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Wissdruffel Tageblatt Zwanglvtrgleich kklil»« I-dri Anspruch «»I Nachsatz. amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, « - zeig rn P rr« s e lam aufllegcndrr PnirNft« Nr. 8. — Z t s f rr-G e d ü h r : A> Npsa. — Dorarschrt« und Patzwünsche w°rd-n nach MSglichlett berücksichtigt. - « » , e > gk n . A n n a h«« L°L- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der und des Stadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. D«» „WtUbrusser Tageblatt» erschein« Werktag» nachm. «Uhr Bezuglpr. monatl LNM sret Hau», bet Postdeflellung RM zuzügl Bestellgeld Einz-lnumm-r lv Rds »Le Paftanftalten. Pestdoten, nnler, Au»,rLger u GeschLsirftell- Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend «e» besteh« kein Anspruch — aus Lieserung de, get- tnng »der Kürzung de» Bezug»pretse« Rücksendung etngesaudter Schrtststücke erk»tg< nur. wenn Rückporto delliegl Nr. 240 — 97. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt* Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden SK4N Donnerstag, den 13. Oktober 1938 Saboteure am Werk Das Märchen von den 85V 000 Tschechen im befreiten Sudctenland Noch stehen wir unter dem Eindruck der friedlichen Besetzung des Sudetenlandes und erleben, daß den deut schen Truppen auf dem Fuße die Organisationen zur Lin derung der deutschen Not im neuen Reichsgau gefolgt sind und der Aufbau unverzüglich ausgenommen wird, da über fällt uns bereits wieder die Lügen- und Hetzpresse des Auslandes. Sie behauptet, daß durch die deutsche Be setzung 850 000 Tschechen zu Deutschland gekommen seien, während im besetzten Gebiet höchstens 250 000 Tschechen Wohnen können. Der Zweck dieser Greuelhetze ist deutlich erkennbar. Man will cs vor der Welt so hinstellen, als habe Deutsch land das Münchener Abkommen überschritten und sei bei der Besetzung des Sudetengebietes nicht nach den volks- tumspolitischen Gesichtspunkten vorgegangen Die Lügen hetzer arbeiten gleichzeitig mit dem angeblichen Elend der aus den Besetzungsgebieten nach der Tscheche! geflohenen Menschen und suchen so Mitleid für die Tschcchei zu wecken. Selbstverständlich haben diese Intriganten nicht das Elenv der flüchtenden Sudetendeutschen erwähnt, die in den ver gangenen Wochen auf Reichsgebiet übertraten. Von ihrer Not, von ihren Leiden und Qualen stand in den Hetz blättern kern Wort! Niemals wurde dort die Zahl der 243 000 sudetendeutschen Flüchtlinge auch nur in einem Nebensatz erwähnt, geschweige gar den 200 Toten, die in den letzten Wochen für ihr Deutschtum im Sudetenland fielen, auch nur ein Wort gewidmet. Die gewissenlosen Hetzer wollen nur die Welt von neuem g e g e n D e u t s ch l a n d aufwieaeln und gleichzettlg das Münchener Abkommen torpe- dieren, indem sie Deutschland in übelster Weise verdächtigen. Es sind die gleichen Drahtzieher, die immer und immer da sind, wenn es gilt, gegen Deutschland zu Hetzen und Europa in Unruhe zu halten. Das sind die Schleppenträger des Bolschewismus, die der Führer erst kürzlich in seiner Saarbrückener Rede an den Pranger ge pellt hat. Das sind in England die Dunkelmänner vom Typ eines Duss Cooper, Eden und Churchill, das sind in Paris die Volksfrontjünger, die eben erst der Führer der französischen Frontkämpfer, Pichot, im Namen von sechs Millionen ehemaligen Soldaten gehörig in die Schranken gewiesen hat. Es ist sehr leicht, die Lügenhetzer zu entlarven, denn sie haben sich nicht die Mühe gegeben, ihre Brunnenver giftung sonderlich zn tarnen. Nach dem Münchener Ab kommen beschränkte sich die Besetzung des sudetendeutschen Landes ausschließlich auf das geschlossenedeutsche Siedlungsgebiet. Eine ganze Reihe von Städten Mit vor wenigen Jahrzehnten noch überwiegend deutscher Bevölkerung in unmittelbarer Nähe der Besetzungslinie wurde nicht besetzt. Gewisse ausländische Zeitungen — voran ein dänisches Blatt — sind jetzt bemüht, den gün- Agen Eindruck, den das Münchener Abkommen in der Welt hinterlassen Hai, bei ihren Lesern zu verwischen. Nach tschechischen Statistiken wurden in den Sudeten ländern, in Böhmen und Mähren-Schlesien bei der Volks zählung im Jahre 1930 in Gemeinden mit absoluter deut scher Mehrheit 2 757 272 Deutsche und 361 000 Tschechen sestgestellt. Die Zahl der Tschechen ist hierbei auf Kosten der Deutschen zweifellos viel zu hoch gegriffen. Die Fest stellungsmethoden bei der Zählung im Jahre 1930 sind bereits vor ihrer Durchführung von allen damaligen sudetendeutschen Parteien einmütig abgelehm worden. Schon die Zähler selbst wurden überwiegend von Tsche chen gestellt. Die Beeinflussung vor allen Dingen wirt schaftlich Schwacher und Abhängiger wird die Schreib ungewandtheit in ländlichen Bezirken wurden von diesen weitestmöglich ausgenützt, um deutsche Männer und Frauen zu einer falschen Eintragung ihres nationalen Bekenntnisses zu veranlassen. Auch wurde das Vor handensein gewisser slawischer neben deutschen Dialekten als Beweis für eine Zugehörigkeit zur tschechischen Nation ohne weiteres angenommen, indem von der Prager Re gierung einfach ein gemischter Dialekt bzw. eine nicht rein deutsche Sprache als tschechisch bezeichnet wurde. So wurde rmter einer solchen Begründung im Jahre 1919 die Abtrennung des Hultschiner Ländchens vom Deutschen Reich diktiert und noch 1930 von den Volks zählern der Tschechen behauptet, daß in diesem ausge sprochen deutschen Gebiet neben 49 316 Tschechen nur 4008 Deutsche vorhanden seien, während bei. jeder Wahl die deutschen Parteien, so schon 1935, mit 70 bis 90 v. H. der abgegebenen Stimmen die große Mehrheit erzielten. Aehnliche Beispiele können von einer ganzen Reihe su detendeutscher Gebiete gebracht werden, es genügt aber auch so bereits, die zu durchsichtigen Zwecken hergestellten tschechischen Statistiken zu kennzeichnen. Selbstverständlich wird in der tschechischen Statistik auch in keiner Weise berücksichtigt, daß lausende Tschechen auf Kosten der tschechischen Gesamtbevölkerungsziffer in das sudetendeutsche Gebiet hineingezogen wurden, um dieses kerndeutsche Land mit einer tschechischen Bevölke rung z« durchsetzen und die deutsche Bevölkerung zu ver drängen. Dennoch sind diese Bemühungen vergeblich ge- wefen, denn trotz solcher Maßnahmen stellte L-.L- rm 3WN duldet keine EinmWng Eine offizielle Note an die diplomatischen Vertreter in Tokio Ministerpräsident Fürst Konoe liest in seiner Eigenschaft als Autzenminister den diplomatischen Vertre tern in Tokio eine offizielle Note zugehen. In dieser Note werden die betreffenden Regierungen ersucht, in Zukunft die Benutzung ausländischen Eigentums als Operationsbasis durch chinesische Truppen in Südchina unmöglich zu machen; widrigenfalls müßte die japanische Regierung jegliche Verantwortung für die eventuelle Schä digung ausländischen Eigentums ablehnen. Im eigenen Interesse scheine es daher geboten, datz sich die fremden Mächte sämtlicher Handlungen enthalten, die bei den japanischen Truppen den Eindruck einer E i n- Mischung zugunsten Tschianglaischels erwecken könnten. Ferner richtet die japanische Regierung an die in Frage kommenden Mächte den dringenden Wunsch, nach Möglichkeit von sämtlichen Bewegungen ihrer Truppen und Schiffseinheiten in den Gebieten Südchinas abzu sehen. Nur auf diese Weise könnten unvorhergesehene Zwischenfälle zwischen diesen Mächten und der japanischen Wehrmacht vermieden werden. Die Note des japanischen Außenministers erinnert schließlich an die am 20. Juni bekannigegebene Gefahren zone im chinesischen Kriegsgebiet. Es wird nochmals ausdrücklichst darauf aufmerksam gemacht, daß die Schiffe ausländischer Staaten deutliche Kennzeichen führen müs sen. Sämtlichen Personen fremder Rationalität wird seitens der japanischen Behörden dringen nahegelegt, das bezeichnete Gebiet möglichst umgehend zu verlassen. Japanischer Angriff ans Kanton Landung von 60 000 Mann in der Vias- Bucht — Entscheidender Stoß gegen Tschiangkaischek Die japanischen Truppen haben zu einem entschei- denden Stoß gegen Tschiangkaischek in Sttdchina entlang der Küste der Provinz Kwantung angesctzt stud damit den seit langem erwarteten Angriff auf Kanton eingeleitet. Ain Mittwoch früh um 4.30 Uhr wurden die ersten japanischen Abteilungen in der Bias-Bucht gelandet. Dort liegen etwa 60 japanische Transportschiffe mit Truppen, die auf etwa 60 000 Mann geschätzt werden. Das nächste Ziel ist anscheinend die Unterbrechung der Hongkong- Kanton-Bahn. Die Behörden in Hongkong rechnen mit einem starken Zustrom chinesischer Flüchtlinge. Sie ver stärkten daher den militärischen Schutz an der Nordgrenze des britischen Territoriums. Unterbindung Ser militärischen Versorgung Tschiangkaischeks Militärische Kreise Japans unterstreichen, daß die Besetzung Kantons, der wichtigsten Handels- und Ver kehrsstadt Südchinas, die letzte Widerstandskraft des Tschiangkaischek-Negimes brechen solle. Nach Besetzung Kantons würde nämlich die militärische Versorgung Tschiangkaischeks ausschließlich auf die beschwerliche und unsichere Zufuhr aus Indochina, Burma und Sowjetruß land angewiesen sein. In politischen Kreisen Tokios verweist man darauf, daß die Erweiterung des Kampfgebietes in China selbst verständlich auch einen erheblich größeren Krafteinsatz des japanischen Volkes verlange. Außerdem bedeute Die fasta» nische Expedition nach Südchina eine inhaltsschwere Maß nahme gegen die Interessengebiete Englands und Frank reichs und besonders die in unmittelbare Nachbarschaft liegende britische Kronkolonie Hongkong. Der starke chine sische Widerstand um Hankau habe jedoch diese Bedenke« zugunsten einer radikalen Durchführung des Chinafeld zuges überwunden. Achtung der Rechte Dritter Der japanische Außenminister hat den Botschaftern von Großbritannien, Frankreich, den Vereinigten Staaten, von Deutschland und Italien sowie dem Gesandten von Portugal mündlich mitgeteilt, daß es in der Absicht der kaiserlich japanischen Truppen läge, entlang der Küste der Provinz Kwantung militärische Operationen zu be ginnen, um damit das "Tschiangkaischek-Regime wirksamer zu treffen und das Ziel des gegenwärtigen Feldzuges zu erreichen.^ Diese Operationen seien rein militärisch und würden ausschließlich zu dem Zweck unternommen, die Hauptwege der chinesischen Waffen- und Munitionsver sorgung zu unterbrechen und die Hauptorte feindlicher Ränke gegen Japan zu zerstören. In der Mitteilung wird von neuem die Achtung Japans vor den Rechten und Interessen dritter Mächte in China hervorgehoben und die Versicherung gegeben, daß alle Anstrengungen gemacht würden, um diese Mächte vor allen Schäden bei der Durchführung der beabsichtigten Operationen zu bewahren. Die Kaiserliche Regierung bittet die Mächte darum, den wirklichen Absichten Japans Verständnis entgegenzubringen und die Bemühungen der kaiserlichen Streitkräfte um die Schonung der Rechte und Interessen dritter Mächte durch ihre Mitarbeit zu unter stützen. Auch Hankau bedroht Einnahme von Sinyang gefährdet Han delsstraße nach Sowjetrußland Gleichzeitig mit dem Vorstoß auf Kanton haben die Japaner zum entscheidenden Angriff auf Hankau angesctzt. Die Stadt Sinyang an der außerordentlich wichtigen Hankau-Peking-Bahn ist bereits gefallen. Die Einnahme der Stadt, die 130 Kilometer nördlich von Hankau liegt, ist ein entscheidender japanischer Sieg, der von erheblicher Bedeutung für alle weiteren Operationen ist, die sich auf den Fall Hankaus konzentrieren. Nunmehr ist die Bahnverbindung der Verteidiger Hankaus mit den chinesischen Truppen am Gelben Fluß zwischen Tungwan und Tschentschau unterbrochen. Ebenso wird die westlich der Bahnlinie verlaufende große Ver kehrsstraße von Hankau über Sian nach Sowjet- rutzlaud bedroht. In militärischen Kreisen ist man der Ansicht, daß von Sinyang aus ein weiterer Vorstoß nach Westen unternommen werden wird, um die Han delsstraße nach der Sowjetunion zu unter brechen. Gleichzeitig werden neue verstärkte Kampfhand lungen bei Sintien östlich von Sinpang erwartet. Die letzte Bahnverbindung und Rückzugsmöglichkeit Hankaus nach Süden ist durch die südlich von Hankau vorgehende japa nische Armee in Frage gestellt. Schönhengst-Gau auch nach der tschechischen Stattsttl von 1930 die deutsche Bevölkerung mit 103 742 gegenüber nur 9027 Tschechen eine wahrhaft überwältigende Mehrheit. Diese neue Hetze beweist wieder, wie dringend not wendig die ernste Warnung des Führers war, die er in feinet Rede in Saarbrücken an die Welt richtete. Nachdem der Frieden durch die Besprechungen in München gerettet worden ist, heißt es nun, ihn sichern. Deshalb müssen wir wachsam sein und jenen Angriffen sofort begegnen, die den Frieden Europas gefährden. Die verantwortlichen Männer in London und Paris werden sich dringend über legen müssen, welche Maßnahmen zu treffen sind, um die Friedenssaboteure ein für allemal mattzusetzen. Diese unverantwortlichen Intriganten, die sich von einem Kriege Geschäfte versprechen, sind üble Volksschädlinge, die ausgemerzt werden müssen, ehe ihr Gift in weitere Kreise dringt. Die weltpolitische Bedeutung des Münche ner Abkommens wird illusorisch, wenn nicht als logische Folge jetzt in den anderen Ländern alles geschieht, um die friedliche Zusammenarbeit der Völker zu sichern. Oer Führer beglückwünscht Hugo Bruckmann Der Führer hat dem um die deutsche Kultur geschichte hochverdienten Verleger und alten Partei genossen Hugo Bruckmann (München) zum 75. Geburtstage telegraphisch seine herzlichsten Glückwünsche ausgesprochen. ChvalkovMs Besuch fn Berlin Der tschecho-slowakische Außenminister Chvalksvskl trifft heute in Berlin ein und wird sich in das Auswär tige Amt begeben, um dem Reichsminister des Auswär tigen, von Ribbentrop, einen Besuch z« machen. Jie WertloWeit der SWjetbSMiffer DNB. London, 13. Oktober. Lord Winterton Haft« dieser Tage in einer Rede erklärt, die Sowjetunion wäre we gen der notorischen Schwäche ihrer Roten Armee unfähig ge wesen, der Tfchecho-Slowakei militärische Hilfe zu bringen, und habe sich daher auf ganz vage Versprechungen beschränkt. Ob wohl der Londoner Vertreter der Sowjets gegen diese Be hauptung förmlichen Protest eingelegt hotte, blieb Lord Winter ton auch in einer Rede am Mittwoch abend in Horsham (Sus sex) bei dieser Darstellung. Er begründete sie in der Haupt sache mit dem Hinweis darauf, datz in der Sowjetunion eine so grobe Zohl hoher Offiziere hingerichtet oder in die Kerker geworfen worden sei, datz zumindest für den Augenblick die Schlagkraft der Roten Armee verloren gegangen lei.