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Erscheint wöchentlich dreimal nud zwar DlenStagS, Donnerstags und Sonnabends. Be-oaSpreiS vierteljShrlich Hl30 Pfg., dnrch die Post z bezogen 1 Mi. 54 Pfg. Fernsprecher Nr. 6. — TeleMmm-Adresse: Amtsblatt WilSdrnfs. «nö Amgegen-. Amtsblatt Inserate werden MontagS, Mitwochs nnd Freitags btS spätestens 12 Uhr angenommen. - JnsertionS Preis 15 Psg. pro vicrgespaltene KorpoSzeile. Außerhalb des Amtsgerichtsbezirks Wilsdruff 20 Psg. Zettraubeuder und tabellarischer Satz mit 50 Aufschlag. für die Kgl. Amtshauptmannfchaft Weihen, Mr das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat m Wiladr^U sowie für das Kgl. Forstrentamt zu Tharandt Lokalblatt für Wilsdruff, Alttaxxeberg, Birkexhaix, Blankexstein, Braunsdorf, BurkhardtSwalde, Groitzsch, Grumbach, Grun» bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogs»«»! mn «anvorr«, ynyx»»^, Kaufbach, Keffelsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzfchen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, OberhermSd-rf, PobrSdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewald«, Sora, Steinbach bet Keffelsdorf, Steinbach bei Mohorn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. Mit -er wöchentlichen Leilage „Welt im Vild" und -er monattichen Leitage „Unseve Heimat". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für Politik und Inserate verantwortlich: Arthur Zschunke, für den übrigen Teil: Johannes Arzig, beide in Wilsdruff. Ro. «». So«»abk«d, de« 2S. Mai 1SVS «8. Jahrg. EM xoill äas weräen? Apostelgesch. 2, 12. IM tzerr! unä gib uns Kratt unä Mut, Vie Mell zu überwinäen, 0nä mit äer Liebe beil'ger Glut bin ^euer rings zu zünäen, Oaß siaunenä ltek'n äer Völker tzeräen: Mas will äas weräen? Vun komm! o Pfingsttag, komm herab! Schon jubelt's in äen Lüften, 6s blüht unä glüht talauf, talab, 6s quillt aus Ms unä Klüften, 0nä immer reicher strömt's auf 6räen - Mas will äas weräen? Doch, wo äie Seele lich erschließt vem Geistesweh'n von oben, va grünt auch heul' es noch unä sprießt, Sie mag nur lieben, loben Nnä rühmt in Kreuz sich unä Beschwerden - Mas will äas weräen? vun ist äie Mell äes Geistes bar Knä äürre wie äie Müste, Sie bringen Leib unä Seele äar vem Baal äer Gelüste, Sie schellen irunken äie Bekehrten Mas will äas weräen? ver Geist äes tzerrn hat einst mit Macht 3m Sturm äie Mell äurchärungen, Oie Jünger rühmlen gluienstachl Vas tzeil in allen Tungen, vnä Oaulenäe äas Kreuz begehrlen — Mas will äas weräen? Müller, k>. em Donnerstag, den 3. Juni 1Sv9, nachmittags 3 Uhr sollen in Neukirchen — Sammelort der Bieter: Oberer Gasthof — 1 Musikinstrument, t Kiste, 1 Pianoforte gegen Barzahlung meistbietend versteigert werden. Wilsdruff, den 27. Mai 1909. sss- 2 ^119/09.Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Politische Rundschau. Wilsdruff, den 28. Mai. Deutsches Reich. Aus der Finanzkommifsion. Die Finanzkommission des Reichstages setzte gestern die Beratung der Tabaksteuervorlage fort. Die Kommisstons- Vorlage hatte den Wertzoll auf 30 Proz. festgesetzt. Nach längerer heftiger Debatte wurde der Antrag auf 40 Proz. Wertzoll angenommen. Die Wertzollsteuer dürfte darnach 43 Millionen erbringen. Für die Erhöhung stimmten die Konservativen, die Freikonservativrn, die Nationalliberalcn, die Polen und der Antisemit Böhme, dagegen stimmten nur die Freisinnigen, die Sozialdemokraten und der Antisemit Raab. Der Wertzoll für Zigarren wurde eben» falls von 30 auf 40 Mk. erhöht, für Zigarren, die im Reiseverkehr nach Deutschland eingeführt werden, wird ein Zoll von 1000 Mk. für den Doppelzentner erhoben, die Jnlandssteuer ward von 54 auf 57 Mk. für den Doppelzentner erhöht. Ausländischer Tabak, der seit dem 1. Januar 1909 in freien Verkehr getreten und noch nicht verarbeitet ist, wird mit 50 Proz. seines Wertes nachverzollt. Die Kronprinzenspende für die Hinterbliebenen der Radbodopfer ist jetzt zur Verteilung gekommen. Es standen 200000 Mk. für dte Witwen und Waisen zur Verfügung, die unter 1165 Personen zu verteilen waren; jede Witwe hat 171,60 Mk. erhalten und zwar in Form eines Sparkaffen, buches. Die Witwen können über den Betrag frei ver fügen, während die Beträge für die Kind-r bis zu deren Großjährigkeit nicht abgehoben werden dürfen. Fürst Philipp zu Eulenburg, gegen den bekanntlich noch immer das Verfahren wegen Meineides schwebt, ist zur Kar nach Bad Gastein abgereist. In seiner Begleitung befinden sich seine Gattin und der Hausarzt. Der Fürst hatte vor Antritt der Reise die Genehmigung der königlichen Staatsanwaltschaft nach- gesucht und erlangt. Es werden also diejenigen Vorkehrungen getroffen sein, die im Interesse des noch unerledigten Straf« verfahrens gegen den Fürsten nötig sind. Die ersten Aufstiege des „Zeppelin H" Der neu erbaute Luftkreuzer „Zeppelin H" hat am Mittwoch nachmittag von V-4 bis V-5 Uhr seine erste Probefahrt absolviert, die einen sehr befriedigenden Ver- lauf nahm. Die neue Steuerung, bet der wie bei dem verunglückten Lufschiff wieder ein großes Hecksteuer Ver- Wendung findet, funktionierte mit großer Sicherheit. Ebenso scheinen sich die neuen Propeller, die nur zwei, statt der bisherigen drei Flügel haben, gut zu bewähren, sie scheinen auch geräuschloser zu arbeiten. Die rigorosen franzSsischen Bestimmungen gegenüber deutschen Luftschiffen. sollen weiter in Kraft bleiben. Die dem würtembergischen Verein für -Luftschiffahrt angehörigen Insassen des Ballons „Württemberg", welche kürzlich für ihren bet Luneville niedergegangenen Ballon 500 Francs zahlen mußten, haben sich um Erstattung dieser Summe an das französische Finanzministerium gewandt. Dasselbe hat nun in einem Schreiben die Rückerstattung der Summe ab- gelehnt. Unter diesen Umständen ist wirklich ernsthaft zu erwägen, ob wir nicht dieselbe Abgabe von französischen Ballons erheben sollen, die auf deutschem Boden landen. Im übrigen ist eS wünschenswert, daß Ballonfahrten nach Frankreich vorläufig eingestellt werden. A u s l a N d. Aus der Türkei Ein Jrade des Sultans hat folgende Todesurteile bestätigt: über den ersten Eunuchen des früheren Sultans Beschwer, den Zollbeamten Tewfik, den Redakteur des Volcon Lutfi, den Staatsrat Tajor, den Tabakschneider des früheren Sultans Mustafa Tuefenkoscht, den Oberst HaUk, den Beamten im Unterrichtsministerium und Redakteur Feizil. Der Leibeunuche des früheren Sultans Nadir Jmau Sedkt, der Leibarzt Narredih Pascha sowie 63 Offiziere, 37 Zivilbeamte und 9 HodschaS wurden vom Kriegsgerichte sreigesprochen. 9 auf die Prinkipoinsel verbannte Würdenträger des alten Regimes, darunter der frühere Kriegsminister Riza Pascha, der Großmeister der Artillerie Zekki Pascha, der Marineminister Hassan Rahmi, der Minister des Innern Momduh, der Staatssekretär Tachson, der Kammerherr Ragib wurden ins Kriegs- Ministerium gebracht, degradiert, zur Internierung in einer Festung verurteilt und ihr Vermögen konfisziert. Das Urteil ist bereits sanktioniert. — Das Amtsblatt erklärt die Gerüchte von Unruhen in Damaskus für unrichtig. Aussicht auf Einführung von Religionsunter richt in den japanischen Schulen. Wie dte Märznummer der „C. M. S. Gazette" be richtet, besteht eine nicht unbegründete Aussicht auf Ein führung von Religionsunterricht in den japanischen Schulen. Der UnterrichtSminister hat vor kurzem in einem Bericht offen zugegeben, daß der bisher in allen Regierungsschulen erteilte Moralunterricht sich als völlig ungenügend erwiesen und den Zweck einer moralischen Erziehung verfehlt habe. Begreiflicherweise hat sich an diese Aufsehen erregende Erklärung eine lebhafte Erörterung in der japanischen Presse, in pädagogischen Vereinigungen usw. angeschlofscn, und mit wenigen Aus nahmen stimmt man überall dem Minister zu, daß bei den sehr unerfreulichen sittlichen Zuständen etwas mehr als Moralunterricht nötig sei und Religionsunterricht — buddhistischer oder christlicher — eingeführt werden müsse. Wenn es dazu wirklich kommen sollte, würden sich auch der Mission neue Türen in dem gewaltig vorwärts strebenden Lande auftun. Allerdings müßte sie, wie die Märznummer des Basler evang. Missionsmagazins aus führt, wohl manche neue Bahnen in ihrem Schulwesen! eivschlagen. Ein hoher Beamter des japanischen Unter richtsministeriums hat kürzlich auf eine Anfrage, warum sich letzteres so wenig um die christlichen Schulen be kümmere, geantwortet, die Regierung beklage es sehr, daß die christlichen Schulen nur dazu beitrügen, das Land mit