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KMU ft NlssrE «»d Umg«s-nd. z,!..... »»».,,«, , E spätestens 12 Uhr angmommm. »wA-Mch-A>. M«g.,d».« di-z-l,-i« is »-»M-i.. bejogeu 54 Psg. Außerhalb des AmtsqerLhtsbeM Wilsdmff 20 Pfg. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adress«: Amtsblatt WUSdrufs. gßHA V T- GAZeitraubender und tabellarischer Satz mit 50 °/„ Aufschlag. für die Kgl. AmlshaupLmannschaft Weihen, für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff, sowie flrr das Kgl. Forffrentamt ru Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanueberg, Birkenhai«, Blankenstein, Braunsdorf, BurkhardtSwalde, Groitzsch, Grumbach, Gruno bei Mohorn, Helbigsdorf, HerzogSwalde mit Landberg, Höhndorf, Kaufbach, Keffelsdorf, Kletnschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Rottzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, OberhermSdorf, PohrSdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bet Mohorn, Seeligstadi, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. Druck und Verlag vou Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion und den amtlichen Teil verantwortlich: Hugo Friedrich, für den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in WiiSdruff. No. 49. Sonnabend, den 2. Mai 1998. I «7. Jahrs. Meißen, am 22. April 1908. 5«, Im Laufe dieses Jahres sollen innerhalb deS Bezirks der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft trigonometrische Vermessungsarbeiten auSgeführt werden. Hierdurch macht sich eine Vermehrung der vorhandenen trigonometrischen Stationen erforderlich, deren Festlegung in lockeren Boden durch Einsetzen von bc- Hauenen Lochsteiven aus Granit, im Felsen durch Einlassen von Messingbolzen und auf Türmen und geeigneten Bauwerken durch Anbringen von eisernen Platten erfolgt. Für die Zwecke der im Jahre 1909 oorzunehmenden topographischen Aufnahmen der Abteilung für Landesaufnahme des Königlich Sächsischen Generalstabes stad auf den bereits vorhandenen und noch zu errichtenden trigonometrischen Stationen Signal- gerüste zu errichten, die mit Rücksicht auf die nachfolgenden Ausnahmen bis zum Ab lauf des nächsten Jahres unversehrt erhalten bleiben müssen. Die Grundstücksbesitzer und Gemeindebehörden, sowie die Herren Geistlichen und Gutsvorsteher werden hiervon in Kenntnis gesetzt und aufgefordert, den mit Vermessungen usw. beauftragten Beamten und ihrem Hilfspersonal keine Schwierigkeiten zu bereiten ihnen vielmehr gegen Vorzeigung ihrer vom Königlichen Zentralbureau für Steuerver- Messung bez. vom Königlichen Finanzministerium ausgestellten Legitimationskarten jeder- zeit das Betrete» ihrer Grundstücke, die Benutzung der Kirch-, Schloß, und Aussicht-- türme zur Vornahme von Beobachtungen und das Aufstellen von VermefsungSsignalen nach vorausgegangener Vermarkung der neu zu errichtenden trigonometrischen Stationen zu gestatten und überhaupt ihrer dem öffentlichen Interesse dienenden Tätigkeit tunlichst Unterstützung angedeihen zu lassen. Den Gemeindebehörden wird gleichzeitig zur Pflicht gemacht, den Vermeffungs- beamten auf Verlangen und gegen ortsübliche Bezahlung ortskundige Führer, sowie zu ihrem eigenen Fortkommen oder zum Transport der Instrumente Fuhrwerk zu stellen, ihnen auch zur Aufbewahrung der Vermessungsinstrumente und -Gerätschaften geeignete Räumlichkeiten zu beschaffen. DaS Verändern oder Beschädigen der Vermessungsstgnale, sowie das Beschädigen der vorhandenen Triangulierungs-Pfeiler, -Steine, «Bolzen oder -Platten wird hiermit ausdrücklich verboten. Etwaige Zuwiderhandlungen gegen diese Verordnung werden mit Geldstrafen bis zu 150 Mk. oder mit Haftstrafen bis zu 14 Tagen geahndet. Die Ortspolizetbehörden des Bezirks werden hiermit angewiesen, diese Bekannt« machung von Anfang April bis Ende Oktober dieses Jahres in allen Schankstätten des Gemeindebezirks, an den Ortstafeln und sonstigen in die Augen fallenden Stelle« zu jedermanns Einsicht öffentlich auSzuhängen. Ans Stadt and Land. MMettuogen anS dem Leserkreise für diese Rubrik nehmen wir jederzeit Lautbar entgegen. Wilsdruff, den 1. Mai. — Die Reichstelegrapheulinien st»d häufig vorsätzlichen oder fahrlässigen Beschädigungen, namentlich durch Zertrümmern der Isolatoren mittels Steinwürfen pp. ausgesetzt. Da durch diesen Unfug die Benutzung der Telcgraphenanstalteu verhindert oder gestört wird, so wird hierdurch auf die durch das Strafgesetzbuch für daS Deutsche Reich festgesetzten Strafen wegen dergleichen Be schädigungen aufmerksam gemacht. Gleichzeitig wird be- merkt, daß demjenigen, welcher die Täter vorsätzlicher oder fahrlässiger Beschädigungen der Telegraphmavlagen derart ermittelt und zur Anzeige bringt, daß dieselben zum Er sätze und zur Strafe gezogen werden können, Belohnungen bis zur Höhe von fünfzehn Mark in jedem einzelnen Falle auS den Mitteln der RetchS-Post- und Telegraphenver- waltung werden gezahlt werden. Diese Belohnungen werden auch dann gezahlt, wenn die Schuldigen wegen jugendlichen Alters oder wegen sonstiger persönlicher Gründe gesetzlich nicht haben bestraft oder zum Ersätze heran gezogen werden können; desgleichen, wenn die Be- schädtgung noch nicht wirklich ausgeführt, sondern durch rechtzeitiges Einschreiten der zu belohnenden Person ver hindert worden ist, der gegen die Telegraphenanlage ver übte Unfug aber soweit feststeht, das die Bestrafung des Schuldigen erfolgen kann. — Die ultramontane „Sächsische Volks- zeitung", der es der Fachmann auf hundert Schritt ansteht, daß sie in absehbarer Zeit an unheilbarer Abon nenten- und Jnserenteuschwindsucht zugrunde gehen muß, versendet an Kuranstalten folgendes in mehr als einer Be ziehung interessante Schreiben: «Wir gestatten usS hiermit, Sie ergebenst darauf aufmerksam zu machen, daß die Ihre Kurort-Anstalt be treffende Anzeige bis jetzt noch nicht zur Einrückung in die „Sächsische Volkszeitung" bei uns eingegangen ist. Es bedarf jedenfalls nur dieses kurzen (?) Hinweises, um Sie zur baldigen Aufgabe der Anzeige zu veranlassen. Die Nichtbenutzung unseres Blattes würde einem Ver« zicht auf unter Umständen recht zahlreiche Kurgäste aus ersten Kreisen gleichkommen. , „ die .Sächsische Volkszeitung", die einzige katholische Tageszeitung Sachsens, bietet eine Gewähr für den guten Erfolg der Anzeigen, weil ihre Abonnenten fast ausschließlich den gebildeten und wohlhabenden Ständen angehören. Neben dem gutbemittelten Bürger- stand find d e Gelehrteuwelt, Acrzte, Juristen, die höhere Beamtenschaft und Industrielle in unserem Leserkreis ver treten. Ebenso fehlt unsere Zeitung in fast keinem Hause des katholischen sächsischen Adels. Viele Familien können überhaupt nur durch die „Sächsische Volks- zeitung" erreicht werden. Durch unser Blatt weiden also die Ankündigungen gerade denjenigen Kreisen zur Kenntnis gebracht, für welche sie vor« ^^Äenn wir uns^ auch^'noch nicht auf eine nach Zeh^ausenden zählende Auflage stützen können, so tk duck: das Ansehen, daß die „Sächsische Volks zeitung« Ä maßgebenden Stellen genießt, ein umso größeres. Die geringen Einrückungsgebühren (15 Pfg. die Petitzetle) machen sich sehr gut bezahlt, oft noch viel besser als in Fachblättern, oder ganzen Büchern gleichenden großen Zeitungen, wo Ihre Anzeige unter huntert gleich- artigen Annoncen nur zu leicht übersehen wird. Es liegt daher durchaus in Ihrem Interesse, wenn Sie in diesem Jahre in der „Sächsischen Volkszeitung" eine Anzeige erscheinen lassen, die ohne Zweifel manchem unserer Leser Veranlassung geben würde, zu seiner Er holung Ihren Kurort aufzusuchen." — Wie wir in der freisinnigen „Zittauer Morgen zeitung lese«, wurde in Dresden eine „Vereinigung der unabhängigen Preffe Sachsens" gegründet. „DaS Ziel der Vereinigung ist" — so schreibt daS frei- sinnige „Oschatzer Tageblatt" — „die Schaffung einer Rechtsgleichheit für die sächsische Presse durch Besei- tigung der behördlichen Bevorzugung und der Privi legien der Amtsblattpresse, die diese zum unverkenn baren Schaden der Allgemeinheit in Sachsen genießt." AIS die Herren den vom schlimmsten Brotneid diktierten Beschluß faßten, da scheinen sie ganz die „Abhängigkeit der AmtsblattSpresse" vergessen zu haben, von der sie sonst in ihren Spalten träumen. Oder wollen die Herren ihre „Unabhängigkeit" verkaufen um der dürftigen Ein nahmen auS amtlichen Publikationen willen? Geschäft bleibt bei ihnen schließlich Geschäft. - Ei« hübsches Eingeständnis findet sich in der sozialdemokratischen „Volkszeitung". Unter der Ueberschrift; „Rüstet zur Maifeier!" ist da zu lesen: „Das Fest ger Arbeiter, der 1. Mai, steht vor der Tür. Das organisierte, kassenbewußte Proletariat der ganzen Kulturwelt rüstet sich, den Feiertag der Arbeit festlich zu begehen." Daß mal ein Teufel die Wahrheit sagt, kann auch nur dem Druckfehlerteufel passieren! — Oeffentliche Stadtgemeinderatssitzung am 30. April- Den Vorsitz führt Bürgermeister Kahlen- berger. Das Kollegium ist vollzählig anwesend. Ein- gegange« ist ein Dankschreiben deS Kassenassistenten Haustein für gewährte Gehaltserhöhung. — Zu einem Bauvorhaben des Herrn Käsefabrikant Paul Metzsch (Schuppenüberdachung) werden Bedingungen nicht auS- gesprochen. — Einem früheren Beschluß gemäß hat am Vorabend vor Königs Geburtstag ein Kommers stattzufinden und zwar diesmal turnusgemäß im Schützen- Haus. Da au diesem Tag (Sonntag) das städtische Orchester nicht verfügbar ist, kommt entweder eine Vor feier am Sonnabend oder eine Nachfeier in Frage DaS Kollegium erklärt sich gegen eine Stimme (St.R Dr. Kronfeld) für eine Vorfeier am Sonnabend. — Die Elektrizitätswerksdrputatton schlägt zum besseren Schutze der Leitungsmasten die Anschaffung von Schutzkappen an, die die Niederschläge nicht in die oberen Enden der Maste dringen lassen. St.V. Loßner fragt an, ob schon Masten von oben herab abgefault seien. St.V. Ranft betont ebenfalls, daß die Masten zu allererst unten ab- faulen. St R. Bretschneider stellt fest, daß in der Tat einzelne Masten auch am oberen Ende gelitten haben. St.V. Fischer betont, die Ausgabe sei ganz minimal und sicher zweckmäßig. Hier nnd da hätten Isolatoren durch das Abfaulen der oberen Mastenenden ihren Halt verloren. Der Antrag der Deputation wird einstimmig zum Beschluß erhoben. Nach weiteren Anträgen derselben Die Mnt-Nche AmtShanptmannschaft. Deputation beschließt man, mit Rücksicht auf den zu er wartenden Schulneubau Schlacken auS dem Elektrizitäts werk nicht mehr abzuaeben und das Grundstück des Herrn Restaurateur Pätzold auf Antrag an daS städtische Wasserleitungsnetz anzuschließen. — Die Zinsen- erträgniffe der König-Albert-Jubiläums-Sttftung (ca. 8000 Mark Stammkapital) sind in diesem Jahre von zwei Jahren zu verteilen. Es sind vier Bewerber vorhanden (Scheffler, Haußner, Lommatzsch, Legler). Nach dem Wortlaut der StittungSurkunde kommt für das ZinsenerträgniS auS 1907 nur der Bewerber Legler in Frage. Nach längerer Debatte, an der sich St.R. Bretschneider, St.V. Schlichenmaier, StV. Loßner, St.R. Dr. Kronfeld, St.V. Tzschaschel, St.R Goerne und der Vorsitzende beteiligten, schlägt der Vorsitzende vor, die Zinseuerträgnisse aus 1907 dem Schlossergehilfen Legler, die Zinsener- trägnisse auS 1906 dagegen zu gleichen Teilen an die übrigen drei Bewerber zu verteilen. Der Vorschlag wird zum Beschluß erhoben. — Da gegen die Rechnungsführung des früheren RatsregistratorS Jäger nichts einzuwcnden war, wird ihm auf seinen Antrag die Dienstkaution debatteloS und einstimmig freigegeben. — Der Maschinist beim Elektrizitätswerk, Herr Kretzschmar, bittet um Ge haltserhöhung Die Deputation erachtet das Gesuch für verfrüht und empfiehlt deshalb, das Gesuch zur Zeit auf sich beruhen zu lassen. StV. Loßner befürwortet das Gesuch; man solle dem Maschinisten den Gehalt seines Vorgängers gewähren. St.V. Friedrich spricht, weil der Gesuchsteller erst einige Monate augestellt sei, dagegen. St.R. Dr. Kronfeld spricht im Sinne deS DeputationsvorschlageS. St.V. Zschoke führt aus, an gesichts der vielen Dienststunden sei der bisherige Lohn von 22 Mark sicher nicht zuviel. Man möge daS Maschiuistengehalt auf 24 Mark (wie früher) erhöhen. St.R. Dinndorf empfiehlt, die Sache für später zurück- zustellen. St.V. Ranft spricht ebenfalls im Sinne deS Dcputatiousantrages. St.V. Tzschaschel beantragt, die Angelegenheit an die Deputation zur nochmaligen Er wägung zurückzugeben. Dagegen spricht SIV. Fischer. St.V. Zschoke beantragt, für die Maschinistenstelle und für städtische Arbeiter im allgemeinen eine Lohnskala zu schaffen. Dann fielen derartige Gesuche fort, und jeder Arbeiter wisse von vornherein, was er zu den einzelnen Zeitpunkten zu erwarten habe. StV. Schlichenmaier betont, es sei ein Unrecht gegenüber.anderen Beamten, wolle man das Gesuch schon jetzt, nach kurzer Tätiakeit des G-suchstellers im Dienste der Stadt genehmig St.V. Frühauf ist für Schaffung einer Staffel D?r S (SW Gaffel) Ard mi?l1 gegen 4 Stimmen abgelehnt, der Antraa Trsckasckel die Deputation) erfährt Ablehnung b Kimmen, worauf der Antrag der Depu tation, das Gesuch zur Zeit auf sich beruhen zu lassen, . Stimmen angenommen wird. — Der Vorsitzende hat in Sachen des an den Stadtgemeiuderat gerichteten Gesuches um ErrichtungeinerOrtskr au ke n« lasse wiederholt an die Aufsichtsbehörde Bericht erstattet Neuerdings verlangt die Königliche Amtshauptmannschaft einen definitiven Bescheid darüber, ob der Stadtgemeinde- rat an dem Austritt auSdemGcmeindekrankenverstcherungS- verband zwecks Gründung einer Ortskrankenkasse festhalte.