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Sonnabend, den 8. Februar 191z. 72. Iskrg Mr die Königliche AmLshauptmannschast Weihen, ;u Wllsdruff sowie Mr das König- DonnerStagS und SonnabrndS. Inserate werdm tagS vorhtr bi- mittags 11 Uhr angenommen. Bezugspreis in der Stadt vierteljährlich 1,40 Mk. frei inS HauS, abgeholt von der Expedition 1,30 Mk., durch die Post und unjere LandauSträger bezogen 1,54 Ml. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Mr das Königliche Amtsgericht und den StadtraL liche Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für MilsckrE, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Harths bei Gauernitz, Helbigsdorf, Herzoaswalde mit Landbera, Hützrdorf, «aufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhvsd^es -ei Wilsdmff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach btt Mohorn, Spechtshausen, Tannebera, Taubenheim, Ullendorf, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. Mit taufender zkterhaltMgs-Oomau-Wlagt, wöchentlicher illustrierter Anlage ,De!t im Kilb" ou- monatliche Keilage „Nufere Neimat". Druck und Verlag von Arthur ZIchunke, WitSdnlff Mr bl- Redaktion verantwortlich Arthur Hieb unke. RMSdniN. WchÄlM für MM Erscheint wSchentltch dreimal und zwar DimStagS, JnsertionSpreiS 15 Psg. pro sünsgespalteur KorpuSzrüe. " " Außerhalb drS Amtsgerichtsbezirks Wilsdruff 20 Psg. A A, Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 50 Prozent Ausschlag. N Jeder Anspruch aus Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch I I I Klage eingezogen werden muß od. der Anltraggeber in Konkur« gerLt. Kmlticker Qeil. Irnlig, St« U. -5. Mr., rsrmillig; 1v Ihr findet im Sitzungssaale der amtshauptmannschaftlichen Kanzlei öffentlich« Sitzung de» Vezirkransfchuffer statt. Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge im Anmeldezimmer deS amtShauptmann- schaftlichen Dienstgebäudes zu ersehen. Meißen, den. 6. Februar 1913. Die Königliche Amtshauptmauuschaft. Unter dem Rindviehbestande des Rittergutes Räckelwitz (Amtshauptmannschaft Kamenz) ist die Want- und Klanensenche ausgebrochen. Dresden, den 4. Februar 1913. Ministerium des Inner«. Vom 10.-22. Februar dieses Jahres sollen die Schornsteine im hiesigen Stadtbezirke gereinigt werden. «m Wilsdruff, am 5. Februar 1913. Der Stadtrat. venkkprucb für Gemüt unck Verltancl. Gott, der da groß ist, gibt am liebsten große Gaben. Ach, daß wir Arme nur so kleine Herzen haben. Scheffle». Neues aus aller Mell. In Königsberg begann am Mittwoch die Reihe der Jahrhundert feiern zur Erinnerung an die Befreiungskriege. Der Kaiser hielt in der Eröffnungssitzung des Provinziailandtägs eine Rede. Der Reichstag setzte am Mittwoch und Domurstag die zweite Lesung des Etats des Reichsamts deS Innern fort. Die neue Hieresvortage wird dem Reichstage nach den Osterferien vor gelegt werden. Der Nachtragsetat für die Luftflotte wird voraussichtlich zwanzig Millionen Mark übersteigen. Die Stadtverordneten zu Dresden bewilligten vorgestern gegen zwei Stimmen die Annahme einer 75-Millionen-Anleihe für die Jahre 1913—1922. Ein Deutscher Schutzverband gegen die Fremdenlegion ist in München gegründet worden. Aus Stadt und Land. Mitteilungen aus dem Leserkreise für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Merkblatt für den 7. Februar. 'Sonnenaufgang 7^ ii Mondaufgang V. Sonnenuntergang 4" jj Monduntergang w- N. 1801 Maler und Kupferstecher Daniel Chodowiecki in Berlin gest — 1812 Englischer Dichter Charles Dickens in Landport geb. — 1823 Komponist Richard Genee in Danzig geb. — 1851 Kunst historiker Hugo v. Tschudi auf Gut Jakobshof in Niederösterreich Seb. — 1852 Maler und Dichter Robert Remick in Dresden gest. — 1878 Papst Pius IX. in Rom gest. — 1908 Herzog Ernst von Sachsen-Altenburg in Altenburg gest. — 1909 Französischer Schrift steller Catulle Mendes bei St. Germain gest. — Theologe und Sozialpolitiker Adolf Stöcker in Gries bei Bozen gest. Merkblatt für den 8. Februar. 'Sonnenaufgang 7» j! Mondaufgang V. Sonnenuntergang 4°" jj Monduntergang 7-' N. 1819 Schriftsteller Wilhelm Jordan in Insterburg geb. — Englischer Schriftsteller und Kunstkritiker John Ruskin in London geb. — 1828 Französischer Schriftsteller Jules Verne in Nantes Heb. — 1856 Afrikareisender Eduard Vogel in Wara (Jnnerafrika) «mordet. — 1859 Schriftstellerin Gabriele Reuter in Alexandria geb. — 1871 Maler Moritz v. Schwind in München gest. — 1874 Schriftsteller David Friedrich Strauß in Ludwigsburg gest. — 1882 Schriftsteller Bertold Auerbach in Cannes gest. — 1907 Neograph Alfred Kirchhoff in Mockau bei Leipzig gest. O Der Kater. Vor die Tugend — sagte ein alter Miechischer Dichter — haben die Götter den Schweiß gestellt. Hinter der Untugend — sagen wir — steht der Kater. Dieser Kater ist nicht der nächtliche Bummelant, wie ihn die Zeichner heimkehrenden Zechern gern aufs Haupt setzen. Sondern ein Katarrh. Dieses fremde Wort hat sich das Volk zu seinem Sprachgebrauch umgemodelt. Der Katarrh will nicht ganz wörtlich genommen sein. Denn es gibt einen wichen der Seele. Nach allen Festen macht er sich bemerkbar. München, die Stadt des frohen Lebensgenusses zur Vastnacht, weiß von wunderlichen Formen zu berichten. Nur paar Zeilen aus der Münchener Chronik. Früh um d Uhr fuhr ein Kanonier mit der Tochter eines Fabrikanten wnaus nach einem Vorort. Von einer hohen Brücke warfen N die beiden — fest umschlungen! — in die rauschende Mr. Beide fanden ihren Tod. Der Bericht fügt tonlos Mzu: Das Mädchen hatte noch ihren Faschingsanzug an. Kaschingsanzug und Tod! Die Genießerlust und der Kater, ^er Moralprediger wird sich schnell seinen Vers dazu wachen. Das Ende der Lust kann dein Ende sein. Genieße Au Bedacht und vergiß nicht, daß nach dem Rausche ein Älteres Erwachen kommt, bei dem du dich wiederfinden «annst als einen Fremden, als einen Entwerteten. Das Iaür der Wölkerschkacht 1813. 3. Februar: Friedrich Wilhelm III. von Preußen befiehlt die Mdung von Jäger-Abteilungen bei den Jnfanterie-Batail- A"en und Kavallerie-Regimentern in Höhe von je 200 AM einschließlich Offiziere und erläßt einen Aufruf zum retwilligen Eintritt in diese Abteilungen. 4. Februar: Dicktamtlicker Qeil. Freiherr von Stein erhält in Königsberg ein Schreiben Hardenbergs, worin ein Bündnis mit Rußland als nahe bevorstehend bezeichnet wird. — 5. Februar: Unweit Soldins stürzen sich 42 Kosaken auf eine französische Truppe von 1500 bewaffneten Infanteristen mit 6 gefechtsfähigen Geschützen, nehmen viele davon gefangen und töten eine erhebliche Anzahl, während der Rest in wilder Flucht nach Küstrin eilt. — Sächsisches Staatsschuldbuch. Eingetragen waren Ende Januar 1913: 2356 Konten im Gesamtbeträge von 159841IG« Mk. — Wie bekannt sein dürfte, hat auf Anregung des Landeskulturrates das Ministerium des Innern im vorigen Jahre einen besonderen Ausschutz für Wogekschutz mit dem Sitze Tharandt ernannt, dem die nötigen Mittel teils von der Slaatsregierung, teils von Behörden, Vereinen und einzelnen Gönnern in Form freiwilliger Beiträge zur Ver fügung gestellt werden. Der Ausschuß bildet die gegebene Stelle für alle Bestrebungen und Maßnahmen auf dem Gebiete des Vogelschutzes im Königreiche Sachsen. Zur Erreichung seiner Ziele hat der Ausschuß einen auf dem Gebiete des Vogelschutzes ausgebildeten Beamten als tech nischen Sachverständigen sowie einen Unterbeamten als Vogelwart in seine Dienste genommen. Um die Volks- wirtschaftlich überaus wichtigen Bestrebungen des Vogel schutzes in weiteste Kreise zu tragen, soll allen denen die Möglichkeit einer Ausbildung darin gegeben werden, die sich auf diesem Gebiete zu unterrichten wünschen, durch ihre Berufsstellung sich nn Vogelschutze selbst betätigen oder durch Anregung und Belehrung anderer förderlich wirken können Zu diesem Zwecke sollen in Tharandt Musteranlagen geschaffen und Vogelschutz-Lehrgänge abgehalten werden, die auf je drei Tage bemessen sind und sich aus theoretischen Vorträgen und praktischen Vorfüh rungen zusammensetzen werden. Die Höchstzahl der Teilnehmer an jedem Lehrgänge soll 20 betragen. Der erste dieser Lehrgänge wird vom 3. bis 5. März in den Räumen der Forstakademie Tharandt stattfinden. Die Teilnahme ist kostenfrei. Es soll nur eine Einschrcibegebühr von 3 Mk. erhoben werden. Anmeldungen zur Teilnahme werde» bis 20 Februar an den Ausschuß für Vogelschutz im Königreiche Sachsen, Sitz Tharandt, erbeten. Auf An suchen von Behörden, Vereinen usw wird der techni che Sachverständige auch aufklärende allgemeine Vorträge über das Gesamtgebiet oder einzelne Zweige des Vogelschutzes halten und technische Ratschläge erteilen. Für Vorträge, Besichtigungen und Ratschläge des Sachverständigen, gleich viel wo diese stattfinden, soll eine der Kasse des Ausschusses zuzuführende feste Gebühr von zehn Mark erhoben werden. Alle Reisekosten trägt der Ausschuß. Auch wird der Vogelwart für sachgemäße Durchführung prakti'cher, auf Vogelschutz bezüglicher Arbeiten zur Verfügung gestellt (feste Gebühr 4 Mark). Der Ausschuß ist ferner bereit, auf alle auf Vogelschutz bezüglichen Anfragen Auskunft zu erteilen und wird jede Unterstützung durch Mitteilung von Beobachtungen und Erfahrungen auS dem Gebiete des Vogelschutzes dankbar begrüßen. — Ausschuß Sitzung des Landeskulturrates Eilt an den Landeskulturrat gerichtetes Gesuch, Entschädigung für Rinder, die wegen Erkrankung an Maul- und Klauen- seuche geschlachtet worden sind, betr., veranlaßte den ständigen Ausschuß, beim König! Ministerium des Innern dahin vorstellig zu werden, daß die Bezirkstierärzte angewiesen werden, die Landwirte darauf aufmerksam zu machen, daß eine Entschädigung nur dann gewährt wird, wenn die Abschlachtung von dem Bezirkstierarzt angeordnet wird, nicht aber, wenn die Landwirte aus freien Stücken die Ab schlachtung vornehmen. Der Ständige Ausschuß beschloß, das vorliegende Gesuch befürwortend an das Königliche Ministerium weiterzugeben. — Ferner wurde beschlossen, das König!. Ministerin« deS Innern zu ersuchen, in dl» Etat erhöhte Mittel zur Förderung der Viehzucht i« Königreiche Sachsen einzustellen. — Die erste« Aeiträge ftr die Augestellteuver. sicher««- waren am 31. Januar d. I. fällig. Sie sind regelmäßig von den Arbeitgebern im Wege des Postscheck- Verfahrens auf das Konto des Direktoriums der Reichs- Versicherungsanstalt für Angestellte in Berlin-Wilmersdsrf bis zum !5 des folgenden Monats emzuzahlen und zwar mittels besonderer Zählkarten, die bei den Postämtern zu - haben sind. Vor oder spätestens bei der ersten Beitrags entrichtung müssen die Arbeitgeber „Uebersichten" („Nach weisungen") über die von ihnen beschäftigten versicherten Angestellten und über die fälligen Beiträge an die Reichs versicherungsanstalt (Berlin-Wilmersdorf, Hohenzollern- damm) eimenden; die erforderlichen Vordrucke hierzu find beim Stadtrat zu entnehmen. Mit diesen Vordrucken wird ein „Merkblatt" ausgehändigt, das die wichtigsten Bestim- mungen über die Beitragsentrichtung und die Einreichung der „Uebersichten" enthält. In der Verstcherungskarte deS Arbeitnehmers hat der Arbeitgeber allmonatlich nicht nur über die Beiträge des Angestellten, sondern auch über den auf ihn selbst entfallenden Teil, also über die vollen Bei träge zu quittieren. Soweit Arbeitgeber zur Quittungs leistung Marken verwenden wollen, werden sie ihnen auf Verlangen nach Eingang der Beträge von der Reichsver- sicherungsanstalt übersendet. — Montag, den 10. Februar, wird Herr Pastor Richter, der Redakteur des Sächs. Kirchen- und Schuldlattes, in der HruppenversammkungderAllge« Kvang-L«tß.Ko«fere»t in Dresden über das Thema: „Lebendige Gemeinden" sprechen. Der Vortragsabend beginnt um 8 Uhr Versammlungslokal ist nach wie vor Hotel Palmengarten, Pirnaische Straße. Auch Nichtmitgliedern, die für die Bestrebungen der Allgem. ev-luth. Konferenz Interesse haben, ist der Zutritt gestattet. — Der Landesverband Sächsischer Hessngetzüchier- veieine hält seine diesjährige Generalversammlung am 16. Februar iu Grimma ab Mit der Tagung wird eine größere Geflügelausstellung verbunden sein. Angesichts der Tatsache, datz noch immer für Geflügel und Eier alljährlich ganz erhebliche Summen ins Ausland gehen, die besser der deutschen Produktion erhalten würden, ist es erfreulich, daß Unter dem wachsenden Einflüsse der Geflügelzüchtervereine das Interesse an der Nutzgeflügelzucht in Sachsen immer mehr zunimmt Der Landesverband unterhält eine größere Anzahl Geflügelzuchtstationen, die über ganz Sachsen ver teilt sind. Er umfaßt über 260 Vereine mit etwa 15000 Mitgliedern und wird von der König! Staatsregierung moralisch und finanziell unterstützt. — Des Königs Grenadiere. Das Jahr 1913 bringt die fünfundzwanzigste Wiederkehr des Tages, an welchem Se Majestät König Friedrich August als Kompagniechef die 7 Kompagnie des 1. Leib-Grenadier-Regiments Nr. 100 übernahm. Auf vielseitigen Wunsch wird bei diefer Ge legenheit Anfang April 1913 in Dresden eine Zusammen kunft der ehemaligen Kompagnieangehörigen stattfinden, die unter Sr. Majestät dem König gedient haben. Es betrifft die Jahrcsklassen 1885, dritter Jahrgang sowie die Jahres kiassen 86, 87 und 88. Die Kameraden werden gebeten, an der geplanten kameradschaftlichen Zusammenkunft teilzu nehmen und ihre Anmeldung mit vollständiger Adresse an den ehemaligen Feldwebel Börner, Dresden-A., Reißiger- straße 48, 3 Etage, bis Ende Februar zu senden. — Ein ladung mit Festordnung wird jedem einzelnen angemeldeten Kameraden seinerzeit zugehen. — Kriegerfa rt zur Wasserkaute. Den so überaus wohlgelungenen drei sächsischen Kriegerfahrten zur Wasser kante (1908, 1909, 1911) foll in diesem Jahre die vierte folgen. Die Teilnehmer fahren am 20. Juni von Dresden ' (bezw. von Leipzig) nach Bremen und am nächsten Tage