Volltext Seite (XML)
Fausts Verdammung aufgehoben. v. L. X. Die allgemeine Empörung über den der Sultan, daß eine von einem Pascha erster Klasse ge- Vorfall tm Bamberger Lehrerseminar ha> doch gewkkt.fühcte Sondergesan dtschaft ihn bet der feierlichen Be- „Meine en mit, en, das; u darf." üenfalls en." nan n. mal, ir nicht arst dn t einige mst du , unser ld nütz- , dieser ft, auch at mich zeugt!" rr siol- rch das 'schäftes ist noch KSIM. rruc»« slk. <>!« im»«' ! »ki»«' Luise! ich hier uf dich »Aber, wieder 1 regel- komme. abe ich äer sind pezerei- rialien, hrleute, rt, ge- andere ch kam en dlich worauf ich los- r, ihre Is zwei mächtig meinte, n Aus haben Die ergötzliche Geschichte von einem verlorenen und wiedergefunvenen Pascha wird jetzt in den diplomatischen Kretsen von Lissabon viel besprochen. Als die Lissaboner Tragödie vom 1. Februar in Konstantinopel bekannt wurde, befahl — so lesen w r im Pariser „Journal" — Wilsdruff, den 2. März. Deutsches Reich. Graf Hoensbroech über die Unterbrechung von Telephongesprächen durch Gespräche der kaisertichen Familie. AuS Kiel wrrd geschrieben: Gras Homsbroech, der vor einem überaus zahlreichen Publikum hier über „Rom und das Zentrum" sprach, veröffentlicht folgende vom L7. Februar datierte Befckwerve: Heute vormittag unter hielt ich mich telephonisch mit meiner Frau in Groß- Lichterfelde bei Berlin. Mitten im Gespräch wurde plötzlich die Verbindung vom hiesigen Amte unterbrochen Nach mehreren Miauten des Wartens erhielt ich von der Beamtin den Bescheid: die Kaiserin habe von Berlin aus nach Plön sprechen wollen, und deshalb habe das Amt mein Gespräch unterbrochen. ES bedarf nicht der Versicherung, daß ich vor der Kaiserin ganz selbstver ständlich gern zurückgestanden wäre, obwohl mein Telephon» gespräch eine ernste Angelegenheit, die schwere Erkrankaug eines meiner Kinder, betraf. Aber das hiesige Telephon- amt hätte höflicherwetse mir die Bitte aussprechen müsse», mein Gespräch zugunsten dc8 kaiserlichen zurückzu- stellen. Die plötzliche Unterbrechung ohne jede Mitteilung ist eine Ungehörigkeit und Rücksichtslosigkeit, die scharfen Tadel verdient. Eine gesetzliche Bestimmung, daß andere Gespräche, zumal wenn sie schon begonnen haben, vor kaiserlichen Gesprächen zurückzutreten Haden, gibt es nicht. Da jedem anderen dieselbe Rücksichtslosigkeit passieren kann, oder vielmehr um bas zu verhüten, glaubte ich den Vorgang veröffentlichen zu sollen. Ich habe mich be schwerend an die hiesige Ober-Poftdirektion gewandt; ich bin gespannt auf deren Antwort.« Minister v. Moltke über das Berliner Rachtleben.Z Der Etat des preußischen Ministeriums »es Innern gab gestern dem Abgeordnelenhause V-ranlassung, über Frage» zu berate», die bereit« ost die Orffenlltchkrit, ins- besondere in der Stadt Berlin, beschäftigt habe». Da war vor allem daS Berliner Nachtleben, das sich scharfe Kritik gefallen lassen mußte. Dan« kam die unsittliche oder un züchtige Literatur an die Reihe, und es kam etwas wie Bußsttmmung über das HauS, sodaß es fast befreiend wirkte, als der Minister des Innern, v. Moltke, daS Wort nahm, um zu erklären, alles Uebel käme vom Auk land herein. Die Schmutzliteratur und die unzüchtigen Bilder würden von außerhalb importiert, und daS Ber liner Nachtleben gedeihe auch deshalb nur üppig, weil Man es mit Rücksicht auf die internationalen Fremden, die sich amüsieren wollen, nicht gänzlich unterbinden könne. Ueber daS Tragen von Brillen in der Marine hat der Staatssekretär des ReichSmarineamts eine neue Verfügung erlassen. Außen den angehenden Schiffsbau- und Maschinenbautechnikern dürfen künftig Elektrotechniker, einjährig-freiwillige Mediziner, Einjährig-Freiwillige, die eine Marinevcrwaltungstaufbahn einschlagen wollen, Hoboisten und das den Werfldivisionen zugeteille Schreiber- personal zur Verbesserung der Sehleistung Brillen tragen. Ein recht gespanntes Verhältnis besteht zwischen denn Bürgermeister HencinSki und den Stadtverordnete« vivn Peiskcetscham. In der letzte» Stadtoerordnelen-Sijtzung fragte der Stadtverordnete Berliner in höflichem Tone, ob der Bürgermeister auf eine Anfrage, die er/ anzubringen habe, Auskunft geben wolle. Bevor Stadltverordneter Berliner jedoch weiter sprechen konnte, unterbrach Bürgermeister HencinSki in barschem Tone den Ffragesteller mit den Worten: „Wenn Sie mit mir rp den wollen, dann nehmen Sie vorerst d/ie Hand aus der Hosen, Die Kreisregierung hat die Strafe der Dimisstons- androhung für Lektüre deS „Faust" vor der Kommunion auf Beschwerde des davon betroffenen Schülers in eine „Rüge" umgrwandelt. Aber auch das Erzbischöfliche Ordinariat hat den Präfekten Zehnder desavouiert und sein Vorgehen getadelt. Das Ordlaarirat bezeichnet ebenso wie die RegicrungSverfügung Goethes Faust als nicht unsittlich, das Vorgehen des Schülers sei un passend, aber nicht strafbar gewesen. — Und die ult- ramonlanen Blätter hatten den armen Präfekten doch schon so rein gewaschen, daß kein Fleckchen mehr an ihm war. Ausgcschaltet aus dem Lehr- und Erziehungsbetrieb des Bamberger Seminars hat man den „Pädagogen" Zehnder übrigens nicht; soweit, ihn für die Gleichsetzung eines unschuldigen Schülers mit emem Menschen- und Gottcsmörder zur Verantwortung zu ziehen, hat der Mut der Regierung nicht ausgelaugt. Ausland. Zum Unfall der Königin Wilhelmina. Der Unfall der Königin der Niederlande ereignete sich in Haag an der Ecke der Oranierstraße und der Parkstrabe. Der Prinz hatte, wie gewöhnlich, mit der Königin nach dem Frühstück eine einstündige Spazierfahrt unternommen. El wollte eigentlich in eine andere Straße einbiegen, machte aber im letzten Augenblick eine Wendung und ge riet dadurch in eine Kurve der elektrischen Straßenbahn. Im selben Augenblick kam ei» Wagen der Straßenbahn herangefaust; der Führer sah den Zusammenstoß voraus, konnte aber den Wagen nicht schnell genug bremsen. Der königliche Wage» stürzte zusammen; die Königin blieb da bei ganz ruhig, während der Prinzgemahl auf die Knie gefallen war. M>t außerordentlichen Kaltblüttgke t faßte er sofort die Zügel, damit die Pferde nicht durchgingen. El. Passant und zwei Schutzleute halfen der Königin vom Wagen. Der Prinz und die Kö«lgm begaben sich sofort zu Fuß nach dem Schloß, wo gleich darauf der Bürger meister Baron v. Swcerls in Person erschien, um der Königin seine Glückwünsche auszusprechen. Die Königin sagte: „ES ist noch einmal glücklich abgelaufen. Wir gehen jetzt gleich zur Mutter, um ihr daS Vorgefalleue zu erzählen, damit sie nicht von dritter Seite darüber unterrichtet werde und sich beunruhigt." Der Prinz rief sofort den Schutzleuten zu: „Der Wagenführer ist nicht Schuld, sondern ich allein." Nach dem Unfall schickte er eine» Adjutanten der Königin zur Direktion der Tram- waygesrllschaft, um ihr Mitteilen zu lasten, daß der Wagen führer keine Schuld an dem Vorfall trage. Abends war das Königspaar lm Theater. Man sang die National hymne, die die Königin und der Prinzgemahl stehend an hörten. Mario Calvino zum Tode verurteilt. Wie auS Petersburg gemeldet wird, verhandel Donnerstag abend in der Peter PaulS-Festung das Militärgericht unter Vorsitz des Generals Nlkosorow gegen die in der verflossenen Woche verhafteten Terroristen, welche Anschläge gegen den Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch und eine Reihe von Ministern planten. Sieben der Terroristen, darunter der Korre spondent italienischer Blätter, Mario Calvino, wurden zum Tode verurteilt, drei zu lebenslänglicher Zwangs arbeit in Sibirien. Mario Calvino hatte vor zirka 14 Tagen aus Empfehlung der italienischen Botschaft zum ersten Male Zutritt zur Reich rduma erhalte». Der verlorene und wiedergefundene Pafcha. lasche." ES entstand darüber eine allgemeine Er regung. Stadtverordneter Berliner verbat sich zunächst eine derartige Behandlung mit den Worten: „Ich bin doch nicht Ihr Untergebener, ich habe cS doch nicht nöüg, vor Ihnen stramm zu stehen! Wir sind doch hier nicht auf dem Exerzierplatz oder in der Schule! Das können Sie HZ Jvren Polizisten anbringen!" Hierauf ergriff Stadtverordneter Dr. Mindner das Wort und erklärte, daß dieser Vorfall eia UebergriffdesBürger- Meisters einem Stadtverordneten gegenüber sei und dieser sich so etwas niemals bieten lassen könne. Er er wähnte, daß ein Stadtverordneter als Redner nur nötig habe, sich vom Platz zu erheben. Dec Bürgermeister müsse doch bedenken, daß er Stadtverordnete und nicht Polizisten vor sich habe. Das „Peiskr. Stadtbl.", dem vorstehendes entnommen ist, bemerkt hierzu: „Wir sind auch dieser Ansicht und meinen, daß wir keinesfalls die untergebenen Beamten des Büraermeistecs sind, dieser vielmehr sein Gehalt von uns Bürgern bezieht, er ist unser Beamter, und er hat sich demnach auch nach uns und unseren Wünschen zu richten!" — Das stimmt, und zw«r nicht blor für Petskretscham! Sozialdemokratischer Mummenfchwanz. Die „Schles. Morg.-Zlg" teilt folgeave Geschichte mit, die in einem Kreise Waldenburger Bergleute erzählt und von allen Anwesenden bestätigt warde: „Ein Walden» burger Bergmann reist einige Zett nach dem Begräbnis des alte« Lievkaecht, das die Sozialdemokratie bekanntlich mit allem Pomp feierte, aus besonderem Aniaß in seiner Bcrgmaansuniform nach Berlin und wirs dort von einem Herrn daraufhin «»gesprochen, daß eine Deputation Waldenburger Bergleute i« Uniform auch am Liebknecht- scheu Begräbnis teilgenommen habe. Unser Bergmann ist darüber arg v-rwuaderi; oenn er weiß, wie in sozial- demokratiswen Versammlungen über die Uniformen der Bergleute überhaupt gespottet wirb, und baß in Walden burg selbst niemanoem von einer Deputation Walden burger Bergleute zum Begräbnis Liebknechts etwas bekannt ist. Nach Hause zucückgelehrl, erzählt er sein Berliner Erlebnis seinen Kollegen. Alles ist erstaunt. Man forscht auch, und was stellt sich heraus? Maa hat sich sozial- demokratischcrseits in Waldenburg heimlicherweise Berg- mannsuniformen verschafft unv in dieselben einen Grün- kramhänvler, einen früheren Schneider und einen dritten Mann, der ebenfalls kein Bergmann war, gesteckt. Diese haben da«n in Berlin bei Liebknechts Begräbnis als „Waldenburger Bergleute" fungiert." Die Geschichte klingt allerdings höchst merkwürdig. Sollte daS nur eine Wirkung der Eitelkeit jener dre: Gevatter gewesen sein? Oser hatte man „höheren OctS" bei den Genossen die Deputation „dabei haben" wollen? „Die Mächen hatte« ja ihre Röckli «it an."" Kürzlich erzählte die „Köln. Zig." eine Nürnberger Badegeschichte, in der berichtet wurde, daß ein Knabe auf die entrüstete Frage eines daS dortige Schwimmbad in- spizierenoen katholischen Geistlichen, warum oenn er allein ohne Badehose vade, antwortete: „I brauch ka Schwimm- husn, t bin Protestant." Dieses Gcschichrchen Hal jetzt bei einem Weimaraner Leser der „Voss. Ztg." die Erinnerung wachgerufen an ein naives Bekenntnis mehrerer Knaben, denen von feiten der Geistlichkeit nach gemeinsam mit kleinen Mädchen im Weiher Vorm Dorfe unternommenem Bade — die Geschichte hat sich voriges Jahr im Thüringer Wald zugetragen — der Vorwurf stiafwürotgen Verhaltens gemacht wurde. Aus die Frage, wie sie sich unterstehen könnten, in einem Teich, in dem Mädchen baoeteu, herum- zuschwtmme«, wurde dem geistlichen Herrn die bezeichnende Antwort des Knaben: „Das Hammer nit gewitzt; die Mächen hatten ja ihre Röckli nit an." IL.lVI. 7». Von 71. rkzeuqc rwartet nen zu zusam- dr die , schlug achdem fiel sie ipf, be- m war, lehr so w Ver einen, md sie Kauf wedelte orüber. Hütte. um an- jeueu, riß an- , eiuem , unge- «7. Jahrg Dienstag, den 3. März 1SV8 No. 25 Freitag, de» 6. März 1908 varmittaa 10 Uhr soll im Gasthaus zur gute» Quelle hiersetbst 1 Pferd - dunkelbrauner Wallach — gegen so- foitige Barzaytuag öffentlich melftmeiend versteigert werden. Wilsdruff, den 2 März 1908 Ms Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Aus Anlaß der am 4. und 5. März d. I. hierorts staust«ocnden Musterung werden die Gestellungspflichtigen noch besonders darauf hingewtesen, daß sie sich auf dem Wege nach und von dem Mukrrungslokale, sowie in diesem selbst alles Lärmens zu enthalte» und in ruhiger, anständiger Weise sich zu bewegen haben. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen werden nach 8 36011 deS Rsichs- strafgesctzduchS mit Geldstrafe bis zu 150 Mk. oder mit Haft bestraft. »u Wilsdruff, am 29. Februar 1908 Der Bürgermeister- Kahlenbcrger. Mw fii Nsi und Amgegenö Amtsblatt für dir Kgl. AmLshaupimannschäft Weitzen. für das Kgl. Amtsgericht und den SLadtrat zu Wilsdruff, fowie Mr das Kgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanueberg, Birkenhain, Blankenstein, BraunSdors, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bet Mohorn, Helbigsdorf, HerzogSwalde mit Landberg, Hühndors, Kaufbach, Keffelsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, Oberhermsdors, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bet Keffelsdorf, Steinbach bet Mohorn, Seeligstadt, Spechtsbausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. Druck und Verlag von Arthur Zschunke, MISdrnn Hur die Redaktion und den amtlichen Teil verantwortlich: Hugo Friedrich, für den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide tu Wilsdruff. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar DienStagS, Donnerstags und Zouaabe udS. Bezugspreis vierteljährlich I Mk. 30 Psg., durch die Post bezogen 1 Mk. 54 Psg. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Inserate weiden Montag», Mittwochs und Freitag? bis spätestens 12 Uhr angenommen. Jnsertiouspreis 15 Psg. Pro vtergelvaiteue Korpuszeile. Außerhalb des Amtsaeiichlsbezirks Wilsdruff 20 Pfa. Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 50 Aufschlag.