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Sächsische Mittung. Amtsblatt für das König!. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Schandan, sowie für den * Stadtgemeinderath zn Hohnstein. erschein, Mittwoch und Sonnabend und Ist durch die Expedition dieses BintieS stir 10 Nar., durch A Nar^'m^ »u beziehen. Inserate Mr das MittwochSblait werden bis Diensts früh 0 Uhr, fitr das Sonn- 2 srüb » Uhr angenommen: paicr eingehende In cra c können erst in der folgenden Nnmmer Anfnahmc finden. - abcndSbla t b'ü Hr. Hesse in Hohnstein, sowie die Annoneen-AnreanS von H. Engler, E. Fort, Sachse St Co. Inserate für d'c Abzcmu g m Bögler in Leipzig, und das Annonce,i-Burcau von W. Saalbach in Dresden. ^'11. Sonnabend, den S. Febrnar I8M Tagesgeschichte. Sachse». Dresden. Die Finanzdeputation derZwe,. tcn Kainiiicr schlägt, wie bereits erwähnt, für den Bau deö Hoftheaterö die Bewilligung von 400,000 Thlrn. auö Landcü- iniiteln vor. Sie glaubte „im finanziellen Interesse deö t.andeö die Größe deö Baues auf dasjenige Maß beschranken zu müs sen, welches den rechtlichen Verbindlichkeiten und den ungen der Kunst gleichzeitig entspricht;" und hat „mit Rücksicht auf die Ersparnisse, welche sich auö der Nähe deü neu zu wäh lenden Bauplatzes am alten ergeben werden" und in Ueberem- stimmung mit dem Oberlandbaumeistcr Hänel den Kostenanschlag auf 538,000 Thaler gemacht, wovon nach Abzug deö WertHS auö der Hoftheaterruine zu gewinnender Baumaterialien (an 22 000 Thlr.) und der Brandversicherungögelber (an 120,000 Thaler) in Summa 396,000 Thaler, rund 400,000 verbleiben. Die königlichen Commissare hielten zwar, wie eö in dem Bericht heißt, eine derartige Summe für zu niedrig und gaben zu bc- dcnken, daß eine zu große Bcfchränkung in den Mitteln monu mentalen Bauten leicht schädlich werbe, „allein die Deputation mußte, cingcvenk deö Standpunktes, welchen sic zur Rechtsfrage tinnimm«, darauf Hinweisen, baß der Aufwand für außergewöhn liche Zierden von der LewilligungSsummc ausgeschlossen bleiben müsse und daß überdies der wahren Kunst ein hohes Maß von Einfachheit nicht nur keinen Eintrag thue, sondern daß erstere ihren höchsten Werth erreicht, wo sic sich im richtigcn Verhält nisse mit dcr letzteren znsammcnfindet. — Nach einer Ministcrial.Verordnung soll in Berücksichtig ung eines ständischen Antrages künftighin daö Zwangsmittel der militärischen Erccution gegen säumige Wegebaupflichtige in dcr Nrgcl nur erst dann angcwcndet werden, wenn die Androhung einer Geldstrafe ohne Wirkung geblieben ist. — Eine natürliche Folge der am 1. Juli 1869 durchge- führten Vereinigung der sächsischen Staats-Eisenbahnen unter einer Gcncral-Direction ist jetzt daö Erscheinen neuer Bciricbö- Neglements und Tarife. Dem Publikum erwächst durch die» selben dcr Voriheil dcr Einheitlichkeit der Vorschriften und Bc- stimmungen für sämmtliche vom Staate verwaltete Bahnlinien. Zugleich aber enthält daö Betriebs-Reglement die im Vereine deutscher Eisenbahn.Verwaltungen für die verschiedenen Tranü- ponzweigc gültigen, mit den speciell für die sächsischen StaatS- bahnen und ihren inneren Verkehr gegebenen Vorschriften. Der Kleinvcrkehr wird daraus mit Befriedigung entnehmen, daß zu seinen Gunsten die niedrigsten Frach,betrage für Fracht- und Eilgut von 3, bez. 6 Ngr. auf 2, bez. 4 Ngr. herabgesetzt wor den sind. Ein fernerer Vortheil des neuen Beiriebsreglemeniö »st, daß nunmehr in einem Hefte Alles vereinigt zu finden ist waö früher auö verschiedenen kleinen Heften zusammengesucht werden mußte. /-^r -z — Die Taubstummenanstalt in Dresden hat im veraanae- neu Jahre 10 Vermächtnisse ausgezahlt erhalten, welche die Summe von 11,0<1 Thaler auömachen. — Der Polizeiarzt vr. Flachs regt für Dresden die Grün- düng eines Aspleö für Obdachlose nach dem Vorgänge deö Berli ner Institutes an. „Sind auch die Verhältnisse Dresdens zur Zeit glücklicherweise keineswegs mit denen Berlins zu vergleichen, so stiebt cü doch auch iu Dresden deö Elendes und der Obdacklo- figkeit genug, — Zustände, welche bei dem raschen WachSthume der Bevölkerung zunächst nur Verschlimmerung erwarten lassen." In dem Berliner Asyl, welches am 3. Januar 1869 eröffnet wurde, haben in Jahresfrist nicht weniger alü 12,788 Personen (3759 Frauen, 6659 Mädchen und 2370 Kinder) Unterkommen gefunden. Preuße». Berlin. Die „Prov.-Corr." meldet, der Reichstag werde etwa am 14. d. M. cinberufen und die Session des preußischen Landtags dadurch unterbrochen werden. Für die Eröffnung deö Zollparlamcms ist der 20. April in Aussicht genommen. Dcr Reichstag wird sich vornehmlich nächst dcr Berathung dcs Bunbcshaushalis für daö Jahr 1871 und dein Nachtrag zum Hauühall für 1870 mit dem Strafgesetzbuch für den Norddeutschen Bund und mit den Gesetzen über die Dun- desstaatsangehörigkeit, sowie über den Unterstützungöwohnsitz be schäftigen. Der preußische Landtag geht nach seiner Wiederer öffnung an die Erledigung der Kreiöordnung. — Die halbofficielle „Prov.-Corr." rcproducirt auszugs weise die Erklärungen, welche in dcr sächsischen Ersten Kammer bei der Debatte über die „sogenannten AbrüstungSanlrüge" von den Staaiöministern v. Friesen und v. Fabrice in Bezug auf die Hcercöeinrichtungen deö Norddeutschen Bundes und über die Stellung Sachsens im Norddeutschen Bunde abgegeben worden sind, und bemerkt dazu: „Die Erklärungen der sächsischen Mi nister sind augenscheinlich von großer Bedeutung vornehmlich in Bezug auf den Ernst und die Entschiedenheit, womit die sächs. Regierung ihre Stellung im Norddeutschen Bunde auf- faßl und zu bethäiigen entschlossen ist." Wie man dem „Fr.-Bl." auö Magdeburg meldet, ist die Direktion der Magdeburg-Leipziger Bahn einem Complott ihrer Beamten auf die Spur gekommen, welche schon seit län gerer Zeit eine besondere Passagierbcförderung auf eigene Rech nung betrieben haben sollen. Wie man hört, sollen zwei Bille teure und etwa zehn Schaffner hierbei in Verdacht stehen und zur Untersuchung gezogen worden sein. (S. Z.) Düsseldorf. Fritz Mende, der Präsident dcr Laffalleaner, stand am 1. Februar vor der Appcllkammer deö Zuchtpolizei gerichts. Wegen der bekannten Tumulte in M.-Gladbach am 24. April vor. Jö. war Mende, dcr nach dcr Anklage in einer öffentlichen Versammlung aufreizende Reden gehalten haben solltc, zu 1 Jahr Gcfängniß verurtheilt worden. Die Appcll kammer bestätigte daö Üriheil erster Instanz. Mende wartete den Urtheilöspruch nicht ab; er war verschwunden, als die Rich ter wieder in den Saal traten. Das Schwurgericht in Frankfurt a. M. verhandelte dieser Tage gegen den Pasquillanten Götz, Commis, 42 Jahre alt, außerordentlich gut beleumundet, der durch eine zahllose Masse anonymer Briefe seit Jahrzehndcn die achtbarsten Fami« lieu verleumdet, auswärtige Zeitungscrpeditioncn durch fingirle Inserate geschädigt, Urkunden gefälscht u. s. w. Die meisten