Front der fechten den Parteien gelegen sein werden und die ihre Erkundungs fahrten über große Entfernungen ausdehnen sollen. Die Truppen werden, wie im Vorjahre, mit allen Nachrichten mitteln, Fernsprechern, Funkenabteilungen, Kraftwagen usw. ausgestattet. Unabhängig hiervon wird durch die Tele graphentruppen im ganzen Manövergelände ein neutrales Fernsprechnetz gebaut, dessen Benutzung den kriegführenden Parteien verboten ist. Der Aufbau dieses Fernsprechnetzes und seine Bedienung soll den Telegraphentruppen Gelegen heit bieten, sich in einer Tätigkeit zu üben, wie sie z. B. im Festungskriege, der den Ausbau fester Fernsprechnetze notwendig macht, von ihnen gefordert werden wird. Die Aufstellung einzelner beweglicher neutraler Fernsprechzüge an verschiedenen Punkten gestattet es, den Truppen über allhin mit den FernsprechanschlüssenLzu folgen. Daneben soll die Funkentelegraphie zum erstenmal im neutralen Nach richtendienst Verwendung finden. Neben der Nach- führuny der Verpflegung durch die Proviantkolonnen ist ein freihändiger Ankauf von Lebensmitteln und Biwackbe dürfnissen durch die Truppen geplant. Der Unterkunftsort der Manöverleitung steht noch nicht fest. Der Kaiser wird voraussichtlich in seinem Hofsonderzuge wohnen, der auf einem im Manövergelände gelegenen Bahnhose abgestellt wird. Die Manövergäste des Kaisers nehmen in Breslau Quartier und erreichen von dort täglich per Automobil das Uebungsfeld. — Allerwärts in Sachsen wurde der Kaiserjnöiläums- tag in festlicher, würdiger Weise - den Berichten der Blätter nach — begangen und zwar nicht nur in den Städten, sondern auch in vielen ländlichen Ortschaften. — Die Ilationalspende für die Missionen, die dem Kaiser am Montag übergeben wurde, hat bisher die Höhe von rund 3800000 Mark erreicht. — Aür de« allgemeine« sächsischen Kornökumentag, der in der Zeit vom 30. August bis 7. September in ganz Sachsen abgehalten werden soll, sind jetzt die ersten Be stellungen seitens des Kgl. Sächs. Militärvercinsbundes auf gegeben worden. Als erste Rate sind 105000 Gros (15120000 Stück) Kornblumen der Blumenindustrie des Neustädter Bezirks in Auftrag gegeben, die Bestellung auf eine gleichgroße Rate wird erwartet. Von der ersten Rate sind 70000 Gros in Neustadt, 35000 Gros in Sebnitz be stellt worden. Als Einzelverkaufspreis ist 10 Pfennige festgesetzt worden. Die Kornblumen, die an den vorge nannten Tagen zum Verkaufe gelangen, haben eine besondere Gestalt und sind reichsgesetzlich geschützt worden, so daß Nach ahmungen unmöglich sind. — Sonderfahrt zur Kieler Woche. Der Hauptaus schuß für Berlin und die Mark Brandenburg des deutschen Flottenvereins veranstaltet in der Zeit vom 26.-28. Juni eine volkstümliche Sonderfahrt zur Kieler Woche. Die Teil nehmer haben Gelegenheit, die aus Anlaß des Regierungs- jubiläums des Kaisers im Kieler Hafen versammelte Deutsche Kriegsflotte zu sehen und die Wettfahrt der großen Jachten des Kaiserlichen Jachtklubs zu begleiten. Außerdem findet eine Besichtigung der neuesten Kriegsschiffe, der Kaiserlichen