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MsdmfferTaMati sowie des Forstrentamts Tharandt. »«I „«ilidruf!» Tageblatt' erschelnl werttaa« nawm «Uhr D-zug«pr. monall 2RM Kel Hau«, bei Postdcsiellung ksv RM. zuzügl Bestellgeld Linzelnummer w Rv« All« Postanstalien, Peftdolen. unseie AusuLgei u GeIck>SK«sl°ll- nehmen zu leder Zell Be- ,, ,, l'ellungen eulgegen. Im 8-ll-höhererGewalioder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend s-nllige- B-iri°b«Nörun. ,eu deftehi lein Anspruch — '— aul Li-serung der Zet- »ng oder Kürzung de« Be,ua«piet>e» Rülklenduug etugesandier SchrtMlücke erlogt nur. wenu Rückporto detkegt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der und des Stadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt des Finanzamts Nossen Anzeigenpreise lau« aufliegcnder Preisliste Nr. S. — Zifser-Gebühr: 20 Rpsg. — Borgeschrt» bene Erschetnungrtage und P atzwünsche werden nach Möglichleil berücksichtigt. — Anzelgen-Anna-M« b>» vormitiag» Iv Uhr ,, Für die Richtigkeit de, durch Fernen! übermt«. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 telten Anzeigen überneh men wir leine Gewähr. — Bei üonluri NN, Zwangsvergleich erlisch« «eher Anspruch «ck Nachlatz amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, Nr. 181 — 97. Jahrgang Drabianschrist: ..Tageblatt* Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden S64N Freitag, den 5. August 1938 Schärfster Protest in Präs Bestrafung der Schuldigen verlangt. Die Deutsche Gesandtschaft in Prag Hal gegen die er beute, offenkundig vorsätzliche Ueberfliegung deutschen Reichsgebiets bis zur Stadt Glatz durch tschecho-slowakische Militärslugzeuge schärfsten Einspruch bei der kschecho-slowakifchen Regierung erhoben und Bestra fung der Schuldigen verlangt. Frivoles Spiel Am gleichen Tage, da Lord Runciman in Prag ein getroffen ist, um im Auftrage der britischen Regierung die tschechische Regierung bei der Regelung der Nationa litätenfrage zu beraten, erschienen über der 28 Kilometer von der tschechischen Grenze entfernt liegenden deutschen Stadt Glatz tschechische Militärflieger. In etwa 100 bis i150 Meter Höhe kreisten sie über der Stadt, so daß die rot-weiß-blauen Kokarden deutlich zu erkennen waren. Es konnte auch deutlich beobachtet werden, wie sich die In sassen aus den Apparaten beugten und photographische Aufnahmen machten. Nach einer Schleife über der Um gebung fuhren sie etwa 30 bis 40 Kilometer an der Grenze entlang zurück. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß es sich um eine neue bewußte Herausforderung, eine be wußte Grenzverletzung nnd eine bewußte Erkundung im deutschen Gebiet mitten im Frieden handelt. Da der Flug bei klarem Wetter ausgeführt wurde, kann von einem Verfliegen keine Rede sein, zumal man ja auch dann keine photographischen Ausnahmen macht. Tschechische Flugzeuge haben schon wiederholt die deutsche Grenze überflogen und auf die deutschen Proteste hin bat die tschechische Regierung in Prag angeordnet, daß die Flugzeuge sich nur bis 5 Kilometer an die Grenze heranwagen dürfen, um eine Grenzverletzung auf jeden Fall zu vermeiden. Damals hatten sich die Flieger mit der angeblichen „Bedrohung* durch Deutschland für die Grenzverletzung herauszureden versucht. Und nur der Selbstdisziplin des Reiches und der ungeheuren Friedens liebe des Führers war es zu verdanken, wenn diese Grenz verletzungen keine schwerwiegenden Folgen hatten. Die deutsche Reichsregierung hat gegen dieseneueGrenz- verletzung in Prag erneut schärfsten Protest eingelegt und die B e st r a f u n g der Schuldigen verlangt. Die neue Grenzverletzung und das Eintref fen des Lord Runciman in Prag können sicherlich nicht als zufällig angesehen werden. Wenn die Prager Regie rung sich dem englischen Vorschlag fügte und Lord Run ciman als Berater annahm, so hatten offenbar die Mili tärs nicht die geringste Neigung zu solcher Fügsamkeit. Sie haben durch den neuen frechen, ganz bewußten Flie gervorstotz über die deutsche Grenze am ersten Tage der Mission Lord Runcimans zeigen wollen, datz sie immer noch eine einflußreiche Rolle spielen, datz sie sich nach wie vor sicher suhlen, und datz es ihnen völlig gleichgültig ist, wenn die internationale Politik sich um eine Befriedung Europas uns um die Beseitigung des schweren Konflikts mit den Nationalitätengruppen und der Regierung in Prag bemüht. Für Lord Runciman und für alle Mächte, die an seiner Mission in Prag interessiert sind, wird diese neue, durch ihre besonderen Umstände besonders schwere Grenzverletzung ein Bild von tschechi scher Taktik und von dem Wert tschechischer Zusagen dar stellen. Die nene schwere Grenzverletzung wird — ebenso wie der kühle Empfang Runcimans in Prag und die damit zusammenfallenden Verschlcppungsmanöver der tschecho slowakischen Regierung — von der gesamten römischen Presse ausführlich und unter schärfster Mißbilligung ver zeichnet. Mit Recht, so schreiben die Blätter, sei die öffent liche Meinung in Deutschland über die Grenzverletzung empört, stelle sie doch nach den feierlichen Zusagen der Prager Regierung eine erneute schwere Provokation dar. * Prag schweigt Die auffallende Tatsache, daß weder tschechische Nach richtenstellen noch irgendein tschechisches Blatt auch nur eine Zeile über die unerhörte Grenzverletzung bei Glatz gemeldet haben, erscheint für das Prager System überaus bezeichnend. Während diese demokratischen „Friedensfreunde* ständig von einer Bedrohung durch die „faschistischen Mächte* faseln, lassen sie die Bevölkerung über ihre eigenen Provokationen, die allein den Frieden gefährden, völlig im unklaren. Wenn die amtlichen Stellen in der Lschecho-Slowakei aber auch nicht den Mut haben, sich vor ihren Landsleuten zu ihren eigenen „Heldentaten" zu be kennen, so dürften sie doch darüber nicht im Zweifel sein, daß ihre Vogel-Strauß-Politik vor der Weltöfsentlichken keinerlei Erfolg haben dürfte. Hier ist es längst bekannt geworden und wird sich auf Umwegen vielleicht auch nach Prag herumsprechen, wo die wahren Saboteure des Friedens ihren Sitz haben. Zmle WHW MMeZ Mas „erkört", „bedauert" and „bestraft" Das Tschecho-Slowakische Preßbüro hat über den Grenzzwischensall in der Nähe von Glatz eine Meldung veröffentlicht, die folgendermaßen laute«: Bel einer Flie gerübung, die am 3. August tu Ost-Böhmen stattsand, verloren drei tschecho-slowakische Flugzeuge die Orientie rung und gerieten über deutsches Gebiet in der Umgebung der Stadt Glatz. Die deutsche Gesandtschaft in Prag schritt am 4. August im Außenministerium gegen dieses Ueber- fliegen ein. Das Außenministerium sprach sein Bedauern über diesen Vorfall aus. Ueberdtes werden die Flieger, die den Zwischenfall verschuldet haben, bestrast werden. * Hierzu schreibt der Deutsche Dienst: Das amtliche Tschecho-slowakische Preßbüro gibt eine Erklärung her aus, die mit den T a t s a ch e n der deutschen Untersuchung schwer in Einklang zu bringen ist. Es ist völlig unerfindlich, wie am Mittwoch, als bei klarstem Wetter beste Sicht herrschte, drei tschecho-slowakische Flieger sich so verflogen haben sollen, daß sie über 20 Kilometer nach Deutschland hinein und dann noch 40 Kilometer auf deut schem Gebiet entlang geflogen sein sollen. Besonders erstaunlich ist es. daß selbst die Ueberfülle von Hakenkreuzfahncn, die gerade an diesem Tage in Glatz zu Ehren der Teilnehmer des Deutschen Turn- und Sportfestes wehten, den tschechischen Fliegern, die i n n u r 150 Meter Höhe über der Stadt kreuzten, nicht aus gefallen ist. Es scheint doch so zu sein, daß auch gewisse amtliche Stellen in Prag ein Jntercffc an der Schaffung von Zwi schenfällen haben, deren Folgen nicht abzusehen sind. Eine Bestrafung, wie sie in der Meldung des Preß büros erwähnt wird, ist auch schon in früheren Fällen zugesichert worden, ohne daß dann eine wirkliche Strafe verhängt wurde. Gerade in diesen Tagen werden Tsche chen, die sudetendeutsches Blut vergossen haben, von tsche chischen Richtern mit kleinsten Strafen bei reichlich ge währten Bewährungsfristen in Gnaden entlassen. Man scheint sich an gewissen Prager Stellen darüber keine Rechenschaft zu geben, datz auch Deutschland zu solchen Abwehrmaßnahmen gezwungen sein könnte, wie sie Frankreich an der Pyrenäengrenze gegenüber Rot spanien hat treffen müssen. Die Erregung der deutschen Bevölkerung in den überflogenen Grenzgebieten war und ist so groß, daß die Schuldigen an solchen Zwischenfällen mit der Möglichkeit einer Abwehr bei wiederholten Grenz verletzungen rechnen müssen. Neue AugenzeugenderWe Nunmehr häufen sich die authentischen Augenzeugen- berichte über die unerhörte Grenzverletzung, die sich die beiden tschechischen Flieger Mittwoch vormittag in der Grafschaft Glatz geleistet haben. Neben Berichten aus Reichenstein, von wo aus die Flieger in reichsdcutsches Gebiet eingeflogen sind, liegen Augcnzeugenberichte aus Ober-Hannsdorf vor. Von dort wird berichtet, datz die beiden Flugzeuge, die aus der Richtung des Vogelsberges, der von Reichen stein aus über Follmersdorf erreicht wurde, angeslogen Lord Runcimans Ankunft in Prag Im Auftrage der britischen Regierung traf Lord Run- ciman als Berater der tschecho-slowakischen Regierung mit feiner Gattin in Prag ein. (Weltbild-Wagenborg.) kamen, schon durch ihren eigenartigen Typ auffielen und' nun bei dem klaren Wetter und der weiten Sichtmöglich keit innerhalb des Glatzer Kessels gut verfolgt werden konnten. In rasendem Tempo flogen die Maschi nen Glatz südlich an. um sich dann in scharfen Kurven der Stadt zuzuwenden und nach einigen Runden über der Stadt in ebenso schnellem Tempo die Richtung des oberen Neißetales, also die Linie Rengersdorf—Habelschwerdt, einzuschlagen. Der Weg der Flugzeuge über Glatz selbst liegt jetzt auf Grund von übereinstimmenden Beobachtungen von mehreren weit voneinander entfernt liegenden Punkten aus ebenfalls genauestens fest. Habelschwerdt, südlich von Glatz im oberen Neißetal, wurde von den beiden Flugzeugen gegen 10.40 Uhr in einer Höhe von etwa 600 Metern angeflogen. Bei dem klaren, wolkenlosen Himmel wurde die Bevölkerung schnell auf die beiden Maschinen aufmerksam, und wie in Glatz so bildeten st chauch hier sofort Menschenansammlungen auf den Straßen, wobei die tschechische Grenzverletzung mit größter Empörung diskutiert wurde. Der Weg der Flieger steht dann durch weitere Augen zengenberichte genauestens mit der Linie Wölfelsdorf-^ Wölselsgrund—Mittewalde—Drethöfen—Bobifchau—San- desgrenze—Grultch fest, wo die beiden Doppeldecker überall in der Zeit zwischen 10.30 und 10.45 Uhr beobachtet wurden. In 30 Meier Höhe über einem Arbeitsdienstlager Die Zusammenfassung der einzelnen Beobachtungen über die unerhörte Verletzung der deutschen Grenze durch tschecho-slowakische Flieger am Mittwochvormittag ergibt folgendes Bild: Der Einflug in reichsdeutsches Gebiet erfolgte bei Reichenstein, etwa 20 Kilometer östlich von Glatz, kurz vor 10.30 Uhr. Die Stadt Glatz wurde sodann in direktem Fluge angeflogen. Bei Ucberfliegen des Schäferbcrges bei Glatz, auf dem sich ein Arbeitsdienstlager befindet, haben die Flieger nur noch 30 Meter Höhe eingehalten. Ueber Glatz teilten sich dann die Flugzeuge offensichtlich in ihren Aufgaben, indem eines eine Rechtskurve und das andere eine Linkskurve zog, worauf sie sich dann wieder vereinten, um in südlicher Richtung fortzusliegen. Die Erkennungsnummer der Flugzeuge war bei der Geschwindigkeit nicht festzustellen. Sicher erkannt wurde jedoch, daß es sich um einmotorige graugrüne Dop peldecker handelte, die in der Mitte des Rumpfes ein gelbes Dreieck aufwiesen. Der Führersitz befand sich hinter den abgerundeten Tragflächen, von denen die obere größer war als die untere. Abflug in 2000 Meier Höhe Der Abflug erfolgte in einem, wie von Zeugen bekundet wird, „höllischen Tempo" in südlicher Richtung über Rengersdorf—Habelschwerdt—Mittelwalde, um bei Bobischau wieder die Grenze zu erreichen. Ueber Mittclwalde wurden die Flieger in etwa 2000 Meter Höhe gesichtet. Offenbar hatten es die Flieger doch mit der Angst zu tun bekommen und zogen vor, die Grenze in einer größeren Höhe als die Stadt Glatz zu überfliegen. Noch einmal mutz darauf hingewiescn werden, daß von einem Verfliegen unter keinen Umständen die Rede sein kann, denn bei der weiten Sicht im strahlenden Sonnen schein mußten die Flieger bei der klaren und einwandfreien Gebietsformation des Glatzer Kessels erkennen, daß sie sich auf reichsdeutschem Gebiet befände«. Mit Vatonetten gegen VreÄM-Faheer Wie man auf tschechischer Seite den Begriff „Ver ständigungsbereitschaft* versteht und wie man den Sudetendeutschen die Liebe zu der Tschecho-Slowakei bei zubringen versucht, zeigt der Bericht eines Augenzeugen über die Aufnahme der Breslau-Fahrer aus Raspenau im Isergebirge bei ihrer Heimkehr. Der Bericht des Augen zeugen besagt: Die Teilnehmer am Deutschen Turn- und Sportfest in Breslau wurden bei ihrer Ankunft auf dem Bahn hof des reichsdeutschen Jsergebirgsortes von der Kapelle des Ortes und von einer vielhundertköpfigen Menge emp fangen, die den Breslau-Fahrern zujubelten und sie mit erhobener Rechten grüßten. Die Turner versammelten sich nach ihrer Ankunft zu einer kurzen eindrucksvollen Feier in dem Heim der Turnerschaft, wo sie von den Amtswal tern des Turnvereins bearüüt wurden, ZnsSWMLN Mt