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WdmfferÄlgMtt «' «Vf «Ile Pokanftatt«, Peslboi«, anlere AuSnägei u NejchSfiSftea- / bene Erscheinung»,age und B aywünsche werd« nach MSgllchM, berückstchttgt. —«uze tge» .Annah »nzrlg,»press« lau, aufNegender Pretrnft« Nr «. — Z<ssrr. Geb»hrr 2» Npfg. — Sorgeschr»^ bene Erscheinung«,age und P atzwünschr werd« nach MSgNchteU berückftchttgt. — Anzeige». Annahm* durch g«»«' Sdermii. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 En Anz«gm^üd«»ch! m« wir leine A-wShr. — — i > . — Bei Sankar» «ch »j«> Avanglvergleich erlisch, ieder Anspruch auf Rachtah. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meisten und des Stadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. RllrhA^s!^«°d« Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend i^n,ugn",uimdrki-ru" »« brprhi lein Anspruch aus Lieferung der Zet- Nmg ad« »llrznng de« BezugSprege« AÜSs«d»ng «ngesandlrr Schrtsliiück, erlo'.gi nur. wen» Rü-lporl» detliegt Nr. 221 — 97. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden SN4N Mittwoch, den 21. September 1938 Sie Weite WMeilkW Fortsetzung der Aussprache Killer—Chamberlain Der Führer und der britische Premierminister sind jibereingckommen, ihre auf dem Obersalzberg begonnene Aussprache am Donnerstag, 22. September, um 15 Uhr, in Godesberg wieder aufzunehmen. Die Arbeit für den Frieden wichtiger als Distutieren Chamberlain lehnt die Einberufung des englischer Parlaments ab In einem Schreiben an den Führer der Opposition, Attlee, hat Chamberlain die sofortige Einberufung des Parlaments, die Attlee gefordert hatte, abgelehnt. Chamberlain sagt in seinem Schreiben, daß das Parlament Gelegenheit haben würde, die Vorschläge der britischen Regierung anzunehmen oder abzulehnen. Ge genwärtig könne das britische Parlament nicht einbern- fen werden, da er (Chamberlain) mit schweren und deli katen Verhandlungen beschäftigt sei, die ein Problem be träfen, dessen Lösung unter Umständen für England die schwerwiegendsten Folgen haben könne. Das Parlament könne fetzt nicht verlangen, über diese Fragen zu disku tieren und den Premier an der Debatte teilnehmen zu lassen. Im Schlußabsatz seines Schreibens versichert er, daß das Parlament zu einer Sondersitzung einberufen und ihm Gelegenheit gegeben werde, zu allen Fragen Stellung zu nehme Ungarische Staatsmänner beim Führer Aussprache über die unhattbaren Anstände in der Lschecha-Slowatei Auch der polnische Botschafter beim Führer Der ungarische Ministerpräsident Imredy stattete am Dienstag in Begleitung des ungarischen Außen Ministers von Kanya sowie des ungarischen General- stabschess General Keresztcs-Fischcr und des Staatssekretärs von Pataky dem Führer und Reichskanzler in Anwesenheit des Reichsministers des Auswärtigen vonRibbentrop auf dem Obersalz- bcrg einen Besuch ab. Der Besuch diente der Aussprache über die unhalt baren Zustände in der Tschecho-Slowakei. Während der Führer und Reichskanzler die deutschen Probleme behan delte, legten die ungarischen Minister eingehend die ebenso unverrückbare Forderung des gesamten un garischen Volkes auf das Recht der Selbstbestim mung ihrer unterdrückten Volksgenossen in der Tschecho- Slowakei dar. Der Führer und Reichskanzler empfing am Dienstag auf dem Obcrsalzberg bei Berchtesgaden in Anwesenheit des Reichsministers des Auswärtigen von Ribbentrop den polnischen Botschafter in Berlin, Exzellenz Lipski. Horihy Zogdgast Görings Aussprache der beiden Staatsmänner Ministerpräsident Generalfeldmarschall Göring, dessen Gesundheit wiederhcrgestellt ist, traf am Dienstag in Alt Sternberg mit dem ungarischen Reichsverweser Admiral von Horthy zusammen. Er hatte mit dem Admiral eine längere Aussprache. Admiral von Horthy hält sich seit einigen Tagen als Jagdgast des Feldmar- schalls in den Sternberaer Revieren auf. Schärfster deutscher Protest Wegen Les UeberMUeS ber Grenz stadt Seidenberg Die deutsche Gesandtschaft in Prag ist angewiesen worden, wegen des tschechischen Feuerüberfalles auf das Grenzstädtchen Seidenberg und der tschischen Grenzver letzung bei Grenzbauden in der Nähe von Schmiedeberg bei der dortigen Regierung schärfsten Protest zu erheben. Prag kerkert Sudetendeutsche ein 30 000 in den Gefangenenlagern von Joseph st ad t. Von Flüchtlingen wird berichtet, daß die tschecho slowakische Negierung in I o s ep h st a d t ein Gefangenen lager errichtet hat, in dem etwa 30 000 Sudeten- deutsche, die aufgrund des Einberufungsbefehls zum tschechischen Militär einberuseu wurden, untergebracht sind. Prags Antwortnote wergeben Die tschecho-slowalische Regierung hat am Dienstag nachmittag dem französischen und dem britischen Gesand ten in Prag ihre Antwortnote übergeben. Prag findet leinen Ausweg mehr Bor dem Rücktritt der Regierung Hodscha? Wie verlautet, beabsichtigt die Prager Regierung einen amtlichen Bericht herauszugeben, in dem bestätigt wird, daß die englisch-französischen Vorschläge hinsichtlich der Grenzrevision als Verhandlungsgrundlage angenom men würden. In eingeweihten Kreisen befürchtet man, daß schon diese Annahme allein Aktionen auslöse« könnte. Man rechne auf Grund dessen mit einem Rück tritt der Regierung. Wer Nachfolger Hodschas im Amt sein werde, könne noch nicht gesagt werden. In der tschechischen Abendpresse fällt auf, daß von der Zensur sogar solche ausländischen Berichte beanstan det wurden, in denen offensichtlich auf eine Unannehm barkeit der Londoner Vorschläge hingewiesen wurde. Alle tschechischen Nachmittagsblätter veröffentlichen Nachrich ten aus London über die dortigen Beratungen bzw. geben den Inhalt der Beratungen zwischen den engli schen und französischen Ministern wieder, soweit er be kannt ist. Da die Zensur es nicht" zuläßt, daß in die Be richte eigene Stellungnahmen angefügt werden, gibt es fast kein tschechisches Blatt, das keine weißen Spalten aufweist. Die Meldungen werden unter Vorbehalt wiedergegeben. Man läßt deutlich durch blicken, daß es schwer sein werde, die englisch-französi schen Vorschläge einfach über Bord zu werfen, bezeichnet sie ja eine halbamtliche Auslassung selbst als annehm bare „Verhandlungsgrundlage". „England und Frank reich treten für eine Revision unserer Grenzen ein" und „Die Entscheidung noch nicht gefallen" sind die ganzsei tigen Ueberschristen in Äalkenlettern, die in allen Blätter« Wiederkehren. * Ungarischer und polnischer Schritt Ansprüche aus gewaltsam entrissene Gebiete. Wie in Londoner diplomatischen Kreisen verlaute^ hat der ungarische Gesandte beim Londoner Auswärtigen Amt einen Schritt unternommen, in der auf die gegen wärtig schwebenden Verhandlungen zur Neuregelung des tschechischen Staatsgebietes hingewiesen und die unga rischen A n sprüche auf die im Vertrag von Trianon gewaltsam von Ungarn abgetrennten und der Tschecho- Slowakei zugewiesenen ungarischen Gebietsteile angemel det werden. Auch die polnische Regierung hat vor kurzem einen Schritt in London unternommen, in dem sie mit voller Eindringlichkeit die Forderungen Polens auf Berücksich tigung bei der Lösung der tschecho-slowakischen Frage gel tend machte. Die Rückkehr des Teschener Ge biets zu Polen wurde energisch gefordert. WiedeehottfichderUederfall Seidenberg abermals schwerstens bedroht! Tschechen fahren Tanks auf — Truppenverstärkungeu beobachtet — Deutsche Gegenmaßnahmen getroffen Das schlesische Städtchen Seidenberg, das erst der vergangenen Nacht einem feigen Fcuerübcrfall Wechjscher Banden ausgeliefert war, steht erneut, kaum 24 Stunden später, in höchster Alarmbereit- schäft. Ein neuer Feuerüberfall wird erwartet, dessen Folgen für das Städtchen unabsehbar sein müssen. Auf tschechischer Seite sind im Laufe des Nachmittags mehrere Tanks aufgefahren und wurden im Busch werk in Deckung gebracht. Ebenso wurde mittlere Artil lerie in Stellung gebracht. T r u P p e n v e r st ä r k u n - gen wurden herangezogen und gegenüber dem Städt chen, etwa 500 Meter entfernt, verteilt. Außerdem befindet sich in Ebersbach auf tschechischer Sette ein weiterer gro ßer Verstärungstruvv kommunistischer Horden. Auf deutscher Seite hat man alle Maßnahmen getroffen, um den zu erwartenden Großangriff znrückzuschlagen. Der gesamte Zollgrenzschutz wurde alarmiert, sämtliche Beamten, Angestellten und Hilfsgrenzanqestellte wurden bewaffnet und an der Grenze verteilt. Die tschechische Soldateska und ihre roten Helfer haben es selbstverständlich wieder auf das sude lendeutsche Flüchtlingslager abgesehen. Auch die ses Lager wurde von deutscher Seite gesichert. Die Stadt selbst bietet einen trostlosen Anblick. Die Straßen liegen wie tot da. Kein Hotel hat einen Gast. Durch die Straßen gehen lediglich die Doppelposten der deutschen Grenz wache. Das Städtchen ist den tschechischen Angriffen völ lig a u s g el i e f e rt, da es im Schußfeld der aufge- Eahrenc« Artillerie und der Truppen liegt. Vor dem Rücktritt VenefchS? Scharfe GssenMe im Vrager RegieermgSlagee — Nationaltfchechifche Kreise fordern Adtehr von MoStau Wie dem „Deutschen Dienst" aus bestinformierten tschechischen Kreisen Prags berichtet wird, verschärfen sich von Stunde zu Stunde die Gegensätze im Prager Regierungslager. Die letzte Sitzung des Minister- ratcs verlief ganz im Zuge einer tiefen Niedergeschlagen heit. Die Diskussionen bestanden nur noch in gegenseitigen Vor würfen über die verfehlte Politik, die von Prag während der ganzen letzten Jahre gemacht wurde und die in den letzten Tagen geradezu ein kata strophales Ausmaß annahm. In weiten Kreisen der tsche chischen nationalen Bevölkerung erlangt die Auffassung immer mehr die Oberhand, daß einzig der Rücktritt Beneschs und der gesamten Regierung, deren ganze Politik in den letzten Wochen, wie sich heute ganz eindeutig heransstellt, nicht mehr vom Westen, sondern ausschließlich von Moskau her diktiert war, eine Art tschechischen Rumpf- Staat vielleicht noch retten könnte. Vor den Aushängckäften der Prager tschechischen Zei tungen drängen sich die Menschenmaffen, die heute schon ganz offen über den Rücktritt Beneschs sprechen, der von Stunde zu Stunde erwartet wird. Das tschechische Volk hat die Erkenntnis gewonnen, daß es von seinen Führern all die Jahre hindurch belogen und betrogen, verkauft und verraten wurde. Venefth bereitet die Flucht vor; Kober tfchechifcherFliegeroMrier verhaftet, weil erdaSGeheimniS ausvlaudeete Wie der Sonderberichterstatter der „Dresdner Nach richten" aus Prag meldet, wurde auf dem Militärflug platz in Geblv bei Prag am Dienstag nachmittag gegen 5 Ubr ein aufsehenerregender Vorfall beobachtet. Ein höherer Fliegeroffizier wurde von einer Mili tärpatrouille verhaftet, weil er in angeheitertem Zustand in einem Lokal erklärt hatte, daß eine dreimotorige Ma schine ständig bereit gehalten werde, um den Staatspräsidenten Dr. Benesch im Fall des Ausbruchs von Unruhen ins Ausland zu bringen. Gleichzeitig ist in Prag bekannt geworden, daß die Frau des Schuhgroßindustriellen Bata aus Zlin mit ihrer Freundin, der Frau des Ostrauer Polizeipräsidenten Batscha, in einem Sonderflugzeug der Bata-Werke Alin verlassen und sich ins Ausland begeben habe.