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MMt Lltzeilmig. Amts- und Anzeigel'latt für das Königs. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Schandau und den StadtlMleinderath zu Hohnstein. Dic „Sächsische Elb-Icitiittg" crschelnt Mittwoch »nd Sonnabend und ist durch nllc Pofiaustaltcn, sowie durch die Erpedttion dieses Blattes kstr 10 Ngr. viertel jährlich zu beziehen. - Inserate fiir das MitlwochSblalt werden bis Dienstag früh 0 1lhr, für das SonnabendSblait spätestens bis Freitag früh 0 Uhr er beten; später eingehende Inserate können erst In der darauf folgenden Nummer Aufnahme finden. — Auswärts werde» Inserate für dic Elbzetnwg angenommen tn Hohn stein bei Hrn. Hesse, in Dresden in de» Annoncen-Bureaur der Herren W. Saalbach und M. Nuschpler, und Paasenstetn L Bögler u. H. Engter in Leipzig. 1871. Schandau, Mittwoch, den W. Auqnst Tages-Chronik des dcutsch-französischen Krieges 1871. lFortsepung.) 20. Febr. Biümarck ladrt dic Minister der süd- beusschcn Staaten zur Tbcilnahmc an den Friedens- Verhandlungen in Versailles rin. — Der Bundes- rath des deutschen Reichs hält seine erste Sitzung und überweist dem Ausschüsse den Entwurf einer berichtigten Bundesverfassung. 2l. Febr. Kaiser Wilhelm nvtificirt in Wien dic Annahme der deutschen Kaiserwürde. — ThicrS und Vic französischen Cvmmissärc treffen in Versailles zur Unterhandlung über den Frieden ein. 22. Febr. Der Waffenstillstand wird bis zum 26. verlängert. Der Kaiser und der Kronprinz em pfangen ThicrS. — Mecklenburger rücken in Dieppe cin. 23. Febr. Meuoni und Nieciotti Garibaldi neh men ihre Entlassung aus französischen Diensten. — Admiral Pcnhoual wird zum Oberbefehlshaber der Vsgkscnarmec ernannt; er verordnet dic Auflösung der Garibaldi'schen Truppen und der Freicorps. 24. Febr. Lord Granville erhebt Vorstellungen gegen die von den Deutsche» geforderten 6 Miiliar- den Kriegsentschädigung. — Der Kronprinz von Sachsen hält eine Revue bei Eompicgne. 26. Febr. Unterzeichnung der FriedenSprälimi- naricn (Elsaß ohne Belfort, Dcutsch-Lothringen mit Mell an Deutschland, 5 Milliarden Kriegsentschädig ung). — General v. Kamele wird für die Dauer der Occupatio» von Paris zum Eommandantcn über den von de» deutschen Truppen besetzten Stadlihcil ernannt. l. März. Nalisication der Friedenspräliminarien durch dic Nationalversammlung mit 546 gegen 107 Stimmen. — Einzug deutscher Truppen in Paris. 2. März. Der Kronprinz von Preußen bcsuchl die deutschen Truppen in Paris. 3. März. Der Kaiser hält auf dem Longchampü bei Paris Parade über das Gardccorpö und an dere Truppcnlhcilc. — Paris wird in Folge des Abschlusses des FricdenSpräliminarvcrirageö von den Deutschen wieder geräumt; diese treten den Marsch hinter die Seinclinic an. — Wahl zum Reichstage in Berlin. 4. März. Siegesfeier in München, Nürnberg und Gotha. — General Aurelie de Paladine über nimmt deu Befehl über die Nalionalgardc des Seine- deparlemenis. 5. März. FriedenSfcicr in Dresden. — Dic bei- gische Armee wird auf den Friede,löftiß gesetzt. 6. März. Der Gencralgouverncur der Küsten- lande hebt alle Schifffahrtsbeschränkungen auf. — Der König von Sachsen stiftet ein ErinncrungSkreuz zur Anerkennung für Krankenpflege. — Fricdens- fcicr in Leipzig, Stuttgart ic. 7. März. Der Kaiser nimmt auf dem Schlacht- feldc von VillicrS die Parade ab über daü Kgl. Sächs., 2. bairische ArmcccorpS und dic würtlcm- bergischc Division und verlegt daS Hauptquartier nach FcrriörcS. — Graf Tauffkirchcn notisic,rt dem Papste dic Annahme brr deutschen Kaiserwürde feiten Wilhelms. I. März. Bismarck trifft in Berlin ein. — In Zürich wird die Fricdcnsfeicr in der Tonhalle gestört. 11. März. In Baiern Traiiergottesdicnst für dic gefallenen Krieger. — Das Kgl. Sächs. Armcc corpS marschirt nach dem Aisnes- und Aedenneu- dcpärlcmcni; das 105. Infanterie-Regiment »ach Straßburg. 12. März. Kirchliche Fricdcuöfcier i» Baiern. Der Kronprinz von Sachsen trifft in Dresden ein, 14. März. Der König von Sachsen veröffent licht die Stiftung dcS Sidonicnordcnö für Verdienste freiwillig helfender Liede. 15. März. Der Kaiser Wilhelm verläßt Frank reich und dankt i» einen, Armeebefehl dem ganzen deutschen Heere. 16. März. Der Kronprinz von Sachsen tritt in Begleitung seiner Gemahlin die Rückreise nach Frank reich an. 17. März. Tagesbefehl des Viceadmiral Jach mann an dic abrnstenden Scestrcitlräfte. — Kaiser Wilhelm trifft in Berlin ein. 18. März. In Baden bei Wien wird eine deut sche Friedrnofcier vom Pöbel verhindert, später vom Ministerium anderwärts. — Dic französische Ne- gicrung läßt in der Nacht zum 18. einen Theil der Kanonen entfernen, welche Aufständische auf dem Montmatrc aufgcfahren haben. Dic Aufständische» befreien dic Verhafteten und dic Linie fratcrnisirt mit vcr Nalionalgardc. Gcncral Ehanzp verhaftet, dic Gcncralc Leconuc und Thomas füsilirt. General Vinop zieht sich auf daS linke Scineufer zurück. 19. Marz. Prinz Friedrich Karl trifft in Berlin ein. — Erlasse,- Napoleon verläßt WilhclmShöhe und gehl nach England. — General Vinop gehl mil feinen Truppen nach Versailles, wo die National versammlung ihren Sitz nimmt. — DaS „Ceniral- Lomiier" der Jiisurreciivn in Paris erklär, dic Nc- gicrung für vcrlrirben und dcrauml auf den 22. März Lommunalwahlcn an, um dic „wirltichc" Ncpublck zu dcgründcn. 20. März. Kaiser Wilhelm empfängt die Depu- talivncn. — Der deutsche Bcvollmächligle, Graf Armin, trifft zu den FriedcnSvcrhandlungcn in Brus- sei cin, wo sich Baude, der französische, bereits be- sindct. — Siegesfeier in Graz. 21. März. Feierliche Eröffnung dcS ersten deutschen Reichstages durch den Kaiser. Prä sident Simson. — Neicholanzlcr Graf von BiSmarck- Schönhansen wird in den Fürstcnstand erhoben. — Dic Rücksendung der französischen Kriegsgefangenen auS Deutschland wird fistln. — In Paris wird der Nalionalgardc wieder Sold auSgezahli. — In Florenz wird das Garaniiegesetz für dic souveräne Unabhängigkeit dcS Papstes genehmigt. 22. März. Glänzende Geburtstagsfeier des deutschen Kaisers. Eigenhändiges Glück,vunschschrei- den dcS Kaisers von Oesterreich. Feier deo Tages allenthalben im deutschen Reiche. — Die Kronprinzen von Preußen und Sachsen, Prinz Friedrich Karl, v. Manteuffel, Graf Molike, v. Gocbcn und v. Werder erhallen daS Großkrcnz dcü Eisernen Kreu zes. — Prinz Georg von Sachsen kehrt nach Laon zurück. — In Paris blutige Zusammenstöße auf dem Venbmncplatz. — Der Kronprinz von Sachse» er hält »ach Auflösung der MaaSarmec daü Obcrcom- mando der III. Armee. 23. März. Revolution in Lyon (Präfcct und Maire gefangen). — Der Pöbel in Bukarest stört die deutsche FriedenSfcicr. — Bitsch wird von dcn Deutschen besetzt. 24. März. In Marseille wird dic Commune prvclamirt. — Dic Kabplen in Algerien erheben sich. — Frau Simon erhält den Sidonicnvrdcn. 25. März. In St. Etienne stürmen Aufrührer daS Stadthaus und der Präsecl de I'Eopü wird crmordct. — In Lyon ist die Ruhe wieder hcrgeslellt. 26. März. Der König von Sachsen trifft in Berlin cin und wird mit großer Auszeichnung em pfangen. — Municchalwahlrn in Paris. General Ehanzp, vom Lcnlralcomsscc in Freiheit gesetzt, gehl nach Paris. 27. März. Dic Versailler Negierung zieh, bei Le Manü, Laval und Chartres Truppen gegen Pa ris zusammen. — Köranp versag! dic Communc- aufständischen aus Toulouse. 28. März. Feierliche Proclaminmg der Com mune in Paris auf dem Sladthause (ihre Häupter setzl Assp, FlourenS, Pyal). Dic Bildung von 25 Marschbataillonen wird angeordnct. — Erste Frie de,iSconferenzsitzung in Brüssel. — Bcbcl, Liebknecht nnd Heppner werben ihrer Haft entlassen. 29. März. König Johann kehrt nach Dresden zurück. — Die klerikale Fraction im Reichstage kö dert vergebens die Linke durch den Antrag auf Auf nahme der Grundrechte in die NeichSverfaffung. — General ESpiuet muß sich mit dcn regulären Trup pen aus Marseille zurückzieh,,. 30. März. Annahme der Adresse im Reichstage mit glänzender Niederlage der Klerikalen. — Wahl der Offiziere der Pariser Nalionalgardc. 3l. März. Erste Nnmmer des Journal ossicicl de la Evmmunc; daS 13. Versailler LinienrcgimeiU btscrlirl nach Paris; die Commune erpreß! eine Geldanleihe von 5 VersichcrungSgesrllschaficn. — Durch Leipzig kommen die ersten auü Frankreich heim- kehrciiden sächsischen Lanbwehrmänucr. 1. Aprik. Dic Agenlen der Communc nehmen die Aureaur der Börse in Besitz; dic Bank schieß! 3 Millionen vor, nm Plünderung zu verhüten. — Dic Vorposten dcr Aufständischen und der Versailler stoßen bei Courbcvoic zusammen. 2. April. Kaiser Wilhelm nimmt dic Adresse dcü Reichstags entgegen. — Dic Versailler Regier ung erhält von Berlin dic Erlaubniß, über die stipu- lirien 40,000 Mann hinaus Truppen gegen Paris zu concentriren. — Dic Versailler eröffnen daü Feuer vom Mont Valerien auS. 3. April. Mac Mahon wird zum Obercomman- danten dcr Armce von VcrsaiUeö ernannt. — Dic aufständischc Nalionalgardc rückl in 3 Corps gegen Versailles vor, daü von Vinop gedeckt wird. — Kampf um dic Brücke von Ncuillp. 4. April. Die Commune belegt das Vermögen von ThicrS und Favre mit Beschlag. — 2000 Gc< saugens, unter ihnen General Henry, werden in Ver sailles cingebracht. — In Marseille wird dic Ruhe durch General Espinct hcrgcstcllt. 5. April. Dic Commune plündert dic Kirchen Madeleine und Affompiion. — Eine MasscnauSheb- iing aller Männer voll 18—35 Jahren wird angc- ordnct. — Erzbischoff Darbop wird verhaftet, nächst ihm viele andere Priester und Nichlpriester als Gei- fcln. — In Dresden beginnt der Rücktransport dcr französischen Kriegsgefangenen. 7. April. In Paris kommen Sic summarischen Erecutionen auf. — Dic Versailler forciren dic Brückc von Neuillp und nehmen die Barricadc der Avenue zum Thore Maillot. — In Wien stirbt dcr Viceadiniral Tegethoff. 8. April. Dombrowski wird PlatzcvMi»andant von Paris an der Stelle dcS gefänglich eingezogenen Bcrgerct. — Raoul Nigault ist daü Haupl dcü SichcrheitüauüschnffcS. 9. April. Dic Ballcrien auf den Wällen von Paris sind zum Schweigen gebracht. 10. April. Dcpulirlc dcr republikanischen Liga gehen nach Versailles und machen einen vergeblichen Versuch dcr Ausgleichung. — Assp und Bergrrct werden des Hochvcrrathö angcklagt. 13. April. DaS Amtsblatt dcr Commune bringt das Decret dcr Vernichtung dcr Vendomcsäule. 17. April. Schlappe der Insurgenten bei Aü- niärcs. — Döllinger wird vom Erzbischof Gregoriuü crcommiinicirt. 19. April. Verhandlungen im Reichstage wegen Errichtung eines mvnnmentaleii Parlamcntügebäudeü. — Die Commune beginnt eine Menge Journale zu unterdrücken. 20. April. Die Insurgenten verlieren Barrica- dcn und Kanonen in Neuillp. (Schluß folgt.)