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MsdmfferTageblatt des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der und des wtadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt „WUsdruster Tageblatt" erscheint werktags nachm. 4 Uhr. BezugSpr. monatl 2RM. frei Haus, bet Postbcstellung l.8ü RM. zuzügl. Bestellgeld. Einzelnummer 1V Rrt Alle Poftanstalten, Postboten, unsere Austräger u Geschäftsstelle »ehm-n zu leder Zett Be- , ,, ... . .. . ,, . ftellungen entgegen Im 8alle höherer Gewalt oder 28l>lhvttbkcl11 für Wilsdruff u. UlNgegLNÜ sonstiger BelriebsstSrun- >eu besteht lein Anspruch aus Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreise«. Rücksendung etngesandter Schriftstücke ersolgt nur. wenn Rückporto beiliegl Anzeigenpreise laut aufltegender Preisliste Nr. 8. — Ziffer-Gebühr: 20 Rpfg. — Porgeschri»» bene Erscheinungstage und P atzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen-Annahm« bls vormittags lg Uhr -r »er/. Für die Richtigleit del durch Fernritt übcrmtt- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 20lr leiten Anzeigen überneh men wir leine Gewähr. — Bei Konkurs out Zwangsverglcich erlischt leder Anspruch «st Nachlab amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupimannschaft Meisten und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, Nr. 152 — 97. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt' Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 264N Sonnabend, den 2. Juli 1938 Ansteigen der Kurve K37 stärkstes Baujahr feit Kriegsende — Zielbewusste Eruährungswirtschaft — Die deutsch-türkischen Handels beziehungen Elches Gebiet der deutschen Wirtschaft die Statistik auch immer erfassen me^ immer wieder läßt sich ein stetiges Ansteigen der K»ve verzeichnen, die die stärkste Rechtfertigung der nationalsozialistischen Wirtschaftspoli tik ist. Dabei ist hervorzuheben, daß sich die private Ini tiative immer stärker einschaltet. Da ist z. B. der Baumarkt. Nach den amtlichen Mit teilungen des Statistischen Reichsamtes wurden 1937 677 870 Wohngebäude mit 1458124 Wohnungen und 312 657 Nichtwohngebäude erbaut, d. h. in beiden Zwei gen der Bautätigkeit wurde mehr als doppelt soviel er stellt als 1932. Seit 1933 hat der Wohnungsneuban eine ununterbrochene Zunahnre erfahren, während der Anteil des Wohnungsumbaus (Teilungen von Großwohnungen) seit 1934 wieder im Abnehmen begriffen ist. Auch gegen über dem Vorjahr ist die Neubautätigkeit 1937 "um 9,4 v. H. gestiegen. Vom Kriegsende gerechnet ist 1937 das Jahr mit den Höchstleistungen im Bau wesen. Der gesamte Wohnungsbestand im Reiche hat sich damit Ende 1937 auf 17,8 Mill. Wohnungen erhöht. Die Zahl der mit Unterstützung aus öffentlichen Mitteln errichteten Wohnungen liegt nm 4,5 v. H. höher als 1936, obwohl die öffentliche Hand ihre Unterstützungen im Einzelfall verringert hat. Dementsprechend ist für 1937 eine stärkere finanzielle Initiative privater Bau herren scstzustellen. Besonders stark, nämlich um 28,3 v. H., stiegen die Bauleistungen der gemeinnützigen Mohnungsunteruehmen. Ueber die Leistungen der Landwirtschaft im Zeichen der Erzeugnngsschlacht gibt ein Büchlein Ausschluß, das Oberregiemngsrat Dr. Clauß im Rcichsnährstandverlag herausgebracht hat. Unter dem Titel „Der Kampf ums Brot" gibt diese Schrift einen Einblick in die Aufgaben und die Erfolge auf dem Gebiet der nationalsozialisti schen Ernährungspolitik. Deutschland zählt heute 143 Einwohner auf den Quadratkilometer gegenüber 124 im Jahre 1910. Das Alt reich umfaßte 1937 eine Bevölkerung von nahezu 68 Mil lionen gegenüber 41 Millionen im Jahre 1871. Es gibt tvohl kein Land, das keine Kolonien und so wenig land wirtschaftliche Nutzfläche je Kopf der Bevölkerung besitzt wie Deutschland. Unser Lebensraum hat sich weiterhin durch die Veränderung des Altersaufbaues unseres Vol kes verengt. Der Anteil der Kinder am Gesamtbestand des Volkes ist heute erheblich geringer als vor dem Kriege. Infolgedessen ist der Bedarf an Nahrungsmitteln in Deutschland stärker gestiegen, als die Zunahme der Volkszahl zunächst erwarten läßt. Außerdem ist gegen über der Zeit vor der Machtübernahme durch die Wieder eingliederung des Millionenheeres der Arbeitslosen der Bedarf an Nahrungsmitteln stark gestiegen. Dieser Ent wicklung der Volkszahl und des steigenden Verbrauches steht die Tatsache gegenüber, daß die der deutschen Nah rungsmittelerzeugung zur Verfügung stehende landwirt schaftliche Nutzfläche im Jahre 1937 um rund 650 000 Hektar geringer war als im Jahre 1932, nachdem schon in der Zeit von 1913 bis 1932 eine Verminderung um rund 360 000 Hektar auf Grund des Diktats von Ver sailles und seiner Auswirkungen eingetreten war. Trotz- alledem ist es im Rahmen der Erzeugungsschlacht zum ersten Male seit vielen Jahrzehnten in Deutschland wieder gelungen, die landwirtschaftliche Erzeugung schneller zu steigern, als der Verbrauch wuchs. Im Jahre 1936 haben wir nur noch 19 v. H. unseres Nahrungsmittelverbrauches aus dem Auslande einführen müssen gegenüber 35 v. H. im Jahre 1927. Ueber den Ausbau der deutschen Handelspoli tik seit der Machtübernahme sprach Reichswirtschafts minister Funk kürzlich bei der Zehn-Jahres-Feier der Türkischen Handelskammer in Deutschland. Der Mini ster bewies diese Entwicklung an Hand der deutsch türkischen Handelsbeziehungen. Die Bedeu tung der Türkei ist rm Rahmen des gesamten deutschen Außenhandels ansehnlich gestiegen. Während 1929 der Anteil der Türkei am gesamten Außenhandel kaum >/- v. H. ausmachte, bat sich diese Ziffer inzwischen doch auf über 2 v. H. erhöhen können. Die Türkei verfügt über reiche Kohlen-, Eisen-, Küpser-, Chrom- und Blei vorkommen, die seit einiger Zeit immer stärker ausge- beutet werden, und zwar nicht nur, um den Inlands bedarf der Türkei zu decken, sondern auch, um beträcht liche Mengen für die Ausfuhr zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus arbeitet die türkische Regierung an einem grotzangelegten Jndustrialisierungsprogramm. Bei dem fast völligen Fehlen einer Jnvestitionsgüterindustrie im Lande selbst ist es selbstverständlich, daß die Türkei auf die Lieferbereitschaft der großen europäischen Industrie länder angewiesen ist, weil sie ja sonst das große Jndu strialisierungsprogramm nicht in dem gewünschten Zeit maß durchführen könnte. Deutschland hat bisher in be achtlichem Umfang an dem Aufbauwerk Kemal Atatürks Mitwirken können. Körperliche Frische und geistige Regsamkeit der Zugeudlichen durch die Sommerlager der Hitlerjugend und die Jugend- herbergslager des BDM. MWUWW iß MWHMß ReichswirLschaftsminister Funk über Deutschlands Wirtschaftspolitik Reichswirtschaftsminister Funk sprach am Freitag auf einer großen-Kundgebung der pommerschen Wirt schaft in Anwesenheit des gesamten Führerkorps des Gaues und der führenden Vertreter der Behörden in Stettin. Der Reichswirtschaftsminister kam zunächst auf das Verhältnis zwischen Partei und Staat in der Wirtschafts führung zu sprechen. Alle Kraftströme unseres nationa len Lebens kämen heute aus der Politik, wie sie die Par t e i entwickelt habe, und es gelte auch für die Wirtschaft und ihre Führung der Grundsatz, daß der unterliegen werde und unterliegen müsse, der sich der Partei ver schließe oder sich gar gegen sie zu stellen versuche. An Hand beweiskräftiger Zahlen wies Minister Funk dann darauf hin, daß alle bei der Machtübernahme von den Gegnern des Nationalsozialismus gehegten Vermu tungen, der Aufbau des Dritten Reiches werde an den Wirtschaftsproblemen scheitern, durch die Tatsachen restlos hinfällig wurden. Genau das Gegenteil sei eingetroffen. Das nationalsozialistische Deutschland sei diesen Proble men nicht nur nicht erlegen, seine nationale Wirtschaft habe vielmehr eine Kraft entfaltet, die geradezu einzig artig in der Welt dastehe. „Deutschland", so erklärte der Minister, „ist heute nach den Vereinigten Staaten von Amerika und England das drittgrößte Welthandelsland. Hierbei ist die Tatsache von besonderer Bedeutung, daß es diese Stellung einnimmt, obschon ihm Kolonien nicht zur Ver fügung stehen. Hinsichtlich der industriellen Produktion der Welt steht Deutschland hinter den Bereinigten Staa ten von Amerika an zweiter Stelle. Wenn uns leichtfertige und unverantwortliche Kreise in den letzten Wochen bei den internationalen Wirtschafts verhandlungen, die Deutschland führen mußte, mit dem Schreckgespenst eines Wirtschaftskrieges unter Druck zu setzen versuchten, so sollten sich diese Leute nur einmal vor stellen, welche unübersehbaren Folgen für die Weltwirt schaft und die von ihr abhängigen Volkswirtschaften der Ausfall der Wirtschaftskraft eines 75-Millionen-Volkes von der überragenden Wirtschaftsleistungsfähigkeit, die Deutschland aufzuweisen hat, zeitigen müßte! Die schon heute in der Weltwirtschaft herrschende schwere Krise würde durch solche Maßnahmen zu einer allgemeinen Deroute ausarten. Die verantwortungsbewußten Staatsmänner und Wirtschaftspolitiker des Auslands haben sich dieser Er kenntnis auch keineswegs verschlossen. In den Verhand lungen, die von deutscher Seite zur Zeit mit zwölf Staaten geführt werden, ist überall der Wille zur Verständigung zum Ausdruck gekommen. Dabei wurde dem deutschen Standpunkt weitestgehend Rechnung getra gen. Ich freue mich, feststellen zu können, daß zwischen! Deutschland und England gerade jetzt wieder« ein handelspolitisches Abkommen Zustande kommen wird, das verspricht, beiden Interessen voll ge recht zu werden, und das die Handelsbeziehungen beider, Länder in gute und vernünftige Bahnen leitet. Neue Grundlagen für den internationalen Waren-« austausch können nicht mehr in der Geld-, Gold- und Kre-« ditbasts, sondern nur in der Produktions-, Waren- und! Preisbasis bestehen. Der Glaube an die Stabilität dev Währungen ist überhaupt verlorengegangen, und es ist ge rade jetzt wieder eine allgemeine Beunruhigung durch die Furcht vor neuen Währungsmanipulationen in der Welt wirtschaft hervorgerufen worden. Deutschland hält an der stabilen Währung fest, -die durch eine sichere Pro duktionsgrundlage und feste Preise untermauert wurde, und unerschüttert dasteht. Wir bieten der Welt die große! Chance, auf der Basis dieser festen Grundlage die Welt-! Wirtschaft neu aufzubauen. Auf die innerdeutschen WirtschaftsverWAnisse über gehend, unterstrich der Minister den Grundsatz, daß fiej wirtschaftspolitisch, d. h. nationalsozialistisch geführt wer den muß nach den gleichen Grundsätzen, die den Staat« leiten: dem des allgemeinen Volkswohles, dem Staat und, Wirtschaft dienen. Voraussetzung dafür fei zunächst ein mal die Einheit von Partei und Staat in der Wirtschafts führung gewesen, durch die Wirtschaftspolitik in Partei und Staat nach den gleichen Grundsätzen ausgerichtet und geleitet wird. Zum Schluß begrüßte Reichsminister FutÄ, daß die Voraussetzung für die gesunde Entwicklung und das Ge deihen der Wirtschaft in dem bedingungslosen Vertrauen zur politischen Führung liege. „Jedem must klar werden, daß die Wirtschaftsführung, keine geheimnisvolle Wissenschaft oder die Aufgabe ein zelner Sachverständiger ist. Wirtschaftsführung ist nichts anderes als B o l ks fü h ru n g, a„ der das Volk. weitesten Anteil nehmen muß. Meine Arbeit ats Wirtschaftsminister werde ich stets im Volk und mit dem Volk vollbringen im engsten Einvernehmen mit der Par tei und ihren Männern in den Gauen. Jeder muß mitarbeiten an den immer größer werdenden Aufgaben, die uns der Führer stellt. Zu ihrer Lösung müssen alle zusammenstehen in national sozialistischer Volksgemeinschaft und sich mit rückhaltlosem Vertrauen gegenübertreten. Dieses Vertrauen in der Wirt schaft herzustellen, betrachte ich als meine vornehmste Aufgabe." Paris unter Die französischen Marxisten verstärken ihren Druck auf die Regierung Daladier immer mehr, um die Ein mischung Frankreichs in Spanien zugunsten der Bolsche wisten zu erzwingen. Sie werden in ihren Erpressungs- versuchen von den Kommunisten stärkstens unterstützt. Neben der Forderung nach Wiedereröffnung der rot spanischen Pyrcnäcngrenzc und den täglichen Angriffen der Kommunisten gegen die jetzige Spanienpolitik Dala diers und Bonnets haben jetzt die Eisenbahngewerk schaftler, die dem marxistischen CGT.-Verband angehören, ebenfalls dieOeffnung der Pyrenäengrenze nach Rotspanien verlangt. Diese Entschließung wurde nach einer Hetzrede eines rotjpanifchen Vertreters gefaßt. Nach dem noch ein tschecho-slowakifcher Gewerkschaftler zu Wort gekommen war, faßten die französischen Eisenbahngewerk schaftler eine zweite Entschließung, in der sie unter- plumpen Ausfällen gegen Deutschland fordern, daß Frank reich dem Schicksal der Tschecho-Slowakei nicht uninteressiert bleiben dürfe. Die französischen Kriegshetzer haben in dem ehe maligen rotspanischen „Botschafter" in Paris, Arag ni st a i n, dessen gute Beziehungen zu den Kommunisten und Sozialdemokraten in Frankreich und zur Pariser Sowjet botschaft während seines Pariser Aufenthaltes stadtbekannt waren, einen sehr rührigen Agitator. Araquistain betätigt sich jetzt als Kriegshetzer in Barcelona. So hielt er, wie das Pariser Blatt „Jour" berichtet, eine Hetzrede, in der er zum Durchhalten aufforderte. Dabei bediente er sich — und hier ist wohl der Wunsch der Vater des Gedankens — bezeichnender Argumente. Mit „Seherblick" kündigte er an: „In Kürze wird Rotspanien mächtige Bundesgenossen erhalten, die ihm Helsen werden, den Faschismus zu ver Nichten. Eine revolutionäre Bewegung wird in Frankreich vorbereitet, die der Regierung von Paris ihren Willen aufzwingen wird. Dann wird das französische Volk, das sich- gegen die gleichen Gefahren zu verteidigen h«ft wie das rotspanischc, letzterem zu Hilfe komincn." rotem Druck Frankreichs Generalstab auf feiten Rotfyaniens. Zur Haltung Frankreichs zum spanischen Bürgerkrieg erklärt die italienische Zeitung „Tevere", die Solidarität mit Sowjetspanien lasse sich nicht nur lediglich auf ideolo gische Motive, sondern vielmehr in ebenso starkem Maße auf recht konkrete Absichten zurückführen. In der Tat stände zusammen mit den von Blum und Jouhaux an geführten Marxisten auch ein Teil des offiziel len Frankreichs, und zwar die Diplomatie und der Generalstäb, auf feiten Sowjetspaniens. Die Einstellung der aktiven politischen Kreise Frankreichs entspringe dem unabänderlichen Grundsatz, an Frankreichs Grenzen mög lichst nur Vasallen- oder kleine und schwache Staaten als Nachbarn zu dulden. Während die französische Diplomatie jenseits der Pyrenäen eine den Weisungen des Pariser Außenamtes willig gehorchende katalanische Republik sehen möchte, trachte der französische Generalstab danach, Spanien in Zuknnft als Brückenkopf für den Nachschub seiner Kolonialtruppen ge brauchen zu können. Zu diesen diplomatisch-militärischen Ueberlegungen geselle sich noch ein kaufmännisches Interesse, da es offen bar mehr einbringe, den spanischen Bürgerkrieg durch Waffe ntranspor le an die Roten zu verlängern, als einen Beitrag zn einer europäischen Entspannung z« liefern. * Englands Berireier m Naiionaispamen bei Lmd AMax Der britische Agent in Salamanca, Sir Robert Hodgson, überbrachte die Antwort General Francos auf die britische Note wegen der Luftangriffe und sucht« den englischen Außenminister Lord Halifax auf.