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WMtt für UMM nnd Umgegend. Zeitraubender und tabellarischer Satz mit SO Prozent Ausschlag. 7». Jahrg. Donnerstag, de« 1». Januar »91 l Rr. 8. -xriLetnt wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, - Donnerstags und Sonnabends. «--»asvreis vierteljährlich 1.3S Mk. frei ins Haus, abgeholt der Expedition 1,30 Mk., durch die Post bezogen 1,54 Ml. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens 12 Uhr angenommen. Jnsertlonspreis 15 Pfg. Pro viergespaltene Korpuszeile. Außerhalb des Amtsgerichtsbezirks Wilsdruff 20 Pfg. Lokalblatt für Wilsdruff, Spechtshausev, Tanneberg, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildverg. Mit der wöchentlichen Seilage „Welt im Bild" «nd der monatliche« Beilage „Unsere Heimat". Dmck und Verlag vcn Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Zschunke, Wilsdruff. -krnsprecher Nr. 6. - Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. A , sich b-. bei MontebSsiard unv Chagey angegriffen und schlug tu einem sechsstündigem Kampfe alle Angriffe zurück, so daß an keiner Stelle der F-ind die Stellung durchbrach. Ver lust nur 300-400 Marin. Hauptsächlich Arttlleriekampf Bei Le Mans ist die Zahl der Gefangenen au 20000 gestiegen, während des Rückzugs deS Feindes uac Alercon nördlich und Laval westlichen auch noch fortwährend Kriegsmaterial und Vorräte erbeutet wurde. des Generalgouverneurs Seliwanow abberufen, angeblich, weil die Aufdeckung dieses Panamas die revolutionären Bewegung der Massen nur verschlimmern könne. Die kompromitterten Personen wurde« teils entlassen, teils versetzt. Die Senatorcnrevifion hat nun diesen Fall wieder ausgenommen, und es steht ein ungeheurer Sen» sationSprozeß bevor. Der frühere Betriebschef der Trans» baikalbahn, Karpow, wurde nebst einer stattlichen Anzahl anderer Teilnehmer au den Unterschleift« zum Verhör nach Irkutsk berufen. Zu dem Vorgehen gegen fremde Dampfer* . gesellschasten verlautet uuumehr tu Washington, das Justtzdepartement sei der Ansicht, daß die Gerichte der Vereinigten Staaten über die ausländischen Dompfergesellschaften, die die Be förderung von Zwischendeckpaffagieren zu monopolisieren versucht haben tollen, keine Zuständigkeit besitzen. Im Justizdepartement sei am Freitag eine Konferenz abge» halten worden, in der man die Schaffung eines Gesetzes erwogen habe, durch welche den Gerichten diese Zuständigkeit verliehen werden soll. — Das wäre ein sonderbares Ge» setzl Sollte es wirklich zustande kommen, was wir sehr bezweifeln, so würde eS alsbald am Widerspruch aller ausländischen Regierungen scheitern müssen. Lynchjvstiz tn Amerika. In LouiSville in Kentucky wurden olel Neger von -twa zwanzig Leuten aus dem Gefängnis geholt und ge» lyncht. Einer war bereits wegen Morde« an einer Negerin zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt worden. Die beiden anderen waren wegen eines Angriffe- auf weiße Mädchen angeklagt. Die Neger wurden an einer Esten- bahnbrücke aufgehängt. Bet einem riß der Strick, worauf er fliehend erschossen wurde. politische Rundschau. Wilsdruff, den 18. Januar. Der deutsche Kronprinz in Indien. In Abbottabad wohnte der deutsche Kronprinz am Sonnabend Manöver« des 5. und 9. Gurkha Regiments bet, die unter Mitwirkung einer GebirgSbatterie einen Angriff auf eine von Wilden verteidigt gedachte Stellung auSführtev. Am Abend wurde die Reise nach Drlh fortgesetzt, wo die Ankunft Sonntag mittag erfolgte. Der deutsche Kronprinz hatte sich in den letzten vier- zchs Tagen ausschließlich dem Studium der militärisch überaus interessante« Verhältnisse der Grenzprovinzen gewidmet. Sogleich nach seiner Ankunft auf dem Bay«. Hofe in Delhi meldete sich bei ihm der englische Archäologe Sounderson, der dem Kronprinzen schon in Agra ars Führer beim Besuche der historischen Baudenkmäler ge dient hatte, um die gleiche M'sfton auch in D- hi zu übernehmen. Der Kronprinz fuhr vom Bahnhöfe mit nur einem Herrn des Gefolges zum Fort, wo er die historischen Stätten unter Führung Soundelsons »ingehend besichtigte. Neber die ihm durch Zuweisung des Archäologen Sounderson erwiesene Aufmerksamkeit der englische« Regierung zeigte sich der Kronprinz sehr erfreut. Das neue deutsche Rtesengeschütz, das in aller Stille auf den Kruppschen Werken entstände« wie die „Weser.Zeitung" schreibt, in seiner Leistungsfähigkeit noch ganz bedeutend über die des 30,5 ZentimetergeschützeS hinaus, SaS auf den Linien- schiffe« der ,Helgola«d"»Klaffe zum ersten Male zur Einführung gelangte. ES ist zweifellos auch den schwersten Kalibern überlegen, die neuerdings in fremden Marinen zur Anwendung gelangen. Das neue Geschütz durch, schlägt nach Angaben der Firma Krupp Stahlpanzer von 1079 bezw. 1170 bezw. 1258 Millimetern. Das Rohr besitzt eine Länge von 15,125 bezw. 169 bezw. 18,675 Metern und ein Gewicht von 66700 bezw. 75200 bezw. 83700 Kilogramm. Das für die drei verschiedenen Kalibeilängen gleichmäßig 620 Kilogramm wiegende Ge« choß wird von einer Ladung von 195 bezw- 224 bezw. 255 Kilogramm geschleudert. Die MüudungSgcschwtsdigkeit stellt sich auf 840 bezw. 889 bezw. 935 Meter. Giu Attentat auf den französischen Ministerpräsidenten. Im Lause der gestrigen Sitzung der Deputierten- Ewer wurden von der Zuschauertribüne herab zwei Re- volverschüffe auf den Ministerprästdesten Briand, der auf der Mtnisterbank saß, abgefeuert. Briand blieb unver- letzt. Mirman, Direktor des Armenwesens, wurde an der Wade verwundet. Der Angreifer wurde festgenomme«. Es ist ein ehemaliger GerichtSsekretär aus Bayonne. Sechzig Millionen Mark Unterschleife auf der Transbaikaibah». Ein Riesenpanawa wird aus Irkutsk gemeldet: Un- mittelbar «ach Beendigung des Russtsch-J,pantschen Krieges wurde in Irkutsk unter Vorsitz des Fürsten Gortschakow eine Kommission eingesetzt, um auf der Transbaikaibah« die Verfrachtungen der Jsterdantur zu kontrolliere«. Diese . Kommission stellte ungeheure Unterschleife fest, die sich auf dreißig Millionen Rubel beliefe«. Außer der Eisenbahn, - Verwaltung st«d auch andere Ressorts daran beteiligt, s Damals wurde die Kommission Gortschakow auf Antrag ' 1. Schlachttag au der Lisaiue. Am 15. Januar erfolgte der Angriff deS FeindeS auf der ganzen Linie. General v. Werder wurde vo« Eurbakt mit vier Korps in seiner Position vor Belfort Nach dem Schlachttage von Villersexel, in dem 15000 Deutsche gegen 2V, französische Armeekorps hauptet hatten, stand am Morgen des 10. Januar Gene- ral v. Werder mit dem ganzen Korps schlagfertig be Aillevans und Longevelle, um, wen« er angegriffen würde, sich zu schlagen, sonst auf Belfort zu marschieren. Tat sächlich hatten die 3 französisches Korps jetzt ebensoweit nach Belfort, als die drei deutschen Divistogen. Der Feind schritt nicht zum Angriff, und so wurde noch in den Morgenstunden nordöstlich abmarschiert. Ungehindert vom Feinde konnte das 14. Korps am Abeud des 11. Januar die Linie der Lisaive erreichen und dort Aufstellung nehmen. Die 4. Reserve-Diviston stand um Her'court, die Brigade Goltz bri Chagry und Couthenans, die Badenser bei Frahier. Nun mochten die Franzosen kommen, unverwehrt fände« sie den Zugang zur Festung Belfort und nach Süddeutschland nicht. "Am 13 Januar setzte sich Bourbaki gegen die Lisaine i» Bewegung. Die Deutschen hatten die Zwischenzeit zur Befestigung ihrer Stellungen gut angewandt und zum äußerste« Widerstand eingerichtet. Werders Stellung war gut gewählt und durch Geschützstellungen verstärkt, hatte aber de« Nachteil allzu großer Ausdehnung, denn sie er« streckte sich 1V, Meilen weit und die Verbindungswege hinter sich waren mangelhaft. Aber auch die Franzosen hatten ihrerseits ungünstige Asmarschltnteu. In dieser Stellung richteten sich die Truppen Werders mit wahrem Feuereifer ein, namentlich Herlcourt, al« da« Zentrum der ganzen Stellung, war zur hartnäckigsten Verteidigung befestigt, denn Allen war der Ernst der Situation klar. Wurden die Deutschen durch die 3- bis 4-fache Uebermacht de« anrückenden FeindeS erdrückt, so war nicht allein die Aufhebung der Belagerung von Belfort und der Verlust °es ganzen Bclagerungstrains unfehlbar zu gewärtigen, Land auch der Durchbruch des Feindes in daS unbe- schützte Süddeutschlavd und die Plünderung desselben, °uch nur für Tage, zu befürchten. Das BelagerungS- ckorpS Belfort hatte an Artillerie, Waffen und Truppen abgegeben, was nur zu entbehren war und war diese -Unterstützung eine außerordentliche Hilfe für Werder. RtttergutSpachter Ockonomierat Steiger in Löthat«, Bürgermeister Dr. Ah in Meißen, Gutsbesitzer Oekonomterat Blümich in Jessen b. L., Gemeindcvorstand Rentner Hencker ia Keffelsdorf. Meißen, den 11. Januar 1911. "" Nr 34 l Königliche Amtshauptmannschaft. Frhr. v. Oer, AmtShauptmaun. Nachdem bei dem Bezirkstage am 10. dss. Mts. die Ergänzungswahlen zum Bezirksausschüsse stattgefunden haben, fetzt sich derselbe unter dem Vorsitze des unter. Ltiwnetrn Amtshauptmannes vo«, laufenden Jahre ab aus folger den Herre« zusammen. ' RittcrguiSbefitzer Oekonomterat Schröder auf Staucha in Dresden, Bürgermeister Dr Eberle in Nossen, Gemeindevorftand Gutsbesitzer Donath in Sönitz, Privatus Rudolph in Meißen, parlamentarisches. Der Reichstag begann vorgestern die zweite Lesung des Reichswert- zuwachssteuergesetzes und setzte diese gestern fort. Der Gesetzentwurf über die Versicherung der Privatbeamten ist nunmehr veröffentlicht worden. Versicherungspflichtig ist jeder Angestellte, dessen Gehalt 5000 Mk. nicht über» steigt und der dar 60. Jahr noch nicht vollendet hat. Die zu zahlenden Beiträge schwanke« zwischen 1,60 und 26,60 Mk. monatlich, von denen die Hälfte der Angestellte, die Hälfte der Arbeitgeber zu tragen hat. Hof- und personalnachrichten. Se. Maj. der König hielt gestern mit Sr. König!. Hoheit dem Fürsten von Hohenzollern eine Hochwildjagd auf Dresdner Revier ab. Um 8 Uhr wohnte er dem Re- gimeutsabend deS 12. Feldartillerie.Regiments bei. Am Donnerstag vormittag 8 Uhr 20 Min. wird sich der Mo» narch zum Besuche vo« Vorlesungen an der Universität und zur Besichtigung von Etablissements usw. nach Leipzig begeben, wo die Ankunft 10 Uhr vormittags erfolgt. Von Leipzig begibt sich der König am Freitag 7 Uhr 30 Miu. abends zu einem Besuche des Herzoglichen Hotes nach Altenburg und trifft am nächsten Sonnabend 1 Uhr 27 Mi«, nachmittags wieder in Dresden ein. Außer dem König wird sich auch Prinz Johann Georg am 27. Januar anläßlich deS Geburtstages des deutschen Kaisers nach Berlin begeben. Der deutsche Kronprinz hat gestern vo« Delhi in Indien aus eine auf acht Tage berechnete Reise in das Innere de« Lande« angetreten. Prinz Joachim vo« Preußen, der jüngste Soh« deS Kaisers, legt noch vor dem Geburtstage seines Vaters sein Offiziers-rame« in Plön ab und wird bau» beim 1. Garde-Regtment in Potsdam Dienst tu». Damit werde» Neuer aur aller Welt. Für die Dresdner Flugtage im Mai d. I. hat sich ein Ehren- .susschuß gebildet, an dessen Spitze die Minister stehen. Eine Sitzung des Sächsischen Eisenbahnrats findet am 2. Fe bruar in Dresden statt. Das deutsche Unterseeboot „U 3" ist in der Kieler Föhrde bei Heikendois insolge eines Maschinendeseltes gesunken. Es gelang durch das 5->-beschiff „Vulkan" und einen Schwimmkran, am Nachmittag das Boot M heben und die Besatzung zu retten. "Der seit Ende Dezember 1910 vermißte Ballon Hildebrandt Ist im Wildenbruch-See nördlich der Stadt Schönfließ (Neumark) auf- gesunden worden. Der Ballon und die Leiche des Rechtsanwalts Kohrs wurden geborgen, die Leiche des Prokuristen Keidel fiel bei den Bergungsarbeiten ins Wasser und versank. Die Bergarbeiter des Bezirks Lüttich beschlossen die Fortsetzung Les Ausstandes. . Der schwedische Reichstag wurde vom Kbmg mit einer Thron rede eröffnet. Die spanische Regierung verzichtet aus ihr früheres Vorhaben, -ine Anleihe von 1500 Millionen Pesetas aufzunehmen. Die antirepublikanische Strömung im portugiesischen Volk und _Heer wächst ständig. Die türkische Regierung sendet 20 Redisbataillone nach dem .Jemen. Vox vierzig Jahren. Die dreitägike Schlacht a» -er Lisaine am 15., 16. und 17. Januar.