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MsdrufferTageblatt des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. Sonnabend, den 1. Oktober 1938 Nr. 330 — 97. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt' Postscheck: Dresden SN4N Anzeigenpreis, laui aufliegender Preisliste Nr. F. — Ziffer-Gebühr: SV Npfg. — Dorgeschri» bene Erscheinungrtag« und P atzwünfche werden nach Möglichkeil berückstchngr — Anzeigen-Annahm» bi« vormitiag« Ist Uhr e» . ern-e->^ ae Fitr die Richltgketi del durch yernrui Übermil- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 306 leiten Anzeigen überneh men wir lein- Gewähr. » - ' - — Bei Konkurs uni Zwang«vergletch erlischt ieder Anspruch «U Nachlaß. amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, „Wtlrdrutter Tageblatt' erscheint werklag« nachm «Uhr Bezug«?, mvnatl 2RM frei Hau«, bei Poftbeftellung lü» RM zuzügi Bestellgeld Einzelnummer w Rv' Alle Poftanftallen. Pestbolen, unsere Auöligger u Geschäf,«stelle nehme» zu ieder Zeil Be- ..-er ftellungen entgegen Im Halle höherer Gewalt oder WvcheUbtllU fUl WilsdkUss U. UMgkgkUd sonutger Belriebrstörun- gen besteht kein Anspruch ———— aus Lieserung der Zet- Ueng oder Kürzung de» Be,u,«preise» Rücksendung etngesaudler Schrtllftücke erlolg« nur. wenn Rückporto bei liegt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der und des Stadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt Ein neues Europa? Der Frieden ist gerettet — der Krieg ist vermieden, so hallt es überall aus der Welt uns entgegen. Man ist erlöst und dankbar, man atmet erleichtert auf. Dann wäre es auch an der Zeit, daß die ganze Welt endlich begriffe, daß das Münchener Ergebnis den Sieg des starken deut schen Friedensgedankens bedeutet, den Sieg des deutschen Führers Adolf Hitler, dessen ganzes Trachten und Tun Und dessen ganze Politik allein dem Frieden Europas gilt. Wir haben ein Recht darauf, in diesen ereignisreichen Tagen die deutsche Friedensliebe zu unterstreichen, die uns Neider und Lügner immer wieder abstreiten wollen. Wo ist in der Welt eine solche Friedensrat vollbracht worden? Welcher Staatsmann hätte so viele Beiträge zur Befrie dung Europas geliefert wie Adolf Hitler? Der Führer hat in seiner letzten Sportpalastrede ein mal seine ganzen Bemühungen um die Befriedung Europas aneinandergereiht. Es war eine stattliche Zahl. Doch leider hat die Welt ihn in seltensten Fällen verstehen wollen und hat nicht die Hand ergriffen, die er den anderen Völkern reichte. Aber so stark ist der Friedenswille Adolf Hitlers, daß er es immer wieder versucht, weil er von dem fanatischen Glauben erfüllt ist, daß es Brücken geben mutz von Volk zu Volk und weil es sein heißer Wunsch ist, die Kluft, die noch zwischen einzelnen Staaten Europas liegt, zu schließen. Das Ergebnis der Münchener Besprechungen war die Rechtfertigung der nationalsozialistischen Außenpolitik. Hier hat sich eindeutig gezeigt, daß dort, wo guter Wille ist, auch Gedeihliches für den Frieden Europas geleistet werden kann. Der gute Wille, das soll besonders dankbar hervorgehoben sein, herrschte bei den Staatsmännern Englands und Frankreichs offensicht lich vor. Fraglos sind sie in der festen Absicht gekommen, alles mögliche zu tun, um den Frieden zu sichern. Benito» Mussolini aber hat sich als der treue und große Freund Adolf Hitlers bewährt. Er hat sein Wort wahrgemacht, das er vor einem Jahr aus dem Maifeld in Berlin gesprochen hat: „Wenn man einen Freund hat, so muß man mit ihm bis ans Ende marschieren." Möge das Abkommen von München der Anfang einer engeren Zusammenarbeit der Mächte Europas sein. Dieser Wunsch klingt immer wieder aus den Zeilen der realistisch denkenden Weltpresse. Es ist gar kein Zweifel, daß die Vier-Männer-Besprechung im Führerbau in München den Weg für eine neue politische Aera Europas frei gemacht hat. München hat, wie niemals zuvor, gezeigt, daß Män ner die Geschicke der Völker lenken und daß das Schicksal der Staaten nicht von großen Konferenzen oder gar In stitutionen Wie der Genfer Liga vertreten ist. Selbst Moskau, das wutschnaubend die Abmachungen von Mün chen entgegengenommen hat, mutz feststellen, daß sie der Todesstoß gegen Genf sind. Der Gang der europäischen Ereignisse hat ganz von selbst die Rechtfertigung der Außenpolitik der autoritären Staaten gebracht, und es ist zu hoffen, daß auch in den großen westlichen Demokratien die Einsicht nunmehr einkebrt. In einem Tage hat die Einladung Adolf Hitlers dollbracht, was Jahrzehnte nicht zustande gebracht haben: Die führenden Staatsmänner der großen europäischen Nationen haben sich zusammengesetzt, haben freimütig und offen von Mann zu Mann gesprochen, die Probleme er örtert und, beseelt von dem ernsten Willen, dem Frieden Zu dienen, ein Abkommen geschaffen, das in dieser Art einmalig dasteht und beispielhaft für die Zukunft sein wird. München, das ist der Sieg der Vernunft über kurzsichtigen Haß und Völkerverhetzung, wie sie Prag in diesen Tagen der Welt zeigt. Herr Benesch als Besiegter 'st gleichsam Symbol für den Untergang der unglückseligen Theorie von der Rivalität der Völker. Die Welt kann nur gedeihen, wenn die Staaten miteinander arbeiten und nicht kenn sie gegeneinander eingestellt sind. Dieser einfache Grundsatz 'menschlicher Vernunft ist der Grundsatz natio- halsozialistischer Außenpolitik, wie er am offensichtlichsten w der gemeinsamen Erklärung zum Ausdruck kommt, die Adolf Hitler und Neville Chamber lain am Freitagmittag unterzeichnet haben. Hier steht es schwarz auf weiß zu lesen: Deutschland und England dürfen niemals wieder gegeneinander Krieg führen. Schon w seinem Buch „Mein Kampf" hat Adolf Hitler das deutsch-englische Verhältnis ausgiebig behandelt und ünmer und immer wieder darauf hingewiesen, daß Eng end nur ein Interesse daran haben kann, friedlich mit Deutschland zusammen zu leben. Für diese Auffassung hat der Führer gekämpft, in der Linie dieser Einstellung liegt das deutsch-englische Flottenabkommen, liegen die an deren Abkomemn, die Adolf Hitler seit 1933 angeboten hat. Ae gemeinsame Erklärung von München ist der erste schritt zur Verwirklichung der Idee, und wir wünschen wtt dem Führer, daß das englische Volk nun endlich sich Mkehrt von dem Irrweg, der England und Deutschland ürmer weiter auseinanderführte. Ein neues Europa ist im Werden. Und "'n Anfang der neuen Entwicklung steht die sudeten- oeutsche Frage, die dank dem Führer glücklich gelöst ist. ^as Sudetenland kehrt heim ins Reich, wie erst vor ^Nlgen Monaten die Ostmark zurückgekehrt ist. In MelstmeMdiMetterdesMiieli; Dank Sem Führer Freude über die Heimkehr der Sudeten deutschen Nach dem glücklichen Abschluß der Viermächte- bcsprcchungcn in München läuft beim Führer aus allen Schichten des deutschen Volkes eine Fülle von Tele grammen ein, die ihn zu dem Erfolg des Abkommens und der Heimkehr der Sudetendeutschen ins Reich beglück wünschen. Aus all diesen Dankeskundgebungen spricht die tiefe Freude darüber, daß der Führer nach der Ostmark nun auch die Sudetendeutschen ins Reich zurücksührt. Die Abreise des Führers nach Berlin Der Führer verließ am Freitag spät abends die Hauptstadt der Bewegung, um sich nach Berlin zu bege ben. Obwohl Tatsache und Zeitpunkt der Abfahrt des Führers nicht bekanntgcgeben worden waren, hatte sich auf dem Hauptbahnhof eine vieltausendköpfige Menge versammelt, die dem Führer begeisterte Kundgebungen bereiteten. Von allen Bahnsteigen eilten die Reisenden herbei, um den Führer in freudiger Ueberraschung zu grüßen. Ueberall hörte man die Rüfe: „Führer, wir dan ken Dir!", mit denen die Münchener ihrer stürmischen Begeisterung über die Befreiung der Sudetendeutfchen Ausdruck gaben. Mit brausenden Heilrufen begleiteten die Tausende die Abfahrt des Führer-Sonderzuaes Berlin huldigt Adolf Hitler Aufruf des Gauleiters Dr. Goebbels. Reichsminister Dr. Goebbels hat als Gauleiter von Berlin folgenden Ausruf an die Bevölkerung der Reichshauptstadt erlassen: Volk von Berlin! Nach den entscheidenden historischen Biermächte besprechungen in München trifft der Führer heute um 10 Uhr 40 wieder in Berlin ein. Die dankbare Reichs hauptstadt wird ihn mit den tiefen und herzlichen Gefüh len empfangen, die uns in diesen geschichtlichen Stunden alle bewegen. Volk von Berlin, heraus aus die Straßen! Au den Anfahrtstraßen des Führers vom Anhalter Bahnhof über Askanischer Platz, Anhaltstraße, Wilhelm- stratze bis zur Reichskanzlei wird Spalier gebildet. Wir wollen dabei dem Führer den Dank zum Ausdruck brin- gen, der uns angesichts der in München gefällten histo rischen Entscheidungen alle erfüllt. Beflaggt eure Häuser, schmückt die Straßen der Stadt! Es lebe der Führer, unser nationalsozialistisches Volk und unser nationalsozialistisches Großdcutschcs Reich! Der Gauleiter von Berlin Reichsminister Dr. Goebbels. Der Reichsminister des Innern, Dr. Frick, ersucht alle Vertreter der öffentlichen Dienstgebäude Berlins, bis auf weiteres zum Empfang des Führers zu flaggen. -I« Wir grüßen den Führer! Ganz Deutschland, die ganze Welt, steht unter dem Eindruck des historischen Ergebnisses der Münchener Be sprechungen. Ein Werk wurde hier vollendet, das drei einhalb Millionen sudetendeuischen Menschen die Freiheit und das Vaterland wiedergab. Erst im vergangenen Frühjahr führte der Führer das österreichische Volk heim ins Reich. Im Ablauf von wenig mehr als einem halben Jahr hat Adolf Hitler das Sehnen von Millionen deut scher Menschen nach der Vereinigung mit den übrigen deutschen Volksgenossen erfüllt, hat er das Hoffen und Wünschen von Generationen zur Wirklichkeit gemacht. Wir haben in diesen Tagen höchster politischer Span nungen mit unseren Gedanken beim Führer geweilt, der sich wochenlang mühte, ein Friedenswerk aufzubauen, das nicht nur dem deutschen Volk, sondern den Völkern Europas zum Segen, zum Frieden und zum Glück ge reichen sollte. froher Erwartung sehen wir mit den sudetendeuischen Brüdern der Befreiungsstunde entgegen, und wir grüßen sie, die zwanzig Jahre unter furchtbarsten Qualen und menschenunwürdiger Behandlung ausgehalten haben. Das Reich steht ihnen offen. Gemeinsam wollen wir die Schäden wiedergulmachen, die tschechischer Wahnsinn dem Sudetenland geschlagen hat. Aus dem armen und aus gepowerten Lande wollen wir einen blühenden Garten machen und wollen die sudetendeutschen Brüder teilhaben lassen an dem Glück, das der Führer dem deutsche« Volke geschenkt hat. Herrlicher, als man es je erträumen konnte, hat er dieses Werk vollendet. Ihm zur Seite stand sein großer, treuer Freund, Benito Mussolini. Erfüllt von der Größe der vom Führer vorgezeichneten Idee eines wahren euro päischen Friedens, haben auch der englische Premiermini ster Chamberlain und der französische Ministerpräsident Daladier ihre Mithilfe zur Verfügung gestellt. Ihrer Zusammenarbeit in offener Aussprache, in gegenseitigem Vertrauen und in dem Witten zur Verständigung ist es zu danken, daß heute die Völker vor dem Ergebnis einer historischen Tat stehen, die einst in der Geschichte Europas besonders verzeichnet sein wird. Als nach der Heimkehr der Ostmark der Führer nach Berlin zurückkehrte, haben ihm die Berliner gleichsam im Auftrage des ganzen Volkes einen jubelnden, herzlichen Empfang bereitet. Heute ist es der Herzenswunsch jedes wahren Deutschen, dem Führer zum Ausdruck zu bringen, mit welch dankerfülltem Herzen, unerschütterlicher Treue und ehernem Vertrauen das deutsche Volk hinter seinem Führer steht. Jeder einzelne möchte dabei sein, wenn der Führer nach schweren Wochen des Ringens um deutsches Recht und deutsche Freiheit, Ehre und Zukunft wieder in die Reichshauptstadt einzieht. Es hat sich eine schicksalhafte Wendung für Deutschland vollzogen: Adolf Hitler hat deutsches Land, das man uns in Versailles raubte, ohne Schwertstreich, nnr durch die Macht seiner Idee zurück- erobcrt. Es wird niemand im Grotzdeutschen Reich geben, der ihm nicht seine Dankbarkeit beweisen möchte. Und der Einzug des Führers am heutigen Sonnabend in Berlin ist der triumphalste Einzug, den je ein Deutscher in Berlin hielt. Das ist der Dank und der Ausdruck des Vertrauens: Wir danken, wir grüßen und wir vertrauen unserem Führer! Henlein an Ven Führer Worte sind zu schwach, den Dank auszudrückcn Der Führer der Sudetendeutschen Partei, Konrad Henlein, hat an den Führer folgendes Telegramm ge sandt: Mein Führer! Im Namen des seit 20 Jahren ge quälten und unterdrückten Sudetendeutschtums danke ich Ihnen, mein Führer, tiefbewegten Herzens für die uns erkämpfte Freiheit. Kinder und Kindeskinder werden noch den Tag loben, an dem durch den Anschluß an das Großdcutsche Reich Sie, mein Führer, unsagbares Leid von Millionen in tiefe Freude und stolze Zuversicht verwandelten. Worte sind zu schwach, um Ihnen das auszudrücken, was wir alle in dicfem Augenblick für Sie empfinden. In tiefer Dankbarkeit wird das gesamte Sudeten deutschtum jederzeit in treuester Gefolgschaft hinter seinem Befreier stehen. In Treue grüßt Sie, mein Führer, Ihr ergebener Konrad Henlein. uommWon an der Arbeit Staatssekretär von Weizsäcker zum Vorsitzenden ernannt Die Internationale Kommission, die mit der Regelung der Anwendung des Münchener Abkom mens vom 29. September beauftragt ist, hat Freitag nach mittag um 17 Nhr in Berlin ihre erste Sitzung abge halten. Sie hat den Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, Herrn von Weizsäcker, zum Vorsitzen den ernannt. Dieser dankte seinen Kollegen und gab der Ueberzeuqung Ausdruck, daß ein Geist der Freund schaft und des Ausgleichs die Verhandlungen beseele. Die Kommission ernannte eine Unterkommission für militärische Fragen, die sich sofort mit der Frage der Fest legung der Bedingungen für eine reibungslose Ueber- gäbe der fraglichen Gebiete der ersten Zone befaßte. In der Vollsitzung hat die Internationale Kommission als dann die Vorschläge der genannten Unterkommission an genommen. TamsbeM an die Truppe Deutschen Stammesbrüdern wird der starke Schutz der deutschen Waffen Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Drauchitsch, hat folgenden Tagesbefehl an die Truppe erlassen: Mit dem 1. Oktober beginnend wird das deutsche Heer in die von unserem Führer befreiten deutschen Gebiete der Tschechci einrttcken. Das deutsche Heer betritt die erlösten Gebiete in der stolzen Freude, Künder deutscher Zucht und Ordnung zn fein und als Werkzeug seines Obersten Befehlshabers von nun an feinen deutschen Stammesbrüdern den starke« Schutz der deutschen Waffen gewähren zu dürfen. Heil dem Führer!