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MsdrufferTageblatt Zwanglvergletch eriis», ledn Anspruch Nachlaß Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der und des Stadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt »«I „surdrusfei Tagebla«' erscheint Werktag« nachm «Uhr Bezugrpr. monatl 2RM sret Hau«, bet PostbesteNung lM RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer lü RL< Alle Poftanstalten, Postboten, unser« Austräger u Geschästsstelle »ehmc» zu «der Ze« Be- , .. ... -- „ . ftellungen entgegen Im Aale höherer Gewalt oder B>8lhestbla11 für <!8il8dkuss u. fflstsieoestd sonstiger Betriebsftörun. l«n besteht kein Anspruch —— aus Lteserung der Zet- tung oder Kürzung de« Bezugspreise» Rücksendung etngesandter Schrislstücke erloigt nur, wenn Rückporto beillegt amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten p. . - „ , und enthalt Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. m°7«?r"L Gewähr" Iernsprecher: Amt Wilsdruff 206 Ln A°uzL''^ ——— —— Bei Konkurs urrt Nr. 277 — 97. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt^ Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden SN4N Montan, den 28. November 1938 Arbeit sSr Hemt und VMm Die Heimatwerk-Veranstaltungen in Schneeberg und in Schwarzenberg, Eröffnung der Schneeberger Weihnachtsschau, Jahreshauptversammlung des Heimatwerkes Die Veranstaltungen des Heimatwerkes Sachsen am Sonnabend und Sonntag in Schneeberg und in Schwarzenberg haben wieder einmal trefflich be wiesen, wie stark unser Gau mit den Dingen der Volks tums- und Heimatpflege verwurzelt ist. Der Schirmherr des Heimatwerkes, Gauleiter Martin Mutschmann, hat dies in seiner Rede bei der Kundgebung des Heimat Werkes in Schneeberg nachdrücklich unter strichen. Die Schneeberger Weihnachtsschau selbst ist ein sichtbares Zeugnis dieses Geistes. Die Jahreshauptversammlung des Heimar - ^Irkes in Schwarzenberg gab einen interessanten «-Überblick über das weitverzweigte Arbeitsgebiet dieser Organisation. Die MMMng iu Schmetzers Hen Auftakt der zahlreichen Veranstaltungen bildete -Her eine große Kundgebung des Heimatwerkes in Mxneeberg. An der Spitze der höchsten Vertreter von Par- »el, Staat und Wehrmacht erschien Reichsstatthalter und Gauleiter Mutschmann, der nach Worten herzlicher Begrüßung durch den Vorsit zenden des Heimatwerkes, F. E. Krauß, Schwarzen berg, über die vergangenen und kommenden Aufgaben Sachsens und des Heimatwerkes sprach. Martin Mutsch mann ging anfangs auf die Eingliederung des Sudeten landes ein und betonte dabei, daß in jenen kritischen Tagen der Sachsengau die ihm auferlegte Grenzland pflicht restlos erfüllt habe. „Am Grenzgau Sachsen war Mann für Mann mit Entschlossenheit und Begeisterung bereit, wenn der Füh rer rief, die wahre Grenze mit dem Schwert zu ziehen, Ich danke von dieser Stelle aus meinen sächsischen Volks genossen für ihre Opserbereitschaft und bitte zugleich die hier versammelten Kreisleitcr, diesen Dank hinauszutra gen in unseren Gau." Der Gauleiter wies darauf hin, daß in Schrifttum Und Forschung auf diesem Gebiet niemals die sächsisch sudetendeutsche Verwandtschaft unberücksichtigt geblieben fei. In Anerkennung der vorbildlichen Arbeit, die auf dem Gebiet vorbildlichen Hauptschrifttums geleistet wurde, zeichnete er eine Reihe Schriftsteller mit Ehrengaben der Sächsischen Landesregierung aus: Dr. Barthel, Poppengrün; Dr. Horst Becker, Leipzig; Karl Ewald Fritsch, Dresden; Dr. Walter Fröbe, Schwarzenberg; Dr. G. Heilfurth, Leip zig; Prof. Dr. Lehmann, Dresden; Dr. Iohannes Leipold, Dresden; Dr. Siegfried Sieber, Aue; Dr. Walter Schlesinger, Leipzig; Albert Zirkler, Leipzig. Auch auf dem Gebiet des heimatlichen Volkslie des sind im letzten Jahr erfreuliche Fortschritte erzielt worden. Der Gauleiter verlieh aus diesem Grund den Heimatkomponisten Herbert Andert, Ebersbach; Fried rich Glier, Markneukirchen; Rudolf Krauß, Schwarzenberg; Kurt Richter, Langebrück, und Hans Soph, Zwickau, gleichfalls Ehrengaben des sächsischen Staates. Volkstum must aus sich heraus wachsen! F. E. Krauß dankte dem Gauleiter zugleich auch im Namen der ausgezeichneten Männer. Dann sprach als Be auftragter der Arbeitsgemeinschaft für Deutsche Volks kunde im Amt Rosenberg, ^-Hauptsturmführer Dr. Strobel über die eigenschöpferische Kraft deutschen Volkstums. Dabei sprach er in anerkennenden Worten von den bisherigen Leistungen des Heimatwerkes Sachsen und betonte, daß Volkstumsarbeit keineswegs unpolitisch ro mantisch sei. „Volkstumsarbeit ist getragen von höch ster politischer Verantwortung. Das deutsche Volk hat sich aus eigener Kraft seine politische Stellung in der Welt erobert. Auch die kultureM Erneuerung mutz aus dem Volk heraus wachsen, mutz Misch, arteigen be gründet sein Dr Strobel bewies dis Richtigkeit des For schens und Strebens nach dem Kulturgut unserer Ahnen und sagte: „Unsere eigene Kraft ist letzten Endes das Ergebnis der Kraft unserer Ahnen. In unserem Zeitalter ist das Arteigene in uns wicdcrgeboren worden. Wir kommen immer mehr dahin, Glauben, Rassenbewußtsein, Recht und Arbeit als eine Einheit zu empfinden. Träger dieser Einheit muß das ganze Volk sein nicht irgendwelche geheimnisvollen Bünde. Es gibt nur eine nationalsozialistische Kulturarbeit, die von den Be strebungen des Heimatwerkes Sachsen weitgehend erreickn wird? Dr. Strobel wandte sich dann scharf gegen die noch tm Volk — bewußt oder unbewußt — wühlenden Feinde «kksr« Weltanschauung. Der. praktisch-politischen Volks? tumsarbeit, die mit beiden Füßen in der Wirklichkeit steht, kommt hier durch das bewußte Heranführen des gesam ten Volkes an das ewige Ideengut unserer Ahnen aller größte Bedeutung zu. All diese Dinge müssen orga nisch aus dem Volk heraus wachsen, fußend auf den Werten des uralten Volkstums und der Unvergäng- lichkeitkeit der deutschen Seele. Ministerialdirektor Lahr — Ehrenmitglied des Heimat werkes F. E. Krauß sprach Dr. Strobel herzliche Dankes- worte aus. Dann gab er bekannt, daß Ministerialdirektor Lahr in Würdigung seiner Verdienste um das Heimat werk zum Ehrenmitglied und stellvertre tenden Vorsitzenden des Heimatwerkes ernannt worden sei. Das Werm Herz öffnet seine Tore Am Abend legt Schneeberg sein weihnachtliches Mär chengewand an. Aber Tausende von Lichtern sind ange zündet. Wieder versammeln sich die Gäste des Heimatwer kes im Saal des Gasthofes zur Sonne. Zündende Musik der Schneeberger Bergmannskapelle und liebliche Weisen der Mädel vom VDM. geben den rechten Auftakt. Orts gruppenleiter Lurtz spricht von der freudigen Mitarbeit aller Schneeberger, deren Einsatzbereitschaft zu allen Zei ten vorbildlich war. Bürgermeister Henze betont, daß die Liebe zur Heimat alle Hindernisse beseitigt habe. Er dankt dem Gauleiter, dem Förderer der Feierabendkunst und warmherzigen Freund des Erzgebirges für seine aus opfernde Anteilnahme. Und dann spricht F. E. Krauß. Er bittet den Reichsstatthaltsr, die Weihnachtsschau, das Sinnbild erzgebirgischen Weihnachtsglücks, zu eröffnen. Reichsstatthalter Mutschmann gibt seiner großen Freude Ausdruck, daß in diesem Jahr Schneeberg die Künderin der erzgebirgischen Feierabend- kunst sei und bittet alle Anwesenden, mit ihm den ersten Rundgang anzutreten. Bei der ersten Besichtigung hält sich der Gauleiter be sonders lange im Schnitzerdorf auf, wo er jeden der Schnitzer persönlich begrüßt und ihrem künstlerischen Schaf fen begeisterten Beifall zollt. Die Schau hatte am Sonntag, dem ersten offiziellen Ausstellungstag, bereits eine Besucherzahl von über 4000 aufzuweisen. 12 AMsmEe M WembeMMt Die Verleihung des Staatspreises in der Kraußhalle in Schwarzenberg für sächsische Feierabendkunst wird mit dem feierlichen Marsch von Johann Sebastian Bach ein geleitet. „F. E. Krauß-Bericht", so steht in der Veranstal tungsfolge. Und Friedrich Emil Krauß erzählt eine ge- birgische Geschichte. Er plaudert von seiner Kindheit, da er oft über die Grenze ins Böhmische ging, er spricht von der Zeit, da alle Erzgebirgler blutenden Herzens am Grenzbaum standen und er berichtet von dem glücklichen Tag, da die Grenze verschwand. Es war ein schweres - aber ein beglückendes Jahr. Und dennoch hat die Schnit zerei im Erzgebirge keinen Rückschlag erlitten. Sie hat trotz zeitlicher und manchmal seelischer Bedrängnis neue, grö ßere Erfolge zu verzeichnen gehabt. Die Krönung der Jahresarbeit ist die Schneeberg-Schau. Krautz dankt den uneigenttützigen Schöpfern der schönen Ausstellung, dem Leiter der Gauschnitzschule, Fritz Thost, dem künstleri schen Ausgestalter Architekt Mönkemeyer, Dresden, und den Kameraden Hemmerling und Wüstner. Den besonderen Dank aber spricht er unserem Gauleiter Mutschmann aus, dessen Einsatz allein die neue Blüte der Feierabendkunst und die wahre Würdigung unseres Volkstums zu danken sei. Er überreichte dem Gauleiter das Ehrengeschenk der Schneeberger Weihnachts schau, eine wertvolle Schnitzerei. Der Gauleiter überreichte hierauf den diesjährigen Staatspreisträgern die Ehrenurkunden. Die Schnitzer Paul Winkler, Schwarzenberg-Berms- grün; Hermann Haase, Auerbach i. E.; Reinhard Dietrich, Schneeberg; Kurt Horle, Beierfeld; Paul UllmanN, Stollberg; Hans Büchner, Annaberg; Max Pohland, Falkenstein, Hellmuth Vogel, Thal heim; Paul Pietrzick, Oederan, haben Staatspreise zu je 250 Mark erhalten. Einen Nachwuchspreis zu 100 Mark erhält Max Hahn, Thalheim, zwei Ehrenpreise zu je 200 Mark der Sudetendeutsche Johann Hort er, Dürnberg bei Joachimsthal und der Leiter der Wcih- nachtsschau, Fritz Thost, Schneeberg. Damit ist die Zahl der Schnitzerpreise auf zwölf er höht worden. Der Gauletter gibt nach herzlichen Worten an die ausgezeichneten Schnitzer.chekanwtt daß im Lu«» menden.Jahr erstmals Ehrenpreise M Werte von imm Mark für die besten Arbeiten der Klöppelkunst verteilt werden sollen. Nachdem der Gauleiter auch dem großen Freund aller Schnitzer und Klöppelmäd, dem unermüdlichen Friedrich Emil Krautz, herzlichst gedankt hat, erleben die vielen Hundert in der Kraußhalle noch Stunden beglückender Freude und herzlicher Kameradschaft. F. E. Krauß blät tert wieder in feinem großen Erzgebirgsbilderbuch und läßt auf seiner kleinen Bühne viele vertraute Gestalten der Weihnacht auftreten. Zwischendurch tritt Kreisleiter Vogelsang, Annaberg auf die Bühne und spricht in feiner gebirgischen Art Worte des Dankes und der Bitte zum Gauleiter. Er erzählt ihm von der aufrichtigen Sorge, die seine Krankheit allen Erzgebirglern gemacht hat und „verschreibt" ihm das „Rezept", sich immer und immer wieder im Erzgebirge Kraft und Lebensfreude zu holen. Drei Klöppelmäd haben auch eine Ueberraschung. Sie überreichen Frau Mutschmann, der Schwester des Führers, Frau Hammitzsch, und der gleichfalls anwesen den Mutter des Reichsministers Rudolf Heß, Frau Heß, ein Spitzendeckchen. Es ist schon spät, als der schöne Abend mit dem Lied „Kein schöner Land in dieser Zeit" und dem von Mei ßener Glocken zart tönenden „Feierohmd" von Aston Günther ausklingt. MsrWmg der vsllslM«Men HelmatarLeN Am Sonntag vormittag versammelten sich die zahl reichen Ehrengäste und Mitglieder des Heimatwerkes zur Jahreshauptversammlung im Saal der Oberschule in Schwarzenberg. Dann erstattet der geschäftsführende Vor stand des Heimatwerkes, Regierungsrat A. Graefe, dett Rechenschaftsbericht für 1838. Er umreißt nochmals die Gründe für die Errichtung des Heimatwerkes: Aus merzung der durch jüdisch-marxistische Literatur geschaf fenen Minderbewertung des Sachsen als komische Figur, Förderung der charakterbildenden Elemente wie Heimat stolz, sprachliche und äußere Haltung, Streben nach Höch- ster Leistungsfähigkeit und schlietzlich Erfüllung der hohen Werte des Volks- und Brauchtums mit nationalsoziali stischem Gedankengutes. Das Heimatwerk hat demzufolge die Aufgabe, die große Linie und die einheitliche Ausrich tung aller volkskulturellcn Heimatarbeit im weitesten Sinne des Wortes zu bestimmen. Pg. Graefe gibt — nach einigem organisatorischen Erläuterungen — einen Uebe» blick über die Tätigkeit der einzelnen Fachreferate. Der Gedanke des Heimatwerkes ist heute schon bis ins letzte Dorf gedrungen. Auch im kommenden Jahr wird sich die Arbeit des Heimatwerkes segensreich für Mensch und Land des Sachsengaues auswirken. Einige Abteilungsreferenten im Heimatwerk berichten kurz über ihre Tätigkeit. So spricht Pg. Dr. Friedrich über „Sachsen von draußen gesehen" und sagt dabei, daß das Ansehen unseres Gaues dank der zielbewußten Hei- matwerk-Arbeit im ständigen Steigen begrifen ist. Pg. Nagel setzt sich für die Entschandelung des Stadt- und Dorfbildes ein. Pg. Krauß berichtet von den Erfahrun gen, die das Heimatwerk mit dem ihm eigenen Äusftel- lnngsstil machte. Schließlich sprechen noch Pg. Kem pen über das Puppenspiel und nochmals F. E. Krauß über den Wert eines guten, wertvollen Andenkens im Ge gensatz zu dem üblichen Reisenandenkenkitsch. Abschließend berichtet Pg. Dr. Hartmann über die Erfolge und künftigen Aufgaben der Volkstumsarbeit in Sachsen. Dann führt ^-Hauptsturmführer D.r Strobel vom Amt Rosenberg die Arbeitstagung zu ihrem Höhe punkt. Ausgehend von seinem Vortrag am Vortag ist Schneeberg bringt er nun zahlreiche klare Beispiele, an denen er die Richtigkeit und den volksknlturellen Wert bewußter Brauchtumspflege nachweist. Die nächste Jahreshauptversammlung Les Heimat-^ Werkes Sachsen wird im Volkstumsbezirk Vogtland statt- i finden. ! Am Nachmittag versammeln sich die Hunderte wieder ' in der Krauß-Halle. Ein neues gebirgisches Spiel „Fei- - erohmdraadle", wird uraufgeführt. F. E. Krautz i fetzt hier dem Grüblerischen, zum Nachdenken und erftn- ! derisch veranlagten Erzgebirger ein schönes, schlichtes Denkmal. Das Spiel läßt in allen Feinheiten erzgebl» gischen Geist fühlbar werden und wurde von den Dar stellern mit erfreulicher Natürlichkeit vorgeführt. Ern schöner Ausklang — zwei wundersame Tage innerliches Heimaterlebens... Der Mm Ort Reichsschatzmeisier Schwarz An seinem 63. Geburtstag. Die NSK. meldet: Seinem alten Mitkämpfer und Mitarbeiter Reichsschatzmeister Schwarz, der am 27. November seinen 63. Geburtstag in wiederhergestellter vollster Gesundheit beging, sprach der Führer persönlich seine herzlichsten Glückwünsche aus. Der Rcichsschatzmei- ster und seine Gattin verbrachten auf Einladung des Füh rers den Geburtstag im Berghof am Obersalzberg.